Das Zeitalter der Narzissten?

Narzissmus verstehen - Kann man Narzissten retten, heilen oder ändern?

Nar­ziss­ten sind Per­sön­lich­kei­ten, die ihren Mit­men­schen das Leben mit “Dou­ble Bind” zur Höl­le machen kön­nen: Egal, was Du tust, es wird das Fal­sche sein.

Wie man Nar­ziss­ten erkennt — und sich vor ihnen schüt­zen kann.

Beim ers­ten Ken­nen­ler­nen sind sie ein­fach umwer­fend: ein Mär­chen­prinz (oder eine Prin­zes­sin), ver­füh­re­risch, char­mant und auf­merk­sam. Wer die­sen Rei­zen nicht erliegt, muss blind, taub und völ­lig gefühl­los sein. 

Oder ein gebrann­tes Kind.

Denn der schö­ne Schein trügt.
Sobald die ers­te Pha­se des Ver­liebt­seins vor­bei ist und der (Bezie­hungs-) All­tag beginnt, wird es Nar­ziss schnell zu lang­wei­lig oder zu eng.

Nar­ziss­ten haben eine Per­sön­lich­keit, die das Leben ihrer Umge­bung, vor allem aber das ihrer Part­ne­rin­nen und Part­ner, zum Alb­traum wer­den lässt. 

Sie sind geüb­te Mani­pu­la­to­ren und beherr­schen das Spiel mit Zucker­brot und Peit­sche per­fekt — immer auf der Suche nach Auf­re­gung und Aben­teu­er, um ihre inne­re Lee­re zu bekämpfen.

… Von jeher hat­te ich immer das Gefühl, ich müss­te mir jede Zuwen­dung mit gro­ßer Anstren­gung erkämp­fen, und gleich­zei­tig war ich immer auf Demü­ti­gun­gen und Absa­gen gefasst.
Ich war mir sicher, dass die Welt nur so funk­tio­nie­ren konn­te, für mich und für alle ande­ren Men­schen auch. Instink­tiv hat­te ich immer wie­der die glei­chen Situa­tio­nen und Men­schen ange­zo­gen, die mir die­se Sicht mit ihrem Ver­hal­ten bestä­tig­ten, und erhoff­te trotz­dem von ihnen eine Wie­der­gut­ma­chung und Hei­lung und die lang ersehn­te Wert­schät­zung. Doch sobald mich jemand ach­te­te, erlosch mein Inter­es­se, ich ertrug die Für­sor­ge nicht. ”

AUS: San­dra Kon­rad, Das bleibt in der Fami­lie: Von Lie­be, Loya­li­tät und uralten Las­ten*

Typische Eigenschaften von Narzissten

In der grie­chi­schen Mytho­lo­gie ist Nar­ziss der schö­ne Sohn des Fluss­got­tes Kephis­sos, der beim Ver­such, sein Spie­gel­bild in einem Teich zu küs­sen, ertrinkt.

Auch im Hier und Heu­te sind Nar­ziss­ten meis­tens Män­ner. Nar­ziss­mus wird häu­fig mit krank­haf­ter Eigen­lie­be umschrie­ben. Tat­säch­lich hat Nar­ziss­mus über­haupt nichts mit Lie­be zu tun — auch nicht mit Eigen­lie­be.

Und im Gegen­satz zur grie­chi­schen Mytho­lo­gie sind es nicht die Nar­ziss­ten, die baden gehen, son­dern die Men­schen, die das Pech haben, einen Nar­ziss zu lie­ben.

