Der Mann in der Krise?

Warum Mütter sich nicht aufopfern sollten www.generationengespräch.de

Ein Kind ver­än­dert eine Bezie­hung, das wis­sen wir alle.
Aber: Geben sich Müt­ter selbst ein “Lebens­läng­lich”, opfern sie sich auf und stür­zen damit sich, ihre Män­ner und ihre Kin­der in die Kri­se?

Und: Ist es Zeit für die Eman­zi­pa­ti­on der Män­ner von der Mut­ter ihrer Kindheit?

Väter sind immer glück­li­cher als kin­der­lo­se Män­ner.
Das ist ein Ergeb­nis der Euro­pean Social Sur­vey, einer groß­an­ge­leg­ten Stu­die, für die 350.000 Euro­pä­er und Euro­päe­rin­nen seit 2002 zum The­ma “Glück­lich­sein” befragt wor­den sind. 

  • Bei Müt­tern hängt das Glück durch eige­ne Kin­der im Ver­gleich zu kin­der­lo­sen Frau­en sehr davon ab, ob es ihnen gelingt, Job, Part­ner­schaft, Kin­der und Haus­halt unter einen Hut zu bringen.

Das ist nicht immer ein­fach, vor allem weil vie­le Frau­en an sich selbst extrem hohe Ansprü­che stel­len: Die meis­ten wol­len ihre Auf­ga­ben nicht nur gut machen, son­dern perfekt. 

Liebe und Hausarbeit - Der Mann in der Krise Generationengespräch

Und das auch noch sou­ve­rän und stets lächelnd — schließ­lich scha­det eine gran­ti­ge Mut­ter bekannt­lich ihren Kindern.

Fest steht: Ein Kind ver­än­dert eine Bezie­hung.
Fest steht für Müt­ter auch: Wer sein Kind liebt, erzieht es selbst und stellt eige­ne Inter­es­sen und Bedürf­nis­se zurück. Eine schlich­te For­de­rung, aber eben auch eine, die schnell in die weib­li­che Abwärts­spi­ra­le  “Auf­op­fern” und Jam­mern füh­ren kann. 

Damit ist nie­man­den gehol­fen, auch und vor allem nicht den Kin­dern.

Beziehungsthema Hausarbeit

Damit gewinnt ein The­ma an Gewicht, das eben­so alt wie ner­vig ist.
Aber in einer Zeit, in der Frau­en neben Haus­halt und Kind auch für ihr eige­nes Ein­kom­men sor­gen müs­sen, ist der Dau­er­bren­ner “Bezie­hung und Haus­ar­beit wich­ti­ger denn je — wie eine aktu­el­le Stu­die zeigt:

Bezie­hung und Haus­ar­beit

Das Ungleich­ge­wicht beim The­ma Haus­ar­beit hat nicht (nur) etwas mit Kin­dern zu tun: Auch bei kin­der­lo­sen Paa­ren, in denen bei­de Part­ner Voll­zeit arbei­ten, bleibt der größ­te Teil der Haus­ar­beit an den Frau­en hän­gen.

Män­ner, die in einer Bezie­hung leben, arbei­ten in der Regel deut­lich weni­ger im Haus­halt als Sin­gles. Umge­kehrt brin­gen Frau­en in einer Part­ner­schaft — auch ohne Kin­der — durch­schnitt­lich sehr viel mehr Zeit für Put­zen, Ein­kau­fen und Kochen auf als allein­le­ben­de Frau­en.

Das ist scha­de, denn eine fai­re Auf­tei­lung lohnt sich für bei­de: Je gerech­ter Zeit und Auf­ga­ben im Haus­halt ver­teilt sind, des­to weni­ger Ärger gibt es und bei­de Part­ner sind zufrie­de­ner mit ihrer Bezie­hung.


Zitiert nach: Roh­mann, Schmohr, Bier­hoff: Haus­ar­beit, Erwar­tun­gen und Beziehungsqualität

Die meis­ten Men­schen gen­dern sich zwar brav durch unse­re Spra­che, aber das min­des­tens eben­so wich­ti­ge The­ma Haus­ar­beit ist und bleibt bei vie­len Paa­ren unge­löst.
Egal ob mit oder ohne Kinder.

  • Wir leis­ten uns damit eine Schief­la­ge, die nach der Geburt eines Kin­des zur ech­ten Spreng­fal­le wer­den kann:Dop­pel­be­las­tung” ist ein Schlag­wort, das man(n) eigent­lich nicht mehr hören kann, ein aku­tes Pro­blem umschreibt es in vie­len Bezie­hun­gen und Fami­li­en aber trotzdem.

