Wer war eigentlich „Stalin“? (1)

Stalin Kindheit und Jugend www.generationengespräch.de

Ios­seb Wis­sa­ri­o­no­witsch Dschu­g­aschwi­li, genannt Sta­lin.
Als Lenins „Mann fürs Gro­be“ beginnt er sei­ne Kar­rie­re mit Intel­li­genz und Skru­pel­lo­sig­keit. Durch men­schen­ver­ach­ten­de Här­te wird er ab 1924 zum all­mäch­ti­gen KP-Gene­ral­se­kre­tär — und zum gefürch­te­ten Allein­herr­scher über die Sowjetunion.

Ein geprügeltes Kind, das nie weinte

Er war ein geprü­gel­tes Kind, das nie­mals wein­te.
Sta­lins Vater, der Schuh­ma­cher Bes­sa­ri­on Dschu­g­aschwi­li war eigent­lich ein wohl­ha­ben­der Mann in Gori, Sta­lins geor­gi­sche Heimatstadt. 

Doch Bes­sa­ri­on lieb­te den Alko­hol und ver­fiel ihm mehr und mehr, bis er sein Geschäft und und sein Ver­mö­gen ver­trun­ken hat­te. In sei­ner Wut dar­über prü­gel­te er Frau und Sohn, bis er sie im Jahr 1888 verließ.

Sos­so“, so Ios­sebs Kin­der-Spitz­na­me, bleibt mit sei­ner Mut­ter Ketewan (Keke) Gelad­se zurück, die als Wäsche­rin und Nähe­rin für rei­che Fami­li­en sich und ihren Sohn irgend­wie durchbringt.

Der klei­ne Ios­seb ist zehn Jah­re alt. 

Er ist arm und vater­los. Und begabt.
Ein Jahr spä­ter, am 20. April 1889, wird Adolf Hit­ler in Brau­nau am Inn geboren.

In der Schu­le, die er ab 1887 besucht, lernt er nicht nur Rus­sisch son­dern begreift auch sehr schnell die ers­ten Grund­zü­ge der Mani­pu­la­ti­on.

Zuerst hän­seln sie ihn wegen sei­nes pocken­nar­bi­gen Gesichts und sei­ner ein­fa­chen Her­kunft, aber das ändert sich schnell.
Weil er schnell begreift, genau beob­ach­tet und eine gro­ße Por­ti­on Skru­pel­lo­sig­keit mit­bringt, über­nimmt er bald eine Füh­rungs­rol­le in sei­ner Klasse.

Er schließt die Schu­le im Jahr 1894 als bes­ter Schü­ler ab und kann mit der Unter­stüt­zung eines wohl­ha­ben­den Mäzens (mög­li­cher­wei­se ein Lieb­ha­ber sei­ner Mut­ter) das ortho­do­xe Pries­ter­se­mi­nar in Tif­lis besu­chen, das zu die­ser Zeit die bedeu­tends­te höhe­re Bil­dungs­an­stalt Geor­gi­ens ist.

Der bru­ta­le Drill im Pries­ter­se­mi­nar schreckt ihn nicht, er för­dert ganz im Gegen­teil sei­nen rebel­li­schen Geist.

Trotz stren­ger Ver­bo­te liest er alles an welt­li­cher Lite­ra­tur, was er in die Fin­ger bekommt, schwatzt wäh­rend des Unter­richts, stört den streng regle­men­tier­ten Tages­ab­lauf, und wird im Alter von 20 Jah­ren auch noch Mit­glied der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­ter­par­tei Russ­lands (SDAPR).

1899 fliegt er schließ­lich nach meh­re­ren Ver­war­nun­gen aus dem Semi­nar, wegen  — wie könn­te es anders sein? — Betei­li­gung an revo­lu­tio­nä­ren Aktivitäten.

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Der Weg “Sos­sos” vom Kind, das nie wein­te,
zum Pries­ter­schü­ler, Gangs­ter und Revo­lu­tio­när, her­vor­ra­gend recher­chiert und span­nend geschrie­ben.

Simon Sebag Mon­te­fio­re: Der jun­ge Sta­lin*, Fischer Taschen­buch Ver­lag, 2008 

Die schmutzige Arbeit der Revolution

Es gibt vie­le His­to­ri­ker und Bio­gra­fen, die glau­ben, dass Ios­seb Dschu­g­aschwi­li den Weg zum Sozia­lis­mus nur fand, weil er damit sei­ner Rebel­li­on einen tie­fe­ren Sinn geben und sie ideo­lo­gisch unter­mau­ern konnte.