Nar­ziss

  • ist auf den ers­ten Blick fas­zi­nie­rend, intel­li­gent und verführerisch.
  • urteilt schnell und pro­vo­ziert ger­ne.
  • ist unbe­re­chen­bar. Ihm macht es Spaß, ande­re zu überraschen.
  • möch­te unent­behr­lich und ein­zig­ar­tig sein. Wird ihm die­ses Gefühl nicht zuge­stan­den — macht jemand mög­li­cher­wei­se sogar Anstal­ten, ihn zu beur­tei­len oder auch nur einem Hauch von Kri­tik zu üben, — reagiert ein nar­ziss­tisch ver­an­lag­ter Mensch mit Ableh­nung und Wut.
  • kann sich über Klei­nig­kei­ten maß­los auf­re­gen.
  • wer­tet ande­re ab, um sich selbst auf­zu­wer­ten. Nar­ziss­ten erken­nen intui­tiv die Schwach­stel­len ihres Gegen­übers und hacken ger­ne dar­auf herum.
  • mag es, wenn sich ande­re schwach zei­gen, damit er ihnen zur Hil­fe eilen und sich als unent­behr­lich und über­le­gen prä­sen­tie­ren kann.
  • hält sei­nen Besitz, sei­ne Hob­bys und sei­ne Vor­lie­ben für nicht zu über­tref­fen, allein weil sie ‚seins‘ sind. Alles, was er hat und ist, wird zur Erwei­te­rung sei­nes Ichs; des­halb gibt es in sei­nen Augen auch kei­ne ande­re, gleich­wer­ti­ge oder sogar bes­se­re Alter­na­ti­ve, auch wenn objek­ti­ve Grün­de dafür sprechen.
  • gibt sich ger­ne kri­tisch. Auf Part­ne­rin­nen, die ihm zu stark sind, geht er los, um sie zu schwä­chen. Wird die Frau an sei­ner Sei­te aller­dings zu schwach, inter­es­siert er sich nicht mehr für sie und ver­lässt sie.
  • hat Angst vor Nähe. Manch­mal bricht er eine Bezie­hung schlag­ar­tig ab, weil sie ihm zu eng wird. Bleibt er in einer Bezie­hung, möch­te er umsorgt und umhegt wer­den und erwar­tet, dass sei­ne Part­ne­rin sich sei­nen Wün­schen anpasst. All­tag lang­weilt und frus­triert ihn, zur Not insze­niert er Kri­sen, um über­haupt etwas emp­fin­den zu kön­nen. Wenn Nar­ziss kei­ne Anre­gung hat und er sich gelang­weilt fühlt, wird es für sei­ne Mit­men­schen schwierig.
  • schafft es, sei­ne Partnerin(nen) in einer soge­nann­ten „Dou­ble-Bind-Situa­ti­on“ fest­zu­hal­ten: „Egal, was Du tust – es ist das Fal­sche!

Narzissten sind Manipulatoren

Mani­pu­la­ti­on ist der klügs­te Schach­zug, den man machen kann, wenn man etwas von ande­ren will. Durch Druck oder Beloh­nung kann man Men­schen zwar kurz­fris­tig dazu brin­gen, ihr Ver­hal­ten zu ändern, aber das wird nicht von Dau­er sein.

Denn die Pis­to­le an unse­rer Brust oder der Sack vol­ler Geld, den wir bekom­men, wenn wir etwas tun, was wir eigent­lich n i c h t tun wol­len, weckt in uns auch immer unse­ren Wider­spruchs­geist. Spä­tes­tens wenn Pis­to­le oder Geld­sack weg sind, wer­den wir wie­der das tun, was wir für rich­tig halten.

Wir alle reagie­ren auf Zwang und Kon­trol­le sehr sen­si­bel. Denn wir has­sen es, kon­trol­liert oder gedrängt zu werden.

Ist der Druck zu groß, wer­den wir miss­trau­isch, füh­len uns beläs­tigt, ärgern uns und pochen dar­auf, unse­re Wahl­frei­heit zu behalten.

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Der Sozi­al­psy­cho­lo­ge Robert Levi­ne in einem sehr klu­gen Buch über die Psy­cho­lo­gie des Ver­füh­rens und die gro­ßen und klei­nen Mani­pu­la­ti­ons­tricks, auf die wir Tag für Tag immer wie­der her­ein­fal­len.

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Robert Levi­ne, Die gro­ße Ver­füh­rung. Wie die Regeln der Mani­pu­la­ti­on funk­tio­nie­ren*. Piper Taschen­buch, 2005

Wer das Herz und den Ver­stand eines Men­schen lang­fris­tig gewin­nen möch­te und Ver­hal­tens­wei­sen dau­er­haft ändern will, muss sein Gegen­über mani­pu­lie­ren, ohne zu sehr zu drängen.

