1936: Das Jahr des Scheiterns

Das “Drit­te Reich”

1936: Das Jahr des Scheiterns

1936 trifft die Welt drei Mal auf­ein­an­der: Bei der Beset­zung des Rhein­lands durch deut­sche Trup­pen, der Olym­pia­de in Ber­lin und auf den Schlacht­fel­dern Spa­ni­ens.

Ein Jahr, das mit der Hoff­nung beginnt, Hit­ler end­lich zu stop­pen, endet in einem Rausch aus Blut und Terror.

1936 Olympiade in Berlin Bürgerkrieg in Spanien und Stalins Schauprozesse Generationengespräch

1936: Das Jahr des Scheiterns

Eine gefähr­li­che Lieb­äu­ge­lei mit dem Faschis­mus macht sich in den 1930er Jah­ren in ganz Euro­pa breit. Auch in den euro­päi­schen Regie­run­gen.

Die Bri­ten ver­su­chen sich mit dem NS-Regime zu arran­gie­ren, denn Hit­ler sehen sie im Ver­gleich zu Sta­lin als das klei­ne­re Übel an. Man ver­sucht, den deut­schen “Füh­rer” mit Ent­ge­gen­kom­men und Appease­ment zu beschwichtigen.

Noch schlech­ter steht es um Frank­reich, des­sen innen­po­li­ti­sche Lage mehr als labil ist: Zwi­schen 1932 und 1936 gibt es ins­ge­samt 11 Regierungswechsel.

Die poli­tisch ein­fluss­reichs­ten Kräf­te sind Radi­kal­so­zia­lis­ten, Sozia­lis­ten und Kom­mu­nis­ten, die — eben­so wie die Mehr­heit der Fran­zö­sin­nen und Fran­zo­sen — noch unter dem Ein­druck des 1. Welt­kriegs und der Welt­wirt­schafts­kri­se ab 1929 ent­schie­den pazi­fis­tisch sind. 

In Abwe­sen­heit einer eige­nen Idee, wie man mit der Bedro­hungs­la­ge aus Deutsch­land umge­hen könn­te, ori­en­tiert man sich an Groß­bri­tan­ni­en; eine direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit dem Nazi-Regime im Allein­gang will man in Frank­reich um jeden Preis vermeiden.

Dazu kommt, dass die wech­seln­den fran­zö­si­schen Regie­run­gen immer aus Koali­tio­nen gebil­det wer­den, wes­halb es schwie­rig ist, eine kla­re Linie gegen­über dem deut­schen NS-Regime zu fin­den.

Man ver­stän­digt sich eben auf den kleins­ten gemein­sa­men Nenner.

Hit­ler hat also ein leich­tes Spiel in Euro­pa; die USA hal­ten sich aus allem her­aus. Und Sta­lin ist damit beschäf­tigt, sei­ne eige­ne Bevöl­ke­rung zu ter­ro­ri­sie­ren und umzubringen.

Die britische Appeasement-Politik gegenüber Hitler Generationengespräch

Mit Zucker­brot und Peit­sche: Wie Hit­ler die Welt erpress­te. Appease­ment: Hit­ler und die Briten

Das Drit­te Reich dage­gen scheint sich nach der “Macht­er­grei­fung” der Natio­nal­so­zia­lis­ten 1933 wirt­schaft­lich und poli­ti­sche wie ein Phö­nix aus der Asche zu erhe­ben.

Vie­le bli­cken durch­aus mit Bewun­de­rung und manch­mal auch nei­disch auf die schein­bar auf­blü­hen­de Volks­ge­mein­schaft in Hit­lers Deutsch­land.

Frei­lich ohne die blu­ti­gen Kehr­sei­ten und Abgrün­de zu sehen oder sehen zu wollen.

Der Lutetia-Kreis im Pariser Exil

Ange­sichts der Begeis­te­rung, die Hit­ler nicht nur bei den Deut­schen, son­dern in ganz Euro­pa aus­löst, drängt die Zeit für Anti­fa­schis­ten und Lin­ke, etwas gemein­sam gegen anti­de­mo­kra­ti­sche rechts­ge­rich­te­te Kräf­te in Euro­pa zu tun. 

Des­halb tut sich unter den deut­schen Emi­gran­ten in Paris Unge­wöhn­li­ches.

Am 2. Febru­ar 1936 fin­det im Hotel Lute­tia am Bou­le­vard Ras­pail 51 bereits die zwei­te Lute­tia-Kon­fe­renz statt. Ein­ge­la­den hat der gut ver­netz­te KPD-Funk­tio­när und Self­ma­de-Ver­lags­mil­lio­när Wil­li Mün­zen­berg.

Ein­schrän­kun­gen gibt es kei­ne: die Grund­la­ge des Lute­tia-Krei­ses ist völ­li­ge Glau­bens- und Gewis­sens­frei­heit.

Alle hof­fen, dass es mit Hil­fe von nam­haf­ten Per­sön­lich­kei­ten aus Poli­tik und Kul­tur über die Gren­zen von Par­tei­zu­ge­hö­rig­keit und Welt­an­schau­ung hin­aus end­lich gelingt, Hit­ler zu stoppen.

Es ist ein unge­wöhn­li­cher Schritt, denn wäh­rend der Wei­ma­rer Repu­blik waren Sozi­al­de­mo­kra­ten und Kom­mu­nis­ten grund­sätz­lich unter­schied­li­cher Mei­nung.

