Appease­ment und der Weg in den Zwei­ten Weltkrieg

Appeasement: Hitler und die Briten


Ein abge­dank­ter König, sei­ne ehr­gei­zi­ge Frau – und ein gefähr­li­cher Flirt mit dem Faschis­mus: Wie Edward VIII. und Wal­lis Simpson zu Figu­ren im Appease­ment-Spiel mit Hit­ler wur­den.

Eine Geschich­te zwi­schen Gla­mour, Macht und Verrat.

Die britische Appeasement-Politik gegenüber Hitler Generationengespräch

Appeasement: Hitler und die Briten – Vom Charme des Diktators und der Macht der Beschwichtigung

Ab Mit­te der 1930er Jah­re betreibt Adolf Hit­ler eine geziel­te Charme-Offen­si­ve in Rich­tung Groß­bri­tan­ni­en.

Der „Füh­rer“ wünscht sich ein deutsch-bri­ti­sches Bünd­nis und sieht in der bri­ti­schen Ober­schicht eine ihm eben­bür­ti­ge „ras­si­sche“ Eli­te.

In Tei­len der Upper­class stößt er damit durch­aus auf Sym­pa­thie.
Doch das Wer­ben Hit­lers, das poli­tisch unter dem Begriff Appease­ment bekannt wird, endet in einer gefähr­li­chen Fehl­ein­schät­zung – mit kata­stro­pha­len Folgen.

Hitlers Werben um das Empire

Das bri­ti­sche Estab­lish­ment hat in den 1930er Jah­ren gro­ße Schwie­rig­kei­ten, eine pas­sen­de Hal­tung zum „Drit­ten Reich” zu fin­den.

Das liegt auch an den soge­nann­te „Pil­ger­rei­sen“, bei denen bri­ti­sche Pro­mi­nenz — Adli­ge, Poli­ti­ker, Jour­na­lis­ten und Indus­tri­el­le — ab 1934 auf Ein­la­dung des brau­nen Regimes das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Deutsch­land bereist.

Zu Besuch in Ber­lin und auf Hit­lers gelieb­ten Berg­hof bei Berch­tes­ga­den wer­den sie vom „Füh­rer” per­sön­lich emp­fan­gen, umschmei­chelt und hofiert, um sie für sei­ne Bünd­nis-Idee zu erwärmen.

Berghof Obersalzberg Hitlers Millionen Generationengespräch

Der Berg­hof Pho­to of the Berg­hof from a tou­rist.
Till­mann Vogt, 22 Sep­tem­ber 1936, Till­mann Vogt, CCBY-SA 4.0

Sympathien, Konspiration und Verrat

Auf der Insel scheint man zumin­dest in Tei­len der Upper­class nicht völ­lig abge­neigt zu sein, mit den neu­en Macht­ha­bern im „Reich” enger zu koope­rie­ren.

Es gibt eini­ge Hit­ler-Bewun­de­rer unter ihnen; vie­le bli­cken nach der „Macht­er­grei­fung” 1933 vol­ler Stau­nen und manch­mal auch nei­disch auf die schein­bar auf­blü­hen­de „Volks­ge­mein­schaft” in Hit­lers Deutsch­land.

Einer der pro­mi­nen­tes­ten blau­blü­ti­gen Hit­ler-Fans ist der bri­ti­sche Kurz­zeit-König Edward VIII., Uren­kel von Queen Vic­to­ria und Prinz Albert und ein Onkel der 2021 ver­stor­be­nen Queen Eliza­beth II.

Edward und Gat­tin Wal­lis waren ver­mut­lich mehr als nur fas­zi­niert: Ein FBI-Bericht von 1941 spricht von „Sym­pa­thien, Kon­spi­ra­ti­on und Ver­rat“.

Edward soll sogar gehofft haben, nach einem deut­schen Sieg als König von Hit­lers Gna­den auf den bri­ti­schen Thron zurückzukehren.

Der Ex-König bei Hitler: Edward VIII., Wallis Simpson und das „Dritte Reich”

Der bri­ti­sche König Edward VIII. hat­te im Dezem­ber 1936 abdan­ken müs­sen, um Wal­lis Simpson hei­ra­ten zu kön­nen.

Edward wäre ger­ne trotz sei­ner Hoch­zeit mit Wal­lis — einer undurch­sich­ti­gen und außer­dem zwei­fach geschie­de­nen Ame­ri­ka­ne­rin — König geblie­ben und hat sich kei­nes­wegs damit abge­fun­den, dass er und Wal­lis Groß­bri­tan­ni­en sogar ver­las­sen muss­ten, um hei­ra­ten zu kön­nen.

Die Miss­ach­tung sei­ner Frau bestimmt seit­dem Edwards Leben.
Seit ihrer Hoch­zeit kämpft er um ihren könig­li­chen Sta­tus. Die Royals ver­wei­gern ihn.

