
Die Geliebte eines mächtigen Mannes zu werden, war viele Jahrhunderte lang die einzige Möglichkeit für Frauen, politische Macht und Einfluss zu bekommen.
Sex und Politik funktionierten besonders gut im Absolutismus, dessen Mätressenwirtschaft die Weltgeschichte maßgeblich beeinflusste.
Die berühmteste und einflussreichste „maîtresse en titre“ war die Geliebte des Urenkels des Sonnenkönigs, die Marquise de Pompadour. Am Ende ihres Lebens scheiterte sie trotzdem
Was für ein Mann!
L’état c’est moi in vollendeter Gestalt. Ein prachtvoller Staat und ein Prachtkerl, der selbstbewusst Bein zeigt.
Ein weißbestrumpftes Bein, das den Einblick fast bis in den Schritt erlaubt — ein Zeichen höchsten Adels.
Die blutroten Haken an den Schuhen sind kein modischer dernier cri um Sechzehnhundertsonstnochwas, sondern die Zeichen seiner Macht und Stellung. Ein König, aber was für einer. Drüber gibt’s eigentlich nur noch den lieben Gott.
Als ob das nicht schon genug für Schnappatmung wäre, schmückt sich der Sonnenkönig (oder auch Louis le Grand wie in die Franzosen nennen — Louis XIV.), mit Prunkschwert, dem hermelingefütterte Herrschermantel, mit dem Blau und den Lilien der Bourbonen, dem Königszepter und der lässig zur Seite gelegten französischen Königskrone.

Und dann diese Haarpracht, die mit der Potenz und Vitalität ihres Trägers nur so protzt, und ihn endgültig zum ’sexiest man alive’ des 17. Jahrhunderts macht.
Unglaubliche 72 Jahre lang, vom Kleinkind bis zu seinem Tod 1715, saß der Sonnenkönig auf seinem Thron. In dieser Zeit hat er der Welt ein neues Gesicht gegeben.
“L’état c’est moi” oder:
Die Erfindung der Höflingswirtschaft
Als Louis 4 Jahre alt war, damals, im Jahr 1643, sah es nicht so aus, als ob er jemals so selbstbewusst Bein zeigen könnte, wie er es auf dem Bild von Hyacinthe Rigaud später getan hat.
In einem Alter, in dem andere kleine Jungs gerade sich und die Welt entdecken, hatte er nach dem frühen Tod seines Vaters den französischen Thron inklusive Hermelinmantel und eine der mächtigsten Kronen der Welt geerbt.
Seine Mutter Anna von Österreich führte, unterstützt durch den Premierminister ihres verstorbenen Mannes Kardinal Mazarin, die Regentschaft für ihren Sohn.
Eine Österreicherin als de facto Herrscherin Frankreichs?
Viele Adlige des Landes ruft das auf den Plan.
Der fransösische Hochadel revoltierte gegen ihren neuen, schwachen kleinen König und seine eingeheiratete Mutter.
Besonders bedrohlich für ihn war die sogenannte Fronde, der Aufstand des Prinzen von Condé und seines Bruders von 1648 bis 1653, der dazu führte, dass Louis sogar aus Paris fliehen mussten.
Die aufrührerischen Aristokraten können mit knapper Not besiegt und befriedet werden, Louis’ Kindheitstrauma vom Adel, der ihm an den Hermelinkragen will, bleibt.
Nach dem Tod von Kardinal Mazarin erklärte der mittlerweile 22jährige, dass er von nun an selbst sein eigener Minister werde, und übernahm die absolute Macht im Land.
Die Idee des königlichen L’état c’est moi war geboren.
Herzöge, Barone und Grafen hatten politisch nichts mehr zu sagen. Und weil der junge König seit seiner Flucht Paris nicht mehr mochte, ließ er sich sein Schloß Versailles lieber außerhalb der Tore seiner Hauptstadt bauen.
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Schön kitschig,
aber ein sehr sehenswerter Mantel-und-Degen-Spaß für verregnete Sonntagnachmittage. Den sieht man sich natürlich auch aus historischem Interesse an, denn die Handlung spielt zur Zeit der Fronde-Kämpfe und der prächtigen Kulisse der französischen Königszeit des 17. Jahrhunderts … 😉
Bernard Borderie (Regie), Angélique, 5 DVD — Die komplette Filmreihe*,490 Minuten, FSK: 16
Schäferspiele statt Politik
Louis Idee von der absolutistischen Alleinherrschaft des Königs verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde begeistert von den anderen europäischen Königshäusern aufgenommen und kopiert.