Für Rebel­len gibt es im Geor­gi­en jener Zeit ein gro­ßes Betä­ti­gungs­feld: Um die Jahr­hun­dert­wen­de bro­del­te es in der klei­nen Pro­vinz, die für das rie­si­ge rus­si­sche Zaren­reich nichts wei­ter ist als eine Art inlän­di­sche Kolonie.

Die ein­fa­chen Arbei­ter und Bau­ern rebel­lie­ren gegen ihre erbäm­li­chen Lebens­be­din­gun­gen in Armut, die wach­sen­de intel­lek­tu­el­le bür­ger­li­che Schicht fühlt sich von den Rus­sen schlecht behan­delt und wehr­te sich gegen Rus­sisch als Amts­spra­che und die Rus­si­fi­zie­rungs­po­li­tik des Zaren. 

Mit­ten­drin agi­tie­ren zor­ni­ge jun­ge Män­ner wie Ios­seb, der sich nun nach einer damals popu­lä­ren geor­gi­schen Legen­de den Kampf­na­men „Koba“ (Der Unbeug­sa­me) zulegt.

Stalin im Jahre 1902
Sta­lin im Jah­re 1902, Von deri­va­ti­ve work: Mili­ta­r­yace (talk)Stalin_1902.jpg: — Stalin_1902.jpg, Gemeinfrei 

Koba“ taucht im Jahr 1901 unter und orga­ni­siert aus dem Unter­grund Streiks und Demons­tra­tio­nen. Außer­dem ist er an Waf­fen­han­del, Schutz­geld­erpres­sun­gen und blu­ti­gen Bank­über­fäl­len betei­ligt, um die Par­tei­kas­se zu füllen.

Er leis­te die „schmut­zi­ge Arbeit für die Revo­lu­ti­on, die gemacht wer­den muss­te, wie er spä­ter sagt. 

Viel­leicht macht ihm das Rebel­len-Leben auch ein­fach nur Spaß.

Sein fast para­no­ides Miss­trau­en, sei­ne Vor­sicht und sei­ne men­schen­ver­ach­ten­de Här­te, die spä­ter Hun­dert­tau­sen­den das Leben kos­ten wird, wird oft mit sei­nen Erfah­run­gen aus die­ser Zeit im Unter­grund erklärt.

Trotz aller Vor­sicht wird „Koba“ ins­ge­samt acht Mal ver­haf­tet und ver­bannt – und kann immer wie­der fliehen.

Ob sei­ne erfolg­rei­che Flucht-Rou­ti­ne an der Schlam­pe­rei und Halb­her­zig­keit des zaris­ti­schen Poli­zei­ap­pa­ra­tes lag, an den zahl­rei­chen Unter­stüt­zern in der Bevöl­ke­rung oder an guten Kon­tak­ten zur Geheim­po­li­zei, ist bis heu­te nicht geklärt.

Lenins Mann fürs Grobe

Sei­ne Lebens­be­stim­mung und offen­bar auch einen ech­ten Freund fin­det Ios­seb ali­as “Koba” im Jahr 1905, als er auf einer Kon­fe­renz in Tam­pe­re zum ers­ten Mal Lenin per­sön­lich begegnet.

Lenin ist Mit­te 30 und der intel­lek­tu­el­le Star der “Bol­sche­wi­ki“ – „Mehr­heit“ –, die im Gegen­satz zu den „Men­sche­wi­ki – „Min­der­heit“ – einen schnel­len Umsturz des Zaren­re­gimes durch die straf­fe Kad­er­füh­rung der Par­tei errei­chen wollen. 

Lenin nimmt sei­nen „präch­ti­gen Geor­gi­er, wie er ihn nennt, unter sei­ne Fit­ti­che und bringt ihm das Fahr­rad­fah­ren eben­so wie Kader­ar­beit bei. 

Koba erweist sich als geleh­ri­ger Schü­ler und schon bald ist er als Orga­ni­sa­tor und Lenins „Mann fürs Gro­be“ nicht mehr aus dem dem engs­ten Füh­rungs­zir­kel der Bol­schwi­ki weg­zu­den­ken. Für ihn beginnt eine stei­le poli­ti­sche Karriere.