Nur Hit­lers Deutsch­land kommt sei­nem Wunsch nach: Bei ihrer Deutsch­land-Rei­se im Okto­ber 1937 wird Wal­lis wie eine Köni­gin empfangen.

Der britische Ex-König Edward VIII und seine Frau Wallis Simpson bei Hitler auf dem Berghof 1937

Zum Tee bei Herrn Hit­ler: Der Her­zog und die Her­zo­gin von Wind­sor zu Besuch bei Hit­ler auf dem Berg­hof, Okto­ber 1937

Zwar fin­det die Rei­se des Duke und der Duch­ess of Wind­sor erst ein knap­pes Jahr nach sei­ner Abdan­kung statt, ein Poli­ti­kum ist sie trotz­dem.

Die könig­li­chen Fami­lie zuhau­se in Groß­bri­tan­ni­en ist not amu­sed und fin­det Edwards Besuch bei Hit­ler in etwa so hilf­reich wie sei­ne Hoch­zeit mit Wal­lis. Näm­lich gar nicht.

Schon gar nicht, weil sich das Paar neben dem „Füh­rer“ ste­hend auch noch mit zum „Hit­ler­gruß“ erho­be­nen Armen foto­gra­fie­ren lässt.

Großbritanniens Flirt mit dem Nationalsozialismus

Edward, so heißt es, habe sei­ne erzwun­ge­ne Abdan­kung 1936 nie ver­wun­den und füh­le sich als ver­sto­ße­ner Paria der könig­li­chen Fami­lie.

Das Ver­hält­nis zu den Royals ist seit­dem mehr als ange­spannt: Sei­ne Schwä­ge­rin Eliza­beth Bowes-Lyon, bes­ser bekannt als fröh­li­che und Gin-trin­ken­de „Queen Mum”, sprach über Wal­lis zum Bei­spiels zeit­le­bens nur von „die­se Frau“.

Zur Wahr­heit gehört aber auch, dass Edward ein „moder­ner König“ sein woll­te, wie er in einem BBC-Inter­view 1969, drei Jah­re vor sei­nem Tod, sagt.

Gemein­sam mit Wal­lis führt er zwar ein luxu­riö­ses Jet-Set Leben, aber die Belan­ge der Ärms­ten und sozi­al Benach­tei­lig­ten waren ihm nicht egal.

Oswald Mosley und der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus Generationengespräch

Faschis­mus als euro­pa­wei­ter Kult — auch in Groß­bri­tan­ni­en: Hail Mos­ley! Der bri­ti­sche Flirt mit dem Nationalsozialismus

Wäh­rend sei­ner kur­zen unge­krön­ten Regent­schaft besucht er die Slums von Lon­don und die Koh­le­mi­nen in Süd­wales, wo er sieht, unter wel­chen pre­kä­ren und oft men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen ein gro­ßer Teil sei­ner Unter­ta­nen leben und arbei­ten muss.

Bei einem die­ser Besu­che ent­fährt ihm ein „Some­thing must be done“ („Es muss etwas getan wer­den“) — eine Bemer­kung, die einem bri­ti­schen König nicht zusteht. 

Die kon­ser­va­ti­ve Regie­rung ist zutiefst besorgt und man fürch­tet, dass Edward sich in die Poli­tik des Lan­des ein­mi­schen könn­te, statt sein Amt als König wie es sich gehört neu­tral als kon­sti­tu­tio­nel­ler Mon­arch aus­zu­füh­ren.

War Edward VIII. ein Lan­des­ver­rä­ter? Oder ein ver­hin­der­ter Erneue­rer?

Denn genau das — Erneue­rung — ist die Idee, die den Faschis­mus in den 1930er Jah­ren für vie­le so anzie­hend macht.

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Die dra­ma­ti­schen poli­ti­schen Ereig­nis­se, das All­tags­le­ben und die gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen die­ser beweg­ten Zeit: Zeit­ge­schich­te sehr anschau­lich in einem lesens- bzw. hörens­wer­ten Roman verpackt!

Die britische Appeasement-Politik

Der Begriff Appease­ment stammt aus dem Eng­li­schen und bedeu­tet „Beschwich­ti­gung“.

In der Geschich­te des 20. Jahr­hun­derts ist damit vor allem die bri­ti­sche Außen­po­li­tik der 1930er-Jah­re gemeint: Lon­don und Paris ver­such­ten, Adolf Hit­ler mit poli­ti­schen Zuge­ständ­nis­sen zu beru­hi­gen – in der Hoff­nung, einen wei­te­ren Welt­krieg zu ver­hin­dern.

Dass Groß­bri­tan­ni­en vie­le Jah­re lang die Augen zudrückt, weg­sieht und hofft, den „Füh­rer“ irgend­wie beschwich­ti­gen zu kön­nen, indem man ihm gibt, was er ver­langt, beruht kei­nes­wegs nur auf Sym­pa­thie oder einer nai­ven Fehl­ein­schät­zung der wah­ren Absich­ten Hit­lers.