Nicht ganz so begeistert befolgt wurde außerhalb Frankreichs die Mätressenwirtschaft, auch eine Erfindung Ludwigs, um die zum Nichtstun verdonnerte Aristokratie des Landes mit Schäferspielchen bei Laune zu halten.
Denn natürlich gehörte zum Amüsement bei Hofe auch und vor allem Sex.
Das traf den Zeitgeist, denn besonders in den vornehmen Häusern war man seit Jahrhunderten daran gewöhnt, aus politischen, wirtschaftlichen oder dynastischen Erwägungen verheiratet zu werden; natürlich ungefragt und oft noch mitten in der Pubertät.
Den eigentlichen Spaß, so war es viele Jahrhunderte lang üblich, holte man sich außer Haus.
Die nun auch offiziell erwünschte Mätressenwirtschaft bekam dank Louis eine so große Bedeutung, dass die jeweils aktuell wichtigste Geliebte des Königs dem Königshof offiziell als maîtresse en titre vorgestellt wurde.
Ein weiterer Vorteil von Sex und Politik: den Königen und Aristokraten war das politische Tagesgeschäft oft zu mühsam — sehr zur Freude ihrer Geliebten, die manchmal viel Vergnügen an Macht, Einfluss und am Regieren hatten.
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Über Kindererziehung, die Baulust der Könige,
den Puderperücken-Knall des Absolutismus und die Sorgen und Nöte der kleinen Leute, die den Adelsspaß der oberen Zehntausend finanzieren mussten. Bill Brysons großartiger Streifzug durch die Kulturgeschichte Europas. Lesenswert! (Sehr hörenswert ist übrigens auch die Audio-Version, gelesen von Rufus Beck)
Bill Bryson, Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge*, Goldmann Taschenbuch, 2013
Das absolutistische System funktionierte für den Sonnenkönig und seine Nachfolger (die natürlich auch alle Ludwig — Louis — hießen) großartig.
Bis zur Revolution 1789, das Jahr, in dem der Dritte Stand zurückschlug, denn die einfachen Leute waren es, die den Adelsspaß bezahlen mussten und dafür wie Zitronen ausgepresst und immer ärmer wurden.
Bis es soweit war, hatte der jeweilige Louis durch die Annehmlichkeiten der absolutistischen Ständegesellschaft seine Ruhe vor dem Adel.
Die aristokratischen Höflinge wurden beschäftigt, amüsiert, mit Sex bespaßt und durchgefüttert. Und die eine oder andere Dame genoss politische Macht und Einfluss, den sie zu dieser Zeit auf normalen Wege nie erreicht hätte.
Die Erben des Sonnenkönigs
Wie sein Urgroßvater handhabte es auch der Urenkel des Sonnenkönigs, Ludwig XV. (Ludwig 15., frz.: Louis quinze, 1710 – 1774), der vom Volk lange Zeit als “der Vielgeliebte” bezeichnet wurde.
Auch Louis der 15. ist wie sein Urgroßvater ein gut aussehender Mann, allerdings hat er einen leichten Hang zur Melancholie. (Er war übrigens der Großvater jenes unglücklichen 16. Ludwigs, der 1792 in den Wirren der französischen Revolution seinen Kopf verlieren wird.)
Mit seiner Frau, Königin Maria Leszczynska, hält der vielgeliebte Louis schon lange keinen Beischlaf mehr — das ist bei Hofe eine öffentliche Angelegenheit, deswegen weiß es auch jeder.
Die Thronfolge ist gesichert, und Ludwig vergnügt sich mit seinen Favoritinnen, allen voran seiner langjährigen offiziellen Mätresse Marie Anne de Mailly, und ihren Schwestern. Wenn eine seiner Mätressen stirbt oder er selbst krank darniederliegt, schwört Ludwig aus Sorge um sein Seelenheil für kurze Zeit der Mätressenwirtschaft ab, denn eigentlich ist man bei Hofe katholisch.

Wenn er nicht krank ist, hält es Louis so wie alle anderen gesellschaftlich hochgestellten Herren.
Umgekehrt ist es für die Damen der Gesellschaft sehr attraktiv, die Geliebte eines einflussreichen Mannes zu sein; sie bekommen dadurch selbst viel Einfluss, wenn sie klug genug sind und ihre Position nutzen.

