Das Ende der Wei­ma­rer Republik

1932 Das Ende der Republik: Papen und Schleicher


Das Ende der Repu­blik: Was will eigent­lich die­ser Schlei­cher? Wäh­rend Brü­ning als „Hun­ger­kanz­ler“ und Franz von Papen als Hit­lers Steig­bü­gel­hal­ter in die Geschich­te ein­ge­gan­gen sind, ist Schlei­chers Rol­le beim Ende der Wei­ma­rer Repu­blik bis heu­te nicht klar.

Papen und Schlei­cher: Eine Feind­schaft, über die die Wei­ma­rer Repu­blik am Ende stürzte?

1932 Das Ende der Republik Papen gegen Schleicher Generationengespräch

Papen und Schleicher: Wie ihre Rivalität die Weimarer Republik zu Fall brachte

Papen und Schlei­cher – zwei Namen, die untrenn­bar mit dem Ende der Wei­ma­rer Repu­blik ver­bun­den sind.

Wäh­rend Franz von Papen als eit­ler Steig­bü­gel­hal­ter Hit­lers in die Geschich­te ein­ge­gan­gen ist, bleibt Kurt von Schlei­cher schwer zu fas­sen.

Der ein­fluss­rei­che „Büro­ge­neral”, Reichs­wehr­mi­nis­ter und poli­ti­sche Strip­pen­zie­her agiert im Hin­ter­grund, zieht die Fäden, intri­giert – und ver­liert dabei die Kon­trol­le über die poli­ti­sche Dyna­mik der spä­ten Repu­blik.

Was als Zusam­men­ar­beit begann, ent­wi­ckel­te sich schnell zu einem gefähr­li­chen Macht­kampf. Papen und Schlei­cher ste­hen für zwei kon­kur­rie­ren­de Kon­zep­te in einer Zeit der Kri­se: kon­ser­va­ti­ve Eli­ten­herr­schaft gegen auto­ri­tä­re Mili­tär­po­li­tik — oder der ver­zwei­fel­te Ver­such, die Demo­kra­tie doch noch zu ret­ten?

Ihre Riva­li­tät, ihre Intri­gen und ihre ver­hee­ren­den Fehl­ein­schät­zun­gen ebne­ten Hit­ler den Weg – und besie­gel­ten das Schick­sal der Wei­ma­rer Republik.

Brüning, Papen, Schleicher: Die letzten Reichskanzler der Weimarer Republik

In den 14 Jah­ren ihres Bestehens hat­te die Wei­ma­rer Repu­blik 12 Reichs­kanz­ler.
Die letz­ten drei waren:

„Hun­ger­kanz­ler“ Hein­rich Brü­ning: 28. März 1930 bis 30. Mai 1932
Franz von Papen: 1. Juni 1932 bis 2. Dezem­ber 1932
Kurt von Schlei­cher: 3. Dezem­ber 1932 bis 28. Janu­ar 1933

Papen, Schleicher und der letzte Akt der Demokratie

Selbst Franz von Papen war über­rascht, als Hin­den­burg ihn im Juni 1932 plötz­lich zum neu­en Reichs­kanz­ler der gefähr­lich schlin­gern­den Wei­ma­rer Repu­blik ernennt.

Und selbst einem wie Papen muss klar gewe­sen sein, dass er die­ses Amt nicht sei­nem begrenz­ten Talent als Poli­ti­ker ver­dankt. Hat er auch nicht. Es ist sein alter Kriegs­ka­me­rad Kurt von Schlei­cher, der ihm ins Kanz­ler­amt ver­hilft.

Die Zahl ech­ter Papen-Fans ist über­schau­bar, das weiß jeder in der Wei­ma­rer Repu­blik.

Und auch Kurt von Schlei­cher hält nicht beson­ders viel von sei­nem Fränz­chen, wie er ihn zu nen­nen pflegt:

Ein Hut, aber kein Kopf

… Auf die erstaun­te Bemer­kung, Papen sei doch kein Kopf, soll Schlei­cher erwi­dert haben: „Das soll er ja auch nicht sein. Aber er ist ein Hut.“

Aus: Rüdi­ger Barth, Hau­ke Fried­richs, Die Toten­grä­ber: Der letz­te Win­ter der Wei­ma­rer Repu­blik*

Kurt von Schleicher als Strippenzieher der Weimarer Republik

In den letz­ten Jah­ren der Wei­ma­rer Repu­blik ist Kurt von Schlei­cher der star­ke Mann hin­ter den Kulis­sen. Schlei­cher ist nie gewählt wor­den und lan­ge Zeit kennt ihn außer­halb des poli­ti­schen Ber­lins kaum jemand.

Schlei­cher ist es, der Papens Vor­gän­ger im Kanz­ler­amt, Hein­rich Brü­ning, bei Reichs­prä­si­dent Hin­den­burg dis­kre­di­tiert und dadurch zu Fall gebracht hat.

Um Papen als neu­en Reichs­kanz­ler zu instal­lie­ren? War­um?

Wäh­rend das his­to­ri­sche Urteil über Franz von Papen ein­deu­tig ist: eitel, Hit­lers Steig­bü­gel­hal­ter, kurz­sich­ti­ger Reak­tio­när, poli­ti­scher Dilet­tant, „ich dien‘ – egal wem“ (Alfred Pol­gar), schei­den sich an Kurt von Schlei­cher die Geis­ter.

Was will die­ser Schlei­cher mit sei­nem Kanz­ler-Rou­lette errei­chen — er, der begab­tes­te Intri­gant einer an begab­ten Intri­gan­ten nicht armen Zeit“?

