Faschis­mus in der Zwi­schen­kriegs­zeit 1918 — 1939

Hail Mosley! Der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus


Sir Oswald Mos­ley (1896–1980), Dan­dy, Aris­to­krat und gefei­er­ter Poli­ti­ker wur­de in den 1930er-Jah­ren zur Schlüs­sel­fi­gur des bri­ti­schen Faschis­mus.

Mit sei­ner Par­tei, der Bri­tish Uni­on of Fascists (BUF) ver­such­te er, Groß­bri­tan­ni­en ideo­lo­gisch und poli­tisch nach dem Vor­bild Hit­lers und Mus­so­li­nis zu verändern. 

Oswald Mosley und der britische Flirt mit dem Nationalsozialismus Generationengespräch

Oswald Mosley: Vom konservativen Hoffnungsträger zum Außenseiter

Oswald Mos­ley stamm­te aus einer wohl­ha­ben­den Adels­fa­mi­lie.
Im Ers­ten Welt­krieg wird er schwer ver­wun­det, und kehrt als Kriegs­in­va­li­de nach Groß­bri­tan­ni­en zurück. Wie vie­le jun­ge Män­ner sei­ner Gene­ra­ti­on weiß er nicht, was er machen soll.

Er beschließt, Poli­ti­ker zu wer­den, und fin­det sein Glück zunächst bei den Kon­ser­va­ti­ven, für die er 1918 man­gels ernst­haf­ter Kon­kur­renz mühe­los beim ers­ten Anlauf einen Sitz im Unter­haus gewinnt — als jüngs­ter Abge­ord­ne­ter sei­ner Zeit.

Trotz sei­ner Jugend machts sich Mos­ley schnell einen Namen als glän­zen­der Red­ner und selbst­be­wuss­ter Poli­ti­ker.

Zunächst ist er ein kon­ser­va­ti­ver Hoff­nungs­trä­ger, zer­strei­tet sich, drückt für kur­ze Zeit als unab­hän­gi­ger Abge­ord­ne­ter die Oppo­si­ti­ons­bank und wen­det sich dann der Kon­kur­renz zu, der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Labour Par­tei. Aber auch die­se Liai­son endet in einem Zer­würf­nis.

Mos­ley ist ehr­gei­zig und immer unge­dul­dig.
Inner­halb Labours schafft er zwar einen klei­nen Auf­stieg, aber nach der Wahl 1929 wird er nicht wie erhofft Minis­ter in einem wich­ti­gen Minis­te­ri­um, son­dern ledig­lich Minis­ter ohne Geschäfts­be­reich.

Das kränkt Mos­ley zutiefst.

Mosleys „New Party”

Als dann auch noch sein radi­ka­les Wirt­schafts­pro­gramm – das „Mos­ley Memo­ran­dum“ aus dem Jahr 1931 – von der gro­ßen Mehr­heit sei­ner Par­tei abge­lehnt wird, ist Mos­ley tief belei­digt.

Er kehrt auch Labour den Rücken und grün­det sei­ne eige­ne Par­tei, die „New Par­ty“.

Mos­leys Plan, um aus der ver­hee­ren­den Welt­wirt­schafts­kri­se 1929 her­aus­zu­kom­men, die auch Groß­bri­tan­ni­en schwer getrof­fen hat, erscheint vie­len als viel zu ver­we­gen und stützt sich auf kei­ner­lei Erfah­rungs­wer­te.

Das Mos­ley Memo­ran­dum beruht auf der anti­zy­kli­schen Wirt­schafts­po­li­tik von John May­nard Keynes, der sei­ne Theo­rie zu die­sem Zeit­punkt aber noch nicht abge­schlos­sen hat. (Pein­li­cher­wei­se hat­te Keynes kurz nach dem Crash an der Wall Street auch vor­her­ge­sagt, dass die­ser kei­nen gro­ßen Ein­fluss auf die bri­ti­sche Öko­no­mie haben wer­de …).