Appease­ment gegen­über den immer maß­lo­ser wer­den­den For­de­run­gen des „Füh­rers“ hat vor allem etwas mit der inne­ren Ver­fasst­heit des bri­ti­schen Empires zu tun, denn auch die Bri­ten sind kriegs­mü­de und haben das Trau­ma des Ers­ten Welt­kriegs noch längst nicht über­wun­den.

Groß­bri­tan­ni­ens einst so stol­ze Flot­te und die bri­ti­schen Streit­kräf­te sind in einem erbärm­li­chen Zustand, das bri­ti­sche Mut­ter­land befin­det sich Mit­te der 1930er Jah­re wie der Rest der Welt noch immer im Wür­ge­griff von Defla­ti­on, Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit und bit­te­rer Armut in wei­ten Tei­len der bri­ti­schen Klassengesellschaft.

Der Weg zur Hölle

Der Weg zur Höl­le, sagt das Sprich­wort, ist mit guten Vor­sät­zen gepflas­tert.
Freund­li­cher lässt sich nicht bewer­ten, wie die west­li­chen Demo­kra­tien ver­su­chen, mit Hit­ler umzu­ge­hen. Ihre fehl­ge­lei­te­ten Ver­su­che, Deutsch­lands expan­sio­nis­ti­schen Drang ent­ge­gen­zu­tre­ten, ver­schaff­ten Hit­ler die Mög­lich­keit, Ereig­nis­se zu dik­tie­ren, auf die sie nur kraft­los reagie­ren konn­ten.

Auf ihre Zuge­ständ­nis­se ant­wor­te­te er wie ein Erpres­ser, er ver­lang­te mehr. Das übri­ge Euro­pa schau­te immer ängst­li­cher zu. Über­all wur­den Vor­be­rei­tun­gen auf einen Krieg getrof­fen, der sehr gefürch­tet, doch mehr erwar­tet wur­de.“

Aus: Ian Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*

Provokationen, Nadelstiche und der Wunsch nach Frieden

Anders als der Rest der Welt scheint das „Drit­te Reich” nach Hit­lers Macht­er­grei­fung 1933 fage­gen wirt­schaft­lich wie ein Phö­nix aus der Asche auf­zu­stei­gen.

Was nie­mand sieht (oder sehen will), ist, dass das deut­sche Wirt­schafts­wun­der nichts ande­res als die her­auf­zie­hen­de Göt­ter­däm­me­rung eines neu­en Welt­krie­ges ist.

Unter dem Deck­män­tel­chen von Auto­bahn­bau und „Arbeits­schlach­ten“, glück­li­chen Volks­ge­nos­sen und Voll­be­schäf­ti­gung wird nach der Macht­er­grei­fung die Rüs­tungs­in­dus­trie hoch­ge­fah­ren und die Staats­ver­schul­dung in schwin­del­erre­gen­de Höhen geschraubt.

Was so gut wie nie­mand weiß: Deutsch­lands angeb­li­ches Wirt­schafts­wun­der ist auf unge­deck­ten Mefo-Wech­seln und heim­li­chen Kriegs­vor­be­rei­tun­gen gebaut.

Öko­no­misch steht Deutsch­land ab 1936 mit dem Rücken an der Wand.
Um die Staats­plei­te abzu­wen­den, gibt es in Hit­lers Augen nur einen Aus­weg: Krieg.

1937 wichtige Ereignisse Deutschland Generationengespräch

Volks­ge­mein­schaft statt But­ter, Volks­wa­gen und Aut­ar­kie: Deutsch­land 1937: Der Weg in den Zwei­ten Weltkrieg

Im Novem­ber 1937 fin­det in der Reichs­kanz­lei in Ber­lin eine Geheim­kon­fe­renz statt, bei der es eigent­lich um die Ver­tei­lung der knap­pen Roh­stof­fe gehen soll.

Aber Hit­ler kommt in Fahrt und erklärt in einem vier­stün­di­gen Mono­log sei­ne außen­po­li­ti­schen Zie­le.

Für den „Füh­rer” gibt es kein Zurück mehr.

Hit­ler hat leich­tes Spiel: Dank Appease­ment und einer bemer­kens­wer­ten Unei­nig­keit unter den Mäch­ten des Ver­sailler Ver­trags stößt er nur auf wenig Wider­stand.

Den Rest erle­digt man mit Pro­vo­ka­ti­on und poli­ti­schen Nadelstichen.

Rüstung Mefo Wechsel Wirtschaft im Dritten Reich

Flug­zeug Jun­kers Ju 88, Bau, Foto­graf unbe­kannt, Bun­des­ar­chiv, Bild 146‑1976-097–22 / CC-BY-SA 3.0,

Mit Zuckerbrot und Peitsche: Wie Hitler die Welt erpresste

Wäh­rend Euro­pas poli­ti­sche Eli­ten unter bri­ti­scher Füh­rung hof­fen, Hit­ler durch Zuge­ständ­nis­se besänf­ti­gen zu kön­nen, nutzt der deut­sche „Füh­rer” jede Kon­zes­si­on als Ein­la­dung für sei­ne nächs­te For­de­rung.