Der junge Papen: Vom Kadetten zum kaiserlichen Spion

Franz Joseph Her­mann Micha­el Maria von Papen, Erb­säl­zer zu Werl und Neu­werk, ent­stammt einem alten west­fä­li­schen Adels­ge­schlecht, das mit Salz­ge­win­nung zu Wohl­stand und Adels­ti­teln gelangt ist.

Gebo­ren 1879 als drit­tes von fünf Kin­dern, wird er früh für den Mili­tär­dienst vor­be­rei­tet: Bereits mit elf Jah­ren besucht er die Kadet­ten­schu­le und dient spä­ter als Page am Kai­ser­hof in Berlin.

Spionage mit Pannen: Papen als Heeresattaché in den USA

Franz von Papen ist elo­quent, gut ver­netzt, aber poli­tisch völ­lig naiv.

Er glaubt, durch sei­ne Ver­bin­dun­gen zur Reichs­wehr und zum Zen­trum die Repu­blik sta­bi­li­sie­ren zu kön­nen. Tat­säch­lich wird er rasch zum will­fäh­ri­gen Spiel­ball ver­schie­de­ner Kräf­te – ein Kanz­ler ohne Rück­halt im Par­la­ment und ohne eige­ne Haus­macht.

Eine Nei­gung zur stra­te­gi­schen Tap­sig­keit zeigt Papen bereits als jun­ger Mann.

Franz von Papen als Heeresattache - das Ende der Republik

Franz von Papen als deut­scher Mili­tär­at­ta­ché in Washing­ton, D.C. (1914)

1913 wird Papen – auf Ver­mitt­lung sei­nes Vaters und mit Unter­stüt­zung von Wil­helm II. — Hee­res­at­ta­ché an der deut­schen Bot­schaft in Washing­ton.

Dort beginnt er, unter diplo­ma­ti­schem Deck­man­tel, eine dilet­tan­ti­sche Spio­na­ge­kar­rie­re: Mit Hil­fe einer Schein­fir­ma ver­sucht er, kriegs­wich­ti­ge Roh­stof­fe auf­zu­kau­fen, um die Rüs­tungs­in­dus­trie der Alli­ier­ten zu behindern.

Aller­dings gelingt ihm die Kon­spi­ra­ti­on als eine Art kai­ser­li­cher 007 nur mäßig; er fliegt auf und wird 1916 des Lan­des ver­wie­sen.

In der Annah­me, sein Diplo­ma­ten­sta­tus schüt­ze auch sein Gepäck, nimmt er bri­san­te Doku­men­te aus sei­ner Spio­na­ge-Tätig­keit auf die Rei­se zurück nach Deutsch­land mit – was zur Ver­haf­tung zahl­rei­cher Mit­ver­schwö­rer in den USA führt, nach­dem die Bri­ten sei­ne Kof­fer durch­sucht haben.

Netzwerke aus Kaisers Zeiten: Hindenburg, Schleicher und Ribbentrop

Nach sei­ner Rück­kehr ins Deut­sche Reich ori­en­tiert sich Papen neu und macht im Heer Kar­rie­re.

Aus die­ser Zeit stam­men sei­ne Ver­bin­dun­gen zu bedeu­ten­den Akteu­ren der spä­te­ren Wei­ma­rer Kri­sen­jahr: Gene­ral­feld­mar­schall Paul von Hin­den­burg, damals Welt­kriegs­held und Chef der Obers­ten Hee­res­lei­tung, ist ein alter Bekann­ter aus Kai­sers Zei­ten, eben­so wie Kurt von Schlei­cher und auch Joa­chim Rib­ben­trop, die beim Papen-Hit­ler-Deal im Janu­ar 1933 zwar unter­schied­li­che, im Ergeb­nis aber unse­li­ge Rol­len spie­len werden.

Franz von Papens Einstieg in die Politik

Nach dem ver­lo­re­nen Ers­ten Welt­krieg schei­det Papen 1919 als hoch­de­ko­rier­ter Oberst­leut­nant aus der Armee aus.

Wäh­rend vie­le sei­ner Kame­ra­den ins Lee­re fal­len, fällt er weich: Durch sein eige­nes Ver­mö­gen und das sei­ner Frau Mar­tha von Boch-Gal­hau, einer mil­lio­nen­schwe­ren Erbin der Kera­mik­dy­nas­tie Vil­leroy & Boch, ist Papen auch in den ers­ten Kri­sen­jah­ren der Wei­ma­rer Repu­blik finan­zi­ell gut gepols­tert.

Als katho­li­scher Adli­ger mit viel Frei­zeit schließt er sich der katho­li­schen Zen­trums­par­tei an, hat aller­dings für Demo­kra­tie und Repu­blik nicht viel übrig.

Papen bekennt sich offen zur Mon­ar­chie und gerät des­halb regel­mä­ßig mit der Par­tei­li­nie in Kon­flikt – ins­be­son­de­re, wenn das Zen­trum mit der SPD koope­riert und manch­mal auch koaliert.

Intrigen und Einfluss: Papens Weg ins Kanzleramt

1925 unter­stützt Papen nicht den offi­zi­el­len Zen­trums-Kan­di­da­ten Wil­helm Marx bei der Reichs­prä­si­den­ten­wahl, son­dern Hin­den­burg – gegen die Par­tei­li­nie. Ein dro­hen­der Par­tei­aus­schluss wird nur ver­hin­dert, weil Papen kurz zuvor ein gro­ßes Akti­en­pa­ket der par­tei­ei­ge­nen Zei­tung Ger­ma­nia gekauft hat.

Trotz poli­ti­scher Mit­tel­mä­ßig­keit ist Papen gut ver­netzt und in den höchs­ten Krei­sen akzep­tiert.