Man war nicht bereit, auch nur mit­ein­an­der zu reden.
Die KPD hat­te vor 1933 im Reichs­tag und bei Streiks punk­tu­ell sogar mit der NSDAP koope­riert; mit der SPD nie. Das gegen­sei­ti­ge Miss­trau­en ist groß und sitzt tief.

Erst 1935 begräbt Sta­lin end­gül­tig die kata­stro­pha­le Dok­trin “SPD und NSDAP sind Zwil­lin­ge!”, die mit­ver­ant­wort­lich für Hit­lers Auf­stieg zur Macht ist. Für die stal­in­treue KPD galt wäh­rend der Wei­ma­rer Zeit nicht die NSDAP, son­dern die SPD als Haupt­feind, der bekämpft wer­den musste.

Jetzt, drei Jah­re nach Hit­lers “Macht­er­grei­fung” scheint auch Sta­lin begrif­fen zu haben, dass Hit­ler auch zur Gefahr für die Sowjet­uni­on wer­den könn­te.

Er räumt die alte Sozi­al­fa­schis­mus-Theo­rie bei­sei­te und macht damit den Weg frei für eine vor­sich­ti­ge Öff­nung gegen­über Sozi­al­de­mo­kra­ten und bür­ger­li­chen Par­tei­en für den gemein­sa­men Kampf gegen Hitler.

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Das zähe Rin­gen aller Akteu­re — Hin­den­burg, Hit­ler, Papen, Schlei­cher, Goeb­bels — um die Macht, aber auch das Lebens­ge­fühl der “klei­nen Leu­te” zu Beginn der 1930er Jah­re span­nend und auf­schluss­reich erzählt.

Mün­zen­berg bringt über 100 Teil­neh­mer in sei­nem Lute­tia-Kreis zusam­men, dar­un­ter 20 Kom­mu­nis­ten, 27 Sozi­al­de­mo­kra­ten und 37 Ver­tre­ter bür­ger­li­cher Par­tei­en.

Die Crè­me de la Crè­me deut­scher Exi­lan­ten ist da: die Sozi­al­de­mo­kra­ten Rudolf Breit­scheid und Max Braun, bekann­te Autoren wie Lion Feucht­wan­ger, Arnold Zweig, Egon Erwin Kisch und Johan­nes R. Becher sind dabei. Kein Gerin­ger als Hein­rich Mann ist der amtie­ren­de Prä­si­dent des Kreises.

Lute­tia ist die ers­te Gele­gen­heit, bei der man ernst­haft über einen gemein­sa­men Wider­stand gegen das Drit­te Reich spricht. Sie wird die ein­zi­ge bleiben.

Gelingt es, 1936 zu einem Jahr des gemein­sa­men Kamp­fes gegen Hit­ler zu machen? 

August 1936: Sommer-Olympiade in Berlin

Hit­ler hielt sich selbst zwar für einen groß­ar­ti­gen Stra­te­gen, war aber nie einer.
Was er — zumin­dest über vie­le Jah­re — hat­te, war ein Gespür für güns­ti­ge Gele­gen­hei­ten.

So zum Bei­spiel, als das NS-Regime mit der “Macht­er­grei­fung” auch die Aus­rich­tung der Olym­pi­schen Spie­le 1936 erbt, die das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) 1932 an die damals schwer strau­cheln­de Wei­ma­rer Repu­blik ver­ge­ben hatte.

Hit­ler, eben­so wie sein Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Goeb­bels völ­lig unsport­lich, erbt als neu­er Macht­ha­ber eher mür­risch.
Vor 1933 hat­te er die Olym­pia­de noch als “Kom­plott von Frei­mau­rern und Juden” abge­tan.

Doch dann erkennt die NS-Füh­rungs­rie­ge das pro­pa­gan­dis­ti­sche Poten­zi­al der Olym­pia­de im “Reich” und legt sich ins Zeug. 

Ent­spre­chend groß, teu­er und per­fekt sind die Spie­le in Deutsch­land; die Olym­pi­schen Win­ter­spie­le vom 6. bis zum 16. Febru­ar 1936 in Gar­misch-Par­ten­kir­chen und erst recht die Som­mer­spie­le vom 1. bis 16. August 1936 in Ber­lin.

Ber­lin 1936 ist ein 90-Mil­lio­nen-Reichs­mark-Spek­ta­kel, mit dem man Hun­dert­tau­sen­de in- und aus­län­di­schen Olym­pia-Gäs­te begeis­tert und verzaubert.

Berlin Sommerolympiade August 1936

Ber­lin, Som­mer­olym­pia­de, im Olym­pia­sta­di­on August 1936
Von Bun­des­ar­chiv, B 145 Bild-P017073 / Frankl, A. / CC BY-SA 3.0 de

Am 1. August 1936, auf den Tag genau 22 Jah­re nach­dem das Deut­sche Kai­ser­reich Russ­land den Krieg erklärt hat, wer­den die XI. Olym­pi­schen Spie­le mit Pomp, tan­zen­den Kin­dern und Beet­ho­vens “Ode an die Freu­de” eröff­net.

Über dem Sta­di­on schwebt der 246 Meter lan­ge Zep­pe­lin Hin­den­burg, der ein knap­pes Jahr spä­ter, am 6. Mai 1937, beim Lan­de­an­flug in Lake­hurst ver­un­glü­cken wird.