Genau das will Jeanne Antoinette Poisson erreichen, eine junge Dame der nicht-so-feinen-Gesellschaft und von zweifelhafter Herkunft.
Sex und Machts sind prinzipiell kein Problem, wenn man die Geliebte des Königs werden will.
Nur eine unüberwindbare Hürde gibt es: Jeanne Antoinette ist eine Bürgerliche und kein König Frankreichs hat sich bislang mit einer aus dem Dritten Stand eingelassen.
Bislang.
Wie man einen König erobert
Jeanne Antoinette wurde 1721 in Paris in etwas unklaren Familienverhältnissen geboren.
Jeannes Mutter ist eine stadtbekannte Mätresse, die mit Einwilligung ihres Mannes Affären mit zahlreichen wichtigen Männern hat.
Einer davon ist vermutlich Jeannes leiblicher Vater.
Jeannes offizieller Vater Poisson (Poisson zu Deutsch: Fisch) ist ein Finanzmann, der durch nicht immer ganz saubere Finanzgeschäfte den pompösen Lebensstil des überschuldeten französischen Hofstaats mitfinanziert. Als junges Mädchen muss Jeanne miterleben, wie Vater Poisson wegen seiner Geldgeschäfte in Misskredit gerät und nach Hamburg fliehen muss, um einer drohenden Todesstrafe zu entkommen.
Die Flucht des Vaters bedeutet für sie und ihre Mutter den finanziellen Absturz und eine Zeit lang leben beide in vergleichsweise bescheidenen Verhältnissen.
Aber Jeanne Antoinette ist hübsch, intelligent, ehrgeizig und begabt, und ihr mutmaßlicher biologischer Vater beginnt, sich für sie zu interessieren.
Sie erhält eine gute Schulbildung, außerdem Gesangs‑, Schauspiel- und Tanzunterricht, und wird zu einer Art Kinderstar der feinen Pariser Gesellschaft.
Schließlich arrangiert Jeannes Vermutlich-Vater die Hochzeit mit seinem Neffen.
Die Ehe bringt ihr zwar immer noch nicht den ersehnten Adelstitel (und damit die Eintrittskarte in die bessere Gesellschaft), aber immerhin das Schlösschen Etiolles, das in unmittelbarer Nachbarschaft von Schloss Choisy liegt, dem Jagdschloss des Königs.
Jeanne hat einen Plan: Sie will nicht ihr Leben lang brave Ehefrau und Mutter sein, das liegt ihr nicht. Wie ihre Mutter will sie die Mätresse eines einflussreichen Mannes werden, wobei die B‑Liga für sie nicht in Betracht kommt
Das Objekt ihrer Wünsche: der König.

Ein verwegener Plan für eine Bürgerliche.
Als Jeanne Antoinette erfährt, dass König Louis und seine Gesellschaft zur Jagd nach Choisy gekommen sind, ‘parkt’ sie ihre Kutsche auf einem Waldweg so, dass sie der könglichen Jagdgesellschaft den Weg versperrt.
Sie drapiert ihrer auffällige Robe und wartet.
Das Warten lohnt sich.
Der König, durch die Kutsche am Weiterreiten in sein Jagdrevier gehindert, hält an, sieht sie und ist sofort Feuer und Flamme. Man plaudert und Jeanne Antoinette erhält eine Einladung für den nächsten Hofball in Versailles.
Wenige Bälle später wird sie die Geliebte Ludwigs.
Kurz darauf, im Jahr 1744, mit 23 Jahren seine offizielle „maîtresse en titre“ und als Marquise de Pompadour die wichtigste und einflussreichste Mätresse der Weltgeschichte.
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Von mächtigen Frauen umzingelt: Friedrich der Große
Mit den Worten „Besser die als eine andere“ hat sich Ludwigs Ehefrau mit der neuen Mätresse ihres Mannes — und ihrer neuen Hofdame als besondere Anerkennung für die Geliebte — abgefunden.
Ludwigs adlige Höflinge sehen das anders, denn als Bürgerliche ist Jeanne Antoinette in eine der letzten Bastionen der Aristokratie eingebrochen.
Als Louis seine Jagderoberung, der er zuvor vorsorglich noch den Titel einer Marquise verpasst hat, dem Hofstaat als seine neue offizielle „maîtresse en titre“ vorstellt, geraten die Aristokraten bei Hofe in helle Aufregung und es kommt fast zur Palast-Revolte. Dazu kommt es nicht, aber man hofft, dass es zwischen König und seiner neuen Mätresse nur eine kurze Affäre sein wird.