Delegierte des 8. Kongresses der russsischen KP (Bolschewiki), Februar 1919. Autor Unbekannt, Gemeinfrei
Dele­gier­te des 8. Kon­gres­ses der russ­si­schen KP (Bol­sche­wi­ki), Febru­ar 1919. Autor Unbe­kannt, Gemeinfrei 

Ein Jahr nach sei­ner ers­ten Begeg­nung mit Lenin, im Jahr 1906, scheint der nun fast drei­ßig­jäh­ri­ge Berufs­re­vo­lu­tio­när auch pri­vat sein Glück gefun­den zu haben; er hei­ra­tet die Schnei­de­rin Ketewan Swa­nid­se, die gemein­sam mit ihrer Schwes­ter das Mode­ge­schäft „Ate­lier Her­vieu“ in Tif­lis führt.

Als Ketewan ein Jahr spä­ter an Fleck­fie­ber stirbt, ist er am Boden zer­stört.
Schließ­lich fängt er sich und stürzt sich mehr denn je in sei­ne revo­lu­tio­nä­ren Aufgaben.

Für sei­ne klei­nen Sohn Jakow, den er gemein­sam mit Ketewan hat, bleibt kei­ne Zeit — viel übrig hat er für ihn wohl auch nicht.

Im Zwei­ten Welt­krieg gerät Sta­lins Sohn Jakow in deut­sche Kriegs­ge­fan­gen­schaft.
Die Deut­schen schla­gen einen Aus­tausch gegen den bei der Kapi­tu­la­ti­on von Sta­lin­grad gefan­ge­nen deut­schen Gene­ral­feld­mar­schall Fried­rich Pau­lus vor, aber Sta­lin lehnt ab.
Über­lie­fert ist sei­ne Begrün­dung, man tau­sche kei­nen ein­fa­chen Sol­da­ten gegen einen Gene­ral. Sta­lins Sohn stirbt im April 1943 im deut­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Sachsenhausen. 

1913: Stalin in Wien

Sein ruhe­lo­ses Rebel­len-Leben geht weiter.

Er gilt als einer der Draht­zie­her für einen beson­ders bru­ta­len Raub mit 40 Toten in Tif­lis, füllt die Par­tei­kas­se mit Waf­fen­han­del und Schutz­geld­erpres­sun­gen, reist zu gehei­men Zusam­men­künf­ten nach Eng­land, Deutsch­land und Österreich-Ungarn.

Ab dem Jahr 1912 gehört er nach dem Wil­len Lenins dem Zen­tral­ko­mi­tee der Bol­sche­wi­ki an und nennt sich jetzt Sta­lin – „der Stäh­ler­ne“.

1913* ver­bringt er in Lenins Auf­trag eini­ge Mona­te in Wien, vor dem Ers­ten Welt­krieg neben Paris die kul­tu­rel­le Metro­po­le Euro­pas und einer der wich­tigs­ten Treff­punk­te für Kunst und Kultur. 

Kein Wun­der also, dass sich in Wien 1913 eine der bizarrs­ten Gleich­zei­tig­kei­ten der Welt­ge­schich­te ereig­net: Trotz­ki ist da, Sta­lin und sein spä­te­rer Kurz­zeit-Ver­bün­de­ter und Kriegs­geg­ner Adolf Hit­ler auch. 

Sta­lin logiert im hoch-herr­schaft­li­chen Appar­te­ment des Aris­to­kra­ten, Hee­res­of­fi­zier und Mar­xis­ten Alex­an­der Tro­ja­now­ski in der Schön­brun­ner Schloss­stra­ße 30, wo er einen grund­le­gen­den Auf­satz über Mar­xis­mus und die natio­na­le Fra­ge zu ver­fas­sen soll (was ihm nicht leicht fällt).

Eini­ge Stra­ßen­zü­ge wei­ter haust in einem Män­ner­wohn­heim in der Mel­de­mann­stra­ße der drei­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Adolf Hit­ler, der sich ziem­lich glück­los als Kunst­ma­ler ver­sucht und vom Ver­kauf sei­ner hand­ge­mal­ten Post­kar­ten über Was­ser hält.

Bei­de Män­ner, die zwei Jahr­zehn­te spä­ter als die grau­sams­ten Dik­ta­to­ren aller Zei­ten Mil­lio­nen von Men­schen in den Tod trei­ben wer­den, gehen ger­ne im Park des kai­ser­li­chen Schlos­ses Schön­brunn spazieren

Ob sie sich dort jemals begeg­net sind, ist nicht bekannt. 

Volkskommissar für Nationalitätenfragen

Den Ers­ten Welt­krieg „über­win­tert“ Sta­lin in Sibirien.