Kann die Lie­be blei­ben, wenn sie immer sei­ne Socken weg­räu­men muss?” ist dabei das gerings­te Problem.

Mütterfalle Aufopfern

Die unge­rech­te Ver­tei­lung in Sachen Haus­ar­beit, die vie­le Paa­re unaus­ge­spro­chen hin­neh­men solan­ge sie nur zu zweit sind, kann zur ech­ten Kri­se mutie­ren, sobald ein Baby kommt. 

Dafür sorgt schlicht und ergrei­fend unse­re Bio­lo­gie, denn Frau­en reagie­ren von Natur aus viel sen­si­bler als Män­ner auf das Schrei­en eines Babys: Müt­ter haben von Anfang ein viel fei­ne­res Gehör für ihren brül­len­den Säug­ling, selbst dann, wenn der Kinds­va­ter die bes­ten Absich­ten hat.

  • Egal, wie wil­lig ein frisch­ge­ba­cke­ner Papa ist — Mama wird immer vor ihm beim Baby sein.

Denn Rest erle­digt die Zeit. Ein Baby bin­det sich immer am stärks­ten an sei­ne wich­tigs­te Bezugs­per­son, also an die Mama, die vor allem nachts immer viel schnel­ler da ist als Papa. Ein win­zi­ger gene­ti­scher Unter­schied zwi­schen Män­nern und Frau­en wird dadurch zur rie­sen­gro­ßen Asym­me­trie in den Lebensverhältnissen. 

Das lässt sich ausgleichen. 

Aber wenn Frau­en zusätz­lich zur Bio­lo­gie noch in die typisch weib­li­che Fal­le des “Auf­op­ferns” tap­pen, wird es kritisch:

Bezie­hungs­fal­le Auf­op­fern

- wenn sie nicht nur immer die ers­te am Bett­chen ist, son­dern auch die Zäh­ne zusam­men­beißt und ver­sucht, den Balan­ce­akt zwi­schen Kind, Haus­halt und Job allei­ne hin­zu­be­kom­men. Selbst­ver­ständ­lich auch dann noch lächelnd, wenn sie schon längst an ihre Gren­ze gekom­men ist.

- wenn sie eige­ne Wün­sche zurück­stellt, “es” allein schaf­fen will (oder muss), und sich kei­ne Aus­zeit nimmt, obwohl sie die bit­ter nötig hät­te.

- wenn sie Ver­ant­wor­tung über­nimmt und sämt­li­che Ter­mi­ne vom Kin­der­arzt bis zum Eltern­abend im Kopf hat. Sie kennt die Namen der Erzie­he­rin­nen und hält den Kon­takt zu den Müt­tern der bes­ten Freun­din­nen und Freun­de ihrer Kin­der. (Vätern rutscht sowas schon mal durch. Beson­ders dann, wenn’s gera­de nicht in den Ter­min­ka­len­der passt.) Sie bringt zu jedem Kin­der­gar­ten­fest selbst­ver­ständ­lich einen selbst­ge­ba­cke­nen Kuchen mit.

Vie­le Frau­en sind nicht nur Mut­ter — sie glau­ben, eine per­fek­te Mut­ter sein zu müs­sen. Und lau­fen damit Gefahr, ihr eige­nes Glück und das ihrer Kin­der zu ruinieren.

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Nörgeln ist der Tod der Liebe: Der Weg in die Krise

Geben sich Müt­ter selbst ein “Lebens­läng­lich”?
Ver­ges­sen sie sich selbst in ihrer Mut­ter­rol­le und stel­len sie ihre eige­nen Inter­es­sen zu sehr zurück, damit es den Kin­dern gut geht: Reiß­lei­ne zie­hen, wenn es zuviel wird, auf den Tisch hau­en und Hil­fe for­dern, wie es die meis­ten Män­ner tun?