Damals waren sei­ne Ideen für vie­le zu modern; aus heu­ti­ger Sicht hät­ten sie ver­mut­lich tat­säch­lich den Weg aus der Wirt­schafts­kri­se ebnen können:

Wachstum durch Kreditaufnahme

… Die Regie­rung beharr­te auf der finanz­po­li­ti­schen Ortho­do­xie, und die ver­lang­te einen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt. … Als die Kri­se ein­setz­te, war es Oswald Mos­ley, der das ambi­tio­nier­tes­te Modell einer geplan­ten Wirt­schaft vor­leg­te; er woll­te Wachs­tum durch Kre­dit­auf­nah­me finan­zie­ren. Sei­nen unbe­streit­ba­ren Fähig­kei­ten ent­spra­chen sei­nen Ambi­tio­nen, sei­ne Unge­duld und sei­ne Hei­mat­lo­sig­keit.“

Aus: Ian Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*

Das Mos­ley Memo­ran­dum ist ein Kern­stück des Par­tei­pro­gramms von Mos­leys „New Par­ty“.

Dar­über hin­aus ent­hält es vie­le Vor­stel­lun­gen, die bereits deut­li­che Ähn­lich­kei­ten zur deut­schen NSDAP haben: inklu­si­ve einer par­tei­ei­ge­nen Schlä­ger­trup­pe, die aller­dings nicht SA (Sturm­ab­tei­lung), son­dern „Acti­ve Force“ heißt.

Aber anders als Hit­ler und die NSDAP im Deutsch­land der 1930er Jah­re hat er damit kei­nen Erfolg.

Bei den Wah­len zum bri­ti­schen Unter­haus im Jahr 1931 erringt Mos­leys Par­tei kei­nen ein­zi­gen Sitz.

Vom „Duce” das Siegen lernen

Nach dem bla­ma­blen Wahl­de­ba­kel zieht Mos­ley sofort Kon­se­quen­zen, löst die „New Par­ty” noch am Wahl­abend auf und flüch­tet nach Ita­li­en, um vom dama­li­gen Star der faschis­ti­schen Bewe­gung, Beni­to Mus­so­li­ni, per­sön­lich das Sie­gen zu ler­nen.

Inspi­riert, vol­ler Taten­drang und voll­ends zum Faschis­mus bekehrt, kommt Mos­ley aus Ita­li­en zurück und schafft es im Okto­ber 1932, alle bri­ti­schen rechts­extre­men Split­ter­par­tei­en unter dem Dach der „BUF“ (Bri­tish Uni­on of Fascists) zu vereinen.

Der italienische "Duce" Benito Mussolini bei einem Auftritt in Mailand 1930

Der ita­lie­ni­sche “Duce” Beni­to Mus­so­li­ni bei einem Auf­tritt in Mai­land, 1930
Bild: Bun­des­ar­chiv, Bild 102–09844 / CC-BY-SA 3.0

Vom euro­päi­schen Fest­land hat er dafür das kom­plet­te faschis­ti­sche Pro­gramm mit­ge­bracht: die straf­fe Par­tei­füh­rung, das Gedan­ken- und Lied­gut, die Schwarz­hem­den („Black­shirts“) der SS als Par­tei­uni­form bis hin zum „deut­schen Gruß“.

Die Mit­glie­der der „BUF“ mar­schie­ren in schwar­zen Uni­for­men, tra­gen das Blitz­sym­bol (ähn­lich dem Haken­kreuz) und rufen zur natio­na­len Erneue­rung auf – nach dem auto­ri­tä­ren Vor­bild aus Rom und Ber­lin.

Mos­ley selbst lässt sich ab sofort als „Lea­der“ anspre­chen — und man grüßt sich mit „Hail Mosley!”