Im März 1935 ver­kün­det Deutsch­land die Wie­der­auf­rüs­tung und führt die Wehr­pflicht wie­der ein – bei­des Ver­stö­ße gegen den Ver­sailler Ver­trag. Die Reak­tio­nen? Ver­hal­te­ner Pro­test.

Ein Jahr spä­ter mar­schie­ren deut­sche Trup­pen ins ent­mi­li­ta­ri­sier­te Rhein­land ein. Die Reak­ti­on Groß­bri­tan­ni­ens: nichts. „Die Deut­schen gehen ja nur in ihren eige­nen Hin­ter­gar­ten“, kom­men­tiert der bri­ti­sche Poli­ti­ker Lord Lothi­an. Hit­ler ist ermu­tigt.

Wären die Fran­zo­sen damals ins Rhein­land ein­ge­rückt”, wird Hit­ler spä­ter sagen, „dann hät­ten wir uns mit Schimpf und Schan­de wie­der zurück­zie­hen müs­sen”.

1938 folgt das Mün­che­ner Abkom­men: Groß­bri­tan­ni­en und Frank­reich über­las­sen Hit­ler das Sude­ten­land – ohne Betei­li­gung der Tsche­cho­slo­wa­kei.

Neville Cham­ber­lain, bri­ti­scher Pre­mier und bis heu­te Sym­bol der bri­ti­schen Appease­ment-Poli­tik, kehrt von den Ver­hand­lun­gen mit Hit­ler zurück und erklärt: „Peace for our time.“

Weni­ge Mona­te spä­ter, im März 1939, zer­schlägt die deut­sche Wehr­macht ver­trags­wid­rig den Rest der Tschechoslowakei.

Appeasement: Das Münchener Abkommen 1938

… Dal­adier schlug erwar­tungs­voll den Man­tel­kra­gen hoch, als er in Paris aus dem Flug­ha­fen­ge­bäu­de schritt, wegen mög­li­cher Eier­wer­fer. Doch star­ker Bei­fall kam auf. »Die Idio­ten«, zisch­te der fran­zö­si­sche Regie­rungs­chef zu einem Beglei­ter.“

Aus: SPIEGEL Poli­tik: Der Griff nach dem letz­ten Grasbüschel

Die letzten Schritte in die Katastrophe

Bis zum Aus­bruch des Zwei­ten Welt­kriegs im Sep­tem­ber 1939 hat­te Hit­ler es geschafft, gro­ße Tei­le Euro­pas durch Bluff, Erpres­sung und poli­ti­sche Tak­tik unter sei­ne Kon­trol­le zu brin­gen – ohne dass Groß­bri­tan­ni­en oder Frank­reich ein­schrit­ten.

Die Appease­ment-Poli­tik hat­te ver­sagt. Erst als Hit­ler mit der Zer­schla­gung der Tsche­cho­slo­wa­kei im März 1939 auch die letz­ten Illu­sio­nen zer­stört, beginnt in Groß­bri­tan­ni­en ein Umden­ken.

In der bri­ti­schen und fran­zö­si­schen Bevöl­ke­rung ändert sich in die­ser Zeit die Stim­mung: Die Mehr­heit der Bri­ten und Fran­zo­sen sind nicht mehr bereit, jeden Preis für den Frie­den zu bezah­len.

Doch es ist zu spät.

Die nächs­te For­de­rung – die Rück­ga­be Dan­zigs – führt zur bri­ti­schen Garan­tie­er­klä­rung für Polen. Als Hit­ler Polen über­fällt, bleibt Lon­don nichts ande­res mehr übrig, als dem „Drit­ten Reich” den Krieg zu erklären.

Edward VIII. und Wallis Simpson – Vom königlichen Paar zur Gefahr für die Krone

Am 3. Sep­tem­ber 1939 erklärt Groß­bri­tan­ni­en Nazi-Deutsch­land den Krieg.
Nur weni­ge Tage spä­ter wird das abge­dank­te Königs­paar, der Duke und die Duch­ess of Wind­sor, in die Hei­mat zurück­be­or­dert. Doch was als sym­bo­li­scher Schul­ter­schluss in der Stun­de der Gefahr gedacht war, endet im Eklat.

Nach nur drei Wochen ver­las­sen Edward und Wal­lis flucht­ar­tig Lon­don.

Sie zie­hen sich in ihre Vil­la nach Süd­frank­reich zurück – abge­schot­tet, gekränkt, und von der könig­li­chen Fami­lie wei­ter­hin kalt­ge­stellt. Vor allem Wal­lis Simpson, in Wind­sor-Krei­sen abschät­zig nur „die­se Frau“ genannt, bleibt die roya­le Außenseiterin.