Denn: Cle­ver ein­ge­fä­del­te Mani­pu­la­tio­nen erken­nen wir meis­tens nicht einmal.

Das ist die Bega­bung der Nar­ziss­ten: Sie sind her­vor­ra­gen­de Manipulatoren.

Sie schaf­fen es, ande­re so zu beein­flus­sen, dass die Din­ge tun, die ihnen eigent­lich fremd sind und viel­leicht sogar scha­den. Für eine nar­ziss­ti­sche Per­sön­lich­keit ver­än­dern sich die, die sie lie­ben, ohne Zwang und ohne Kon­trol­le, son­dern mit dem Gefühl, sich aus frei­en Stü­cken dazu ent­schlos­sen zu haben. Ein­fach aus Liebe.

Die Ursachen von Narzissmus

Jeder von uns trägt nar­ziss­ti­sche Züge in sich. Nar­ziss­mus ist für Babys sogar eine nor­ma­le und über­le­bens­wich­ti­ge Stra­te­gie, denn sie brau­chen eine (mög­lichst) siche­re Bin­dung zu einer Bezugs­per­son, um über­haupt über­le­ben zu können.

Sie müs­sen Mama und Papa dazu brin­gen, ihr Leben auf sie abzu­stim­men, andern­falls könn­ten sie die ers­ten hilf­lo­sen Baby- und Klein­kind­jah­re nicht überstehen.

Jeder, der eige­ne Kin­der hat, weiß, wie gut die­se Mani­pu­la­ti­on funk­tio­niert: Durch­wach­te Näch­te, nicht mal Zeit für eine Dusche, ganz abge­se­hen von frei­en Aben­den allein oder zu zweit für Kino- oder Konzertbesuche.

In den ers­ten Lebens­jah­ren ist jedes Kind sein eige­nes klei­nes „Ego-Zen­trum“, um das alle ande­ren – vor allem: Mama! – krei­sen sollen.

Es macht auf sich auf­merk­sam, was ganz natür­lich ist.
Das ist eine sinn­vol­le und bei Kin­dern akzep­tier­te Stra­te­gie, die ver­hin­dert, dass sie sich ver­schreckt zurück­zie­hen, anstatt sich hin­aus­zu­wa­gen, um von ihrer Umwelt zu lernen.

  • Unan­ge­nehm und zur Per­sön­lich­keits­stö­rung wird Nar­ziss­mus erst, wenn Men­schen in die­ser Pha­se ste­cken blei­ben; wenn sich Ego­zen­trik und Eigen­lie­be ins Gren­zen­lo­se stei­gern und zur ein­zi­gen Form des Wohl­be­fin­dens werden.

Ein Erwach­se­ner mit einem inne­ren Kind, das sich unsi­cher, schwach oder unter­le­gen fühlt, wird zum Schrei­hals, Auf­schnei­der oder Ange­ber, um auf sich und sei­ne Bedürf­nis­se auf­merk­sam zu machen, wenn er nie gelernt hat, sich auf eine erwach­se­ne Art mit sei­nen unan­ge­neh­men Gefüh­len auseinanderzusetzen. 

Und genau das ist bei nar­ziss­tisch ver­an­lag­ten Men­schen der Fall.

Narzissmus in der Liebe

Auch wenn man sich mit ihm die Köp­fe heiß­dis­ku­tiert oder alles tut, um ihn zufrie­den­zu­stel­len: Für die Bedürf­nis­se, Vor­lie­ben und Nöte ihrer Mit­men­schen haben Nar­ziss­ten nicht genug Empathie.

Nar­ziss kann weder gut zuhö­ren noch ist sein Ver­hal­ten dar­auf aus­ge­legt, eine posi­ti­ve “Win-Win” Situa­ti­on für sich und sei­ne Partner(in) zu fin­den: Er will von ande­ren pro­fi­tie­ren und ver­schafft sich durch Ver­füh­rung und Mani­pu­la­ti­on Auf­merk­sam­keit und Anerkennung.