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Winter der Welt

ist der zwei­te Teil der Jahr­hun­dert-Roman­tri­lo­gie von Ken Fol­lett, in der der Weg der Welt in den Abgrund des 2. Welt­kriegs erzählt wird.
In die­sem Teil sei­ner groß­ar­ti­gen Fami­li­en-Saga schil­dert Fol­lett auch die Geschich­te von Oswald Mos­ley und Dia­na Mit­ford und beschreibt die Geschich­te der “BUF”.

Sehr ein­drucks­voll: Die Schil­de­rung von Mos­leys Black-Shirt-Marsch ins Lon­do­ner East End im Okto­ber 1936.

Faschismus als Kult

Welt­weit galt der Faschis­mus in den 1920er- und 1930er-Jah­ren als „Auf­bruch in die Moder­ne“. In einer Zeit der poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Kri­sen übte die­se Ideo­lo­gie auf vie­le Men­schen eine star­ke Anzie­hungs­kraft aus – nicht nur in Deutsch­land oder Ita­li­en.

Die faschis­ti­sche Ideo­lo­gie ver­sprach Ord­nung, Stär­ke und Iden­ti­tät.
Er zog vor allem jene an, die von den Demo­kra­tien ent­täuscht waren – Men­schen, die das par­la­men­ta­ri­sche Sys­tem als chao­tisch, schwach und unge­recht emp­fan­den.

Wenn Hit­ler über demo­kra­tisch gewähl­te Par­la­men­ten ver­ächt­lich als „Quas­sel­bu­den“ sprach, traf er den Nerv vie­ler Men­schen.

Der Faschis­mus wird zum ideo­lo­gi­sche Sam­mel­be­cken für die Jun­gen, Des­il­lu­sio­nier­ten und Ver­zwei­fel­ten, die glau­ben, dass Faschis­mus der Weg in eine bes­se­re Zukunft ist.

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Die Deutschen verehren ihren “Führer”

dazu braucht es nicht mal mehr Pro­pa­gan­da und Stürm­er­het­ze.
Der Jour­na­list und His­to­ri­ker Till­mann Ben­di­kow­ski beschreibt span­nend und sehr auf­schluss­reich das nor­ma­le Leben der Volks­ge­nos­sin­nen und Volks­ge­nos­sen, ihren All­tag zwi­schen Pro­pa­gan­da, Volks­ge­mein­schaft und Füh­rer­kult.

Der All­tag in die­ser Zeit — und die Psy­cho­lo­gie, die hin­ter die­ser “Füh­rer­lie­be” steck­te. Sehr lesenswert!

Volksgemeinschaft und Führerkult

Eine zen­tra­le Idee im Faschis­mus ist die „Volks­ge­mein­schaft“: Das Ide­al einer klas­sen­lo­sen Gesell­schaft, in der alle „Volks­ge­nos­sen“ gleich sei­en – unab­hän­gig von ihrer sozia­len Her­kunft.

Ent­schei­dend ist allein das „rich­ti­ge Blut“. Wer nicht dazu­ge­hör­te – Juden, poli­ti­sche Geg­ner, Intel­lek­tu­el­le, Außen­sei­ter –, wur­de aus­ge­schlos­sen oder bekämpft.

Die Idee ist ver­füh­re­risch ein­fach: Nicht der Ein­zel­ne zähl­te, son­dern die Gemein­schaft. Kei­ne kom­pli­zier­ten poli­ti­schen Debat­ten, kei­ne schwan­ken­den Mei­nun­gen – statt­des­sen kla­re Füh­rungs­struk­tu­ren, ein­fa­che Lösun­gen und natio­na­le Grö­ße.

Gera­de für vie­le jun­ge, ori­en­tie­rungs­lo­se Men­schen wirkt die­se Per­spek­ti­ve hoff­nungs­voll und modern. Der Faschis­mus ver­spricht ein Ende der Unsi­cher­heit – und Mos­ley woll­te die­ses Ver­spre­chen nach Groß­bri­tan­ni­en bringen.

Medienmacht und Aufmärsche: Mosleys Moment

Mos­leys BUF wuchs rasch.
1934 zähl­te die Bewe­gung rund 50.000 Mit­glie­der.