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Wallis Simpson

Ich wer­de nach Eng­land zurück­keh­ren und die Sache bis zum bit­te­ren Ende aus­fech­ten”, soll Wal­lis Simpson kurz nach der Abdan­kung ihres zukünf­ti­gen Ehe­manns Edward VIII. gesagt haben.

Wer war die­se Frau, die unbe­dingt Köni­gin wer­den woll­te?
Eine span­nen­de Bio­gra­fie und ein Blick hin­ter die Kulis­sen einer gro­ßen Liebesgeschichten: 

Ein König ohne Land – und eine Frau mit großen Plänen

Als die deut­sche Wehr­macht im Mai 1940 Frank­reich über­fällt und gro­ße Tei­le des Lan­des besetzt, weilt das Her­zog­paar noch immer in Süd­frank­reich.

Nach einer stra­pa­ziö­sen Flucht gelan­gen sie schließ­lich nach Por­tu­gal, von wo aus, so Edwards Hoff­nung, eine Wei­ter­rei­se nach Groß­bri­tan­ni­en mög­lich sein soll­te.

Doch Edwards klei­ner Bru­der, König Geor­ge VI., ver­wei­gert ihnen die Rück­kehr.

Statt­des­sen beauf­tragt er den neu­en bri­ti­schen Pre­mier Win­s­ton Chur­chill, sei­nem Bru­der den Pos­ten als Gou­ver­neur und Ober­be­fehls­ha­ber der klei­nen bri­ti­schen Kolo­nie Baha­mas anzu­bie­ten, einer der ver­schla­fens­ten Win­kel des brit­schen Empires.

Man hofft, dass die bei­den dort, am ande­ren Ende der Welt, kei­nen Scha­den mehr anrich­ten kön­nen.

Edward und Wal­lis emp­fin­den die­ses Ange­bot als Affront.

Von der royalen Familienkrise zur nationalen Sicherheitsfrage

Da er nicht geneigt ist, Gou­ver­neur einer „dritt­klas­si­gen bri­ti­schen Kolo­nie“ (Edward) zu wer­den, lässt sich das her­zog­li­che Paar in einem Bade­ort nörd­lich von Lis­sa­bon nie­der und wohnt in einer Vil­la, die dem als Nazi-Sym­pa­thi­sant bekann­ten por­tu­gie­si­schen Ban­kier San­to Sil­va gehört.

Im Som­mer 1940, wäh­rend Frank­reich unter deut­scher Besat­zung lei­det und Groß­bri­tan­ni­en um sei­ne Exis­tenz ringt und sogar eine deut­sche Inva­si­on befürch­tet, genie­ßen Edward und Wal­lis einen Som­mer vol­ler Golf, Par­tys und mon­dä­ner Gesell­schaft.

Mehr und mehr stellt sich her­aus, dass Edwards Schwär­me­rei für den Faschis­mus mög­li­cher­wei­se viel mehr ist als eine ärger­li­che Anek­do­te in der an ärger­li­chen Anek­do­ten rei­chen Geschich­te des bri­ti­schen Königs­hau­ses.

Ein bri­ti­scher Agent, der das Paar im Auf­trag des MI6 beschat­tet, schlägt Alarm. Sei­ne Ein­schät­zung ist ein­deu­tig: „Sie sind fünf­te Kolon­ne.

Berich­te ver­dich­ten sich, dass Edward und Wal­lis in hoch­ran­gi­gen Krei­sen Stim­mung gegen die bri­ti­sche Kriegs­füh­rung machen – und Ver­ständ­nis für Hit­ler zei­gen.

Groß­bri­tan­ni­en habe Frank­reich in einen Krieg gezwun­gen, den es ver­lo­ren habe — und tue jetzt gut dar­an, den Krieg gegen Hit­ler schnellst­mög­lich zu been­den, so der Her­zog und die Her­zo­gin laut einem Ohren­zeu­gen­be­richt.

Sind der ehe­ma­li­ge bri­ti­sche König und Gat­tin Wal­lis also doch über­zeug­te Nazis?

Oder nai­ve Oppor­tu­nis­ten, die nach wie vor an Appease­ment glau­ben? Mög­li­cher­wei­se spielt der ver­är­ger­te Edward aber auch nur mit den Gefüh­len sei­ner alten Hei­mat, die ihn so augen­schein­lich nicht mehr haben will.

Der Fluch der Karibik: „Edwards Elba”

Kurz dar­auf tau­chen wei­te­re bri­san­te Doku­men­te auf, die eine gefähr­lich gro­ße Nähe des Her­zogs und sei­ner Frau zu Hit­ler bele­gen.