Dem ist nicht so. Zwischen dem König und seiner 23jährigen Madame de Pompadour scheint es echte Liebe zu sein.
Zumindest gutes Teamwork. Als offizielle Mätresse lebt sie in Gemächern, die nahe bei denen des Königs liegen, unterhält ihn, umschifft alle höfischen Intrigen, die sie bloßstellen sollen, und arbeitet sich mit Fleiß und Akribie nicht nur in die Feinheiten des Hofstaates, sondern auch in die Staatsgeschäfte Frankreichs ein.
Wer etwas von ihm will, wendet sich lieber gleich an sie und nicht an seine Minister.
Das gilt auch für Könige und Staatsmänner, ein Umstand, über den sich Preußens König Friedrich II. — Friedrich der Große — maßlos ärgert, und der dazu führt, dass er sich bei seinem Vertrauten Voltaire bitter über beklagt.
Ausgerechnet bei dem.
Die Pompadour ist nicht nur klug und charmant, sondern auch eine einflussreiche und wohlhabende Mäzenin: Vorausschauend, wie sie ist, unterstützt sie natürlich die großen Künstler und Denker ihrer Zeit finanziell, darunter selbstverständlich auch Rousseau und Voltaire.

Kurze Zeit später bekommt Friedrich Ärger mit Frankreich, und das liegt vermutlich auch daran, dass er sich über die Pompadour so laut geärgert und beklagt hat.
Der große Friedrich kann einfach nicht mit Frauen, schon gar nicht mit mächtigen.
It’s a man’s world?
Nicht zu dieser Zeit und vor allem nicht für Friedrich.
Auch mit den anderen beiden Herrscherinnen seiner Zeit verscherzt er es sich: Die russische Zarin Katharina die Große vergrätzte er damit, dass er sie öffentlich als „wollüstig“ bezeichnet, und mit Österreichs Kaiserin Maria Theresia gibt es sowieso ständig Zoff.
Möglicherweise ist es kein Zufall, dass Friedrichs Armeen während des Siebenjährigen Krieges gegen die Soldaten der drei mächtigsten Frauen der Welt jener Zeit kämpfen mussten.
Das Ende der Pompadour
Doch auch die Pompadour ist nicht unangreifbar.
1754 stirbt ihr einziges Kind Alexandrine, das kleine Mädchen aus ihrer Ehe, im Alter von zehn Jahren.
Jeanne Antoinette hatte ihre kleine Tochter, die zeitgemäß in einem Kloster untergebracht war und dort erzogen wurde, fast nie gesehen, soll allerdings sehr an ihr gehangen haben und betrauert ihren Tod.
Das umso mehr, weil sie offenbar keine weiteren Kinder bekommen kann.
Nach mehreren Fehlgeburten muss sie sich damit abfinden, dass sie von Ludwig kein Kind haben wird, was ihre Position ungemein schwächt.
1756 beginnt der Siebenjährige Krieg, eine Art inoffizieller Weltkrieg, in dem Österreich, Frankreich, Russland, Schweden, Spanien und Sachsen gegen Briten, Preußen, Hannover, Hessen-Kassel, Braunschweig und Gotha kämpften, und der von der Pompadour politisch gewollt und massiv unterstützt wurde.
Er wird für Frankreich zum Debakel, schwächt das Land, nimmt ihm die Position als Weltmacht und leert die Staatskassen.
Im Volk rumort es, Ludwig der 15., einst der “Vielgeliebte”, verliert an Ansehen.
Der eigentliche Volkszorn trifft allerdings sie, denn nicht ohne Grund gilt sie als Strippenzieherin am Hof.
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Weltgeschichte zum Anhören
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Hans-Christian Huf, Gero von Boehm, Unterwegs in der Weltgeschichte*, Random House Audio, 2011, März 2015
Die ständigen Anfeindungen setzen ihr zu, erschwerend ist, dass ihr der König vorwirft, ihr fehle ihr das Feuer, das er brauche.
Vermutlich wegen einer Geschlechtskrankheit leidet sie ständig unter Schmerzen, versucht aber tapfer, ihr Feuer durch Selleriesüppchen, Trüffel und andere aphrodisierende Speisen erneut zu entfachen.
Es nützt nichts.
Sie ist vierzig Jahre alt, ihre Schönheit beginnt zu welken, vermutlich leidet sie auch an Tuberkulose.