Zu sei­nen Guns­ten. Nur zu sei­nen Guns­ten. Nicht aus Bös­wil­lig­keit, son­dern weil er (oder sie) nicht anders kann.

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In einer Bezie­hung hält Nar­ziss nach allen Regeln der Mani­pu­la­ti­on die Flam­me auf der nied­rigs­ten Stu­fe und gibt gera­de so viel, dass der Part­ner oder die Part­ne­rin nicht ent­täuscht das Hand­tuch wirft. Im Gegen­zug voll­bringt sie selbst Höchst­leis­tun­gen, um ihren ver­meint­li­chen Prin­zen gnä­dig zu stimmen. 

Denn den “Feh­ler” in ihrer Bezie­hung — das ist das Fata­le sol­cher Ver­bin­dun­gen — sucht sie immer bei sich selbst.

“… das grund­le­gen­de Pro­blem von Men­schen mit einer nar­ziss­ti­schen Stö­rung liegt an ihrem Man­gel an ech­ter Selbst­lie­be.
Die­se feh­len­de Lie­be bewirkt, dass sie auf emo­tio­na­ler Ebe­ne so ange­spannt und hilf­los sind, so wehr­los ange­sichts auch nur des gerings­ten Wider­spruchs, dass sie sich äußerst unwohl füh­len — in sol­chem Maße, dass sie ihre Schat­ten­an­tei­le und/oder Span­nun­gen auf die Umge­bung abwäl­zen oder pro­ji­zie­ren müs­sen; oder aber sie machen sich selbst etwas vor und stel­len sich auf ein Podest, um eine Pseu­do-Selbst­ach­tung zu wah­ren.”

AUS: Anne van Stap­pen, Das klei­ne Übungs­heft: Mit schwie­ri­gen Zeit­ge­nos­sen umge­hen*

Herz­li­che Ges­ten oder Hand­lun­gen machen Nar­ziss­ten Angst, denn emo­tio­na­le Nähe birgt für sie das Risi­ko des Kon­troll­ver­lus­tes.

Kon­trol­le ist für Nar­ziss­ten des­halb außer­or­dent­lich wich­tig. Jede Situa­ti­on muss unter allen Umstän­den im Griff behal­ten wer­den; sich zu öff­nen, bedeu­tet für sie Schwä­che und schürt ihre Sor­ge, in die Defen­si­ve gera­ten zu können.

Kann man einen Narzissten retten, heilen oder ändern?

Nar­ziss­ten nei­gen dazu, ihre inne­re Unru­he und Lee­re auf ande­re zu pro­ji­zie­ren, um sich bes­ser zu füh­len. Falls es not­wen­dig ist, insze­nie­ren sie sogar Kri­sen, um die Ober­hand zu behalten. 

Streit, Trä­nen und schließ­lich doch wie­der Ver­söh­nung füllt ihre inne­re Lee­re; Aus­ein­an­der­set­zun­gen sind das Ven­til für ihre eige­nen Sor­gen und Ängs­te und zei­gen ihnen außer­dem, wie viel Macht sie über ande­re haben.

Nar­ziss­tisch ver­an­lag­te Men­schen sind in ihrem Inne­ren tief ver­letzt, wol­len davon aber nichts wissen. 

  • Der größ­te Unter­schied zwi­schen einem „nor­ma­len“ Men­schen und einem neu­ro­ti­schen Nar­ziss­ten liegt in ihrer Kri­tik- und Lern­fä­hig­keit.

Neu­ro­ti­ker – zu denen auch Nar­ziss­ten gehö­ren – reagie­ren stur mit immer ein und dem­sel­ben Ver­hal­tens­mus­ter, wäh­rend „Nor­ma­le“ situa­ti­ons­an­ge­passt agie­ren. Sie ändern ihr Ver­hal­ten, sobald ihre her­kömm­li­chen Ver­hal­tens­wei­sen sie nicht weiterbringen. 

