Hail Mosley! Der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus

Die Zwi­schen­kriegs­zeit 1918 — 1939

Hail Mosley! Der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus

Sir Oswald Mos­ley (1896 — 1980), sei­nes Zei­chens Erbe und 6. Baro­net, hat nicht nur Schlag bei den Frau­en, son­dern auch wech­seln­de poli­ti­sche Ein­stel­lun­gen, die sei­ne Berufs­kar­rie­re sehr abwechs­lungs­reich machen.

Nach­dem er in Groß­bri­tan­ni­en sämt­li­chen demo­kra­ti­schen Par­tei­en ange­hört hat, grün­det er 1932 die faschis­ti­sche BUF und ver­sucht sich als bri­ti­sche Kopie von Adolf Hitler.

Oswald Mosley und der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus Generationengespräch

Oswald Mosley: Nach dem 1. Weltkrieg aus der Bahn geworfen

Wie vie­le ande­re jun­ge Män­ner sei­ner Gene­ra­ti­on ist Oswald Mos­ley ein Gestran­de­ter des Jah­res 1918.

Nach einem Flug­zeug­ab­sturz, den er mit einer schwe­ren Bein­ver­let­zung nur knapp über­lebt, kehrt er mit knapp 20 Jah­ren als Inva­li­de aus dem 1. Welt­krieg zurück und beschließt, Poli­ti­ker zu werden.

Sein Glück fin­det er zunächst bei den Kon­ser­va­ti­ven, für die er 1918 man­gels ernst­haf­ter Kon­kur­renz mühe­los beim ers­ten Anlauf einen Sitz im Unter­haus gewinnt. Dort macht er sich trotz sei­ner Jugend schnell einen Namen als glän­zen­der Red­ner und selbst­be­wuss­ter Poli­ti­ker. Aber nach nur zwei Jah­ren Par­la­ments­ar­beit zer­strei­tet er sich mit sei­ner Partei.

Danach drückt er für kur­ze Zeit als unab­hän­gi­ger Abge­ord­ne­ter die Oppo­si­ti­ons­bank und wen­det sich dann der Kon­kur­renz zu, der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Labour Par­tei. Aber auch die­se Lia­son endet in einem Zerwürfnis.

Mos­ley ist ehr­gei­zig und immer unge­dul­dig. Inner­halb Labours schafft er zwar einen klei­nen Auf­stieg, aber nach der Wahl 1929 wird er nicht wie erhofft Minis­ter in einem wich­ti­gen Minis­te­ri­um, son­dern ledig­lich Minis­ter ohne Geschäfts­be­reich.

Das kränkt Mos­ley zutiefst.

Mosleys „New Party”

Als dann auch noch sein radi­ka­les Wirt­schafts­pro­gramm – das „Mos­ley Memo­ran­dum“ aus dem Jahr 1931 – von der gro­ßen Mehr­heit sei­ner Par­tei abge­lehnt wird, ist Mos­ley tief belei­digt.

Er kehrt auch Labour den Rücken und grün­det sei­ne eige­ne Par­tei, die „New Par­ty“.

Mos­leys Plan, um aus der ver­hee­ren­den Welt­wirt­schafts­kri­se 1929 her­aus­zu­kom­men, die auch die Bri­ten schwer getrof­fen hat, erscheint vie­len als viel zu ver­we­gen und stützt sich auf kei­ner­lei Erfahrungswerte.

Sie beruht auf die anti­zy­kli­sche Wirt­schafts­po­li­tik von John May­nard Keynes, der sei­ne Theo­rie zu die­sem Zeit­punkt aber noch nicht abge­schlos­sen hat. (Pein­li­cher­wei­se hat­te Keynes kurz nach dem Crash an der Wall Street auch vor­her­ge­sagt, dass die­ser kei­nen gro­ßen Ein­fluss auf die bri­ti­sche Öko­no­mie haben werde …).

Damals waren sei­ne Ideen für vie­le zu modern; aus heu­ti­ger Sicht hät­ten sie ver­mut­lich tat­säch­lich den Weg aus der Wirt­schafts­kri­se ebnen können:

“Die Regie­rung beharr­te auf der finanz­po­li­ti­schen Ortho­do­xie, und die ver­lang­te einen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt.