Nach­dem Hit­ler um 18.16 Uhr die Eröff­nungs­fei­er ver­las­sen hat, tippt der pol­ni­sche Bot­schaf­ter Józef Lip­ski den bel­gi­schen IOC-Prä­si­den­ten Hen­ri de Bail­let-Latour an und flüs­tert ihm zu: “Wir müs­sen auf der Hut sein vor einem Volk, das so orga­ni­sie­ren kann. Eine Mobil­ma­chung in die­sem Land wird genau­so rei­bungs­los ver­lau­fen.

Lip­ski ahnt ver­mut­lich nicht, wie recht er hat.
Und wie schnell alles kom­men wird.

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Sechzehn Tage im August 1936 …

Die Olym­pia­de in Ber­lin und das Leben in der Reichs­haupt­stadt; die gute Stim­mung der Besu­che­rin­nen und Besu­cher (trotz schlech­tem Wet­ter) und die Begeis­te­rung der Olym­pia-Gäs­te (die ame­ri­ka­ni­sche Tou­ris­tin Car­la de Vries küsst Hit­ler, weil er so “gütig” aus­sah)

Span­nend erzähl­te und sehr lesens­wer­te Zeit­ge­schich­te am Vor­abend des 2. Weltkrieges

März 1936: “Win­ter­übung” im Rheinland

Lipskis Bemer­kung kommt nicht von Unge­fähr, denn das “Drit­te Reich” hat­te das Spiel mit dem Feu­er bereits eini­ge Mona­te vor dem Beginn der Olym­pia­de ent­zün­det.

Zum Ent­set­zen Groß­bri­tan­ni­ens und Frank­reichs setzt Hit­ler am 7. März 1936 das ers­te Mal sei­ne Wehr­macht in Marsch und lässt völ­ker­rechts­wid­rig das ent­mi­li­ta­ri­sier­te Rhein­land besetzen.

Zu die­ser ent­mi­li­ta­ri­sier­ten Zone gehö­ren Städ­te wie Düs­sel­dorf, Köln, Frank­furt, Mann­heim, Karls­ru­he und Frei­burg west­lich des Rheins sowie 50 Kilo­me­ter öst­lich.

Städ­te und Gebie­te gehö­ren zwar zu Deutsch­land, aber der Ver­sailler Ver­trag ver­bie­tet es, dort deut­sche Trup­pen zu sta­tio­nie­ren oder Befes­ti­gungs­an­la­gen zu bau­en, um die Gefahr eines neu­en Krie­ges zwi­schen den bei­den “Erb­fein­den” Deutsch­land und Frank­reich zu verhindern.

Das ändert das NS-Regime mit der Ope­ra­ti­on “Win­ter­übung” im März 1936.

30.000 Wehr­machts­sol­da­ten über­que­ren die Rhein­brü­cken, bezie­hen Pos­ten an den Gren­zen zu Bel­gi­en, Luxen­burg und Frank­reich und errich­ten in Aachen, Trier und Saar­brü­cken Garnisonen.

Der Zeit­punkt die­ser “Win­ter­übung” ist geschickt gewählt; Hit­ler nutzt das all­ge­mei­ne poli­ti­sche Cha­os in Frank­reich aus und den Clinch zwi­schen Bri­ten und Fran­zo­sen: Das fran­zö­si­sche Par­la­ment hat­te nur weni­ge Tage zuvor einen fran­­zö­­sisch-sowje­­ti­­schen Bei­stands­pakt ratifiziert.

Über die­sen Pakt ist Groß­bri­tan­ni­en nicht erfreut — und er gibt Hit­ler die Mög­lich­keit zu erklä­ren, er füh­le sich dadurch bedroht.

Zudem sei der Pakt zwi­schen Frank­reich und der Sowjet­uni­on ein Bruch des Ver­trags von Locar­no.

Dass er mit dem Ein­marsch sei­ner Trup­pen ins Rhein­land selbst einen dop­pel­ten Ver­trags­bruch begeht und sowohl gegen den Ver­trag von Ver­sailles als auch von Locar­no ver­stößt, sagt er nicht.

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  • Die Beset­zung des ent­mi­li­ta­ri­sier­ten Rhein­lands bleibt ein Spiel mit dem Feu­er, denn Ende 1935 ste­hen den 400.000 Sol­da­ten der Wehr­macht immer noch eine Über­zahl an 650.000 fran­zö­si­schen Sol­da­ten gegen­über; die fran­zö­si­sche Luft­waf­fe ist mit 112.000 Män­nern sechs Mal grö­ßer als die deutsche.

Für Frank­reich ist der Ein­marsch deut­scher Trup­pen ins Rhein­land ein Kriegs­grund, für Groß­bri­tan­ni­en nicht.

Der ein­fluss­rei­che bri­ti­sche Appease­­ment-Poli­­ti­ker Lord Lothi­an ver­tritt die Mei­nung, die Deut­schen gin­gen ja „nur in ihren eige­nen Hin­ter­gar­ten. Vie­le sei­ner Lands­leu­te stim­men ihm zu.

Um das deutsch-bri­ti­sche Flot­ten­ab­kom­men 1935 und das bes­se­re Ver­hält­nis zum “Reich” nicht zu gefähr­den, nimmt Groß­bri­tan­ni­en den Ein­marsch Deutsch­lands in sei­nen „Hin­ter­gar­ten“ schließ­lich hin. Paris, Lon­don und der von ihnen alar­mier­te Völ­ker­bund kön­nen sich nicht ein­mal auf Wirt­schafts­sank­tio­nen einigen.

Wären die Fran­zo­sen damals ins Rhein­land ein­ge­rückt”, wird Hit­ler spä­ter sagen, “dann hät­ten wir uns mit Schimpf und Schan­de wie­der zurück­zie­hen müs­sen”.