Unter­stützt von Zei­tun­gen wie der Dai­ly Mail, die mit Titeln wie „Hur­rah for the Black­shirts!“ war­ben, eta­blier­te sich Mos­ley als medi­en­wirk­sa­mer Red­ner und insze­nier­te pom­pö­se Kund­ge­bun­gen.

Auch Tei­le des bri­ti­schen Estab­lish­ments blick­ten wohl­wol­lend auf die BUF – in der Hoff­nung, sie könn­te einen „Boll­werk gegen den Kom­mu­nis­mus“ sein.

Oswald Mosley und Diana Mitford Generationengespräch

Oswald Mos­ley mit sei­ner zwei­ten Frau Dia­na Mit­ford bei einem Auf­marsch der “Black Shirts” (Schwarz­hem­den) im Lon­do­ner East End

Mos­leys “BUF” war natio­na­lis­tisch, anti­kom­mu­nis­tisch – und zuneh­mend anti­se­mi­tisch.

Auf­mär­sche führ­ten immer wie­der zu gewalt­tä­ti­gen Aus­schrei­tun­gen. Beim soge­nann­ten „Batt­le of Cable Street“ 1936 ver­hin­dern schließ­lich zehn­tau­sen­de Lon­do­ner einen geplan­ten BUF-Marsch durch das jüdi­sche East End – ein Wen­de­punkt.

Selbst die Ärms­ten der Armen und sozi­al Abge­häng­ten las­sen sich nicht für rechts­extre­mes Gedan­ken­gut erwär­men und blei­ben trotz Welt­wirt­schafts­kri­se und oft kata­stro­pha­len Lebens­be­din­gun­gen ihren demo­kra­ti­schen Wur­zeln treu.

Glanz, Glamour und Nazi-Kontakte

Mos­leys Pri­vat­le­ben ist eben­so spek­ta­ku­lär wie sein poli­ti­scher Auf­tritt. Neben sei­nen poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten fin­det er auch immer wie­der Zeit, sei­nem Ruf als Frau­en­held gerecht zu wer­den.

Unter ande­rem wer­den ihm Affä­ren mit der Schwes­ter sei­ner Frau, Lady Cyn­thia, und deren Stief­mut­ter nach­ge­sagt.

Als Dia­na Guin­ness, eine der berühm­ten Mit­ford-Schwes­tern, für ihn ihren Ehe­mann, den mil­lio­nen­schwe­ren Erben des Bier- und Whis­ky­im­pe­ri­ums Bryan Guin­ness, sit­zen­lässt, um sei­ne Gelieb­te zu wer­den, ist ein wei­te­rer Skan­dal per­fekt.

Es ist ein Skan­dal, der die bri­ti­sche High-Socie­ty ver­mut­lich mehr erschüt­tert als die bit­te­re Armut im Land infol­ge der Welt­wirt­schafts­kri­se.

Denn Cyn­thia, seit 1920 mit Mos­ley ver­hei­ra­tet, ist die zweit­äl­tes­te Toch­ter des ehe­ma­li­gen Vize­kö­nigs von Indi­en, Lord Cur­zon.

Oswald Mosley bei seiner Hochzeit mit Lady Cynthia Curzon 1920

Oswald Mos­ley bei sei­ner Hoch­zeit mit Lady Cyn­thia Cur­zon, 1920
Bri­tish poli­ti­ci­an Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net (1896–1980) and Lady Cyn­thia, née Cyn­thia Blan­che Cur­zon (1898–1933), on their wed­ding day.

An eine Tren­nung von „Cim­mie“ ist nicht zu den­ken, denn Mos­leys Schwie­ger­va­ter ist nicht nur unge­heu­er reich, son­dern hat auch ein enorm hohes poli­ti­sches Gewicht und viel Ein­fluss in der bri­ti­schen Gesell­schaft.