Sein Stand, sein Reich­tum und sei­ne Kon­tak­te – nicht sei­ne Fähig­kei­ten – machen ihn zum poli­ti­schen Akteur. Trotz­dem über­rascht es vie­le, als Kurt von Schlei­cher ihn im Som­mer 1932 als Nach­fol­ger des geschass­ten „Hun­ger­kanz­lers“ Hein­rich Brü­ning ins Spiel bringt.

Intrigant oder Retter der Republik? Der „Bürogeneral” Kurt von Schleicher

Für die einen ist er die dunk­le Macht, die der Repu­blik den end­gül­ti­gen Todes­stoß ver­setzt.

Für die ande­ren ein Prag­ma­ti­ker, der im Faden­kreuz zwi­schen dem (alters-) starr­sin­ni­gen und all­mäch­ti­gen Hin­den­burg, den anti­re­pu­bli­ka­ni­schen Bedro­hun­gen von rechts und links und einem Par­la­ment, das sich selbst lahm­ge­legt, ver­sucht, zu ret­ten, was noch zu ret­ten ist.

Kurt von Schleicher Weimarer Republik

Reichs­wehr­mi­nis­ter Kurt von Schlei­cher
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 136-B0228 / CC-BY-SA 3.0

Auch Kurt Fer­di­nand Fried­rich Her­mann von Schlei­cher hat im 1. Welt­krieg beim Mili­tär Kar­rie­re gemacht und dort wich­ti­ge Kon­tak­te geknüpft – unter ande­rem zu Oskar von Hin­den­burg, dem Sohn von Paul von Hin­den­burg — der im wei­te­ren Ver­lauf der Dau­er-Staats­kri­se noch eine unrühm­li­che Rol­le spie­len wird.

Anders als Papen bleibt Schlei­cher nach 1918 in der Reichs­wehr und arbei­tet wei­ter an sei­ner Laufbahn. 

Er gilt als flei­ßig, ehr­gei­zig, char­mant und ist ein bril­lan­ter Netz­wer­ker.

Schlei­cher wird schließ­lich Gene­ral, ohne je ein Kom­man­do geführt zu haben – was ihm den hämi­schen Bei­na­men „Büro­ge­neral“ ein­bringt: Er ist der ers­te Gene­ral in der Geschich­te, der sei­nen Rang durch poli­ti­sche (Büro-)Arbeit erreicht.

Unter Reichs­wehr­mi­nis­ter Wil­helm Groe­ner, sei­nem Men­tor, steigt er rasch auf – und drängt die­sen schließ­lich aus dem Amt, um selbst Reichs­wehr­mi­nis­ter zu werden.

Schleicher und die „Entzauberung” der Nationalsozialisten

Anders als Franz von Papen, der poli­tisch oft plan­los wirkt, ver­folgt Schlei­cher eine lang­fris­ti­ge Stra­te­gie.

Nach dem Wahl­er­folg der NSDAP im Sep­tem­ber 1930 beginnt er, Kon­tak­te zu füh­ren­den Natio­nal­so­zia­lis­ten auf­zu­bau­en. Sein Plan: Die Nazis in die Regie­rung ein­bin­den, um sie zu „ent­zau­bern“ und poli­tisch zu schwä­chen.

Von Schlei­cher – und nicht von Papen – stammt die Idee, Hit­ler in die Regie­rung ein­zu­bin­den, in der Hoff­nung, ihn dadurch „abnut­zen“ und bla­mie­ren zu kön­nen.

Kann das funk­tio­nie­ren – die Nazis durch Umar­men ent­schär­fen?
Schlei­cher scheint fest dar­an zu glau­ben.

Es ist Schlei­chers Plan, der 1933 der Wei­ma­rer Repu­blik den Todes­stoß ver­set­zen wird — aller­dings anders umge­setzt und mit ande­rem Per­so­nal.

Oder sieht Schlei­cher in Hit­ler und den Natio­nal­so­zia­lis­ten das Roh­ma­te­ri­al, mit deren Hil­fe er die Wei­ma­rer Repu­blik zur rechts­ge­rich­te­ten Mili­tär­dik­ta­tur umbau­en kann?

Was die­ser Büro­ge­neral wirk­lich will, bleibt oft im Verborgenen.

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Die Wirt­schafts­kri­se, bit­te­re Armut und Hoff­nungs­lo­sig­keit, gewalt­tä­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen SA und Rot­front, der Macht­kampf zwi­schen kri­mi­nel­len Ring­ver­ei­nen, die die Stadt unter sich auf­ge­teilt haben.

Das ist die Hin­ter­grund­ge­schich­te für den packen­den 3. Kri­mi der Gere­on-Rath-Kri­mi­rei­he von Vol­ker Kutscher.

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Ein gefährlicher Deal mit den Nazis

Es ist ein gefähr­li­ches Spiel, das Schlei­cher treibt, um Reichs­kanz­ler Brü­ning durch Papen zu erset­zen.

Denn Fränz­chen ist den demo­kra­ti­schen Par­tei­en der Wei­ma­rer Repu­blik als Kanz­ler nicht ver­mit­tel­bar; nicht mal sei­ner eige­nen Par­tei, dem Zen­trum.

Des­halb braucht das neue Kabi­nett Papen im Reichs­tag die Tole­rie­rung durch Abge­ord­ne­te nicht-demo­kra­ti­scher Par­tei­en.

Schlei­chers Kal­kül geht zunächst auf: Die Natio­nal­so­zia­lis­ten dul­den die neue Regie­rung unter Reichs­kanz­ler Papen. Damit kann ver­hin­dert wer­den, dass die neue Regie­rung durch ein gemein­sa­mes Miss­trau­ens­vo­tum von NSDAP und KPD sofort wie­der aus dem Amt gejagt wird.

Als Gegen­leis­tung dafür hebt Schlei­chers Mario­net­ten-Kanz­ler Papen ver­ein­ba­rungs­ge­mäß das Ver­bot von SA und SS auf, das seit April 1932 gilt, und setzt Neu­wah­len für den Som­mer 1932 an.