Als die Kri­se ein­setz­te, war es Oswald Mos­ley, der das ambi­tio­nier­tes­te Modell einer geplan­ten Wirt­schaft vor­leg­te; er woll­te Wachs­tum durch Kre­dit­auf­nah­me finan­zie­ren. Sei­nen unbe­streit­ba­ren Fähig­kei­ten ent­spra­chen sei­nen Ambi­tio­nen, sei­ne Unge­duld und sei­ne Hei­mat­lo­sig­keit …”

Aus: Ian Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*

Das Mos­ley Memo­ran­dum ist ein Kern­stück des Par­tei­pro­gramms von Mos­leys „New Par­ty“. Dar­über hin­aus ent­hält es vie­le Vor­stel­lun­gen, die bereits deut­li­che Ähn­lich­kei­ten zur deut­schen NSDAP haben: inklu­si­ve einer par­tei­ei­ge­nen Schlä­ger­trup­pe, die aller­dings nicht SA (Sturm­ab­tei­lung), son­dern „Acti­ve Force“ heißt.

Aber anders als Hit­ler und die NSDAP im Deutsch­land der 1930er Jah­re hat er damit kei­nen Erfolg.

Bei den Wah­len zum bri­ti­schen Unter­haus im Jahr 1931 erringt Mos­leys „New Par­ty“ kei­nen ein­zi­gen Sitz.

Faschismus als Kult

Die 1930er Jah­re sind ein Jahr­zehnt der Dik­ta­tu­ren: Mehr als die Hälf­te aller Euro­päe­rin­nen und Euro­pä­er leben in der „Zwi­schen­kriegs­zeit“ zwi­schen 1918 und 1939 in einer Dik­ta­tur, die meis­ten davon stramm rechts bis faschistisch.

Hit­ler trifft den Nerv vie­ler Men­schen, wenn er von demo­kra­tisch gewähl­ten Par­la­men­ten ver­ächt­lich als „Quas­sel­bu­de“ spricht.

Für vie­le Poli­ti­ker – auch demo­kra­ti­sche – sind die rech­ten Dik­ta­to­ren Euro­pas und vor allem das NS-Regime in Deutsch­land zudem ein „Boll­werk“ gegen die Sowjet­uni­on. Die kom­mu­nis­ti­sche Welt­re­vo­lu­ti­on, die Sta­lin offen­siv und mit Gewalt expor­tie­ren will, wird all­ge­mein als grö­ße­re Bedro­hung ange­se­hen.

Auch bei Demo­kra­ten gilt Hit­ler lan­ge Zeit als weit­aus weni­ger gefähr­lich als Sta­lin. Dazu kom­men die Ver­lo­ckun­gen des Faschis­mus, der nichts ande­res erzählt, als die Wie­der­ge­burt eines Vol­kes, einer Nati­on, einer Kultur

Der Faschis­mus wird zum ideo­lo­gi­sche Sam­mel­be­cken für die Jun­gen, Des­il­lu­sio­nier­ten und Ver­zwei­fel­ten, die das Ver­trau­en ins bestehen­de Sys­tem ver­lo­ren haben. Welt­weit gilt die faschis­ti­sche Ideo­lo­gie in den 1920er und 1930er Jah­ren für vie­le Men­schen als „Auf­bruch in die Moder­ne“.

Mit sei­nem Jugend­kult, der Idea­li­sie­rung der „Volks­ge­mein­schaft“, dem Ver­spre­chen von sozia­ler Gerech­tig­keit und Gleich­heit aller „Volks­ge­nos­sen“ und der Abkehr von demo­kra­ti­schen Prin­zi­pi­en, die vie­le als unge­recht, chao­tisch und undurch­sich­tig wahr­neh­men, gilt er als Hoff­nung für eine bes­se­re Zukunft.

Faschis­mus auf Deutsch
„Ein „fascio” ist ein Ver­ein bzw. ein Bund.
Daher wären Faschis­ten wört­lich über­setzt „Bünd­ler“ und „Faschis­mus“ wäre Bünd­ler­tum. Die Ety­mo­lo­gie des Wor­tes fascio wird meist abge­lei­tet vom latei­ni­schen fas­ces (Die Fas­ces (von Plu­ral latei­nisch Fas­ces) ist ein Bün­del aus meh­re­ren höl­zer­nen Ruten (daher oft auch Ruten­bün­del genannt), in denen ein Beil steckt.)