Aber der eigent­lich Grund, wes­halb sich Mos­ley nicht schei­den las­sen will, ist der Umstand, dass bei sei­ner Hoch­zeit mit Cyn­thia im Jahr 1920 fast der gesam­te euro­päi­sche Hoch­adel ein­schließ­lich vie­ler Mit­glie­der des eng­li­schen Königs­hau­ses zu Gast waren.

Das ver­pflich­tet, sogar einen Quer­kopf wie Mosley.

Zur Hochzeit ein Porträt vom „Führer”

Nach Cyn­thi­as Tod im Mai 1933, hei­ra­tet Mos­ley 1936 schließ­lich heim­lich sei­ne Dau­er-Gelieb­te Dia­na Mit­ford. Die Hoch­zeit fin­det im Ber­li­ner Büro von Joseph Goeb­bels in Ber­lin statt, Adolf Hit­ler per­sön­lich ist Trau­zeu­ge.

Hit­ler schenkt dem Paar zur Hoch­zeit ein Por­trät von sich in einem sil­ber­nen Rah­men.

Zu die­ser Zeit ist Mos­leys faschis­ti­sche BUF nicht mehr als eine Rand­no­tiz der Geschich­te: Nach und nach war sie ero­diert, 1936 ist sie eine win­zi­ge Trup­pe aus 8.000 Unent­weg­ten.

Die Nähe zum deut­schen Natio­nal­so­zia­lis­mus dis­kre­di­tiert Mos­ley in Groß­bri­tan­ni­en end­gül­tig als gefähr­li­chen Extre­mis­ten. Den­noch bleibt er in bestimm­ten Krei­sen popu­lär – auch dank sei­nes Charmes, sei­ner Rhe­to­rik und sei­ner Fähig­keit, die Unsi­cher­heit vie­ler Men­schen in poli­ti­sche Macht umzumünzen.

Das Ende der britischen Faschisten

1940 wird die BUF ver­bo­ten.
Mos­ley und sei­ne Frau keh­ren mit Kriegs­be­ginn nach Groß­bri­tan­ni­en zurück und wer­den als poten­zi­el­le Gefähr­der inter­niert, obwohl sie beteu­ern, den Krieg gegen Deutsch­land nicht ver­hin­dern zu wol­len.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg grün­det Mos­ley eine neue Par­tei, die „Uni­on Move­ment”, die einen euro­päi­schen Ein­heits­staat anstrebt und die Ein­wan­de­rung von Nicht-Wei­ßen nach Groß­bri­tan­ni­en ver­bie­ten will.

Nach den Ras­sen­un­ru­hen in Not­ting Hill 1958 bewirbt er sich bei den Unter­haus­wah­len 1959 um einen Par­la­ments­sitz im Wahl­kreis North Ken­sing­ton und ver­sucht, mit der Uni­on Move­ment die Span­nun­gen zwi­schen den unter­schied­li­chen Eth­ni­en sei­nes Wahl­be­zirks aus­zu­nut­zen.

Er schei­tert — eben­so wie bei sei­ner Kan­di­da­tur 1966, bei der er eben­falls nur ein küm­mer­li­ches Wahl­er­geb­nis ein­fährt.

Danach zieht er sich ent­täuscht aus der Poli­tik zurück und schreibt sei­ne Memoi­ren.
Oswald Mos­ley stirbt 1980 im Alter von 84 Jahren.

Warum Oswald Mosley wichtig bleibt

Oswald Mos­ley ist ein Relikt aus einer längst ver­gan­ge­nen Zeit — und trotz­dem bleibt er wich­tig.

Denn Mos­leys poli­ti­sche Lauf­bahn ist ein Lehr­stück dafür, wie auto­ri­tä­re Ideen in Kri­sen­zei­ten an Ein­fluss gewin­nen. Auch in sta­bi­len Demo­kra­tien wie Groß­bri­tan­ni­en.

