Hitlers Millionen: Während die Deutschen im „Dritten Reich“ finanziell gerade so über die Runden kommen, viel Geld für die verschiedenen NS-Organisationen spenden (müssen) und mühsam auf kleine Annehmlichkeiten wie ein eigenes Rundfunkgerät sparen, gibt es einen Mann, der im NS-Staat immer reicher wird.
Es ist der „Führer“ selbst – Adolf Hitler.
Eines der großen Versprechen im „Dritten Reich“ ist die „Volksgemeinschaft“, also die Idee einer klassenlosen Gesellschaft, in der alle sozial gleichgestellt und solidarisch sind, um gemeinsam für Volk und Vaterland zu kämpfen.
Zur Folklore dieser „Volksgemeinschaft“ gehört auch die angebliche Bescheidenheit ihres „Führers“ Adolf Hitler.
Der, so will es die Propaganda, habe sich aus Armut emporgearbeitet und sei immer ein „Mann aus dem Volk“ geblieben.
- „Ihr könnt mich als den Mann sehen, der keiner Klasse angehört“, verkündet er. „Ich habe nichts als die Verbindung zum deutschen Volk!“
Zwar lässt er sich ab 1925 in einer Mercedes-Luxuslimousine im Wert von damals schwindelerregenden 20.000 Mark chauffieren, aber bei seinen Wahlkampfauftritten wird er nicht müde, gegen die „Systemparteien“ und dekadente Eliten zu wüten, die das Geld des „kleinen Mannes“ für ihre Zwecke missbrauchten.
Viele Deutsche glauben dieser Selbstinszenierung.
Volksgemeinschaft: Die Illusion einer glücklichen Gesellschaft
Weltweit gilt Faschismus in den 1920er und 1930er Jahren bei vielen als „Aufbruch in die Moderne“. Die junge faschistische Ideologie ist das Sammelbecken für die Vielen, die von der Demokratie enttäuscht sind, die sie als chaotisch und ungerecht empfinden. Faschismus bedeutet Hoffnung für die Jungen, Desillusionierten und Verzweifelten, die das Vertrauen in demokratische Prinzipien verloren haben.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Idee der “Volksgemeinschaft”, also das Versprechen einer klassenlosen Gesellschaft, in der alle “Volksgenossen” gleich sind, egal, welche soziale Herkunft sie haben. Wichtig ist einzig und allein die biologische Abstammung — also das “richtige Blut” zu haben. Alle, die dieses Merkmal nicht haben, werden gnadenlos ausgegrenzt.
Ebenso wie diejenigen, die “zu intellektuell” sind — die nicht daran glauben, dass man einer immer komplizierter werdende Welt mit einfachen Lösungen begegnen kann. Der einzelne zählt nichts, die Gemeinschaft alles.
Eine Idee, die für viele erstrebenswert zu sein scheint …
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Volksnah und bescheiden?
Auch nach der „Machtergreifung“ reklamiert Hitler für sich, kein Interesse an Besitz und Reichtümern zu haben, Mit großer öffentlicher Geste kündigt er 1933 an, dass er auf sein Gehalt als Reichskanzler verzichten werde.
Wenig bekannt ist, dass er nur ein Jahr lang auf das Reichskanzlergehalt verzichtet.
Nach dem Tod von Paul von Hindenburg 1934 genehmigt sich der „Führer“ außerdem zusätzlich die Einnahmen des Reichspräsidenten, die ihm formal auch zustehen, da er offiziell jetzt auch dieses Amt bekleidet. Zusammengerechnet ein durchaus lukrativer Doppelverdienst.