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Die Deutschen lieben ihren “Führer”

dazu braucht es nicht mal mehr Pro­pa­gan­da und Stürm­er­het­ze.
Der Jour­na­list und His­to­ri­ker Till­mann Ben­di­kow­ski beschreibt span­nend und sehr auf­schluss­reich das nor­ma­le Leben der Volks­ge­nos­sin­nen und Volks­ge­nos­sen, ihren All­tag zwi­schen Pro­pa­gan­da, Volks­ge­mein­schaft und Füh­rer­kult.

Der All­tag in die­ser Zeit — und die Psy­cho­lo­gie, die hin­ter die­ser “Füh­rer­lie­be” steck­te. Sehr lesenswert!

Die eta­blier­ten Krei­se beson­ders die in den ver­blie­be­nen Demo­kra­tien Euro­pas haben die­sen Ver­hei­ßun­gen einer bes­se­ren Zukunft nicht viel ent­ge­gen­zu­set­zen: einen Welt­krieg, in dem eine gan­ze Gen­ra­ti­on jun­ger Men­schen ver­heizt wor­den ist, und eine Welt­wirt­schafts­kri­se, die ihnen die Zukunft raubt und sie in bit­te­re Armut stürzt.

Vie­le Men­schen seh­nen sich nach einer auto­ri­tä­ren „star­ken Hand“.

Weil sie glau­ben, dass demo­kra­ti­sche Pro­zes­se zu Nichts füh­ren, und weil sie hof­fen, wirt­schaft­lich bes­ser über die Run­den zu kom­men, wenn ein auto­ri­tä­res Regime ohne vie­le Dis­kus­sio­nen durchregiert.

Vom „Duce” das Siegen lernen

Mos­ley zieht aus der pein­li­chen Nie­der­la­ge sei­ner „New Par­ty“ schnell Kon­se­quen­zen, löst sei­ne Par­tei noch am Wahl­abend auf und flüch­tet nach Ita­li­en, um vom dama­li­gen Star der faschis­ti­schen Bewe­gung, Beni­to Mus­so­li­ni, per­sön­lich das Sie­gen zu lernen.

Der italienische "Duce" Benito Mussolini bei einem Auftritt in Mailand 1930

Der ita­lie­ni­sche “Duce” Beni­to Mus­so­li­ni bei einem Auf­tritt in Mai­land, 1930
Bild: Bun­des­ar­chiv, Bild 102–09844 / CC-BY-SA 3.0

Inspi­riert, vol­ler Taten­drang und voll­ends zum Faschis­mus bekehrt, kommt Mos­ley aus Ita­li­en zurück und schafft es im Okto­ber 1932, alle bri­ti­schen rechts­extre­men Split­ter­par­tei­en unter dem Dach der „BUF“ (Bri­tish Uni­on of Fascists) zu vereinen. 

Vom euro­päi­schen Fest­land hat er dafür das kom­plet­te faschis­ti­sche Pro­gramm mit­ge­bracht: die straf­fe Par­tei­füh­rung, das Gedan­ken- und Lied­gut, die Schwarz­hem­den („Black­shirts“) der SS als Par­tei­uni­form bis hin zum „Hail Mos­ley“ inklu­si­ve des „deut­schen Grußes“. 

Er selbst lässt sich ab sofort als „Lea­der“ anspre­chen.

Hail Mosley!

Die Maß­nah­men des neu­en “Lea­ders” zei­gen schnell Wir­kung: Die bri­ti­sche Tages­zei­tung Dai­ly Mail unter­stützt die “BUF” und inner­halb kür­zes­ter Zeit hat die neue Par­tei nach eige­nen Anga­ben rund 50.000 Mit­glie­der, die sich ihr enthu­si­as­tisch anschließen.

Oswald Mosley und Diana Mitford Generationengespräch

Oswald Mos­ley mit sei­ner zwei­ten Frau Dia­na Mit­ford bei einem Auf­marsch der “Black Shirts” (Schwarz­hem­den) im Lon­do­ner East End

Neben sei­nen poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten fin­det Mos­ley auch immer wie­der Zeit, sei­nem Ruf als Frau­en­held gerecht zu wer­den.
Unter ande­rem wer­den ihm Affä­ren mit der Schwes­ter sei­ner Frau, Lady Cyn­thia, und deren Stief­mut­ter nach­ge­sagt.