Der Altonaer Blutsonntag: Eskalation der Gewalt

Kaum sind die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Schlä­ger­trup­pen wie­der von der Lei­ne gelas­sen, kommt es im gan­zen Land zu schwe­ren Aus­schrei­tun­gen. Das Ziel: Unru­hen erzeu­gen, um anschlie­ßend der Regie­rung Ver­sa­gen und „bür­ger­kriegs­ähn­li­che” Zustän­de vor­wer­fen zu kön­nen.

Am 17. Juli 1932 erreicht die insze­nier­te Gewalt ihren Höhe­punkt: In der preu­ßi­schen Arbei­ter­stadt Alto­na kommt es zu blu­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen SA, SS, Kom­mu­nis­ten und der Poli­zei. 18 Men­schen ster­ben.

Die Reak­ti­on der Reichs­re­gie­rung Papen auf den Gewalt­aus­bruch ist eigen­wil­lig: Anstatt die Pro­vo­ka­teu­re der Aus­schrei­tun­gen – SA und SS – erneut zu ver­bie­ten, wirft man der preu­ßi­schen Lan­des­re­gie­rung unter dem SPD-Minis­ter­prä­si­dent Otto Braun vor, sie sei nicht in der Lage, für „Ruhe und Ord­nung“ zu sor­gen — und setzt sie am 20. Juli 1932 per Not­ver­ord­nung ab.

Der Altonaer Blutsonntag Juli 1932 Verordnung über Ausnahmezustand Das Ende der Weimarer Republik

Der Alto­na­er Blut­sonn­tag Juli 1932
Zitat: “Der Aus­nah­me­zu­stand in Ber­lin! Die von der Mili­tär­be­hör­de ver­haf­te­ten und ihres Amtes ent­ho­be­nen preus­si­schen Poli­zei­mi­nis­ter Seve­ring, Grzes­in­sky, Dr. Weiss und Kom­man­deur Heimanns­berg Die Ver­ord­nung des Reichs­prä­si­den­ten von Hin­den­burg über den Aus­nah­me­zu­stand an den Lit­fas­säu­len in den Stras­sen Ber­lins.
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 102–13680 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de 

Der Preußenschlag: Papens Staatsstreich von oben

Die­se Akti­on, mit der man Preu­ßens lang­jäh­ri­gen und belieb­ten und ein­fluss­rei­chen Minis­ter­prä­si­den­ten Otto Braun ent­mach­tet, geht als „Preu­ßen­schlag” in die Geschich­te ein.

Preu­ßen war bis dahin das letz­te gro­ße repu­bli­ka­ni­sche Macht­zen­trum. Mit sei­ner Ent­mach­tung durch Papen – mit Unter­stüt­zung Schlei­chers und Bil­li­gung Hin­den­burgs – wird ein wei­te­res Boll­werk der Demo­kra­tie zer­schla­gen.

Papen über­nimmt selbst das Amt des Reichs­kom­mis­sars für Preu­ßen.
Die SPD reagiert nicht mit Pro­test oder Wider­stand auf die ver­fas­sungs­recht­lich höchst frag­wür­di­ge Akti­on, son­dern mit einem Appell, Ruhe zu bewah­ren, und dem fes­ten Glau­ben an den Rechts­staat.

Sie klagt vor dem Staats­ge­richts­hof – und ver­liert.
Die Stra­te­gie der Beson­nen­heit ist demo­kra­tisch und ehren­haft, in die­ser Situa­ti­on poli­tisch aber völ­lig wirkungslos.

31. Juli 1932: Ein Erdrutschsieg für die NSDAP

Papens Putsch von oben und der all­ge­gen­wär­ti­ge brau­nen und rote Ter­ror auf den Stra­ßen ver­un­si­chert die Bevöl­ke­rung noch mehr; der Wunsch nach einer „Ord­nungs­macht” wird immer grö­ßer, denn man hofft, dass sie tat­säch­lich für Ruhe und Ord­nung sor­gen kann.

Im Wahl­kampf nutzt die NSDAP die­se Unsi­cher­heit geschickt aus.

Mit Hil­fe von Goeb­bels’ Pro­pa­gan­da­ap­pa­rat und Hit­lers Dau­er­prä­senz im Land erreicht die NSDAP bei der Reichs­tags­wahl am 31. Juli 1932 einen his­to­ri­schen Erfolg.

Nach der Wahl am 31. Juli 1932 zieht die NSDAP mit 37,4 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men als die mit Abstand stärks­te Frak­ti­on in den neu­en Reichs­tag ein.

Sitzverteilung im Reichstag nach der Reichstagswahl Juli 1932 - 1932 Das Ende der Republik Generationengespräch

Sitz­ver­tei­lung im Reichs­tag nach der Reichs­tags­wahl Juli 1932
Quel­le: Alan­kazame, Com­po­si­ti­on du Reichs­tag alle­mand après les élec­tions fédé­ra­les de juil­let 1932, Oeu­vre per­son­nel­le, Voir wiki­pé­dia, 2008

Hindenburg und Hitler

Nach der Reichs­tags­wahl im Juli 1932 hal­ten zwei offen repu­blik­feind­li­che Par­tei­en – die NSDAP und die KPD – die soge­nann­te nega­ti­ve Mehr­heit: Gemein­sam ver­fü­gen sie über mehr Sit­ze als alle demo­kra­ti­schen Kräf­te zusam­men.

Es ist eine Kon­stel­la­ti­on, die das poli­ti­sche Sys­tem der Wei­ma­rer Repu­blik an den Rand des Zusam­men­bruchs bringt.