Der für ihn unge­wöhn­lich lan­ge Auf­ent­halt von 1913 bis 1916 am Ver­ban­nungs­ort Turuch­ansk (obwohl er im Flie­hen eogent­lich Exper­te ist!) wird häu­fig mit sei­ner Befürch­tung in Ver­bin­dung gebracht, in die Rus­si­sche Armee ein­ge­zo­gen zu werden.

Aber als Lenin im Okto­ber 1917 die Bol­sche­wi­ki in Sankt Peters­burg (Petro­grad) an die Macht putscht, ist Sta­lin selbst­ver­ständ­lich an sei­ner Seite. 

Als Dank für sei­ne Loya­li­tät wird er zum Volks­kom­mis­sar für Natio­na­li­tä­ten­fra­gen ernannt und ist damit wohl die Num­mer drei in der Hier­ar­chie der Revolutionäre.

Es fol­gen die unru­hi­gen Jah­re des Bür­ger­kriegs und der inner­par­tei­li­chen Kon­kur­renz­kämp­fe.

Die neu geschaf­fe­ne Sowjet­re­gie­rung ist noch schwach, das ehe­ma­li­ge Zaren­reich rie­sig; vie­le Völ­ker des zusam­men­ge­wür­fel­ten Rie­sen­rei­ches – auch die Geor­gi­er – sehen end­lich die Chan­ce auf natio­na­le Selb­stän­dig­keit und erklä­ren sich für unabhängig.

Unab­hän­gig­keit passt aller­dings nicht ins Kon­zept der neu­en Herrscher.

Sta­lin ver­sucht in sei­nem neu geschaf­fe­nen Amt als Volks­kom­mis­sar für Natio­na­li­tä­ten­fra­gen, die Rebel­lio­nen erst mit Zucker­brot, spä­ter dann mit der Peit­sche zu unter­drü­cken: Mit Hil­fe der von Leo Trotz­ki neu geschaf­fe­nen Roten Armee glie­dert er die wider­spens­ti­gen Kau­ka­sus­völ­ker nach und nach gewalt­sam wie­der ein. 

Aus­ge­rech­net mit der Rück­erobe­rung des wider­spens­ti­gen Geor­gi­ens im Febru­ar 1921 wird die Pha­se des soge­nann­ten Kriegs­kom­mu­nis­mus abgeschlossen.

Nach­dem der äuße­re Feind — rebel­li­sche Unter­ta­nen, zaris­ti­sche Wider­ständ­ler und nicht zuletzt Eng­län­der und Ame­ri­ka­ner — geschla­gen sind, bre­chen inner­par­tei­li­cher Rich­tungs- und Macht­kämp­fe aus.

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Die dra­ma­ti­sche Zwi­schen­kriegs­zeit 1918 bis 1939 in Euro­pa mit Spiel­sze­nen, bis­lang unver­öf­fent­lich­tem Ori­gi­nal-Film­ma­te­ri­al und basie­rend auf Tage­bü­chern, Brie­fen und Fotos per­fekt in Sze­ne gesetzt. Kei­ne Wis­sen­schaft­ler aus dem Off — son­dern Men­schen, ihre Träu­me und Schick­sa­le zusam­men­ge­fasst in sehens­wer­ten neu­en und alten Bil­dern, die uns ihre Zeit nahe brin­gen. Sehens­wert!

Krieg der Träu­me 1918–1939 [3 DVDs]*, 2018, FSK 12

Stalins Aufstieg zum Sowjet-Zaren

Lenin steht zwar unan­ge­foch­ten an der Spit­ze der Par­tei, doch eine Ebe­ne dar­un­ter tobt der Kampf um den zwei­ten Platz. 

Das heißt vor allem: Sta­lin gegen Trotz­ki, der Mann „fürs Gro­be“ gegen das ego­zen­tri­sche Genie und Red­ner­ta­lent der Revolution.

Einen stra­te­gi­schen Vor­teil hat sich Sta­lin bereits 1919 durch sei­ne Hoch­zeit mit der 18jährigen Nadesch­da Ser­ge­jew­na Alli­luje­wa gesi­chert, die prak­ti­scher­wei­se als Sekre­tä­rin in Lenins Büro arbeitet. 

Was jeder ahnt, ist mitt­ler­wei­le bewie­sen: Seit ihrer Ver­lo­bungs­zeit ver­sorgt Nadesch­da ihren zukünf­ti­gen Mann mit Infor­ma­tio­nen aus ers­ter Hand direkt aus Lenins Büro.