Doch ihr größtes Unglück ist, dass sie schließlich die Liebe ihres Königs verliert: Er wird Vater eines Sohnes — dem Kind einer anderen.
Louis hat sich in die zwanzigjährige Anne Coupier verliebt, wie die Pompadour eine Bürgerliche, der er ein Haus außerhalb des Palastes bauen lässt.
Eifersüchtig beobachtet Jeanne Antoinette ihre Rivalin und deren kleinen Sohn.
Ihre Eifersucht ist existenziell: Mit großer Sorge fürchtet sie, ihren Titel als „maîtresse en titre“ aberkannt zu bekommen und vom Hof gejagt zu werden.
Der Tod kommt allem zuvor.
Im April 1764 stirbt sie an einer Lungenentzündung und hat die zweifelhafte Ehre, als erste Mätresse in der Geschichte Frankreichs aus den königlichen Gemächern von Versailles zu Grabe getragen zu werden.
Sie wurde 43 Jahre alt.
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2017, überarbeitet 2019
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Mutterliebe, wahre Liebe und das Scheidungsrecht kamen in Europa als Folge der französischen Revolution und mit Napoleon in Mode. Mehr über die “neuen” großen Gefühle:
Mätressenwirtschaft, Revolution und die große Liebe
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großartige Kostüme und tolle Schauspieler. Ein Film, der hinter den Kulissen einen spannenden Einblick in die Sitten und Gebräuche des Hofstaats des Sonnenkönigs bietet.
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Eine sehenswerte Verfilmung der 18 Romane von Anne Golon.
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Nicht nur die großen Seuchen, sondern auch die Krankheiten der Mächtigen
haben Geschichte geschrieben.
Medizinhistoriker Gerste schreibt faktenreich und amüsant wie Krankheiten Weltgeschichte gemacht — oder zumindest beeinflusst — haben. Ein großartiges Buch und sehr lesenswert für alle, die sich für Geschichte interessieren.
Roland D. Gerste, Wie Krankheiten Geschichte machen: Von der Antike bis heute*, Klett-Cotta, 2019
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über die Zeit, als alle, die in Europa Rang und Namen hatten (… und etwas zu sagen …) miteinander verwandt waren. Sehr unterhaltsam und mit feiner Ironie geschrieben — informativ und lesenswert!
Leonhard Horowski, Das Europa der Könige*
Rowohlt Buchverlag, März 2017, 1120 Seiten
5000 Jahre Weltgeschichte:
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Hans-Christian Huf, Gero von Boehm, Unterwegs in der Weltgeschichte*, Random House Audio, März 2015
Die französische Revolution der Jahre 1789 bis 1794
in tollen Bildern und ebenso spannend wie authentisch erzählt.
Fängt man einmal damit an, kann man nicht mehr aufhören — sehenswert!
Klaus Maria Brandauer, Jane Seymour und viele mehr, Die Französische Revolution — Jahre des Zorns*, Alive — Vertrieb und Marketing/DVD, Juli 2017, FSK: 12
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Arrangierte Ehen: Der Prince of Wales George kann seine Finanzen nicht in Ordnung halten. Von seinem aufwändigen Lebensstil fast ruiniert, willigt er schließlich in einen Heiratshandel mit dem Parlament ein: Seine Schulden werden bezahlt, dafür heiratet er seine Cousine Caroline von Braunschweig. Der einzige Makel: Das Brautpaar kann sich nicht ausstehen.
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Kindheit & Lebensglück: Die Kindheit ist die prägendste Zeit in unserem Leben. Über Mütter und Väter, Geschwisterliebe, transgenerationale Vererbung und Kindheitsmuster, die uns unser gesamtes Leben begleiten.
Kinder, Kinder
Bildnachweise:
Ludwig XIV. im Krönungsornat (Porträt von Hyacinthe Rigaud, 1701) Von Unbekannt – wartburg.edu, Gemeinfrei
Portrait of Louis XV of France (1710–1774), Maurice Quentin de La Tour (1748), Louvre Museum, Gemeinfrei
Madame de Pompadour, détail du visage (1721–1764), Wallace Collection
Marquise de Pompadour, François Boucher, 1756 – Unbekannt, Gemeinfrei
Flötenkonzert Friedrichs II. in Sanssouci (Gemälde von Adolph Menzel, 1850–52) Von Adolph Menzel, Gemeinfrei