Der Psy­cho­lo­ge und Best­sel­ler­au­tor Robert Betz schreibt dazu:

Sie wech­seln aus dem Mut­ter-Sein nicht mehr zurück in die Rol­le der Frau und zer­stö­ren auf die­se Wei­se die Lie­bes­be­zie­hung zum Mann. Zwi­schen der Ener­gie und Aus­strah­lung einer »Mut­ter« und der einer »Frau« lie­gen Wel­ten.“

Aus: Robert Betz, Wahr­haf­tig Mann sein: Män­ner ent­de­cken sich selbst*

Wer das ungu­te Gefühl hat, dass alles an ihm hän­gen bleibt, fin­det sich schnell in der Opfer­rol­le wie­der — und fängt an zu nör­geln. Das ist eine äußerst schwie­ri­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­form, denn sie gibt der Umwelt Rät­sel auf. Beson­ders der männ­li­chen Umwelt, denn in der männ­li­chen (Kommunikations-)Welt sagt man das, was man will, oder nimmt es sich einfach.

Eine lei­den­de, jam­mern­de, sich auf­op­fern­de und wüten­de Frau ist vie­len Män­nern ein­fach nicht geheu­er. Eine Frau, die sich in ihre Opfer­rol­le zurück­zieht, hin­ter­lässt bei ihrem Part­ner eine tie­fe Ver­un­si­che­rung, mit der er nicht umge­hen kann. 

Mit Fol­gen: Sie lei­det, er ver­steht nicht war­um und lei­det auch.
Sie jam­mert — und er geht schließ­lich.
Zumin­dest emotional.

Generationengespräch Der Mann in der Krise Zitat Marlene Dietrich Nörgeln ist der Tod der Liebe

Die abwesenden Väter

Die meis­ten Part­ner­schaf­ten zer­bre­chen nicht an der einen gro­ßen Kri­se, dem schlim­men Betrug oder dem Auf­tau­chen eines anderen/einer anderen. 

Bis die Gelieb­te vor der Tür steht, ist die Lie­be meis­tens schon längst lei­se und still an der offe­nen Zahn­pas­ta-Tube gestor­ben, an den klei­nen All­tags-Ner­ve­rei­en und Unge­rech­tig­kei­ten, mit denen sich (Eltern-) Paa­re gegen­sei­tig oft bis auf’s Blut quälen.

Und an Nörgelei. 

„… Von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on prä­sen­tier­ten sich vie­le Müt­ter ihren Kin­dern als jam­mern­de, lei­den­de und im Kern unglück­li­che Frau­en, ohne befrie­di­gen­de oder beglü­cken­de Bezie­hung.“

Aus: Robert Betz, Wahr­haf­tig Mann sein: Män­ner ent­de­cken sich selbst*

Ein Kind spürt, ob es sei­ner Mut­ter gut geht, ob sie mit ihrem Leben und ihrer Part­ner­schaft glück­lich ist. 

Lei­det sie, so fühlt sich ihr Kind ver­pflich­tet, dar­auf zu reagie­ren: Es beginnt, mit­zu­lei­den, will hel­fen und ver­sucht auf irgend­ei­ne Wei­se ihr Leid zu lin­dern, wenn der Vater gegan­gen oder per­ma­nent emo­tio­nal abwe­send ist.

  • Beson­ders betrof­fen kön­nen klei­ne Söh­ne sein, die sich rit­ter­lich als Ersatz­part­ner anbie­ten: “Ich wäre der bes­se­re Part­ner für Mama. Ich will ihr hel­fen“, schreibt Robert Betz.

„… Der Mann hat als klei­ner Jun­ge gelernt, dass er kei­nen Vater hat­te, oder einen abwe­sen­den Vater oder einen schwa­chen Vater.
Das führt dazu, dass der klei­ne Jun­ge beginnt, uni­so­no mit der Mut­ter sei­nen Vater als Loo­ser, als Ver­sa­ger, als nicht gut genug oder als nicht lieb und nett genug zu ver­ur­tei­len. Denn eben­so haben sich ja vie­le Väter auch ver­hal­ten.“


Aus: Robert Betz, Wahr­haf­tig Mann sein: Män­ner ent­de­cken sich selbst*

Ein abwe­sen­der Vater ist eine schwie­ri­ge Situa­ti­on sowohl für Söh­ne als auch für Töch­ter.

Für klei­ne Jungs wird die Abwe­sen­heit der Väter zum dop­pel­ten Dilem­ma, wenn ande­re star­ke männ­li­che Rol­len­vor­bil­der — Groß­vä­ter, Onkel, erwach­se­ne Freun­de der Fami­lie, Leh­rer oder Trai­ner — fehlen.

  • Wie soll ein Sohn ler­nen, was einen rich­ti­gen, einen “guten” Mann aus­macht, wenn sein Vater nicht da ist? Feh­len star­ke männ­li­che Vor­bil­der, an denen er sich ori­en­tie­ren kann, bleibt einem klei­nen Jun­gen nichts ande­res übrig, als sich an sei­ne Mut­ter zu halten.