Als Dia­na Guin­ness, eine älte­re Schwes­ter von Unity Mit­ford, für ihn ihren Ehe­mann, den mil­lio­nen­schwe­ren Erben des Bier- und Whis­ky­im­pe­ri­ums Bryan Guin­ness, sit­zen­lässt, um sei­ne Gelieb­te zu wer­den, ist der Skan­dal perfekt.

Es ist ein Skan­dal, der die bri­ti­sche High-Socie­ty ver­mut­lich mehr erschüt­tert als die bit­te­re Armut im Land infol­ge der Rezes­si­on.

Mos­ley und Cyn­thia sind seit 1920 ver­hei­ra­tet; sie ist die zweit­äl­tes­te Toch­ter des ehe­ma­li­gen Vize­kö­nigs von Indi­en, Lord Cur­zon.

An eine Tren­nung von Cyn­thia („Cim­mie“) ist nicht zu den­ken, denn Mos­leys Schwie­ger­va­ter ist nicht nur unge­heu­er reich, son­dern hat auch ein enorm hohes poli­ti­sches Gewicht und viel Ein­fluss in der bri­ti­schen Gesellschaft.

Oswald Mosley bei seiner Hochzeit mit Lady Cynthia Curzon 1920

Oswald Mos­ley bei sei­ner Hoch­zeit mit Lady Cyn­thia Cur­zon, 1920
Bri­tish poli­ti­ci­an Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net (1896–1980) and Lady Cyn­thia, née Cyn­thia Blan­che Cur­zon (1898–1933), on their wed­ding day.



Aber der eigent­lich Grund, wes­halb sich Mos­ley nicht schei­den las­sen will, ist der Umstand, dass bei sei­ner Hoch­zeit mit Cyn­thia im Jahr 1920 fast der gesam­te euro­päi­sche Hoch­adel ein­schließ­lich vie­ler Mit­glie­der des eng­li­schen Königs­hau­ses zu Gast waren.

Das ver­pflich­tet, sogar einen wie Mosley.

Das Ende der britischen Faschisten

Die größ­te Sor­ge Adolf Hit­lers zu Beginn der 1930er Jah­re war, nach einem kur­zen Hoch sei­ner NSDAP in der Gunst der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler wie­der in den Kel­ler der Bedeu­tungs­lo­sig­keit zu stür­zen und wie in den Jah­ren zwi­schen 1924 und 1929 ein Dasein als Split­ter­par­tei zu fristen. 

Als die NSDAP in der Novem­ber­wahl 1932 das ers­te Mal nach lan­ger Zeit Stim­men ver­liert und damit auch ihren Ruf “unbe­sieg­bar” zu sein ein­büßt, gerät Hit­ler völ­lig außer sich und schreit den ent­setz­ten Goeb­bels an: “Wenn die Par­tei zer­fällt, mache ich in drei Minu­ten Schluss!”

Es ist nicht bekannt, ob und wen Mos­ley ange­schrien hat.

Denn er erlebt den poli­ti­schen Alb­traum, vor dem sich Hit­ler immer gefürch­tet hat.
Trotz aller Anstren­gun­gen gewinnt Mos­leys brau­ner Able­ger nie den glei­chen Schwung wie die faschis­ti­schen Schwes­ter-Par­tei­en auf dem Kon­ti­nent.

Es wird zwar viel BUF-Kra­wall gemacht, doch selbst in den Lon­do­ner Slums mag sich die Mehr­heit der Men­schen den Pro­test­mär­schen gegen Juden und Kom­mu­nis­ten nicht anschließen.

Selbst die Ärms­ten der Armen und sozi­al Abge­häng­ten las­sen sich nicht für rechts­extre­mes Gedan­ken­gut erwär­men und blei­ben trotz Welt­wirt­schafts­kri­se und oft kata­stro­pha­len Lebens­be­din­gun­gen ihren alten demo­kra­ti­schen Wur­zeln treu.

Nach und nach ero­diert Mos­leys faschis­ti­sche „BUF”, bis sie 1936 nur noch aus einer win­zi­gen Trup­pe von 8.000 Unent­weg­ten besteht.