Er ver­sprach ein­fa­che Lösun­gen für kom­ple­xe Pro­ble­me, insze­nier­te sich als cha­ris­ma­ti­scher Außen­sei­ter – und traf damit einen Nerv. Dass die Bri­tish Uni­on of Fascists letzt­lich schei­ter­te, ist dem Wider­stand der Zivil­ge­sell­schaft zu ver­dan­ken. Der hat in den 1930er Jah­ren in Groß­bri­tan­ni­en funk­tio­niert — in Deutsch­land nicht.

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Sehr lesens­wert!

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In den 1930er Jah­ren wirbt der „Füh­rer“ für ein deutsch-bri­ti­sches Bünd­nis — und ganz abge­neigt ist man zumin­dest in Tei­len der bri­ti­schen Upper­class nicht. Vor allem nicht der Her­zog und die Her­zo­gin von Wind­sor, dem bri­ti­schen Ex-König Edward VIII. und sei­ner Frau Wal­lis.
Über blau­blü­ti­ge Hit­ler-Fans in Groß­bri­tan­ni­en, die bri­ti­sche Appease­ment-Poli­tik und wes­halb Beschwich­ti­gung meis­tens nicht die bes­te Ant­wort auf Erpres­sung ist.
Appease­ment: Hit­ler und die Briten

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien 2018 (über­ar­bei­tet 2025)

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Ich wer­de nach Eng­land zurück­keh­ren und und die Sache bis zum bit­te­ren Ende aus­fech­ten”,
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Zum Ama­zon-Ange­bot:
Michae­la Lin­din­ger, Wal­lis Simpson: Ver­hin­der­te Queen – Auf­stei­ge­rin – Meist­ge­hass­te Frau der Welt*, Mol­den Ver­lag, 2024

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Zum Ama­zon-Ange­bot:
Hei­ke B. Gör­tema­ker: Hit­lers Hof­staat. Der inne­re Kreis im Drit­ten Reich und danach*, dtv Ver­lags­ge­sell­schaft mbH & Co. KG; 2020

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Ber­lin im April 1964, weni­ge Tage vor dem 75. Geburts­tag Adolf Hit­lers: Kri­mi­nal­kom­mi­sar Xaver März wird zu einem mys­te­riö­sen Mord­fall geru­fen. Nazi-Deutsch­land hat den Krieg gewon­nen und Groß­deutsch­land beherrscht Euro­pa vom Rhein bis zum Ural. Ein Hor­ror-Sze­na­rio — und das Set­ting für einen her­vor­ra­gen­den Polit-Thril­ler zwi­schen Fic­tion, Kri­mi und Geschich­te. Abso­lut lesens­wert!


Zum Ama­zon-Ange­bot:
Robert Har­ris, Vater­land* Hey­ne Ver­lag, 2017 oder als Hörbuch/Audible* (kos­ten­los im Probemonat)

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Mai 1940, Groß­bri­tan­ni­en steht am Abgrund.
Ein Film-Meis­ter­werk, das die dun­kels­te Stun­de der Bri­ten und den Kampf Chur­chills gegen Hit­ler-Deutsch­land UND die Appeaser im eige­nen Land zeigt. Ein tol­les His­to­ri­en-Dra­ma, fes­selnd erzählt und gran­di­os dar­ge­stellt. Sehens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Die dun­kels­te Stun­de* mit Gary Old­man, Kris­tin Scott Tho­mas, u.v.m. Uni­ver­sal Pic­tures Ger­ma­ny GmbH, 2017, FSK: 6 oder als Prime Video*

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Unity Mit­ford I: Unity Val­ky­rie Mit­ford ist in den 1930er Jah­ren eines der ange­sag­tes­ten „It-Girls“ der fei­nen Lon­do­ner Gesell­schaft, ver­wandt mit jedem, der in Groß­bri­tan­ni­en Rang und Namen hat. Sie ist schön, exzen­trisch und wild, wird zur glü­hen­den Faschis­tin und fasst den Plan, Adolf Hit­ler ken­nen zu ler­nen. Ihr Plan gelingt, aber Hit­lers „Gunst“ stürzt auch sie – wie vie­le ande­re — ins Ver­der­ben.
Vom It-Girl zur Walküre