Die deutsche Öffentlichkeit erfährt davon nichts. Stattdessen wird weiter eifrig am Bild des bescheidenen und volksnahen „Führers“ gefeilt:
„Ich glaube, ich bin vielleicht der einzige Staatsmann der Welt, der kein Bankkonto besitzt. Ich habe keine Aktien, ich habe keine Anteile an irgendeinem Unternehmen. Ich beziehe keine Dividende.“
Adolf Hitler 1936 vor Arbeitern der Firma Krupp
Zitiert aus: Tillmann Bendikowski, Hitlerwetter: Das ganz normale Leben in der Diktatur: Die Deutschen und das Dritte Reich 1938/39*
Die Mehrheit der deutschen Volksgenossinnen und Volksgenossen kauft ihm dieses Märchen ab. Es ist – wie vieles andere auch – Augenwischerei und eine infame Lüge.
Denn der „Führer“ ist schon längst Millionär als er 1933 Reichskanzler wird.
Er liebt teure und schnelle Autos, trägt maßgeschneiderte Anzüge und kann sich dank Parteispenden, schwarzen Kassen und den Zuwendungen vieler kleiner und großer Gönner seit geraumer Zeit neben Luxusautos auch eine elegante Wohnung in der vornehmen Münchner Prinzregentenstraße leisten.
Seine Stellung im „Reich“ nutzt er ungeniert aus, um noch mehr Reichtum anzusammeln.
Hitler und die Frauen: Bedingungslose Liebe bis in den Tod
Ebenso wie seinen Wohlstand verheimlicht Hitler auch die Beziehungen zu Frauen, die er führt. Er inszeniert sich als “einsamer Wolf”, gibt sich volksnah und bescheiden, während er Geld scheffelt und eine langjährige Beziehung mit Eva Braun — und möglicherweise auch anderen — führt:
- Hitlers Nichte Geli Raubal, die mit ihm in seiner luxuriösen Wohnung in der Prinzregentenstraße in München lebt und sich am 18. September 1931 unter mysteriösen Umständen das Leben nimmt.
- Hitlers verheimlichte langjährige Lebensgefährtin Eva Braun, die während der Beziehung mindestens zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Am 30. April 1945 heiratet Hitler sie, wohlwissend, dass beide kurz nach der Hochzeit gemeinsam sterben werden.
- Hitlers britische Affäre (oder Nicht-Affäre?) Unity Mitford, die sich am 3. September 1939, zwei Tage nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und dem Tag, an dem Hitler die britische Kriegserklärung erhält, mit einer Pistole eine Kugel in den Kopf jagt.
- Magda Goebbels, die möglicherweise mehr in Hitler und weniger in Goebbels verliebt war, und die am Ende des Krieges erst ihre sechs kleinen Kinder umbringt und anschließend mit ihrem Gatten Joseph ebenfalls den Freitod wählt.
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Hitlers Millionen
Im Jahr 1934 wagt ein gewissenhafter und unerschrockener Münchner Steuerinspektor namens Vogt, einen Steuerbescheid an Adolf Hitler zu schicken. Laut Steuerakte beträgt Hitlers Einkommen im Jahr 1933 1,2 Millionen Reichsmark.
Bezahlt werden die fälligen Steuern in Höhe von 405.000 Mark allerdings nicht, denn kurze Zeit später ergeht aus dem Reichsfinanzministeriums die Weisung, dass der „Führer“ als „steuerfrei“ einzustufen sei.
- Hitlers Steuerakte wird daraufhin wunschgemäß ein für alle Mal geschlossen und der „Führer“, der während seiner gesamten „Kampfzeit“ bis 1933 ein Dauer-Drama mit dem Finanzamt hatte, kann endlich unbehelligt von lästigen Nachfragen und Steuerbescheiden brutto für netto kassieren.
Da kommt einiges zusammen. Hitlers 1925 veröffentlichtes Pamphlet „Mein Kampf“ findet vor und vor allem nach der „Machtergreifung“ in Buchläden reißenden Absatz. Im „Dritten Reich“ ist es außerdem üblich, dass ein Exemplar jedem frischgebackenen Ehepaar nach der Trauung als Geschenk überreicht wird.
- Städte und Kommunen müssen die zu verschenkenden Buchexemplare selbstverständlich bei Hitlers „Eher-Verlag“ in München kaufen, wodurch er als Verleger und Autor doppelt verdient. Zehn Prozent für jedes verkaufte Exemplar; brutto für netto.