Er wird ver­su­chen, ihre Erwar­tun­gen und Wün­sche zu erfül­len — und läuft damit Gefahr, als erwach­se­ner Mann “Mut­ter­er­fah­run­gen” zu wiederholen.

„… Da der Vater meist mehr abwe­send als anwe­send ist, braucht der Sohn unbe­dingt die Auf­merk­sam­keit und Zuwen­dung der Mut­ter für sein eige­nes psy­chi­sches Über­le­ben, wenn nie­mand sonst da ist.“

Aus: Robert Betz, Wahr­haf­tig Mann sein: Män­ner ent­de­cken sich selbst*

  • Ein Klas­si­ker ist bei­spiels­wei­se dasMut­ter­söhn­chen“, der als erwach­se­ner Mann in sei­ner Frau die Ersatz­mut­ter sucht.

    Ande­re Män­ner ver­su­chen, durch “Frau­en­ret­ten” unbe­wusst ihr „rich­ti­ges“ Mann-Sein unter Beweis zu stel­len — laut Betz eines der „teu­ers­ten und auf Dau­er frus­trie­rends­ten »Hob­bys« von Män­nern.“ Immer im Bestre­ben eine (oder meh­re­re Frau­en par­al­lel oder nach­ein­an­der) von ihrem Leid zu befrei­en und ihren Wunsch­bil­dern zu folgen.

Und immer mit dem Ergeb­nis, sich und sei­ne Partnerin(nen) unglück­lich zu machen. 

Der Weg aus der Krise: Einfach mal taub stellen

Frei­heit bedeu­tet, sich nicht auf­zu­op­fern. Um frei zu sein, braucht man eine Fähig­keit, die resi­li­en­te Men­schen haben: Die Fähig­keit, sich das, was schief­läuft, bewusst zu machen und Rück­schlä­ge und Kri­sen als sinn­vol­le Erfah­run­gen zu sehen, aus denen man ler­nen und an denen man wach­sen kann.

Die Anthro­po­lo­gin Sarah Hdry, die vie­le Jah­re lang Eltern-Kind-Bezie­hun­gen unter­sucht hat, sieht bei­spiels­wei­se ein „gewal­ti­ges Poten­zi­al an väter­li­cher Für­sor­ge“ und emp­fiehlt für das fei­ne müt­ter­li­che Gehör Oropax.

  • Denn auch Väter kön­nen ech­te Mut­ter­qua­li­tä­ten ent­wi­ckeln.
    Wenn sie wol­len. Und wenn man sie lässt.

Denn wenn sich Müt­ter ein­fach taub stel­len und den Vätern den Vor­tritt las­sen, wer­den auch männ­li­che Anten­nen mit der Zeit emp­find­li­cher für’s Kind.

  • Müt­ter soll­ten nicht ver­su­chen, per­fekt zu sein, son­dern glücklich.

Das bedeu­tet auch: sich nicht in eine Opfer­rol­le zu ver­stri­cken. Nicht per­fekt sein, sich Aus­zei­ten neh­men und eige­ne Inter­es­sen und Bedürf­nis­se nicht völ­lig vergessen.

Denn nur eine glück­li­che und aus­ge­gli­che­ne Mut­ter kann ihren Kin­der das geben, was sie zu geben hat. 

Eine der inter­es­san­tes­te­ten und wich­tigs­ten Hypo­the­sen der Anthro­po­lo­gin Hdry führt aller­dings wei­ter und zurück in die Ver­gan­gen­heit: zur Großfamilie. 

Groß­fa­mi­li­en aus anthro­po­lo­gi­scher Sicht

Kin­der wach­sen, so Hdry, bes­ser und intel­li­gen­ter auf und haben eine enge­re Bin­dung zur Mut­ter, wenn sich meh­re­re Bezugs­per­so­nen um sie küm­mern. Auf die­se Wei­se, so die anthro­plo­gi­sche Sicht, müss­ten Kin­der sich in ver­schie­de­ne Per­sön­lich­kei­ten hin­ein­ver­set­zen und ler­nen, sie zu mani­pu­lie­ren.