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Winter der Welt

ist der zwei­te Teil der Jahr­hun­dert-Roman­tri­lo­gie von Ken Fol­lett, in der der Weg der Welt in den Abgrund des 2. Welt­kriegs erzählt wird.
In die­sem Teil sei­ner groß­ar­ti­gen Fami­li­en-Saga schil­dert Fol­lett auch die Geschich­te von Oswald Mos­ley, Dia­na Mit­ford und beschreibt die Geschich­te der “BUF”.

Sehr ein­drucks­voll: Die Schil­de­rung von Mos­leys Black-Shirt-Marsch ins Lon­do­ner East End im Okto­ber 1936.

Zur Hochzeit ein Porträt des “Führers” im Silberrahmen

Oswald Mos­ley und Dia­na Mit­ford hei­ra­ten im Okto­ber 1936 heim­lich im Ber­li­ner Büro von Joseph Goeb­bels.

Mos­leys ers­te Ehe­frau Cyn­thia war zwar bereits im Mai 1933 nach einer Ope­ra­ti­on an einer Bauch­fell­ent­zün­dung gestor­ben, aber er stürzt sich nach ihrem Tod erst­mal in zahl­rei­che Affä­ren mit ande­ren Frau­en.

Die Hoch­zeit mit Dia­na fin­det 1936 schließ­lich in Deutsch­land unter den wach­sa­men Augen des „Füh­rers” per­sön­lich statt: Außer den Trau­zeu­gen und dem Stan­des­be­am­ten sind nur Hit­ler und Goeb­bels anwesend.

Hit­ler schenkt dem Paar zur Hoch­zeit ein Por­trät von sich in einem sil­ber­nen Rahmen.

Mos­ley bleibt noch eine Wei­le in Deutsch­land, kehrt aber zu Kriegs­be­ginn 1939 nach Groß­bri­tan­ni­en zurück, wo er bis 1945 inter­niert wird.

Nach dem Krieg grün­det er eine neue Par­tei, die Uni­on Move­ment, die einen euro­päi­schen Ein­heits­staat anstrebt und die Ein­wan­de­rung von Nicht-Wei­ßen nach Groß­bri­tan­ni­en ver­bie­ten will.

Nach den Ras­sen­un­ru­hen in Not­ting Hill 1958 bewirbt er sich bei den Unter­haus­wah­len 1959 um einen Par­la­ments­sitz im Wahl­kreis North Ken­sing­ton und ver­sucht, mit der Uni­on Move­ment die Span­nun­gen zwi­schen den unter­schied­li­chen Eth­ni­en sei­nes Wahl­be­zirks auszunutzen. 

Er schei­tert — eben­so wie bei sei­ner Kan­di­da­tur 1966, bei der er eben­falls nur ein küm­mer­li­ches Wahl­er­geb­nis einfährt.

Danach zieht er sich ent­täuscht aus der Poli­tik zurück und schreibt sei­ne Memoiren. 

Mos­ley stirbt 1980 im Alter von 84 Jah­ren.

Mit sei­ner ers­ten Ehe­frau Cyn­thia hat er drei Kin­der, mit sei­ner zwei­ten Frau Dia­na zwei, unter ande­rem Max Mos­ley, dem ehe­ma­li­gen und nach dem soge­nann­ten “BDSM-Skan­dal” geschass­ten Prä­si­den­ten der FIA (Fédé­ra­ti­on Inter­na­tio­na­le de l’Automobile; Dach­ver­band von Auto­mo­bil­clubs und Motor­sport-Ver­ei­nen). Max Mos­ley nimmt sich 2021 das Leben.

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, 2018 (über­ar­bei­tet 2025)

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: In den 1930er Jah­ren wirbt der „Füh­rer“ für ein deutsch-bri­ti­sches Bünd­nis und ganz abge­neigt ist man zumin­dest in Tei­len der bri­ti­schen Upper­class nicht. Vor allem nicht der Her­zog und die Her­zo­gin von Wind­sor, dem bri­ti­schen Ex-König Edward VIII. und sei­ner Frau Wal­lis.
Über blau­blü­ti­ge Hit­ler-Fans in Groß­bri­tan­ni­en, die bri­ti­sche Appease­ment-Poli­tik und wes­halb Beschwich­ti­gung meis­tens nicht die bes­te Ant­wort auf Erpres­sung ist.
Appease­ment: Hit­ler und die Briten