Hindenburg Wahlplakat Reichspräsidentenwahl im Frühjahr 1932

Hin­den­burg- Pla­kat wäh­rend der Reichs­prä­si­den­ten­wahl im Früh­jahr 1932
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 183-R99203 / CC-BY-SA 3.0

Die neue Rea­li­tät nach der Wahl im Juli 1932: Der NSDAP-Vize Her­mann Göring wird neu­er Prä­si­dent des Reichs­tags.

Und Hit­ler?
Der eilt am 13. August 1932 gemein­sam mit Papen zur Audi­enz beim Reichs­prä­si­den­ten.

Ver­mut­lich vol­ler Vor­freu­de, denn eigent­lich muss Hin­den­burg ihn, Hit­ler, als ein­deu­ti­gen Wahl­sie­ger mit der Regie­rungs­bil­dung beauftragen.

Aber dann kommt der Tief­schlag.

Hin­den­burg lässt sich nicht bequat­schen, son­dern beharrt auf „sei­nem“ Kanz­ler Papen. Er bie­tet Hit­ler, der im Früh­jahr 1932 auch noch gegen ihn, dem Hel­den von Tan­nen­berg, bei der Reichs­prä­si­den­ten­wahl ange­tre­ten ist, die Vize­kanz­ler­schaft an.

Hin­den­burg, der Ersatz­kai­ser der Deut­schen, mag Hit­ler ein­fach nicht.
Der „Füh­rer“ schäumt vor Wut und wit­tert Verrat.

Misstrauensvotum gegen Papen

Wütend kün­digt Hit­ler die Tole­rie­rung der Regie­rung Papen im Par­la­ment auf.

Bei der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung des neu­ge­wähl­ten Par­la­ments am 6. Sep­tem­ber 1932 bringt die KPD – mit Unter­stüt­zung der NSDAP – ein Miss­trau­ens­vo­tum gegen Papen ein. Das Ergeb­nis ist ein­deu­tig: 512 Abge­ord­ne­te stim­men gegen die Regie­rung.

Doch Papen ist vor­be­rei­tet: In der Tasche hat er bereits die von Hin­den­burg unter­schrie­be­ne Ver­ord­nung zur Auf­lö­sung des Reichs­tags, die er demons­tra­tiv Reichs­tags­prä­si­dent Göring auf den Tisch knallt.

Der neu­ge­wähl­te Reichs­tag ist somit gleich wie­der auf­ge­löst und die Deut­schen wer­den – nach der Reichs­prä­si­den­ten­wahl im Früh­ling und der Reichs­tags­wahl im Juli – für den 6. Novem­ber 1932 zum drit­ten Mal an die Urnen gerufen. 

Zitat Hindenburg Adolf Hitler eignet sich am besten für das Amt eines Postmeisters Generationengespräch

Präsidialkabinette: Die Stolperfalle der Weimarer Republik

Bis zur Wahl im Novem­ber blei­ben Papen und sein Kabi­nett der Baro­ne” im Amt und regie­ren ohne Par­la­ment und mit Not­ver­ord­nun­gen, die Reichs­prä­si­dent Hin­den­burg bereit­wil­lig unter­zeich­net.

Das Sys­tem der Prä­si­di­al­ka­bi­net­te hat­te sich bereits unter Hun­ger­kanz­ler” Hein­rich Brü­ning eta­bliert: Das Regie­ren ohne par­la­men­ta­ri­sche Mehr­heit, nur gestützt auf Not­ver­ord­nun­gen (Arti­kel 48 der Wei­ma­rer Ver­fas­sung) und der Mög­lich­keit, ein gewähl­tes Par­la­ment auf­zu­lö­sen (Arti­kel 25).

Bei­de Arti­kel zusam­men — ursprüng­lich als Not­fall­pa­ra­gra­fen zum Schutz der Repu­blik in die Ver­fas­sung geschrie­ben — machen Reichs­prä­si­dent Hin­den­burg zum eigent­lich Herr­scher der Repu­blik.

Bei der NSDAP hofft man der­weil auf einen wei­te­ren Erd­rutsch­sieg bei der Novem­ber­wahl — viel­leicht sogar mit der abso­lu­ten Mehr­heit für Hit­ler.

Die Wei­ma­rer Repu­blik scheint im frei­en Fall ihrem Ende entgegenzustürzen

Abwärts mit Hitler: Die Novemberwahlschlappe der NSDAP 1932

Doch es kommt anders.
Die Stim­mung bei vie­len Wäh­le­rin­nen und Wäh­lern hat sich gedreht.

Der har­te Spar­kurs Brü­nings hat­te immer­hin dazu geführt, dass der Ver­sailler Ver­trag als Lieb­lings-Zünd­stoff brau­ner Wahl­kampf­rhe­to­rik nicht mehr her­hal­ten kann, denn die Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen wer­den im Juli 1932 ersatz­los gestri­chen.

Die Wei­ma­rer Repu­blik ver­lässt Schritt für Schritt den Kat­zen­tisch der Welt­po­li­tik; in Genf ver­han­delt man bereits mit den ehe­ma­li­gen Kriegs­geg­nern Groß­bri­tan­ni­en und Frank­reich über eine Wie­der­auf­rüs­tung.

Der Schand­ver­trag von Ver­sailles“ ver­liert für die Rech­ten sei­ne rhe­to­ri­sche Schlag­kraft.

Bei den Novem­ber­wah­len 1932 ver­liert die NSDAP 2 Mil­lio­nen Stim­men, obwohl Hit­ler und Goeb­bels bis zur Erschöp­fung im Dau­er­ein­satz sind. Zwar bleibt die NSDAP trotz des her­ben Ver­lusts in der Wäh­ler­gunst die stärks­te Kraft im Reichs­tag, aber der Mythos der Unauf­halt­sam­keit ist gebro­chen.

