
Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel — Untertitel: ‘Mehr desselben’ - ist laut Paul Watzlawick eines der erfolgreichsten und wirkungsvollsten Katastrophenrezepte, das sich über Jahrmillionen herausgebildet und zum Aussterben ganzer Gattungen geführt hat.
Paul Watzlawick war ein bekannter Kommunikationsforscher — man kann nicht Nicht-Kommunizieren ist einer seiner berühmtesten Leitsätze.
Außerdem war Watzlawick Psychotherapeut und hat mit seiner ‘Anleitung zum Unglücklichsein’ eine der besten Anleitungen für’s Glücklichsein geschrieben.
Er legt die Finger genau dorthin, wo Menschen sich gelegentlich selbst über’s Ohr hauen — seine Anleitungen nicht zu befolgen, ist der erste Schritt zum Glück.
Eine wichtige Anleitung zum Unglücklichsein handelt von ‘Mehr desselben’ — laut Watzlawick eines der erfolgreichsten und wirkungsvollsten Katastrophenrezepte, das sich über Jahrmillionen herausgebildet und zum Aussterben ganzer Gattungen geführt hat.
Der verlorene Schlüssel oder “mehr desselben“
Aus: Anleitung zum Unglücklichsein* von Paul Watzlawick
Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: “Meinen Schlüssel.“
Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: “Nein, nicht hier, sondern dort hinten — aber dort ist es viel zu finster.”
Merke: Stures Festhalten an Anpassungen und Lösungen, die irgendwann einmal gut funktioniert haben, kann direkt ins selbstgemacht Unglück führen …
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Paul Watzlawicks Klassiker für’s Glücklichsein.
Ein wunderbares Buch, in dem man sich (leider) sehr oft wiedererkennen kann. Viele “Aha”-Erlebnisse, aber auch ein echtes Lesevergnügen.
Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein*, Piper Verlag GmbH, München, 2009
Über Paul Watzlawick:
“Jeder kann glücklich sein, aber sich unglücklich machen, muss man lernen”, ist das Credo des österreichischen Psychotherapeuten und Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick (1921 — 2007).
Watzlawick war einer der ersten Verfechter der Kurzzeittherapie, bei der das Problem direkt angegangen wird, um eine schnelle Lösung herbeizuführen. Er widersprach der Auffassung, man müsse die Wurzeln und emotionalen Muster kennen, um ein Leid zu überwinden. Watzlawick sagte einmal, ihm sei kein einziger Fall bekannt, in dem ein tieferes Selbstverständnis einen Menschen tatsächlich verändert habe. Ihm zufolge basiert das menschliche Verhalten nicht auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung, Einsicht könne sogar zu Blindheit gegenüber dem Problem und der Lösung führen.
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Wer immer ALLES haben will, und das SOFORT, stellt sich selbst ein Bein. Und wird es mit dem Ankommen schwer haben. Es hilft nichts: Wenn wir wirklich vorankommen wollen, müssen wir — echte — Ziele definieren, loslaufen und uns mit der “Politik der kleinen Schritte” unseren Zielen nähern. Klingt einfach, ist in der Praxis aber manchmal ganz schön schwierig.
Vor Ankommen wird gewarnt
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Das Psychologie-Buch. Wichtige Theorien einfach erklärt*
Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2012
Freundschaft schließen mit unserem „inneren Kind“ ,
Glaubenssätze erkennen – und sie verändern, wenn es notwendig ist. Ein hilfreiches Buch, gut und verständlich geschrieben, mit vielen Beispielen und Übungen, die helfen, innere Sackgassen zu verlassen.
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Kann man sich sein Lebensglück erjagen?
Der Arzt und Psychotherapeut Russ Harris beschreibt sehr anschaulich und verständlich ACT — die Akzeptanz- und Commitmenttherapie für ein zufriedeneres Leben, die plausibel ist und sich einfach umzusetzen lässt.
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Der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther
sehr klar und gut verständlich über unser Gehirn: Warum es am liebsten döst und alles beim Alten lässt — und wie wir es umprogrammieren können, wenn wir nicht dösen und alles beim Alten lassen wollen.
Gerald Hüther: Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Mutmacher*, FISCHER Taschenbuch, 2013
Mehr desselben — Weiterführende Beiträge:
Die Kunst des Lobens: Ein Kompliment wirkt, als ob uns jemand aus heiterem Himmel ein Blumensträußchen überreicht hätte. Und der, der lobt, bekommt sein Lob hundertfach in Form von Sympathie-Pluspunkten zurück. Eigentlich eine typische Win-Win-Situation, trotzdem verkneifen wir uns Lob, wo es nur geht. Stattdessen sind wir alle sehr geübt im Kritisieren und Vorwürfe machen.
Die Kunst des Lobens
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Sei fröhlich? Es gibt kaum absurdere Aufforderungen als “Sei spontan” oder “Sei fröhlich”.
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Selbsterfüllende Prophezeiungen
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Das Spiel mit der Vergangenheit. Erinnern wir uns! Oder doch lieber nicht?
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45 sehr sehenswerte Minuten mit dem Hirnforscher Gerald Hüther über Wissen, Erfahrung … und Glücklichsein:
https://www.youtube.com/watch?v=go9aa7UB8PE