Denn um über­haupt wei­ter­zu­kom­men und dazu­ler­nen zu kön­nen, müs­sen wir bereit sein, uns mit uns selbst und unse­rer Umwelt kri­tisch auseinanderzusetzen.

Zum Erwach­sen­wer­den gehört auch die Fähig­keit, anzu­er­ken­nen, dass nicht immer „die Ande­ren“ schuld sind, wenn etwas schiefläuft.

Unterm Strich also: Ehr­lich­keit, Selbst­re­flek­ti­on und auch Selbst­kri­tik da, wo sie ange­mes­sen ist. Genau das kön­nen Nar­ziss­ten nicht: Sie füh­len sich als Opfer und ver­su­chen, ande­re in ihrem Sinn zu mani­pu­lie­ren. Sie sind unbe­lehr­bar und emo­tio­nal in ihrer Kind­heit ste­cken­ge­blie­ben.

Meis­tens haben Nar­ziss­ten kei­nen Lei­dens­druck, sie fin­den sich völ­lig in Ord­nung, so wie sie sind. “Schuld” sind bekannt­lich immer die anderen. 

Der Ausweg aus einer toxischen Beziehung

Die Rol­len in einer mani­pu­la­ti­ven Bezie­hung sind immer klar ver­teilt: einer, der han­delt, und einer, der sich behan­deln lässt; ein Mani­pu­lie­ren­der und ein Manipulierter. 

Aber nie­mand ist gezwun­gen, sich an die­ses Dreh­buch zu hal­ten: Zu einer (Liebes-)Beziehung gehö­ren bekannt­lich immer zwei. Um (s)ein Dra­ma stri­cken zu kön­nen, braucht Nar­ziss ein Opfer.

Sobald man sich ent­schei­det, das schmerz­haf­te Spiel eines Nar­ziss­ten nicht mehr mit­zu­spie­len, gibt es auch kein Spiel mehr. 

Wenn es kein Opfer mehr gibt, kann es auch kei­ne nar­ziss­ti­schen Mani­pu­la­tio­nen mehr geben.

… Ein Stopp kann sein, end­lich klar Nein zu sagen. Das ler­nen wir immer dann, wenn wir wie­der in Kon­takt mit uns selbst sind und wie­der unse­re eige­nen Bedürf­nis­se füh­len. Wir sind dann auch nicht mehr andau­ernd beschäf­tigt damit, es ande­ren recht zu machen, son­dern spü­ren wie­der, wann es sich nach einem Nein anfühlt. Tren­nun­gen ver­ur­sa­chen Schmer­zen. Aber wenn wir uns über ande­re defi­nie­ren und unse­ren eige­nen Wert nicht mehr spü­ren, ist die Ver­let­zung beson­ders groß, weil der Selbst­wert lei­det.”

AUS: Andrea Weid­lich, Wo ein Fuck it, da ein Weg: Wie plötz­lich alles mög­lich wird, wenn du auf­hörst, es allen recht zu machen*

Nar­ziss­mus ist eine Chan­ce.
Nicht für den Nar­ziss­ten, der sich nur äußerst sel­ten von sei­nem Weg abrin­gen lässt, son­dern für die­je­ni­gen, die unter einem Nar­ziss­ten leiden.

Es ist ein lan­ger und stei­ni­ger Weg, mit Höhen und Tie­fen und vie­len Rück­schla­gen. Aber er ist möglich.

Jeder Mensch darf ein schein­bar vor­ge­ge­be­nes Dreh­buch ver­las­sen, um zu wach­sen. Dafür muss man nie­man­den um Erlaub­nis bit­ten. Auch wenn Nar­ziss das sicher­lich ger­ne hätte.