„Schlap­pe“ notiert Goeb­bels tief ent­täuscht in sein Tage­buch, „Abwärts mit Hit­ler“, jubelt die SPD-Par­tei­zei­tung Vor­wärts.

Winter 1932: Die NSDAP am Ende?

Ist der „Zau­ber der Unwi­der­steh­lich­keit gebro­chen“, wie die Deut­sche All­ge­mei­ne Zei­tung schreibt, — und Hit­ler am Ende? Fast sieht es so aus, denn nach der Wahl im Novem­ber gehen für die Natio­nal­so­zia­lis­ten noch wei­te­re Wah­len ver­lo­ren, auch die wich­ti­ge Kom­mu­nal­wahl in Thü­rin­gen.

Dazu kommt, dass die NSDAP nach so vie­len Wahl­kämp­fen hoch ver­schul­det ist: Mit 14 Mil­lio­nen Reichs­mark steht sie in der Krei­de.

Und nicht nur Lie­fe­ran­ten und Dru­cke­rei­en mah­nen zuneh­mend unge­dul­dig ihre Bezah­lung an, auch 450.000 SA-Män­ner war­ten auf ihren Sold. Und auf Macht, Pöst­chen und Pos­ten, die vie­le sich aus­rech­nen, wenn sie auf den kom­men­den Mann, für den sie Hit­ler bis­lang hiel­ten, set­zen.

Die­se Aus­sich­ten schei­nen jetzt vor­bei zu sein.
Hit­ler hat das Macht­po­kern ver­lo­ren. So scheint es wenigs­tens Ende 1932.

Flauheit unter den Mitgliedern

… Wenn Joseph Goeb­bels die Ana­ly­se der Poli­ti­schen Poli­zei in Mün­chen über sei­ne NSDAP lesen wür­de, wäre ihm das Alpen­pan­ora­ma egal: ‚Nicht nur, dass die Neu­auf­nah­men fast ganz aus­ge­blie­ben sind, macht sich auch eine Flau­heit unter den Mit­glie­dern bemerk­bar; zahl­rei­che Aus­trit­te sind an der Tages­ord­nung, die Bei­trä­ge gehen sto­ckend ein. …‘

Die Anschau­ung, dass der Höhe­punkt über­schrit­ten ist und viel­leicht güns­ti­ge Aus­sich­ten ver­passt wur­den, ist Gemein­gut vie­ler Natio­nal­so­zia­lis­ten gewor­den.“

Aus: Rüdi­ger Barth, Hau­ke Fried­richs, Die Toten­grä­ber: Der letz­te Win­ter der Wei­ma­rer Repu­blik*

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Ende 1932 scheint Hit­lers Auf­stieg zur Macht end­gül­tig gestoppt zu sein: Die „Hit­ler-Par­tei“ ist plei­te, zer­strit­ten und hat am 6. Novem­ber 1932 – das ers­te Mal seit zwei Jah­ren – Wäh­ler­stim­men ver­lo­ren. Und trotz­dem ernennt Reichs­prä­si­dent Hin­den­burg Adolf Hit­ler am 30. Janu­ar 1933 zum Reichs­kanz­ler.
Wie konn­te das pas­sie­ren?
1933 Das Ende der Repu­blik. Hit­lers Auf­stieg zur Macht

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Amazon Buchempfehlung Höhenrausch Das kurze Leben zwischen den Kriegen Harald Jähner Generationengespräch

Das kur­ze und auf­re­gen­de Leben in der Zwi­schen­kriegs­zeit 1918 bis 1933, die Wei­ma­rer Repu­blik zwi­schen Auf­bruch und Unter­gang. Ein groß­ar­tig und span­nend geschrie­be­nes Pan­ora­ma einer Zeit, in der alles neu war: Demo­kra­tie, Kör­per­kult, Lie­be, Archi­tek­tur, Mode, Eman­zi­pa­ti­on und vie­les mehr. Sehr lesens­wert!

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Harald Jäh­ner, Höhen­rausch: Das kur­ze Leben zwi­schen den Krie­gen*, Rowohlt Ber­lin; 3. Edi­ti­on, 2022 oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

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Das Ende der Repu­blik Das zähe Rin­gen aller Akteu­re — Hin­den­burg, Hit­ler, Papen, Schlei­cher, Goeb­bels — um die Macht, aber auch das Lebens­ge­fühl der “klei­nen Leu­te” zu Beginn der 1930er Jah­re span­nend und auf­schluss­reich mit Zeit­zeu­gen­be­rich­ten, Anek­do­ten und Epi­so­den erzählt.

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Rüdi­ger Barth, Hau­ke Fried­richs, Die Toten­grä­ber: Der letz­te Win­ter der Wei­ma­rer Repu­blik*, FISCHER Taschen­buch, 2019

Buchempfehlung Die Akte Vaterland Generationengespräch

Ber­lin, Juli 1932, der vier­te Fall von Gere­on Rath. Die­ses Mal soll er einen mys­te­riö­sen Mord im Las­ten­auf­zug von Haus Vater­land, dem legen­dä­ren Ver­gnü­gungs­tem­pel am Pots­da­mer Platz, auf­klä­ren und gerät dabei in die Wir­ren des „Preu­ßen­schlags”. Rath ist froh, dass ihn sei­ne Ermitt­lun­gen in eine masu­ri­sche Klein­stadt füh­ren, aber dort ver­sinkt er noch tie­fer in der auf­ge­wühl­ten Stim­mung die­ser Zeit.
Wie immer ein erst­klas­si­ger Kri­mi — und ein detail­ge­nau­es Stim­mungs­bild der Wei­ma­rer Repu­blik in jenen Tagen. Lesens­wert!