Am 29. März 1936, drei Wochen nach der Beset­zung des Rhein­lands, kommt die NSDAP bei der Reichs­tags­wahl auf erstaun­li­che 99 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men. Die Wahl ist mani­pu­liert — und es gibt im “Reich” seit 1933 außer der NSDAP kei­ne ande­ren Par­tei­en mehr. Den­noch: Hit­ler ist im “Reich” so popu­lär wie nie zuvor.

August 1936: “Feuerzauber”

Am zwei­ten Wett­kampf­tag der Olym­pia­de, es ist Sonn­tag und mit Bewöl­kung, leich­ten Regen­fäl­len und 19 Grad lei­der kein “Hit­ler-Wet­ter”, gibt der “Füh­rer” den Geheim­be­fehl für sei­nen nächs­ten Coup: die Unter­stüt­zung der faschis­ti­schen Put­schis­ten in Spa­ni­en.

Das “Unter­neh­men Feu­er­zau­ber” beginnt.
Obwohl der “Füh­rer” mit Spa­ni­en eigent­lich nichts im Sinn hat, schließ­lich liegt für ihn der Schau­platz des zukünf­ti­gen Krie­ges im Osten.

Aber ein links regier­tes Spa­ni­en, das sich mög­li­cher­wei­se wie Frank­reich mit der Sowjet­uni­on ver­bün­det, käme ungelegen. 

Denn auch im kri­sen­ge­schüt­tel­ten Spa­ni­en pak­tie­ren Sozia­lis­ten und Kom­mu­nis­ten gegen rechts­na­tio­na­le und faschis­ti­sche Kräf­te; am 16. Febru­ar 1936 gewinnt die Fren­te Popu­lar die Par­la­ments­wah­len, eine Ein­heits­front aus Sozia­lis­ten, Repu­bli­ka­nern, libe­ra­len Kata­la­nen, der sta­li­nis­ti­sche Part­ido Comu­nis­ta de Espa­ña (PCE) und der kom­mu­nis­ti­sche Part­ido Obre­ro de Uni­fi­ca­ción Mar­xis­ta (POUM).

Hit­ler ent­schei­det sich, mit einer “klei­nen Lösung” unter Her­mann Görings Kom­man­do ein­zu­grei­fen: ein paar Flug­zeu­ge, ein paar Män­ner und der Aus­sicht, sei­ne Kampf­pi­lo­ten zu trai­nie­ren und — weil das “Drit­te Reich” stän­dig klamm ist — Roh­stof­fe für die Rüs­tung zu erbeuten.

Spanischer Bürgerkrieg 1936 General Francisco Franco Porträt 1930

Gene­ral mit Fis­tel­stim­me: Fran­cis­co Fran­co, 1930

Hit­lers Flug­zeu­ge kom­men gera­de recht­zei­tig, denn der faschis­ti­sche Gene­ral Fran­cis­co Fran­co steckt fest.

Es ist gera­de zwei Wochen her, seit er und eini­ge sei­ner Mili­tärs am 17. Juli 1936 in Spa­nisch-Marok­ko eine lan­ge geplan­te Revol­te gegen die lin­ke repu­bli­ka­ni­sche Volks­front­re­gie­rung in Madrid begon­nen hat.

Aber nun sit­zen Fran­cos Revo­lu­tio­nä­re in Marok­ko fest und wis­sen nicht, wie sie den Bür­ger­krieg ins spa­ni­sche Mut­ter­land brin­gen können.

Fran­co und sei­ne rech­te Kama­ril­la sind fast am Ende, bevor sich Hit­ler und Mus­so­li­ni in den Bür­ger­krieg ein­mi­schen.

Das faschis­ti­sche Ita­li­en schickt 80.000 Sol­da­ten, um die Fran­quis­ten zu unter­stüt­zen, Hit­ler die Legi­on Con­dor, ins­ge­samt 19.000 Män­ner bis zum Ende des Krieges. 

Ab Anfang August bege­ben sich deut­sche Kampf­flie­ger, Tech­ni­ker, Navi­ga­to­ren und Schüt­zen mit ihren zer­leg­ten und in Fracht­kis­ten ver­stau­ten Jagd­flug­zeu­gen, Flak­ge­schüt­zen und 100 Ton­nen Mate­ri­al auf zivi­len Pas­sa­gier­damp­fern auf die Rei­se nach Spa­ni­en; Luft­han­sa-Pilo­ten über­füh­ren zehn Ju 52 Transportmaschinen.

1936: Der Kampf um Spanien

Fran­co will mit einem Hand­streich im Ver­bund mit Aris­to­kra­ten, Groß­grund­be­sit­zern und der katho­li­schen Kir­che die Macht im Land an sich rei­ßen, über­schätzt sich aber schwer.

Denn auch nach­dem er und sei­ne Trup­pen dank deut­scher Hil­fe das spa­ni­sche Mut­ter­land errei­chen, läuft vie­les anders als erwartet.

Am 20. Juli 1936 ver­kün­det die lin­ke Volks­front-Regie­rung in Madrid die Mobil­ma­chung gegen die Put­schis­ten.

Und anders, als von Fran­co erhofft, blei­ben vie­le Gene­rä­le der Zen­tral­re­gie­rung in Madrid treu. Dazu kommt, dass gro­ße Tei­le der Bevöl­ke­rung hin­ter ihrer gewähl­ten Regie­rung ste­hen. Die beginnt, Waf­fen auch an die Bevöl­ke­rung auszugeben.