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2016 (über­ar­bei­tet 2024) 

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: Peo­p­le Plea­sing ist der Drang, es allen ande­ren recht zu machen. Peo­p­le Plea­ser sind sehr empa­thi­sche und hilfs­be­rei­te Men­schen, die alles tun, damit es ande­ren gut­geht – bis sie nicht mehr kön­nen. Woher die Nei­gung zum Peo­p­le Plea­sing kommt, wel­che Fol­gen es für Betrof­fe­ne hat und wel­che Stra­te­gien hel­fen kön­nen, öfter „Nein“ zu sagen.
Peo­p­le Plea­sing: Es allen ande­ren recht machen

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Zum Ama­zon-Ange­bot:
Mary L. Trump, Zu viel und nie genug: Wie mei­ne Fami­lie den gefähr­lichs­ten Mann der Welt erschuf*. Hey­ne Ver­lag; 2020

Buchempfehlung Kann mir bitte jemand das Wasser reichen Eine kurze Geschichte der Arroganz Generationengespräch

Nar­ziss­mus und Arro­ganz gehen oft Hand in Hand. In die­ser wun­der­bar geschrie­be­nen klei­nen Geschich­te der Arro­ganz und Über­heb­lich­keit ent­larvt Ari Tur­unen die Bes­ser­wis­se­rei und Hybris von Alex­an­der dem Gro­ßen bis Bush, Ber­lus­co­ni und Leh­man Brot­her. Hoch­mut kommt vor dem Fall. Wenn nicht frü­her, dann spä­ter. Lesens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Ari Tur­unen, Kann mir bit­te jemand das Was­ser rei­chen?*, Piper Taschen­buch, 2017

Wei­ter­füh­ren­de Bei­trä­ge zum The­ma Glück & Unglück:

Die meis­ten Part­ner­schaf­ten zer­bre­chen nicht an der einen gro­ßen Kri­se. Bis die Gelieb­te vor der Tür steht, ist die Lie­be meis­tens schon längst lei­se und still an der offe­nen Zahn­pas­ta-Tube gestor­ben, an den klei­nen All­tags-Ner­ve­rei­en und Unge­rech­tig­kei­ten, mit denen sich (Eltern-) Paa­re gegen­sei­tig oft bis auf’s Blut quä­len. Wegen der Kri­se der Männ­lich­keit?
Der Mann in der Kri­se?

Schuld und Sün­den­bö­cke Wenn emo­tio­na­le Wun­den nicht hei­len: War­um Ben Affleck nicht glück­lich wer­den wird und wes­halb wir uns in einer Kri­se lie­ber auf uns selbst und nicht auf Sün­den­bö­cke kon­zen­trie­ren soll­ten.
Wenn emo­tio­na­le Wun­den nicht heilen

Bin­dungs­mus­ter: Eifer­sucht, Ver­lust­ängs­te, schein­ba­re Gleich­gül­tig­keit und emo­tio­na­le Distanz — oder die lie­be­vol­le Balan­ce zwi­schen Nähe und Unab­hän­gig­keit?
Die Art, wie wir als Erwach­se­ne lie­ben, hat viel mit Bin­dungs­mus­tern zu tun, die wir in unse­rer Kind­heit gelernt haben.
Bin­dungs­mus­ter: Nicht mit dir und nicht ohne dich 

Fremd­ge­hen: Wer kennt es nicht, wenn sich der Liebs­te nach weni­gen Wochen plötz­lich rar­macht, um Bedenk­zeit bit­tet, selt­sa­me Erklä­run­gen stam­melt und schließ­lich zu einer ande­ren ent­schwin­det? Fremd­ge­hen hat nicht immer etwas mit Lie­be zu tun: For­scher sind einem Casa­no­va-Gen auf der Spur, das Men­schen anfäl­lig für Affä­ren macht.
Ist Fremd­ge­hen angeboren?

Wenn dunk­le Geheim­nis­se ans Licht kom­men, stel­len sie alles infra­ge. Nichts kann so blei­ben, wie es war, weder für den Lüg­ner noch für den Belo­ge­nen. Aber Ent­de­ckun­gen und Ent­hül­lun­gen zer­stö­ren nicht nur, sie bie­ten auch eine Chan­cen für einen Neu­an­fang. Soll man Geheim­nis­se ent­hül­len oder ver­schwei­gen?
Dunk­le Geheim­nis­se: Ent­hül­len oder schweigen?