Buch- und Filmempfehlungen:

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Zum Ama­zon-Ange­bot:
Michae­la Lin­din­ger, Wal­lis Simpson: Ver­hin­der­te Queen – Auf­stei­ge­rin – Meist­ge­hass­te Frau der Welt*, Mol­den Ver­lag, 2024

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Die His­to­ri­ke­rin Hei­ke Gör­tema­ker in einem span­nen­den Buch über Hit­lers ‘inner cir­cle’ und die High-Socie­ty der Natio­nal­so­zia­lis­ten. Span­nend zu lesen — und inter­es­sant zu wis­sen, dass auch nach der “Stun­de Null” vie­le alte Seil­schaf­ten wei­ter­hin bestan­den und funk­tio­nier­ten.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Hei­ke B. Gör­tema­ker: Hit­lers Hof­staat. Der inne­re Kreis im Drit­ten Reich und danach*, dtv Ver­lags­ge­sell­schaft mbH & Co. KG; 2020

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Ber­lin im April 1964, weni­ge Tage vor dem 75. Geburts­tag Adolf Hit­lers: Kri­mi­nal­kom­mi­sar Xaver März wird zu einem mys­te­riö­sen Mord­fall geru­fen. Nazi-Deutsch­land hat den Krieg gewon­nen und Groß­deutsch­land beherrscht Euro­pa vom Rhein bis zum Ural. Ein Hor­ror-Sze­na­rio — und das Set­ting für einen her­vor­ra­gen­den Polit-Thril­ler zwi­schen Fic­tion, Kri­mi und Geschich­te. Abso­lut lesens­wert!


Zum Ama­zon-Ange­bot:
Robert Har­ris, Vater­land* Hey­ne Ver­lag, 2017 oder als Hörbuch/Audible* (kos­ten­los im Probemonat)

Filmempfehlung Die Dunkelste Stunde Generationengespräch

Mai 1940, Groß­bri­tan­ni­en steht am Abgrund.
Ein Film-Meis­ter­werk, das die dun­kels­te Stun­de der Bri­ten und den Kampf Chur­chills gegen Hit­ler-Deutsch­land UND die Appeaser im eige­nen Land zeigt. Ein tol­les His­to­ri­en-Dra­ma, fes­selnd erzählt und gran­di­os dar­ge­stellt. Sehens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Die dun­kels­te Stun­de* mit Gary Old­man, Kris­tin Scott Tho­mas, u.v.m. Uni­ver­sal Pic­tures Ger­ma­ny GmbH, 2017, FSK: 6 oder als Prime Video*

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Unity Mit­ford I: Unity Val­ky­rie Mit­ford ist in den 1930er Jah­ren eines der ange­sag­tes­ten „It-Girls“ der fei­nen Lon­do­ner Gesell­schaft, ver­wandt mit jedem, der in Groß­bri­tan­ni­en Rang und Namen hat. Sie ist schön, exzen­trisch und wild, wird zur glü­hen­den Faschis­tin und fasst den Plan, Adolf Hit­ler ken­nen zu ler­nen. Ihr Plan gelingt, aber Hit­lers „Gunst“ stürzt auch sie – wie vie­le ande­re — ins Ver­der­ben.
Vom It-Girl zur Walküre

Die dun­kels­te Stun­de: Nach der Kapi­tu­la­ti­on Frank­reichs im Juni 1940 ist Groß­bri­tan­ni­en Hit­lers ein­zi­ger ver­blie­be­ner Kriegs­geg­ner. Im August 1940 beginnt die Luft­schlacht um Eng­land, mit der die Bri­ten zum Ein­len­ken gezwun­gen wer­den sol­len. Die deut­sche Wehr­macht schei­tert am Wider­stand Win­s­ton Chur­chills und der bri­ti­schen Bevöl­ke­rung.
Hit­lers Krieg 1940: Luft­schlacht um England

Mag­da und Joseph Goeb­bels: Nach der Hoch­zeit und der Geburt der Kin­der wird aus Goeb­bels‘ eifer­süch­tig bewach­ten Mag­da sei­ne ‚gute Alte‘. Er hat unzäh­li­ge Affä­ren und als er sich neu ver­liebt, bit­tet er Mag­da um eine „Ehe zu dritt“.
Wer war Mag­da Goeb­bels – der zwei­te Teil ihrer Lebens­ge­schich­te.
Mag­da Goeb­bels (2): „Der Bock von Babelsberg“