Fran­cos Putsch droht im Keim zu ersti­cken.
Mit so viel Wider­stand hat­te er nicht gerech­net; zudem sind Spa­ni­ens regu­lä­re repu­bli­ka­ni­sche Trup­pen viel bes­ser aus­ge­bil­det als sei­ne Put­schis­ten, die Zahl der bewaff­ne­ten und für die Regie­rung kämp­fen­den Repu­bli­ka­ner — Arbei­ter und die gebil­de­te Mit­tel­schicht — ist grö­ßer als erwartet.

Doch mit der ita­lie­ni­schen und deut­schen Unter­stüt­zung beginnt sich das Blatt zu Guns­ten der Put­schis­ten und zu Unguns­ten der Zen­tral­re­gie­rung in Madrid zu wenden.

Auch die repu­bli­ka­nisch Regie­rung in Madrid bit­tet im Aus­land um Hil­fe, bekommt aber kei­ne.

Zwar fühlt sich die lin­ke Volks­front­re­gie­rung in Frank­reich den Spa­ni­ern poli­tisch und mora­lisch ver­bun­den, macht sich aber Sor­gen, dass der blu­ti­ge Kon­flikt zwi­schen rechts und links vom Nach­barn ins eige­ne Land schwap­pen könn­te.

Schließ­lich wird die Fra­ge des Ein­grei­fens oder Nicht-Ein­grei­fens von Groß­bri­tan­ni­en abhän­gig gemacht.

Die Bri­ten hegen aller­dings weder beson­ders gro­ße Sym­pa­thien für Repu­bli­ka­ner und Lin­ke, noch wol­len sie das brü­chi­ge Ver­hält­nis zum deut­schen “Füh­rer” gefähr­den. Groß­bri­tan­ni­en beharrt auf sei­ner Poli­tik der Nichteinmischung.

Schließ­lich kommt doch noch uner­war­tet Hil­fe für Spa­ni­ens Links­re­gie­rung: Nach kur­zem Zögern ent­schließt sich der sowje­ti­sche Dik­ta­tor Sta­lin in den Bür­ger­krieg gegen Fran­cos Put­schis­ten-Armee ein­zu­grei­fen.

Ab Ende August 1936 schickt die Sowjet­uni­on Waf­fen und “Bera­ter”.

Man beginnt außer­dem - zunächst ver­deckt — Frei­wil­li­gen­ver­bän­de auf­zu­stel­len. In ganz Euro­pa wirbt die Kom­in­tern als Spa­ni­en-Komi­tee des jewei­li­gen Lan­des getarnt um Frei­wil­li­ge, die bereit sind, als Inter­na­tio­na­le Bri­ga­de in den Krieg gegen Fran­co und die spa­ni­schen Faschis­ten zu ziehen.

Tau­sen­de jun­ge Män­ner und Frau­en fol­gen den Auf­ru­fen: Kom­mu­nis­ten, Sozia­lis­ten, Anar­chis­ten, Frei­heits­kämp­fer und Aben­teu­rer; unter ihnen auch Ernest Heming­way und Geor­ge Orwell und der min­der­jäh­ri­ge Nef­fe Win­s­ton Chur­chills.

Es ist ein bunt­ge­misch­tes Völk­chen aus vor allem jun­gen Leu­ten, die in Spa­ni­en in den Krieg zie­hen, um für die Frei­heit zu kämpfen.

Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939

Frei­wil­li­ge im Spa­ni­schen Bür­ger­krieg 1936–1939
Ori­gi­nal­be­schrei­bung: “Der Schrift­stel­ler Lud­wig Renn, Chef des Sta­bes der XI. Inter­na­tio­na­len Bri­ga­de im spa­ni­schen Frei­heits­kampf, Kom­man­deur des Thäl­mann-Batail­lons 1936/37 (rechts) mit dem nor­we­gi­schen Dich­ter Nord­ahl Grieg (Mit­te) der 1937 in Spa­ni­en kämpf­te.
ADN-ZB/­Ar­chiv Natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­rer Krieg des spa­ni­schen Vol­kes vom 18.7.1936 bis 2.4.1939/ Inter­na­tio­na­le Bri­ga­den. Bun­des­ar­chiv, Bild 183–17036-0005 / CC-BY-SA 3.0

Stalins erbarmungsloser Kampf gegen Trotzkisten

Eigent­lich ist Sta­lin der bun­te Hau­fen aus spa­ni­schen Repu­bli­ka­nern und inter­na­tio­na­len Idea­lis­ten – inklu­si­ve Trotz­kis­ten und Anar­chis­ten – zuwi­der.

Leu­te wie die lässt er in der Sowjet­uni­on für weit­aus gerin­ge­re „Ver­ge­hen“ zu Tau­sen­den ver­schwin­den oder macht mit ihnen kur­zen Pro­zess. Im wahrs­ten Sinn des Wortes.

Nur drei Tage nach dem Ende der Olym­pi­schen Spie­le in Ber­lin beginnt am 19. August 1936 im Okto­ber­saal des Mos­kau­er Gewerk­schafts­hau­ses ein maka­bres Schau­spiel: der ers­te von ins­ge­samt drei Mos­kau­er Pro­zes­sen gegen das „trotz­kis­tisch-sino­wje­wis­ti­sche ter­ro­ris­ti­sche Zen­trum“.