Im Jahr 1922 wird schließ­lich das Amt eines Gene­ral­se­kre­tärs der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei neu geschaffen. 

Ers­ter Amts­in­ha­ber wird Sta­lin und bleibt es auch. Bis 1941 hat Sta­lin kein offi­zi­el­les Staats­amt inne und kann allein mit die­sem Par­tei­amt sein Reich beherr­schen und Mil­lio­nen Men­schen in Angst und Schre­cken ver­set­zen.
Und töten.

Im Janu­ar 1924 stirbt Lenin im Alter von 53 Jahren.

Lenins Urteil über sei­ne lang­jäh­ri­gen Kampf­ge­fähr­ten und poten­zi­el­len Nach­fol­ger hat sich mitt­ler­wei­le grund­le­gend geän­dert, sein poli­ti­sches Tes­ta­ment und sei­ne Mei­nung über Sta­lin sind ver­nich­tend.

Aber es ist zu spät.

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: In sei­nem poli­ti­schen Tes­ta­ment emp­fiehlt Lenin drin­gend, Sta­lin abzu­lö­sen. Aber es ist zu spät. Es fol­gen die fürch­ter­li­chen Jah­re der Ent­ku­la­ki­sie­rung und des gro­ßen Ter­rors.
Wer war eigent­lich Sta­lin? Teil 2

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2014 (über­ar­bei­tet 2023) 

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Das ver­kalk­te Hirn der Welt­re­vo­lu­ti­on
Als Lenin 1924 nach meh­re­ren Schlag­an­fäl­len stirbt, fin­den die Patho­lo­gen in sei­nem Leich­na­men kein Blut­ge­fäß ohne mas­sivs­te arte­rio­skl­ero­ti­sche Abla­ge­run­gen. Unge­wöhn­lich für einen Mann von 53 Jah­ren. Ein span­nen­des Buch über die Krank­hei­ten der Mäch­ti­gen, aber auch die Aus­wir­kun­gen von Aids, Cho­le­ra, Pest und Syphil­lis auf die Welt­ge­schich­te.

Roland D. Gers­te, Wie Krank­hei­ten Geschich­te machen: Von der Anti­ke bis heu­te*, Klett-Cot­ta, 2019

Flo­ri­an Illies’ Meis­ter­werk
über Köni­ge und Kai­ser, Ril­ke, Kaf­ka, Sta­lin, Hit­ler und alle ande­ren, die 1913 zum Som­mer des Jahr­hun­derts wer­den lie­ßen. Her­vor­ra­gend recher­chiert und mit fei­ner Iro­nie geschrie­ben, ein Buch, das mit klei­nen Epi­so­den eine gan­ze Welt erklärt. Sehr lesens­wert!

Flo­ri­an Illies, 1913: Der Som­mer des Jahr­hun­derts*, S. Fischer Ver­lag GmbH, Taschen­buch, 2015 

Das Leben des “roten Zaren” von 1917 bis 1935
Ein span­nen­der Ein­blick in Sta­lins Leben, her­vor­ra­gend recher­chiert und geschrie­ben. Sehr infor­ma­tiv, liest sich aber wie ein Kri­mi!

Simon Sebag Mon­te­fio­re: Sta­lin: Am Hof des roten Zaren*
Fischer Taschen­buch Ver­lag, 2006 

Russ­land und sei­ne Geschich­te von den “hei­li­gen Zaren” über den heu­te wie­der so hoch ver­ehr­ten Sta­lin bis zu “Väter­chen Zar” Putin. Der His­to­ri­ker Orlan­do Figes ist nicht nur ein her­aus­ra­gen­der His­to­ri­ker, son­dern auch ein tol­ler Erzäh­ler und Schrift­stel­ler. Ein völ­lig zurecht hoch­ge­lob­tes Meis­ter­werk, das hilft, auch die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen bes­ser zu ver­ste­hen.