Krisengewinner: 1921 kann Hitler den Kredit der NSDAP für den Eher-Verlag, die ihn 1920 auf Pump gekauft hatte, dank der aufkommenden Inflation in Deutschland mit nur 666 Dollar komplett tilgen.
Durch diesen Coup wird er zum alleinigen Gesellschafter der Franz Eher GmbH; der Erlös aus dem lukrativen Verlagsgeschäft (u.a. der „Völkische Beobachter“, später „Mein Kampf“) fließt in seine Taschen.
Die 666 Dollar sind eine Spende des Hitler-Gönners und amerikanischen Auto-Tycoons Henry Ford
Allein die Einnahmen aus den „Mein Kampf“ Verkäufen belaufen sich auf ein bis zwei Millionen Reichsmark pro Jahr. Dank der hilfreichen Weisung aus dem Reichsfinanzministerium ohne den ärgerlichen Umweg über das Finanzamt München-Ost. Bis Kriegsende werden insgesamt rund zehn Millionen Exemplare verkauft.
Noch besser läuft das Briefmarken-Geschäft, denn Hitlers Konterfei ist auf fast jeder Briefmarke im „Reich“ abgedruckt. Am Verkauf jeder einzelnen Marke ist der „Führer“ prozentual beteiligt, was ihm pro Jahr zweistellige Millionenbeträge einbringt. Natürlich direkt und steuerfrei.
Das Gleiche gilt für sämtliche Fotos des „Führers“, die in Zeitungen, den zahlreichen Bildbänden und Schriften abgedruckt werden, die es aber auch als äußerst beliebte Sammelbildchen zu kaufen gibt.
Für jedes Foto mit Hitler werden Tantiemen fällig.
Das Geschäft mit den Führer-Bildern läuft wie geschmiert und wird einzig und allein über Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann abgewickelt.
Der wird zu einem sehr wohlhabenden Mann, aber auch Hitler ist prozentual beteiligt und verdient mit. Und Eva Braun, Hitlers Geliebte und einst Lehrmädchen bei Hoffmann. Sie bringt mit seiner Billigung private Fotos des „Führers“ in den Verkauf und kassiert ebenfalls.
Sparen und spenden: Der Alltag im „Dritten Reich“
Während Hitler neben seinem Doppelgehalt als Reichskanzler und Reichspräsident, mit „Mein Kampf“-Hochzeitsgeschenken, Briefmarken- und Foto-Merch ganz nebenbei und steuerfrei ein Vermögen macht, muss der Großteil der Deutschen gut haushalten und sparsam leben.
- Es geht den meisten Menschen in der „Volksgemeinschaft“ deutlich besser als in der katastrophalen Zeit der Weltwirtschaftskrise.
Nach dem „Röhm-Putsch“ 1934 steigt die Stimmung ebenso wie die Zahl der Beschäftigten im “Reich”: Die meisten Deutschen haben Arbeit und ein Auskommen, was für viele nach den Jahren der Depression, Massenarbeitslosigkeit und bitterer Armut eine riesige Erleichterung ist.
- Viele verehren den „Führer“ auch deshalb als ihren „Erlöser“.
Ein Leben im Luxus ist es trotzdem nicht.
Löhne und Preise sind gedeckelt, Wohnraum ist knapp, viele Produkte des täglichen Bedarfs wie beispielsweise Butter oder Wolle zum Stricken gibt es nicht oder nur selten und in schlechter Qualität. Wer kann, zieht selbst Obst und Gemüse und hält sich Angora-Kaninchen für Fell und Fleisch.
- Der durchschnittliche Wochenlohn eines deutschen Industriearbeiters liegt Ende der 1930er Jahre bei etwa 33 Reichsmark. Netto, versteht sich, denn der Durchschnittsdeutsche zahlt anders als sein „Führer“ Steuern.