Die Mos­kau­er Schau­pro­zes­se ab August 1936 mar­kie­ren den schau­ri­gen Höhe­punkt der „gro­ßen Säu­be­rung” Sta­lins, der sich nach wie vor von Trotz­kis­ten und Fein­den umzin­gelt fühlt.

Moskauer Schauprozesse ab August 1936 Urteilsverkündung im Schachty-Prozess

Mos­kau­er Schau­pro­zes­se ab August 1936: Urteils­ver­kün­dung im Schach­ty-Pro­zess durch And­rei Wysch­in­ski (Mit­te, lesend). Säu­len­saal des Gewerk­schafts­hau­ses in Moskau

Im ers­ten Schau­pro­zess sind 16 ehe­mals geach­te­te sowje­ti­sche Poli­ti­ker ange­klagt, dar­un­ter vie­le Weg­be­glei­ter und “Freun­de” Sta­lins.

Ihnen wird vor­ge­wor­fen, sich mit Sta­lins seit 1927 aus der Par­tei aus­ge­schlos­se­nen, mitt­ler­wei­le im Exil in Mexi­ko leben­den Kon­kur­ren­ten Leo Trotz­ki ver­schwo­ren zu haben, Sta­lins Ermor­dung geplant und sich kon­ter­re­vo­lu­tio­när betä­tigt zu haben.

Alle 16 Ange­klag­ten wer­den zum Tode ver­ur­teilt und sofort nach dem Pro­zess­ende hin­ge­rich­tet. (Trotz­ki fällt 1940 unter mys­te­riö­sen Umstän­den in Mexi­ko einem Agen­ten Sta­lins zum Opfer, der ihn mit einem Eis­pi­ckel ermordet.)

In Spa­ni­en for­dert Mos­kau der­weil die Wie­der­her­stel­lung der par­la­men­ta­ri­schen Repu­blik.

Offi­zi­ell.
Inof­fi­zi­ell beginnt man, lini­en­treue Kom­mu­nis­ten mög­lichst unauf­fäl­lig auf ein­fluss­rei­che Pos­ten in der spa­ni­schen Ver­wal­tung, bei Poli­zei und Mili­tär und bei den Inter­na­tio­na­len Bri­ga­den zu platzieren.

Sta­lin will mehr als nur Fran­co und des­sen Faschis­ten aus Spa­ni­en ver­trei­ben — er will auch sei­ne eige­nen Rei­hen säu­bern.

Zum einen ist es für ihn eine gute Gele­gen­heit, den Über­schuss an kom­mu­nis­ti­schen Exi­lan­ten — zum Bei­spiel Emi­gran­ten, die vor Hit­ler aus Deutsch­land geflüch­tet sind — los­zu­wer­den, denn er sieht sie als Risi­ko­fak­tor an.

In Sta­lins Visier ste­hen aber auch aus­län­di­sche Frei­wil­li­ge und Anhän­ger der POUM, zu denen bei­spiels­wei­se Geor­ge Orwell und Wil­ly Brandt gehö­ren.

In den POUM-Mili­zen kämp­fen Mit­glie­der trotz­kis­ti­scher, links­so­zia­lis­ti­scher und oppo­si­tio­nel­ler kom­mu­nis­ti­scher Grup­pen wie der deut­schen SAP. Sie sind in den Augen der sta­li­nis­ti­schen Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Spa­ni­ens, PCE, ein anar­chis­ti­scher Hau­fen trotz­kis­ti­scher Ver­rä­ter; in Sta­lins Augen eine Tarn­or­ga­ni­sa­ti­on der Faschisten.

Die Situa­ti­on eska­liert schließ­lich im Mai 1937, als es in Bar­ce­lo­na zu tage­lan­gen blu­ti­gen Stra­ßen­kämp­fen zwi­schen mos­kau­treu­en Kom­mu­nis­ten und Anhän­gern der POUM kommt.

Vie­le der von Sta­lin ent­sand­ten sowje­ti­schen “Bera­ter” sind nicht im Ein­satz gegen Fran­cos Armee, son­dern auf der Jagd in den eige­nen Reihen.

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26. April 1937: Guernica

Trotz der vie­len Frei­wil­li­gen aus aller Her­ren Län­der und ihrer revo­lu­tio­nä­ren Begeis­te­rung sieht es für die Sache der Repu­bli­ka­ner nicht gut aus: Am 21. Okto­ber 1936  erobern Fran­cos Trup­pen Naval­car­ne­ro und ste­hen damit nur noch 15 Kilo­me­ter vor Madrid. 

Not­ge­drun­gen mar­schie­ren die ers­ten Inter­na­tio­na­len Bri­ga­den Anfang Novem­ber has­tig aus­ge­bil­det an die Front.

Und obwohl Fran­cos Trup­pen mas­siv durch Deutsch­land und Ita­li­en unter­stützt wer­den und trotz einer zah­len­mä­ßi­gen Über­le­gen­heit von 3 zu 1, gelingt es, sie kurz vor Madrid zu stoppen.

Die spa­ni­sche Haupt­stadt ist ein­ge­kes­selt, kann aber gehal­ten wer­den und fällt nicht in die Hän­de der Put­schis­ten. Die repu­bli­ka­ni­sche Regie­rung flieht nach Valencia.

Am 26. April 1937 bom­bar­diert die deut­sche Legi­on Con­dor die bas­ki­sche Klein­stadt Guer­ni­ca, die auf Angrif­fe aus der Luft in keins­ter Wei­se vor­be­rei­tet ist, und rich­tet ein fürch­ter­li­ches Blut­bad an.