Es ist nie zu spät für eine glück­li­che Kind­heit! Über müt­ter­li­ches Bin­dungs­ver­hal­ten und klei­ne Ver­än­de­run­gen an der DNA, die Stress und Trau­ma an die Nach­kom­men wei­ter­ge­ben kön­nen. War­um es aus Sicht der Evo­lu­ti­on manch­mal sogar sinn­voll sein kann, wenn Müt­ter ihre Kin­der ver­nach­läs­si­gen — und wes­halb wir trotz­dem eine Wahl haben.
Epi­ge­ne­tik und trans­ge­ne­ra­tio­na­le Ver­er­bung: Wenn Müt­ter nicht lieben

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2 Kommentare zu „Das Zeitalter der Narzissten?“

  1. (Sie müs­sen Mama und Papa dazu brin­gen, ihr Leben auf sie abzu­stim­men, andern­falls könn­ten sie die ers­ten hilf­lo­sen Baby- und Klein­kind­jah­re nicht überstehen.)
    Jeder, der eige­ne Kin­der hat, weiß, wie gut die­se Mani­pu­la­ti­on funk­tio­niert: Durch­wach­te Näch­te, nicht mal Zeit für eine Dusche, ganz abge­se­hen von frei­en Aben­den allein oder zu zweit für Kino- oder Konzertbesuche.
    In den ers­ten Lebens­jah­ren ist jedes Kind sein eige­nes klei­nes „Ego-Zen­trum“, um das alle ande­ren – vor allem: Mama! – krei­sen sollen.“

    -Gefähr­lich ver­al­te­te und fal­sche Ansich­ten! Babies haben noch kei­ner­lei Ego ent­wi­ckelt und mani­pu­lie­ren auch nicht, sie befin­den sich noch in völ­li­ger Abhän­gig­keit und begrei­fen sich als Ein­heit mit der Mut­ter, nur durch Schrei­en kön­nen sie ver­mei­den dass ihre Grund­be­dürf­nis­se nach Nah­rung, Zunei­gung etc erfüllt wer­den, wer der Mei­nung ist ein Baby ab und zu mal schrei­en las­sen zu müs­sen damit es ihm nicht auf der Nase her­um­tanzt, kann es hier­mit in eine schwe­re Todes­angst versetzen.
    Das Ver­ständ­nis einen eige­nen Kör­per zu besit­zen ent­wi­ckelt sich dann mit zwei, drei Mona­ten, die Ent­de­ckung der eige­nen Per­son, des eige­nen Wil­len und der Fest­stel­lung der eige­nen Wir­kungs­kraft voll­zieht sich noch über län­ge­re Zeit spä­ter bis zu zwei Jahren.
    Ger­ne nach­schla­gen unter zb:
    Selbst­wahr­nehm­nung und Ich-Ent­wick­lung beim Kind.

    1. Lie­ben Dank für Dei­nen Kommentar!
      Dass Babys ‘klei­ne Nar­ziss­ten’ sind, ist nicht auf mei­nem Mist gewach­sen, son­dern die Mei­nung von Ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gen und ‑psy­cho­lo­gin­nen — wobei ‘Nar­ziss­mus’ in die­sem Fall nicht wer­tend gemeint ist. Es ist eine Über­le­bens­stra­te­gie, und in uns allen steckt aus die­ser Zeit noch ein Rest Nar­ziss­mus, der nicht per se ’schlecht’ ist.
      Nur wer in die­ser Pha­se ste­cken­bleibt und als Erwach­se­ner die glei­che Über­le­bens­stra­te­gien wie Babys anwen­det, hat ein Pro­blem bzw. schafft Pro­ble­me für andere. 

      Dass die ver­al­te­ten Stra­te­gien wie ‘ein­fach schrei­en las­sen’ oder ‘ein gepfleg­tes Kind riecht nicht’ kata­stro­pha­le Fol­gen für die Betrof­fe­nen haben, ist z.B. in https://generationen-gespräch.de/zwischen-drill-und-misshandlung-johanna-haarers-die-deutsche-mutter-und-ihr-erstes-kind/ nachzulesen.
      Lie­be Grüße!

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