Als Bei­spiel nennt Hdry den ehe­ma­li­gen ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Barack Oba­ma, der in einer beson­de­ren Fami­li­en­struk­tur aus Mut­ter, Groß­mutter und ver­schie­de­nen ande­ren Bezugs­per­so­nen auf­ge­wach­sen ist, nach tra­di­tio­nel­ler Vor­stel­lung also in eher zer­rüt­te­ten Ver­hält­nis­sen. Für Anthro­po­lo­gin Hdry ein Segen für Oba­mas spä­te­re Kar­rie­re: Genau durch die­se Struk­tur habe er sein außer­ge­wöhn­li­ches Talent, sich in ande­re hin­ein­zu­ver­set­zen und sie für sich zu gewin­nen, ent­wi­ckeln können.

  • Fazit: Eine ein­zel­ne Mut­ter oder ein ein­zel­nes Paar unter den unsi­che­ren Bedin­gun­gen vor etwa 1,8 Mil­lio­nen Jah­ren mit einem Kind? Kaum vor­stell­bar.

Als Klein­fa­mi­li­en hät­tes es unse­re Stein­zeit-Vor­fah­ren nie­mals geschafft, genü­gend Nah­rung für die Nach­kom­men hern­ei­zu­schaf­fen. Klein­fa­mi­lie ist eine moder­ne Erfin­dung, die aus anthro­po­lo­gi­scher Sicht kei­ner­lei Vor­tei­le bietet. 

  • Erst die Groß­fa­mi­lie, so Sarah Hdrys The­se (und die vie­ler ande­rer), hat uns Men­schen erfolg­reich gemacht und unser Über­le­ben als Spe­zi­es gesichert. 

Liegt die Lösung für den “Mann in der Kri­se” also auf der Hand — in der Groß­fa­mi­lie — und ist eigent­lich seit der Stein­zeit bekannt?

„… War­um denkt ihr, wer­den meis­tens ‘die Net­ten’ zurück­ge­wie­sen?”, frag­te er und zeich­ne­te mit sei­nen Fin­gern Gän­se­füß­chen zu den Net­ten in die Luft. Nie­mand ant­wor­te­te ihm. „Die Net­ten” — also all all jene, die sich immer anpas­sen, weil sie es allen recht machen wol­len — haben über­se­hen, dass sie sich viel­leicht schon lan­ge Zeit selbst nicht mehr mögen und des­halb unbe­dingt von ande­ren gemocht wer­den wol­len. Das ist eine Ent­schei­dung gegen sich selbst”, sprach er wei­ter. „Ande­re spü­ren, wenn wir uns nicht mögen, und irgend­wann schlie­ßen sie sich dann an.” Er blick­te noch­mal in die Run­de. „Wer sich selbst genug ist, fühlt sich auch dann nicht abge­lehnt, wenn ande­re sie nicht anneh­men kön­nen.“

Aus: Andrea Weid­lich, Wo ein Fuck it, da ein Weg: Wie plötz­lich alles mög­lich wird, wenn du auf­hörst, es allen recht zu machen*

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2015 (über­ar­bei­tet 2024) 

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: Peo­p­le Plea­sing ist der Drang, es allen ande­ren recht zu machen. Peo­p­le Plea­ser sind sehr empa­thi­sche und hilfs­be­rei­te Men­schen, die alles tun, damit es ande­ren gut­geht – bis sie nicht mehr kön­nen. Woher die Nei­gung zum Peo­p­le Plea­sing kommt, wel­che Fol­gen es für Betrof­fe­ne hat und wel­che Stra­te­gien hel­fen kön­nen, öfter „Nein“ zu sagen.
Peo­p­le Plea­sing: Es allen ande­ren recht machen

Buch- und Hörempfehlungen:

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Wei­ter­füh­ren­de Bei­trä­ge über Kin­der & Lebensglück:

Lie­be und Part­ner­schaft: Eifer­sucht, Ver­lust­ängs­te, schein­ba­re Gleich­gül­tig­keit und emo­tio­na­le Distanz — oder die lie­be­vol­le Balan­ce zwi­schen Nähe und Unab­hän­gig­keit?
Die Art, wie wir als Erwach­se­ne lie­ben, hat viel mit Bin­dungs­mus­tern zu tun, die wir in unse­rer Kind­heit gelernt haben.
Bin­dungs­mus­ter: Nicht mit dir und nicht ohne dich