Da Wal­lis Simpson unbe­dingt Köni­gin wer­den will, schmie­den NS-Stra­te­gen angeb­lich den Plan, Edward VIII. nach einem bri­ti­schen Frie­dens­schluss als Mario­net­ten-König auf den Thron zurück­zu­brin­gen, der bri­ti­sche Faschis­ten­füh­rer Oswald Mos­ley sol­le Per­mier­mi­nis­ter wer­den.

Die bri­ti­sche Regie­rung ver­liert end­gül­tig das Ver­trau­en.

Pre­mier­mi­nis­ter Chur­chill for­dert das Paar mit Nach­druck auf, die ihnen zuvor ange­bo­te­ne Exil-Rol­le anzu­neh­men: Edward soll Gou­ver­neur der Baha­mas wer­den.

Die­ses Mal bit­tet Chur­chill nicht, son­dern droht dem Ex-König im Fall einer Wei­ge­rung mit dem Kriegs­ge­richt.

Im August 1940 tre­ten Edward und Wal­lis ihre Ver­ban­nung an.

Die tro­pi­sche Kulis­se der Kari­bik stößt vor allem bei der anspruchs­vol­len Wal­lis auf wenig Gegen­lie­be. Spöt­tisch nennt sie die Baha­mas „Edwards Elba“ – eine Anspie­lung auf Napo­le­ons ers­tes Exil.

Auch Edward fühlt sich gede­mü­tigt, ver­bannt und entmachtet.

Glamour, Golf und abgehörte Telefone: Das FBI überwacht das Herzogspaar

Wäh­rend ihrer Zeit in Nas­sau wer­den der Her­zog und die Her­zo­gin nicht nur vom bri­ti­schen Geheim­dienst MI6 beob­ach­tet, son­dern auch vom ame­ri­ka­ni­schen FBI.

Was wie ein Tro­pen­idyll wirkt, wird mehr und mehr zur Hoch­si­cher­heits­zo­ne.

Bei einer fünf­tä­gi­gen Golf- und Par­ty­rei­se des Her­zogs und der Her­zo­gin in den exklu­si­ven Ever­glades Club in Palm Beach, Miami, ist ihre Suite ver­wanzt, ihr Tele­fon wird abge­hört und es befin­den sich Per­so­nen in ihrem enge­ren Umfeld, die ans FBI bzw. sogar direkt an Prä­si­dent Roo­se­velt berich­ten (Wil­liam Rhi­ne­lan­der Ste­wart).

Die­sen Auf­wand betreibt das FBI in der Regel nur zur Über­wa­chung von Schwerst­kri­mi­nel­len und Mafia­bos­sen.

In dem 227 Sei­ten umfas­sen­den Bericht, den das FBI wäh­rend der Rei­se anfer­tigt, ist von gro­ßen Sym­pa­thien des her­zog­li­chen Paars für Hit­ler und das Drit­te Reich die Rede, aber auch von Kon­spi­ra­ti­on und Ver­rat.

Edward VIII., einst König von Groß­bri­tan­ni­en, steht unter dem Ver­dacht der Spio­na­ge.

Schlim­mer noch: Edward bleibt poli­tisch untä­tig, als Chur­chill ihn mehr­mals instän­dig bit­tet, bei sei­nen Kon­tak­ten in den USA für einen gemein­sa­men Krieg gegen Hit­ler zu werben.

Athen Mai 1941 Hissen der Hakenkreuzflagge Akropolis Hitlers Krieg 1941

His­sen der Haken­kreuz­flag­ge auf der Akro­po­lis, Athen
Foto­graf: Schee­rer, Theo­dor, May 1941, Bild: Bun­des­ar­chiv Bild 101I-164‑0389–23A

Wie man heu­te weiß, tun der Her­zog und die Her­zo­gin genau das Gegen­teil.

Aus Geheim­dienst­un­ter­la­gen, die Jahr­zehn­te unter Ver­schluss waren, geht her­vor, dass sowohl Edward als auch Wal­lis gegen­über ein­fluss­rei­chen ame­ri­ka­ni­schen Golf- und Par­ty­be­kannt­schaf­ten geäu­ßert haben, es sei für die USA viel zu spät, die­sem längst ver­lo­re­nen Krieg bei­zu­tre­ten.

Der Streit der Wind­sors wegen Wal­lis Simpson ist für Groß­bri­tan­ni­en zur exis­ten­zi­el­len Bedro­hung geworden.

Ein royales Scheitern – und das endgültige Ende von Appeasement

Nach dem japa­ni­schen Angriff auf Pearl Har­bor im Dezem­ber 1941 tritt die USA in den Krieg ein. Das letz­te Kapi­tel der Appease­ment-Poli­tik ist damit abge­schlos­sen.

Auch Edward VIII. ist end­gül­tig geschei­tert – als Mon­arch, als Ver­mitt­ler, als Hoff­nungs­trä­ger. 1945 wird er als Gou­ver­neur abge­löst.