Von diesem Einkommen kann man sich 1939 kaufen (oder auch nicht …):
125 Gramm Kümmel-Schmelzkäse — 20 Pfennig
1 Dose Heringe in Tomaten — 38 Pfennig
1 Packung Schmerztabletten der Marke „Togal“ — 1,24 Reichsmark
Monatsbeitrag für die „Deutsche Arbeitsfront“ — 1,95 Reichsmark
Gemustertes Damen-Nachthemd — 3,86 Reichsmark
Kartonierte Ausgabe „Mein Kampf“ — 5,70 Reichsmark
(Ausgabe in Leinen: 7,20 Reichsmark)
1 Übernachtung im vornehmen Hamburger Hotel „Alsterhof“ inkl. Frühstück — 6,25 Reichsmark
1 Radiogerät „Deutscher Kleinempfänger“ — 35 Reichsmark
Achttägige Ferienreise mit dem Autobus von Köln in den Schwarzwald — 73 Reichsmark
Tabelle nach: Tillmann Bendikowski, Hitlerwetter: Das ganz normale Leben in der Diktatur: Die Deutschen und das Dritte Reich 1938/39*
Große Sprünge lassen sich damit nicht machen; die meisten Familien müssen etwa 85 Prozent ihres Nettoeinkommens für Miete, Heizung, Lebensmittel und Bekleidung ausgeben und kommen gerade so über die Runden.
- Zudem bittet der notorisch klamme NS-Staat seine Bevölkerung ununterbrochen zur Spendenkasse.
Das „Winterhilfswerk“, die „NS-Frauenschaft“, die Hitlerjugend, die SA: Sie alle ziehen mit Klingelbeuteln und Sammelbüchsen durch die Straßen und von Haustür zu Haustür, um der Bevölkerung Spenden abzunötigen.
Geld‑, aber auch Sachspenden werden als „völkische Pflicht“ angesehen; wer sich weigert oder zu wenig gibt, erregt Misstrauen und erhält „belehrende Hinweise“. Nicht großzügig zu spenden, ist in der deutschen Volksgemeinschaft ein riskantes Unterfangen.
Die „Adolf-Hitler-Spende“ der deutschen Industrie
Aber nicht nur Privathaushalte, sondern auch die deutsche Wirtschaft wird zum Spenden aufgerufen. Vor allem die großen Unternehmen, die auf weitere Rüstungsaufträge hoffen, zahlen jedes Jahr 0,5 Prozent ihrer Lohnsummen in einen Fonds, der in den 12 Jahren der NS-Herrschaft auf stattliche 700 Millionen Reichsmark anwächst.
Damit erfüllt sich Hitler beispielsweise Wünsche auf dem Obersalzberg.
Den Umbau seines Feriendomizils „Haus Wachenfeld“ auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden in den pompösen Berghof bezahlt der „Führer“ immerhin aus eigener Tasche: 30 Zimmer, ein 275 Quadratmeter großer Konferenzsaal, ein riesiges, 8 mal 4 Meter großes versenkbares Panoramafenster (das direkt über der Garageneinfahrt liegt, weshalb es im Saal häufig unangenehm nach Benzin riecht – Hitler hatte die Pläne selbst entworfen) und viele Annehmlichkeiten mehr.
- Mitte 1936 kann Hitler sein neues Domizil beziehen; er wird dort mehr Zeit als in der ebenfalls neu gebauten Berliner Reichskanzlei verbringen.
Aber die Nachbarn stören. In der Umgebung des Berghofs soll deshalb ein zehn Quadratkilometer großes „Führersperrgebiet“ errichtet werden, in dem außer Hitlers SS-Wachmannschaften, Personal und die engste Entourage des „Führers“ niemand anderes wohnen darf.
Das heißt: Sämtliche Berghof-Nachbarn müssen weg. Die Vertreibung der Einheimischen aus dem Sperrbezirk erledigt Hitlers Sekretär Martin Bormann.
Wer nicht folgt und ohne Widerspruch die angebotene Entschädigungssumme für Haus und Hof akzeptiert, dem wird gedroht. Wer die Drohung nicht ernst nimmt, verschwindet ins KZ Dachau.