Es ist das ers­te Flä­chen­bom­bar­de­ment einer Stadt in der Geschich­te der Mensch­heit und der Beginn des­sen, was weni­ge Jah­re spä­ter Mil­lio­nen Zivi­lis­ten als Luft­krieg erlei­den müssen.

Spanischer Bürgerkrieg Die Ruinen von Guernica April 1937

Spa­ni­scher Bür­ger­krieg: Die Rui­nen von Guer­ni­ca April 1937
Das von der Legi­on Con­dor zer­stör­te Ger­ni­ka. Von Bun­des­ar­chiv, Bild 183-H25224 / Unbe­kannt / CC BY-SA 3.0 de 

Der Spanische Bürgerkrieg 1936 — 1939 und der Weg in den Zweiten Weltkrieg

Am Ende sind es nicht Gräu­el­ta­ten wie Guer­ni­ca, die die Idee einer anti­fa­schis­ti­schen Volks­front schei­tern las­sen, son­dern Sta­lin und sei­ne Vor­stel­lung, in Spa­ni­en nicht nur gegen Fran­co zu kämp­fen, son­dern gleich­zei­tig auch sei­ne Rei­hen zu “säu­bern”.

Damit schei­tert auch die gro­ße Idee einer ver­ein­ten Volks­front gegen Hit­ler end­gül­tig.

Mün­zen­bergs illus­trer Lute­tia-Kreis aus deut­schen Exi­lan­ten erkennt, dass das Maß an Gemein­sam­kei­ten nicht für einen gemein­sa­men Kampf aus­reicht und stellt sei­ne Akti­vi­tä­ten nach einer ver­häng­nis­vol­len Oster-Tagung ein.

In Spa­ni­en ord­net die repu­bli­ka­ni­sche Regie­rung im Okto­ber 1938 den Abzug aller inter­na­tio­na­len Bri­ga­den an.
Als im Novem­ber 1938 die Geheim­ver­hand­lun­gen zum Hit­ler-Sta­lin-Pakt begin­nen, zie­hen sich auch die rund 2000 sowje­ti­schen “Mili­tär­be­ra­ter” aus Spa­ni­en zurück.

Ende Janu­ar 1939 wird Bar­ce­lo­na in die Hän­de der Put­schis­ten fal­len, Ende März, nach drei Jah­ren Bela­ge­rung, auch Madrid.

Mehr als 200.000 Repu­bli­ka­ner wer­den nach Fran­cos end­gül­ti­gem Sieg am 1. April 1939 von den Natio­na­lis­ten ermordet.

1936: Der Kampf gegen Hit­ler ist bereits jetzt gescheitert. 

Zwei Wochen nach dem Ende der Olym­pi­schen Spie­le in Ber­lin bezeich­net der “Füh­rer” den Krieg um “Lebens­raum im Osten” in einer Denk­schrift als unaus­weich­lich und ernennt Her­mann Göring zum “Beauf­trag­ten des Vier­jah­res­plans”.

Göring soll, Deutsch­land und die Wehr­macht in den kom­men­den vier Jah­ren kriegs­be­reit machen.

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Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: Deutsch­land 1937 — das „Drit­te Reich“ ist für vie­le Deut­sche ein Art „Wohl­fühl­dik­ta­tur“ mit Voll­be­schäf­ti­gung und Volks­ge­mein­schaft. Nur die wach­sen­de Angst vor einem mög­li­chen neu­en Krieg trübt die gute Stim­mung. Zurecht, denn im Novem­ber 1937 legt Hit­ler sei­ne Zie­le für die kom­men­den Jah­re end­gül­tig fest …
Deutsch­land 1937: Der Weg in den Zwei­ten Weltkrieg

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Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Sta­lin: Lenins „Mann fürs Gro­be“ ist ihm am Ende doch zu grob. In sei­nem poli­ti­schen Tes­ta­ment emp­fiehlt der Begrün­der und ers­te Regie­rungs­chef Sowjet­russ­lands drin­gend, Sta­lin als all­mäch­ti­gen Gene­ral­se­kre­tär der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei Russ­lands abzu­lö­sen und einen ande­ren an sei­ne Stel­le zu set­zen. Doch es ist zu spät, Sta­lin setzt sich im Kampf um die Macht durch. Bis heu­te sind sich His­to­ri­ker nicht einig, ob er oder Hit­ler mehr Men­schen­le­ben gekos­tet haben.
Wer war eigent­lich Stalin?

Besuch auf dem Berg­hof: Nach­dem Unity Val­ky­rie Mit­ford end­lich den “Füh­rer” ken­nen­ge­lernt hat, beglei­tet sie ihn so oft, dass ihr Name von „Mit­ford“ zu „Mit­fahrt“ ver­ball­hornt wird. Offi­zi­ell geht es ihr nur um „die Sache“, doch es gibt viel, was auf Lie­be hin­weist. Aber wie hat sie Hit­ler beein­flusst? War es ein Flirt mit Fol­gen auch für den „Füh­rer“?
Hit­lers It-Girl

NS-Wirt­schaft: Wirt­schaft­lich stand das Drit­te Reich nie auf sta­bi­len Bei­nen. Die Öko­no­mie im Natio­nal­so­zia­lis­mus war von Anfang an auf Täu­schung und Expan­si­on – Krieg – gebaut. Über Hit­lers Auto­bah­nen, MeFo-Wech­sel, Lügen und Täu­schun­gen – ohne die Hit­lers Weg in den Krieg nie funk­tio­niert hät­te. 
Auto­bahn und MeFo-Wech­sel: Adolf Hit­ler, die deut­sche Wirt­schaft und der Weg in den 2. Weltkrieg