Der Ex-König kehrt mit Wal­lis nach Frank­reich zurück, wo sie bis zu ihrem Lebens­en­de ein luxu­riö­ses Jet­set-Leben füh­ren – weit weg von Lon­don, der bri­ti­schen Kro­ne und jeg­li­cher Ver­ant­wor­tung. Edward stirbt 1972 im Alter von 76 Jah­ren an Kehl­kopf­krebs, Wal­lis 1986 im Alter von 89 Jahren.

Fazit: Appeasement — Zugeständnisse, die in den Krieg führten

Appease­ment bringt kei­nen Frie­den, son­dern ver­zö­gert nur das Unver­meid­li­che — das ist die Leh­re aus die­ser Geschich­te.

Ein aggres­si­ver Dik­ta­tor wie Hit­ler, der zu allem ent­schlos­sen ist, lässt sich nicht beschwich­ti­gen. Appease­ment war in den 1930er Jah­ren nicht die Lösung, son­dern ein fol­gen­schwe­rer Feh­ler.

Die Geschich­te zeigt: Wer Gewalt nicht ent­schlos­sen ent­ge­gen­tritt, wird am Ende selbst zum Opfer. Das bri­ti­sche Bei­spiel steht exem­pla­risch für die Gefah­ren poli­ti­scher Beschwich­ti­gung. Und bleibt bis heu­te eine Mahnung.

Mehr lesen:

Nach der Kapi­tu­la­ti­on Frank­reichs im Juni 1940 ist Groß­bri­tan­ni­en Hit­lers ein­zi­ger ver­blie­be­ner Kriegs­geg­ner. Im August 1940 beginnt die Luft­schlacht um Eng­land, mit der die wider­spens­ti­gen Bri­ten zum Ein­len­ken gezwun­gen wer­den sol­len.
Aber Hit­ler ver­liert die­se Schlacht. Er schei­tert an Win­s­ton Chur­chill und dem Wider­stands­wil­len der bri­ti­schen Bevöl­ke­rung. 
Hit­lers Krieg 1940: Luft­schlacht um England

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2023 (über­ar­bei­tet 2025)

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Die gewal­ti­gen Tur­bu­len­zen in der euro­päi­schen Geschich­te von 1914 bis 1949 meis­ter­haft, fun­diert und fes­selnd vom bri­ti­schen His­to­ri­ker Ian Kers­haw erzählt. Mit vie­len Hin­ter­grün­den und Aspek­ten, die wenig bekannt sind. Lesens­wert!

IZum Ama­zon-Ange­bot:
an Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*. Pan­the­on Ver­lag, 2017

Buchempfehlung Hitler Wetter Das ganz normale Leben in der Diktatur Generationengespräch

All­tags­ge­schich­ten aus dem “Drit­ten Reich” Wie leb­te es sich in der NS-Dik­ta­tur zwi­schen “Ein­topf­sonn­tag”, Hit­ler­ju­gend und Ehe­stands­dar­le­hen? Wel­che Wit­ze erzähl­te man sich und wie kam man mit dem oft sehr selt­sa­men Geba­ren der Nazi-“Größen” zurecht? Ein span­nen­des und sehr lesens­wer­tes Buch über den All­tag im Natio­nal­so­zia­lis­mus.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Till­mann Ben­di­kow­ski, Hit­ler­wet­ter: Das ganz nor­ma­le Leben in der Dik­ta­tur: Die Deut­schen und das Drit­te Reich 1938/39* ‎ Pan­the­on Ver­lag, Taschen­buch, 2023

Filmempfehlung Krieg der Träume 1918-1939 Generationengespräch

Die Bio­gra­phien von Unity Mit­ford, Pola Negri, Rudolf Höß und vie­ler ande­rer Zeit­zeu­gen als Doku­dra­ma, das die Zwi­schen­kriegs­zeit zwi­schen 1918 und 1939 zum Leben erweckt. Kein His­to­ri­ker aus dem Off erklärt Geschich­te, son­dern Spiel­sze­nen und bis­lang unver­öf­fent­lich­tes Ori­gi­nal-Film­a­te­ri­al erklä­ren die Zeit, das Lebens­ge­fühl, Träu­me und Schick­sa­le der Men­schen, die in die­ser Zeit leb­ten. Sehr sehens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Krieg der Träu­me 1918–1939*, 2018, FSK 12 oder als Prime Video*

Amazon Buchempfehlung Die Macht der Geographie Generationengespräch

Der BBC-Jour­na­list Tim Mar­shall mit einem span­nen­den Blick durch die “Geo­gra­phie-Bril­le” hin­ter die Kulis­se von Geschich­te und Welt­po­li­tik.
Er beschreibt span­nend und sehr lesens­wert die Zusam­men­hän­ge, his­to­ri­schen Ent­wick­lun­gen und auch mög­li­che kom­men­de Sze­na­ri­en der Welt­ge­schich­te. Ein ‘Must-Read’ für alle, die sich für Geschich­te und Poli­tik inter­es­sie­ren — auch im Jahr 2023, in dem eini­ges, was Mar­shall in die­sem Buch pro­gnos­ti­ziert, (lei­der) ein­ge­tre­ten ist …