Der Schau­spie­ler Ben Affleck bekann­te vor Kur­zem, dass sei­ne Ehe mit Jen­ni­fer Gar­ner der Grund für sei­ne Alko­hol­sucht gewe­sen sei. Er habe sich wie in einer Fal­le gefühlt und wür­de heu­te noch trin­ken, wenn die Ehe fort­be­stan­den hät­te. Ob er sich mit die­ser Beich­te einen Gefal­len getan hat?
Wenn emo­tio­na­le Wun­den nicht hei­len: War­um Ben Affleck nicht glück­lich wer­den wird und wes­halb wir uns in einer Kri­se lie­ber auf uns selbst und nicht auf Sün­den­bö­cke kon­zen­trie­ren soll­ten.
Wenn emo­tio­na­le Wun­den nicht heilen

Affä­re: Wer kennt es nicht, wenn sich der Liebs­te nach weni­gen Wochen plötz­lich rar­macht, um Bedenk­zeit bit­tet, selt­sa­me Erklä­run­gen stam­melt und schließ­lich zu einer ande­ren ent­schwin­det? Fremd­ge­hen hat aber nicht immer etwas mit Lie­be zu tun: For­scher sind einem Casa­no­va-Gen auf der Spur, das Men­schen anfäl­lig für Affä­ren macht.
Ist Fremd­ge­hen angeboren?

Frau­en ver­ste­hen: Wer schon ein­mal in die Müh­len von weib­li­chem Minus Talk oder sogar Kill Talk gera­ten ist, weiß, dass auch Frau­en nicht immer har­mo­nisch und fried­fer­tig sind. Über weib­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on, Frau­en in Füh­rung und die Sache mit der glä­ser­nen Decke.
Im Land des Lächelns: Weib­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on und ihre Tücken

Resi­li­enz: Sich sei­ner Stär­ken bewusst sein, sei­ne Glücks­quel­len fin­den, gute Bezie­hun­gen zu ande­ren haben, eige­ne Wer­te defi­nie­ren und Akzep­tanz: Das sind die 7 “DOs” der Resi­li­enz, die wir brau­chen, um unser Leben posi­tiv gestal­ten zu kön­nen.
Die Ener­gie folgt der Aufmerksamkeit

Link­emp­feh­lung:

Jahr­tau­sen­de­lang war er eine gefürch­te­te Respekts­per­son, jetzt ist der Vater nur noch ein harm­lo­ser, leicht über­ge­wich­ti­ger Typ in kur­zen Hosen. Wie konn­te es dazu kom­men? Und ist das am Ende viel­leicht sogar ganz gut so?
Ein sehr lesens­wer­ter Bei­trag über Väter im Wan­del der Zeit, geschrie­ben von Till Raether, SZ-Maga­zin:
https://​sz​-maga​zin​.sued​deut​sche​.de/​t​e​x​t​e​/​a​n​z​e​i​g​e​n​/​4​3​3​8​4​/​P​a​p​a​-​A​n​t​e​-​A​d​i​p​o​s​i​tas

Advent, Advent, die Mut­ter rennt: War­um Müt­ter beson­ders in der Vor­weih­nachts­zeit immer so gestresst sind — und was MANN dage­gen tun kann:
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4 Kommentare zu „Der Mann in der Krise?“

  1. Dan­ke für die Bei­spie­le in dem Arti­kel. Ich beob­ach­te auch, dass sich Frau­en mehr auf­op­fern. Ich habe sogar noch den Vater mei­nes Man­nes mit gepflegt. Nun auch noch das Home­schoo­ling für die Kin­der und Arbeit und der Haus­halt. Ich schaf­fe das nicht mehr. Ich habe für mei­nen Schwie­ger­va­ter nun eine per­sön­li­che Assis­tenz gefun­den, die auch im Haus­halt aus­hilft und den Kin­dern Essen kocht. Anders wäre es nicht mehr gegangen.

    1. … so ner­vig Home­schoo­ling für betrof­fe­ne Eltern ist, so sehr hof­fe ich ganz per­sön­lich, dass das Bezie­hungs­the­ma Haus­ar­beit jetzt auch gesell­schaft­lich und poli­tisch dis­ku­tiert wird. Klar, wir wol­len alle, dass Frau­en Kar­rie­re machen und gutes Geld ver­die­nen kön­nen — aber über das, was vie­le auch in nor­ma­len Zei­ten nach Fei­er­abend mit Haus­halt, Kin­dern und — wie in Ihrem Fall — Schwie­ger­el­tern oder Eltern leis­ten, fällt der Man­tel des Schwei­gens. Das muss sich ändern.
      Und bevor sich das ändert (… das wird laaaan­ge dau­ern …), müs­sen Frau­en eben ihre eige­nen krea­ti­ven Lösun­gen und Wege fin­den, so wie Sie es getan haben!

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