Sir Oswald Mos­ley (1896 — 1980), sei­nes Zei­chens Erbe und 6. Baro­net, hat nicht nur Schlag bei den Frau­en, son­dern auch wech­seln­de poli­ti­sche Ein­stel­lun­gen, die sei­ne Berufs­kar­rie­re sehr abwechs­lungs­reich machen. Nach­dem er in Groß­bri­tan­ni­en sämt­li­chen demo­kra­ti­schen Par­tei­en ange­hört hat, grün­det er 1932 die faschis­ti­sche BUF und ver­sucht sich als bri­ti­sche Kopie von Adolf Hit­ler.
Hail Mos­ley! Der bri­ti­sche Flirt mit dem Nationalsozialismus

Ham­burg 1923: Fünf Jah­re sind seit dem Ende des Welt­krie­ges ver­gan­gen, aber Deutsch­land kommt nicht zur Ruhe. In Ham­burg üben die Kom­mu­nis­ten Welt­re­vo­lu­ti­on und für weni­ge Stun­den gibt es eine „Sowjet­re­pu­blik Stor­marn“. Ernst Thäl­mann, Ham­burgs cha­ris­ma­ti­scher KPD-Füh­rer, bringt sich für sei­ne wei­te­re Kar­rie­re in Stel­lung, Sta­lin, Hit­ler und die ‘Sozi­al­fa­schis­mus­theo­rie’ mischen auch schon mit.
Ham­burg auf den Barrikaden

Hit­lers Anhän­ger: Schlä­ge und Schwei­gen, Ver­drän­gen und Neu-Insze­nie­ren sind die Mus­ter, mit denen die ‚Erzie­hung mit har­ter Hand‘ von einer Gene­ra­ti­on an die nächs­te wei­ter­ge­ge­ben wird. Über Ali­ce Mil­ler, Hit­lers Mit­läu­fer und Mör­der und über schwar­ze Päd­ago­gik, die aus Opfern Täter macht.
Die Erlaub­nis zu hassen

Link­emp­feh­lung:

Der Spa­ni­sche Bür­ger­krieg (1936 — 1939): Der Spa­ni­sche Bür­ger­krieg wur­de zwi­schen der demo­kra­tisch gewähl­ten Volks­front­re­gie­rung und den rechts­ge­rich­te­ten Put­schis­ten unter Gene­ral Fran­cis­co Fran­co aus­ge­tra­gen. Bei­de Sei­ten hat­ten jedoch erheb­li­che aus­län­di­sche Unter­stüt­zung. Fran­cos Trup­pen sieg­ten und sein Regime (Fran­qu­is­mus) regier­te Spa­ni­en bis zu sei­nem Tode 1975.
https://​www​.anda​lu​si​en360​.de/​m​a​g​a​z​i​n​/​s​p​a​n​i​s​c​h​e​r​-​b​u​e​r​g​e​r​k​r​ieg

Bild­nach­wei­se:

Ber­lin, Olym­pia­de 1936. Von Bun­des­ar­chiv, B 145 Bild-P017073 / Frankl, A. / CC BY-SA 3.0 de
Pho­to­graph of Gene­ral Fran­co with win­ter cloak. / CC-BY-SA 1.0, Gemein­frei
Ber­lin, Olym­pia­de, Sie­ger­eh­rung Fünf­kampf Olym­pi­sche Spie­le 1936 Sie­ger-Ehrung im Fünf­kampf auf der Sie­ger-Tri­bü­ne von rechts nach links: Ober­leut­nant Abba-Ita­li­en (II.) Haupt­mann Hand­rick-Deutsch­land (I.) Leut­nant Leo­nard-USA (III.) Fot. Stemp­ka. Bun­des­ar­chiv, Bild 183-G00825 / Stemp­ka / CC-BY-SA 3.0
Sta­lin und Dimi­t­row (rechts) in Mos­kau (1936), Gemein­frei
Urteils­ver­kün­dung im Schach­ty-Pro­zess durch And­rei Wysch­in­ski (Mit­te, lesend). Säu­len­saal des Gewerk­schafts­hau­ses in Mos­kau. Autor unbe­kannt, Gemein­frei
ADN-ZB/­Ar­chiv Natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­rer Krieg des spa­ni­schen Vol­kes vom 18.7.1936 bis 2.4.1939/ Inter­na­tio­na­le Bri­ga­den
Der Schrift­stel­ler Lud­wig Renn, Chef des Sta­bes der XI. Inter­na­tio­na­len Bri­ga­de im spa­ni­schen Frei­heits­kampf, Kom­man­deur des Thäl­mann-Batail­lons 1936/37 (rechts) mit dem nor­we­gi­schen Dich­ter Nord­ahl Grieg (Mit­te) der 1937 in Spa­ni­en kämpf­te. Bun­des­ar­chiv, Bild 183–17036-0005 / CC-BY-SA 3.0
Die Rui­nen von Guer­ni­ca. Das von der Legi­on Con­dor zer­stör­te Ger­ni­ka. Von Bun­des­ar­chiv, Bild 183-H25224 / Unbe­kannt / CC BY-SA 3.0 de 

Generationengespräch

Geschich­te und Psy­cho­lo­gie
Ver­gan­ge­nes ver­ste­hen, um mit der Zukunft bes­ser klar zu kommen.


Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
Dr. Susanne Gebert

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