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Tim Mar­shall, Die Macht der Geo­gra­phie*,  dtv Ver­lags­ge­sell­schaft, 2017, oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

Amazon Buchempfehlung Geo Epoche Deutschland unter dem Hakenkreuz Teil 1 Generationengespräch

Die ers­ten 1000 Tage des “Drit­ten Rei­ches” von der Macht­er­grei­fung 1933 über die wirt­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen bis zur Oly­mia­de 1936 in Ber­lin span­nend erzählt mit sehr lesens­wer­ten Bei­trä­gen, Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und tol­len Bil­dern. Sehr lesens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
GEO Epo­che, Deutsch­land unter dem Haken­kreuz, Teil 1: 1933 — 1936. Die ers­ten 1000 Tage der Dik­ta­tur*, Gru­ner + Jahr, 2013

Wei­ter­füh­ren­de Artikel:

Hit­lers bri­ti­sche Affä­re: Unity Mit­ford ist in den 1930er Jah­ren eines der ange­sag­tes­ten „It-Girls“ der fei­nen Lon­do­ner Gesell­schaft, ver­wandt mit jedem, der in Groß­bri­tan­ni­en Rang und Namen hat. Sie ist schön, exzen­trisch und wild — und glü­hen­den Faschis­tin. Sie fasst den Plan, Adolf Hit­ler ken­nen zu ler­nen. Ihr Plan gelingt, aber Hit­lers „Gunst“ stürzt auch sie – wie vie­le ande­re — ins Ver­der­ben.
Vom It-Girl zur Walküre

Wirt­schaft im Drit­ten Reich: Wirt­schaft­lich stand das Drit­te Reich nie auf sta­bi­len Bei­nen. Die Öko­no­mie im Natio­nal­so­zia­lis­mus war von Anfang an auf Täu­schung und Expan­si­on – Krieg – gebaut. Über Hit­lers Auto­bah­nen, MeFo-Wech­sel, Lügen und Täu­schun­gen – ohne die Hit­lers Weg in den Krieg nie funk­tio­niert hät­te. 
Auto­bahn und Mefo-Wech­sel: Adolf Hit­ler, die deut­sche Wirt­schaft und der Weg in den 2. Weltkrieg

Sir Oswald Mos­ley (1896 — 1980), sei­nes Zei­chens Erbe und 6. Baro­net, hat nicht nur Schlag bei den Frau­en, son­dern auch wech­seln­de poli­ti­sche Ein­stel­lun­gen, die sei­ne Berufs­kar­rie­re sehr abwechs­lungs­reich machen. Nach­dem er in Groß­bri­tan­ni­en sämt­li­chen demo­kra­ti­schen Par­tei­en ange­hört hat, grün­det er 1932 die faschis­ti­sche BUF und ver­sucht sich als bri­ti­sche Kopie von Adolf Hit­ler.
Hail Mos­ley! Der bri­ti­sche Flirt mit dem Nationalsozialismus

Kon­rad Hen­lein, Sude­ten­deut­scher mit tsche­chi­schem Groß­va­ter, war Turn­leh­rer und woll­te nach eige­nem Bekun­den auch nie etwas ande­res sein. Er wur­de zum Aus­hän­ge­schild natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Sude­ten­deut­scher, die in den 1930er Jah­re kräf­tig am Welt­frie­den zün­del­ten. War Hen­lein nur Hit­lers Mario­net­te und Brand­stif­ter — oder auch Bie­der­mann mit einem eigent­lich ernst­haf­ten Anlie­gen?
Kon­rad Hen­lein — Bie­der­mann oder Brandstifter?

Bild­nach­wei­se:

The Duke and Duch­ess of Wind­sor pho­to­gra­phed with Mr. Hit­ler, 22 Octo­ber 1937, during their visit to The Berg­hof, his coun­try house in Berch­tes­ga­den“
By Unknown aut­hor — Le Nou­vel­lis­te d'Indochine, 14 novembre 1937 Gal­li­ca, Public Domain
Flug­zeug Jun­kers Ju 88, Bau, Foto­graf unbe­kannt, Bun­des­ar­chiv, Bild 146‑1976-097–22 / CC-BY-SA 3.0, Original-Bildunterschrift:

Mehr zum Thema:

Die Sude­ten­kri­se:
SPIEGEL Poli­tik: Der Griff nach dem letz­ten Grasbüschel

Generationengespräch

Geschich­te und Psy­cho­lo­gie
Ver­gan­ge­nes ver­ste­hen, um mit der Zukunft bes­ser klar zu kommen.


Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
Dr. Susanne Gebert

Gene­ra­tio­nen­ge­spräch
Agen­tur für Bild­bio­gra­phien
Geschen­ke made for Mama

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