Über 50 Häuser rund um den Berghof werden so entvölkert und abgerissen, „um dem Führer den hässlichen Anblick zu ersparen“, wie Bormann in einem Brief schreibt.
Familien, die oft seit Jahrhunderten auf dem gleichen Hof leben, müssen ihre Habseligkeiten packen und verschwinden, ebenso Pensions- und Gasthofbesitzer, die das Pech haben, dass ihr Haus zu nah am neuen Bergidyll des „Führers“ liegt.
- Dank der großzügigen „Spende“ der deutschen Industrie kann diese Aufgabe schnell und vor allem kostensparend für Hitlers Portemonnaie abgewickelt werden.
Sieben Millionen Reichsmark kostet allein der Ankauf von Grundstücken, dazu kommen noch etliche Millionen für weitere Umbaumaßnahmen, beispielsweise der Aufbau einer Zweigstelle der Reichskanzlei im Tal, sechs Kilometer entfernt vom Berghof, die im Sommer 1937 eingeweiht wird.
Nur auf dem Berghof werde er „tapfer, gewinne Vertrauen und Zuversicht“, sagt Hitler beim Richtfest der Zweigstelle.
Volksgemeinschaft und Bonzokratie
Adolf Hitler, der bei weitem nicht aus „ärmlichen Verhältnissen“ kommt, wie er zeitlebens behauptet (Vater Alois war Zollamtsoberoffizial, also ein ziemlich gut bestallter Beamter der Österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie), der aber mangels abgeschlossener Schul- und Berufsausbildung viele Jahre lang in ärmlichen Verhältnissen leben musste, nutzt Deutschland aus, um sich zu bereichern und Staat und „Volk“ um Millionen an Steuern zu betrügen.
- Die vielen großen und kleinen „Führer“, die das NS-Regime nach oben spült, machen es ihm nach und bedienen sich hemmungslos.
Allen voran der zweite Mann im Staat, Hermann Göring, der aus seinem Luxusleben nie einen Hehl macht und ohne Scheu damit protzt. Vom „Volk“, das viel arbeiten muss, um über die Runden zu kommen, eisern spart und noch mehr spendet, wird Göring trotzdem geliebt und verehrt.
In diesem „Reich“ stimmt nichts mehr.
Das „Dritte Reich“ ist das Gegenteil von einem geordneten Land; die vielgepriesene „Volksgemeinschaft“ ist nicht mehr als eine Fassade, hinter der Korruption und die Raffgier der NS-Bonzokratie blühen.
Das deutsche Jobwunder nach 1933, das Hitler für viele zum „Erlöser“ macht, steht auf tönernen Füßen; die NS-Wirtschaft ist von Anfang an eine Kriegswirtschaft, die mehrmals kurz davorsteht, zusammenzubrechen.
Dieses System konnte dauerhaft nicht funktionieren. Schon deshalb nicht, weil wichtige Posten und Positionen nicht mehr nach Kompetenz, sondern nach der „richtigen“ Gesinnung besetzt werden.
Das private Testament des „Führers“
Im April 1945 liegt Europa in Trümmern und „Hitlers Berg“ ist nach einem Luftangriff zerstört. Der „Führer“ sitzt derweil in seinem Bunker unter der Berliner Reichskanzlei und hofft auf ein Wunder.
Am 30. April 1945 verfasst er sein politisches Testament, in dem er zur Fortführung seines „Lebenswerks“ aufruft.
- Nach seinem politischen Testament diktiert er sein privates.
Darin heißt es: „Was ich besitze, gehört, sofern es überhaupt von Wert ist, der Partei. Sollte diese nicht mehr existieren, dem Staat. Sollte auch der Staat vernichtet werden, ist eine weitere Entscheidung von mir nicht notwendig.“
Amerikanische Truppen konfiszieren das, was vom Berghof noch übrig ist. Weil er Hitlers letzter gemeldeter Wohnsitz war, urteilt das Landgericht München 1948, dass die Immobilie an den Staat Bayern fällt.