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Vol­ker Kut­scher: Die Akte Vater­land*, Piper Taschen­buch, 2023 oder als Hörbuch/Audible* (kos­ten­los im Probemonat)

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Das Lebens­ge­fühl der Deut­schen Ende der 1920er Jah­re, die Zer­ris­sen­heit der Wei­ma­rer Repu­blik zwi­schen Links und Rechts und ein packen­der Kri­mi nach Vol­ker Kut­schers Gere­on-Rath-Kri­mi­rei­he* per­fekt in Sze­ne gesetzt. Eine sehens­wer­te Serie für alle, die sich für die Zwan­zi­ger Jah­re begeis­tern — und für die, die Zeit­ge­schich­te vor allem durch die Men­schen, die damals gelebt haben, begrei­fen wol­len.

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Tom Tykwers Baby­lon Ber­lin — Coll­ec­tion Staf­fel 1–4*, 2023, [12 DVDs]

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Zaris­ten, Trotz­kis­ten, Sta­li­nis­ten - und die Zer­ris­sen­heit der Wei­ma­rer Repu­blik zwi­schen Links und Rechts ist die Hin­ter­grund­ge­schich­te der packen­den Gere­on-Rath-Kri­mi­rei­he von Vol­ker Kut­scher, die im Ber­lin der 1920er Jah­re spielt. Der ers­te Band spielt vor dem Hin­ter­grund der blu­ti­gen Mai-Unru­hen in Ber­lin 1929 — Vor­la­ge für Tom Tykwers Baby­lon Ber­lin — Coll­ec­tion Staf­fel 1–4*

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Vol­ker Kut­scher, Der nas­se Fisch*, Piper Taschen­buch; 2. Auf­la­ge, 2020, oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

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Die 90 span­nends­ten Kapi­tel des belieb­ten Pod­casts “Eine Stun­de Histo­ry” von Deutsch­land­funk-Nova zusam­men­ge­fasst in einem Buch zum Blät­tern und Schmö­kern. Am Ende eines jeden Kapi­tels ver­weist ein QR-Code auf den jewei­li­gen Pod­cast, so dass man bei Bedarf das jewei­li­ge The­ma ver­tie­fen kann. Ein span­nen­des For­mat und ein span­nen­des Buch — sehr lesens- und hörens­wert!

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Mat­thi­as von Hell­feld, Mar­kus Dich­mann, Mei­ke Rosen­plän­ter, Histo­ry für Eili­ge: Alles, was man über Geschich­te muss* Ver­lag Her­der, 2020

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Die Frau­en der Nazi­grö­ßen — waren sie Opfer, Ver­führ­te oder Täte­rin­nen? Die His­to­ri­ke­rin Anna Maria Sig­mund wirft einen span­nen­den Blick hin­ter die Kulis­sen der NS-High­so­cie­ty und berich­tet sehr lesens­wert u.a. über Mag­da Goeb­bels, Geli Rau­bal, Eva Braun, Emmy Göring und Leni Rie­fen­stahl. Emp­feh­lens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Anna Maria Sig­mund, Die Frau­en der Nazis*. Wil­helm Hey­ne Ver­lag, Mün­chen, 2013

Wei­ter­füh­ren­de Artikel: 

Das Ende der Repu­blik: Es ist nicht das Wäh­ler­vo­tum, das den roten Tep­pich für Adolf Hit­ler aus­rollt, son­dern das kata­stro­pha­le Agie­ren von mehr oder min­der demo­kra­ti­schen Poli­ti­kern, die mit einer Mischung aus Igno­ranz, Dumm­heit und Selbst­sucht die ers­te Demo­kra­tie auf deut­schem Boden gegen die Wand fah­ren. 
1932: Das Ende der Repu­blik. Brü­ning, der Hungerkanzler

Frau­en im Drit­ten Reich: Einer der schil­lernds­ten Frau­en im Natio­nal­so­zia­lis­mus war Mag­da Goeb­bels, die Frau des Pro­pa­gan­da­mi­nis­ters Joseph Goeb­bels. Wer war die­se Frau, die bei einem jüdi­schen Stief­va­ter auf­ge­wach­sen ist, sich nie für Poli­tik inter­es­siert hat und am Ende ihre sechs Kin­der dem „Füh­rer“ opfer­te? Eine Fana­ti­ke­rin – oder eine Lebens­mü­de?
Mag­da Goeb­bels: Eine schö­ne, schö­ne Frau

Beschwing­te Zei­ten zwi­schen zwei Kata­stro­phen: Die Gol­de­nen Zwan­zi­ger Jah­re sind ein Tanz auf dem Vul­kan, der direkt ins wirt­schaft­li­che Desas­ter des 24. Okto­ber 1929 führt. Über die Vor­ge­schich­te der Welt­wirt­schafts­kri­se vom “Jetzt-kau­fen-spä­ter-zah­len” bis zur “Gold­fal­le”
Der “Schwar­ze Frei­tag”: Vom Bör­sen­krach zur Weltwirtschaftskrise 

SPD und NSDAP sind Zwil­lin­ge! In den 1920er Jah­ren tobt ein hef­ti­ger Macht­kampf zwi­schen den bei­den Arbei­ter­par­tei­en SPD und KPD: Die Sozi­al­de­mo­kra­ten ver­su­chen, die Repu­blik zu stüt­zen, die Kom­mu­nis­ten arbei­ten an der Sowjet­re­pu­blik Deutsch­land. Eine der Fol­gen ist die soge­nann­te Sozi­al­fa­schis­mus­theo­rie”, die besagt, dass der eigent­li­che Feind der KPD die SPD und nicht die NSDAP ist. Eine wir­kungs­vol­le Koope­ra­ti­on bei­der Arbei­ter­par­tei­en, um Hit­ler zu ver­hin­dern, ist damit aus­ge­schlos­sen.
Ham­burg auf den Barrikaden 