Popu­lis­mus hat die NSDAP 1933 an die Macht gebracht. Die Zei­ten haben sich geän­dert, aber die Psy­cho­lo­gie, durch die Popu­lis­mus wirkt, ist gleich­ge­blie­ben.Und wird heu­te eif­ri­ger denn je genutzt. Was ist Popu­lis­mus und wie funk­tio­niert er?
Popu­lis­mus: Was Popu­lis­ten mei­nen, wenn sie sagen …

Bild­nach­wei­se:

Bun­des­ar­chiv, Bild 102–09844 / CC-BY-SA 3.0
Typi­sche Red­ner­ges­te Mus­so­li­nis (Mai­land, 1930)
Es folgt die his­to­ri­sche Ori­gi­nal­be­schrei­bung, die das Bun­des­ar­chiv aus doku­men­ta­ri­schen Grün­den über­nom­men hat. Die­se kann aller­dings feh­ler­haft, ten­den­zi­ös, über­holt oder poli­tisch extrem sein. Die gros­se poli­ti­sche Rede Mus­so­li­nis in Mai­land ! Die gros­se red­ne­ri­sche Ges­te des ita­lie­ni­schen Dik­ta­tors wäh­rend sei­ner gros­sen poli­ti­schen Rede von der Tri­bü­ne auf dem Dom­platz in Mai­land.
Oswald Mos­ley and Dia­na Mit­ford
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Oswald Mos­ley and his wife, Dia­na Mit­ford, mar­ches with his Black Shirts to the East End of Lon­don. Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net was an Eng­lish poli­ti­ci­an bet­ter known for lea­ding the Bri­tish Uni­on of Fascists during the 1930s. Short­ly after having foun­ded the New Par­ty After, found fail­ure to be elec­ted MP in 1931, with the par­ty its­elf beco­ming more radi­cal and aut­ho­ri­ta­ri­an, Mos­ley went on a stu­dy tour of Mus­so­li­ni and other fascists, and retur­ned con­vin­ced that it was the way for­ward for Bri­tain. Back in the UK, he crea­ted the Bri­tish Uni­on of Fascists in 1932. The BUF was pro­tec­tion­ist, stron­gly anti-com­mu­nist, stron­gly anti-semi­tic, staun­ch­ly anti-zio­nist and natio­na­li­stic to the point of advo­ca­ting aut­ho­ri­ta­ria­nism, cha­rac­te­ristics almost iden­ti­cal as Natio­nal Socia­lism. The reason why the BUF gai­ned almost 50,0000 mem­bers in such a short amount of time was that Mos­ley was known as one of the best ora­tors in Eng­land, using his per­so­nal magne­tism with fall­a­ci­es and sweetening the mes­sa­ge that he real­ly wan­ted to send. He insti­tu­ted a corps of black­shirts, fre­quent­ly invol­ved in vio­lent con­fron­ta­ti­ons, par­ti­cu­lar­ly with Com­mu­nist and Jewish groups. In Octo­ber 1936, Mos­ley and the BUF attempt­ed to march through an area with a high pro­por­ti­on of Jewish resi­dents, in order to trig­ger them, and vio­lence resul­ted bet­ween local and natio­nal­ly orga­nis­ed pro­tes­ters try­ing to block the march and poli­ce try­ing to force it through, sin­ce cal­led the Batt­le of Cable Street. Then, Mos­ley and the BUF reti­red, in some­thing that might seem as an act of gal­l­an­try, but actual­ly was a plan­ned sche­me. After the out­break of war, with Mos­ley plan­ning to adapt an even fri­end­lier posi­ti­on to Hitler’s regime, he and his wife were inter­ned, even­tual­ly being released in Novem­ber 1943, ange­ring much of the public. In 2006, BBC Histo­ry Maga­zi­ne sel­ec­ted Mos­ley as the 20th century’s worst Bri­ton.
4/10/1936
Bri­tish poli­ti­ci­an Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net (1896–1980) and Lady Cyn­thia, née Cyn­thia Blan­che Cur­zon (1898–1933), on their wed­ding day. By Geor­ge Grant­ham Bain Coll­ec­tion (Libra­ry of Con­gress) [Public domain]

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