Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel
Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel — Untertitel: ‘Mehr desselben’ — ist laut Paul Watzlawick eines der erfolgreichsten und wirkungsvollsten Katastrophenrezepte, das sich über Jahrmillionen herausgebildet und zum Aussterben ganzer Gattungen geführt hat.

Paul Watzlawick: Mehr desselben – Denkfehler mit Ansage
Paul Watzlawick war ein bekannter Psychotherapeut und Kommunikationsforscher: “Man kann nicht Nicht-Kommunizieren” ist einer seiner berühmtesten Lehrsätze.
Mit seiner ‘Anleitung zum Unglücklichsein’ hat Watzlawick eine der besten Anleitungen für’s Glücklichsein geschrieben.
Er legt die Finger genau dorthin, wo sich Menschen selbst über’s Ohr hauen und sabotieren — seine Anleitungen nicht zu befolgen, ist der erste Schritt zum Glück.
Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel
In der Geschichte vom verlorenen Schlüssel beschreibt Paul Watzlawick ein weit verbreitetes menschliches Verhaltensmuster, das er „Mehr desselben“ nennt – und das uns zuverlässig ins Unglück führen kann:
Die Geschichte vom verlorenen Schlüssel
„ … Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: “Meinen Schlüssel.“
Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: “Nein, nicht hier, sondern dort hinten — aber dort ist es viel zu finster.“
Aus: Anleitung zum Unglücklichsein* von Paul Watzlawick
Was bedeutet „Mehr desselben“?
„Mehr desselben“ beschreibt den Versuch, ein Problem mit den immer gleichen Mitteln zu lösen – selbst dann, wenn diese Mittel längst nicht mehr funktionieren.
Watzlawick sieht darin eine der Hauptursachen für persönliches und gesellschaftliches Scheitern. In seinen Worten: “Eines der erfolgreichsten und wirkungsvollsten Katastrophenrezepte, das sich über Jahrmillionen herausgebildet und zum Aussterben ganzer Gattungen geführt hat.“
Merke: “Mehr desselben” — stures Festhalten an Anpassungen und Lösungen, die irgendwann einmal gut funktioniert haben — kann direkt ins selbstgemachte Unglück führen.
Ob im Alltag, in Beziehungen oder bei größeren Entscheidungen: Wenn wir nur da suchen, wo es hell ist – also dort, wo wir uns auskennen oder wo es bequem ist –, übersehen wir oft die tatsächliche Ursache des Problems.
Paul Watzlawick – ein Pionier der Kommunikationspsychologie
“Jeder kann glücklich sein, aber sich unglücklich machen, muss man lernen”, ist das Credo des österreichischen Psychotherapeuten und Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick (1921 — 2007).
Mit seiner Anleitung zum Unglücklichsein hat er eines der klügsten Bücher über menschliches Verhalten geschrieben – in dem man sich (leider) oft selbst wiedererkennt.
Watzlawick war überzeugt: Nicht tiefe Einsicht, sondern konkrete Veränderung bringt uns weiter. Statt ewig in der Vergangenheit zu graben, sollten wir Handlungsmuster ändern – jetzt.
Er war einer der ersten Verfechter der Kurzzeittherapie, bei der das Problem direkt angegangen wird, um eine schnelle Lösung herbeizuführen, und widersprach der Auffassung, man müsse die Wurzeln und emotionalen Muster kennen, um ein Leid zu überwinden.
Watzlawick sagte einmal, ihm sei kein einziger Fall bekannt, in dem ein tieferes Selbstverständnis einen Menschen tatsächlich verändert habe. Ihm zufolge basiert das menschliche Verhalten nicht auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung, Einsicht könne sogar zu Blindheit gegenüber dem Problem und der Lösung führen.
Weitere Denkfallen à la Watzlawick
Watzlawick hat noch viele weitere Kommunikationsfallen und Selbstsabotage-Tricks entlarvt. Hier eine Auswahl lesenswerter Geschichten und Gedanken:
Wenn zwischenmenschliche Kommunikation so richtig in die Hose gehen soll, dann weiß man am besten schon im Voraus, was der andere sagen, denken oder meinen könnte.
Wie man das am geschicktesten macht, zeigt uns Paul Watzlawick in seiner unvergleichlichen „Anleitung zum Unglücklichsein“: Die Geschichte mit dem Hammer
Gut gemeinte Ratschläge wie „Sei spontan!“, „Sei fröhlich!” oder “so schlimm ist es doch gar nicht” werden oft leicht dahingesagt. Sie sind nett gemeint — aber außer einem schlechten Gewissen bewirken sie nichts. Warum gut gemeinte Ratschläge oft mehr schaden als nützen: Sei spontan! Das Problem mit gut gemeinten Ratschlägen
Wer immer ALLES haben will, und das SOFORT, stellt sich selbst ein Bein. Und wird es mit dem Ankommen schwer haben. Es hilft nichts: Wenn wir wirklich vorankommen wollen, müssen wir — echte — Ziele definieren, loslaufen und uns mit der “Politik der kleinen Schritte” unseren Zielen nähern. Klingt einfach, ist in der Praxis aber manchmal ganz schön schwierig. Vor Ankommen wird gewarnt
Was uns glücklich macht: Die besten Glücksrezepte vom trostlosen Sigmund Freud über Martin Seligmans Nikki-Prinzip und seiner Idee von Positiver Psychologie bis zum positiven „Sorge dich nicht, lebe!“ Denken.
Was uns glücklich macht: Positive Psychologie und positives Denken
Fazit: Warum „Mehr desselben“ uns oft scheitern lässt
Der Schlüssel liegt nicht immer dort, wo es hell ist. Manchmal müssen wir den Mut haben, auch im Dunkeln zu suchen – also neue Wege zu gehen, statt in alten Denk- und Handlungsmustern zu verharren.
Paul Watzlawick erinnert uns mit klarem Blick und feinem Humor daran, wie sehr wir uns selbst im Weg stehen können – und wie wir das ändern können.
Mehr lesen:
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Dr. Susanne Gebert
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Gut erzählte Geschichte, besten Dank;)
Elodie