Das Gene­ra­tio­nen­ge­spräch im Über­blick: Bio­gra­fien, Lie­be, Opfer, Mord, Krieg und ande­re Geschich­ten der letz­ten 300 Jah­re, die unse­re Welt zu dem gemacht haben, die sie heu­te ist.
Das Gene­ra­tio­nen­ge­spräch: Geschichte(n) im Überblick

Bild­nach­wei­se:

Kurt von Schlei­cher: Von Bun­des­ar­chiv, Bild 136-B0228 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0. Lizen­ziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wiki­me­dia Com­mons
Es folgt die his­to­ri­sche Ori­gi­nal­be­schrei­bung, die das Bun­des­ar­chiv aus doku­men­ta­ri­schen Grün­den über­nom­men hat. Die­se kann aller­dings feh­ler­haft, ten­den­zi­ös, über­holt oder poli­tisch extrem sein. Kurt von Schlei­cher Reichs­mi­nis­ter Gene­ral Kurt von Schlei­cher (erschos­sen 1934 bei Röhm-Revol­te) in Uni­form, Por­trät Abge­bil­de­te Per­so­nen: Schlei­cher, Kurt von: Reichs­kanz­ler, Reichs­wehr­mi­nis­ter, Gene­ral, 1934 ermor­det, Deutsch­land (GND 118608037)
Franz von Papen: Von Bun­des­ar­chiv, Bild 183‑1988-0113–500 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Lizen­ziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wiki­me­dia Com­mons
Es folgt die his­to­ri­sche Ori­gi­nal­be­schrei­bung, die das Bun­des­ar­chiv aus doku­men­ta­ri­schen Grün­den über­nom­men hat. Die­se kann aller­dings feh­ler­haft, ten­den­zi­ös, über­holt oder poli­tisch extrem sein. Geburts­tag des Vize­kanz­lers. Der Stell­ver­tre­ter des Reichs­kanz­lers, Vize­kanz­ler Franz von Papen, wird am 29.10. 54 Jah­re alt. Herr von Papen, der sich um die Eini­gung des natio­na­len Deutsch­land ein his­to­ri­sches Ver­dienst erwor­ben hat, ist gebür­ti­ger West­fa­le und war zunächst akti­ver Offi­zier, 1913 Haupt­mann im Gros­sen Gene­ral­stab, 1914–16 Mili­tär-Attac­hè in Washing­ton und in Mexi­ko. In den bei­den letz­ten Kriegs­jah­ren nahm Herr von Papen am Feld­zug teil und war zuletzt Oberst­leut­nant und Chef des Sta­bes der 4. Osma­ni­schen Armee. Als Mit­glied des Zen­trums hat er dem Preus­si­schen Land­tag von 1920 bis 1928 und von 1930 — 1932 ange­hört. Am 1. Juni 1932 über­nahm Herr von Papen auf Wunsch des Reichs­prä­si­den­ten das Reichs­kanz­ler­amt, das er bis zum 2. Dezem­ber inne­hat­te. Seit dem 30. Janu­ar 33 , dem Tag der Amts­über­nah­me der Regie­rung Hit­ler, ist Herr von Papen Stell­ver­tre­ter des Reichs­kanz­lers. 37161–33
Franz von Papen als deut­scher Mili­tär­at­ta­ché in Washing­ton, D.C. (1914), gemein­frei
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 102–13680 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Lizen­ziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wiki­me­dia Com­mons
Es folgt die his­to­ri­sche Ori­gi­nal­be­schrei­bung, die das Bun­des­ar­chiv aus doku­men­ta­ri­schen Grün­den über­nom­men hat. Die­se kann aller­dings feh­ler­haft, ten­den­zi­ös, über­holt oder poli­tisch extrem sein. Der Aus­nah­me­zu­stand in Ber­lin! Die von der Mili­tär­be­hör­de ver­haf­te­ten und ihres Amtes ent­ho­be­nen preus­si­schen Poli­zei­mi­nis­ter Seve­ring, Grzes­in­sky, Dr. Weiss und Kom­man­deur Heimanns­berg Die Ver­ord­nung des Reichs­prä­si­den­ten von Hin­den­burg über den Aus­nah­me­zu­stand an den Lit­fas­säu­len in den Stras­sen Ber­lins.
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 183-R99203 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Lizen­ziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wiki­me­dia Com­mon
ADN-ZB-Archiv Reichs­prä­si­den­ten 1932 Im März 1932 war die Amts­zeit des Reichs­prä­si­den­ten abge­lau­fen. Der Wahl­kampf tob­te erbit­tert. Die Deutsch­na­tio­na­len stell­ten Hin­den­burg als Kan­di­da­ten auf. Rich­tig ver­kün­de­ten die Kommunisten:“Wer Hin­den­burg wählt, wählt Hit­ler! Wer Hit­ler wählt, wählt den Krieg!” UBz:Wahlplakat für Hin­den­burg [in Ber­lin] Scherl Bil­der­dienst
Alan­kazame, Com­po­si­ti­on du Reichs­tag alle­mand après les élec­tions fédé­ra­les de juil­let 1932, Oeu­vre per­son­nel­le, Voir wiki­pé­dia, 2008

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2 Kommentare zu „1932: Das Ende der Weimarer Republik. Papen und Schleicher“

  1. Dr.Ernst Th. Mayer

    .……Her­mann Göring wird neu­er Prä­si­dent des Reichstags
    Und Hit­ler? — Der eilt am 13. August 1932 gemein­sam mit Papen zur Audi­enz beim Reichs­kanz­ler. Müss­te es hier nicht > beim Reichs­prä­si­den­ten Röhm­putsch< gleich mit umgebracht ?].….. “

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