Orlan­do Figes, Eine Geschich­te Russ­lands*. Klett-Cot­ta, 2022 

Ber­lin 1929: Das 1. Buch der Gere­on-Rath-Kri­mi­rei­he von Vol­ker Kut­scher. Der SPD-Poli­zei­prä­si­dent Zör­gie­bel lässt am 1. Mai Schu­pos auf demons­trie­ren­de kom­mu­nis­ti­sche Arbei­ter schie­ßen, wäh­rend sich in der Stadt sowje­ti­sche Sta­li­nis­ten, Trotz­kis­ten und Anar­chis­ten blu­tig bekämp­fen. Ein span­nen­der Kri­mi vor dem Hin­ter­grund einer chao­ti­schen Zeit — Vor­la­ge für Tom Tykwers groß­ar­ti­ge Fern­seh­se­rie Tom Tykwers Baby­lon Ber­lin Staf­fel 1–3*
Sehr lesens­wert bzw. auch als Pod­cast sehr hörens­wert!
Vol­ker Kut­scher, Der nas­se Fisch*, Piper Taschen­buch; 2. Auf­la­ge, 2020

Die 26 schlimms­ten Dik­ta­to­ren des 20. Jahr­hun­derts und ihre Lieb­lings­spei­sen, Tisch­ge­sprä­che, Tisch­ma­nie­ren und kuli­na­ri­sche Obses­sio­nen.
Von der Ver­dau­ung des “Füh­rers” über Sta­lins Sauf­ge­la­ge bis Idi Amins Vor­lie­be für Oran­gen (… er aß bis zu 40 Stück pro Tag). Erstaun­lich und lesens­wert — und außer­dem ein groß­ar­ti­ges Geschenk (nicht nur für Tyran­nen).
Vic­to­ria Clark, Melis­sa Scott, Zu Tisch bei Dik­ta­to­ren: Die Lieb­lings­spei­sen der Tyran­nen* ‎ Hey­ne Ver­lag, 2021

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Wien vor dem 1. Welt­krieg: Ein alter Kai­ser, ein aus­ein­an­der­bre­chen­der Viel­völ­ker­staat und jugend­li­che Ver­schwö­rer, die bereit sind, für ihre Über­zeu­gung zu mor­den. Das ist der Stoff, aus dem Alb­träu­me sind. Oder Welt­ge­schich­te.
Sis­is Franzl und der gro­ße Knall: Krieg oder Frieden

Adolf Hit­ler: Für die dama­li­ge Zeit hat­te er eine ganz „nor­ma­le“ Kind­heit. Der Wer­de­gang Adolf Hit­lers vom geprü­gel­ten Sohn eines „erzie­hen­den“ Vaters und einer lie­be­vol­len, aber schwa­chen Mut­ter, zu einem der grau­sams­ten Dik­ta­to­ren der Mensch­heit
Vom ver­bor­ge­nen zum mani­fes­ten Grau­en: Kind­heit und Jugend Adolf Hitlers

Deutsch­land 1923. Reichs­kanz­ler Wil­helm Cuno und sei­ne “Regie­rung der Wirt­schaft” ver­su­chen, die Wei­ma­rer Repu­blik auf Kurs zu hal­ten, und las­sen dafür Geld dru­cken. Sehr viel Geld. Mit kata­stro­pha­len Fol­gen für das zer­ris­se­ne Land: Es scheint nur noch eine Fra­ge der Zeit bis zum Kol­laps zu sein. Bis zum rech­ten oder lin­ken Kol­laps, das ist auch noch nicht so ganz klar …
Vom Ruhr­kampf zum Deut­schen Oktober

Die Erlaub­nis zu has­sen: Schlä­ge und Schwei­gen, Ver­drän­gen und Neu-Ins­ze­­nie­­ren sind die Mus­ter, mit denen die ‚Erzie­hung mit har­ter Hand‘ von einer Gene­ra­ti­on an die nächs­te wei­ter­ge­ge­ben wird. Über Ali­ce Mil­ler, Hit­lers Mit­läu­fer und Mör­der und über schwar­ze Päd­ago­gik, die aus Opfern Täter macht.
Die Erlaub­nis zu hassen

Hit­lers Krieg: Es ist ein Trep­pen­witz der Geschich­te, dass aus­ge­rech­net der sonst bis zur Para­noia miss­traui­sche Sta­lin die Zei­chen der Zeit nicht erkennt. Aber auch Sta­lin kann sich nicht vor­stel­len, dass Hit­ler und sei­ne Gene­rä­le so ver­rückt sein könn­ten, einen Zwei­fron­ten­krieg zu wagen.
Hit­lers Krieg: 1941

Bild­nach­wei­se:

Sta­lin im Jah­re 1902, Von deri­va­ti­ve work: Mili­ta­r­yace (talk)Stalin_1902.jpg: — Stalin_1902.jpg, Gemein­frei

Dele­gier­te des 8. Kon­gres­ses der russ­si­schen KP (Bol­sche­wi­ki), Febru­ar 1919. Autor Unbe­kannt, Gemeinfrei 

Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
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