- Außerdem wird festgestellt, dass Hitler bei Kriegsende rund 10 Millionen Reichsmark auf seinem privaten Konto hatte – das entspricht einer heutigen Kaufkraft von etwa 40 Millionen Euro. Nach der Währungsreform 1948 schrumpfen Hitlers Reichsmark-Millionen auf etwa 600.000 D‑Mark zusammen, die ebenfalls an den Freistaat Bayern fallen.
Die deutsche „Volksgemeinschaft“ war nichts weiter als eine schöne Illusion. Sie hat einige wenige sehr reich gemacht — und Millionen Menschen in unendliches Leid gestürzt …
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2024
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Deutschland 1937: Das „Dritte Reich“ ist für viele Deutsche zu einer Art „Wohlfühldiktatur“ geworden mit Vollbeschäftigung und Volksgemeinschaft. Nur die Angst vor einem möglichen neuen Krieg trübt die gute Stimmung — ab Herbst 1937 wird die “Volksgasmaske” ausgegeben.
Deutschland 1937: Der Weg in den Zweiten Weltkrieg
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Weiterführende Beiträge:
Hitler und die Frauen: Adolf Hitler hatte ein sehr großes Interesse an Frauen (und umgekehrt) und war bei weitem nicht der “einsame Wolf”, als der er sich in der Öffentlichkeit gerne darstellen ließ. Adolf Hitler, die Frauen, sein deutsch-britisches Techtelmechtel und die Frage: Wäre Hitler ein guter Schwiegersohn gewesen?
Vom It-Girl zur Walküre: Die Welt der Unity Mitford
Wirtschaft im “Dritten Reich”: Wirtschaftlich stand das “Dritte Reich” nie auf stabilen Beinen. Die Ökonomie im Nationalsozialismus war von Anfang an auf Täuschung und Expansion – Krieg – gebaut. Über Hitlers Autobahnen, MeFo-Wechsel, Lügen und Täuschungen – ohne die Hitlers Weg in den Krieg nie funktioniert hätte.
Autobahn und Mefo-Wechsel: Adolf Hitler, die deutsche Wirtschaft und der Weg in den 2. Weltkrieg
Ende 1932 scheint Hitlers Aufstieg zur Macht endgültig gestoppt zu sein.: Die NSDAP ist pleite, zerstritten und hat am 6. November 1932 – das erste Mal seit zwei Jahren – Wählerstimmen verloren. Und trotzdem ernennt der Präsident der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler. Wie konnte das passieren?
1933 — Das Ende der Republik. Hitlers Aufstieg zur Macht
Februar 1933: Drei Kanzler hat die Weimarer Republik innerhalb von nur sechs Monaten verschlissen; niemand rechnet damit, dass sich das neue “Kabinett Hitler” lange an der Macht halten wird. Doch was dann im Februar 1933 im Zuge Hitlers “Machtergreifung” passiert, überrascht (fast) alle …
Machtergreifung. Februar 1933: In vier Wochen zur NS-Diktatur
Bildnachweise:
Bildausschnitt aus: Adolf Hitler at his Berghof mansion By Unknown author — https://www.telegraph.co.uk/books/what-to-read/hitler-pulled-longest-con-history/; https://metro.co.uk/2018/05/21/hitler-definitely-not-still-alive-dark-side-moon-scientists-reveal-7565404/, Public Domain
Mein Kampf — Adolf Hitler, Frederico Banana, Public domain
Obersalzberg, Berghof, Große Halle, Bundesarchiv, Bild 146‑1991-077–31 / CC-BY-SA 3.0; Bundesarchiv, Bild 146‑1991-077–31 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons
Der Berghof Photo of the Berghof from a tourist, Tillmann Vogt, 22 September 1936,
Tillmann Vogt, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Göring in Carinhall, Juli 1938
Von Autor/-in unbekannt — NAC, Gemeinfrei