Die dun­kels­te Stun­de: Nach der Kapi­tu­la­ti­on Frank­reichs im Juni 1940 ist Groß­bri­tan­ni­en Hit­lers ein­zi­ger ver­blie­be­ner Kriegs­geg­ner. Im August 1940 beginnt die Luft­schlacht um Eng­land, mit der die Bri­ten zum Ein­len­ken gezwun­gen wer­den sol­len. Die deut­sche Wehr­macht schei­tert am Wider­stand Win­s­ton Chur­chills und der bri­ti­schen Bevöl­ke­rung.
Hit­lers Krieg 1940: Luft­schlacht um England

Mag­da und Joseph Goeb­bels: Nach der Hoch­zeit und der Geburt der Kin­der wird aus Goeb­bels‘ eifer­süch­tig bewach­ten Mag­da sei­ne ‚gute Alte‘. Er hat unzäh­li­ge Affä­ren und als er sich neu ver­liebt, bit­tet er Mag­da um eine „Ehe zu dritt“.
Wer war Mag­da Goeb­bels – der zwei­te Teil ihrer Lebens­ge­schich­te.
Mag­da Goeb­bels (2): „Der Bock von Babelsberg“

Popu­lis­mus hat die NSDAP 1933 an die Macht gebracht. Die Zei­ten haben sich geän­dert, aber die Psy­cho­lo­gie, durch die Popu­lis­mus wirkt, ist gleich­ge­blie­ben.Und wird heu­te eif­ri­ger denn je genutzt. Was ist Popu­lis­mus und wie funk­tio­niert er?
Popu­lis­mus: Was Popu­lis­ten mei­nen, wenn sie sagen …

Bild­nach­wei­se:

Bun­des­ar­chiv, Bild 102–09844 / CC-BY-SA 3.0
Typi­sche Red­ner­ges­te Mus­so­li­nis (Mai­land, 1930)
Es folgt die his­to­ri­sche Ori­gi­nal­be­schrei­bung, die das Bun­des­ar­chiv aus doku­men­ta­ri­schen Grün­den über­nom­men hat. Die­se kann aller­dings feh­ler­haft, ten­den­zi­ös, über­holt oder poli­tisch extrem sein. Die gros­se poli­ti­sche Rede Mus­so­li­nis in Mai­land ! Die gros­se red­ne­ri­sche Ges­te des ita­lie­ni­schen Dik­ta­tors wäh­rend sei­ner gros­sen poli­ti­schen Rede von der Tri­bü­ne auf dem Dom­platz in Mai­land.
Oswald Mos­ley and Dia­na Mit­ford
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Oswald Mos­ley and his wife, Dia­na Mit­ford, mar­ches with his Black Shirts to the East End of Lon­don. Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net was an Eng­lish poli­ti­ci­an bet­ter known for lea­ding the Bri­tish Uni­on of Fascists during the 1930s. Short­ly after having foun­ded the New Par­ty After, found fail­ure to be elec­ted MP in 1931, with the par­ty its­elf beco­ming more radi­cal and aut­ho­ri­ta­ri­an, Mos­ley went on a stu­dy tour of Mus­so­li­ni and other fascists, and retur­ned con­vin­ced that it was the way for­ward for Bri­tain. Back in the UK, he crea­ted the Bri­tish Uni­on of Fascists in 1932. The BUF was pro­tec­tion­ist, stron­gly anti-com­mu­nist, stron­gly anti-semi­tic, staun­ch­ly anti-zio­nist and natio­na­li­stic to the point of advo­ca­ting aut­ho­ri­ta­ria­nism, cha­rac­te­ristics almost iden­ti­cal as Natio­nal Socia­lism. The reason why the BUF gai­ned almost 50,0000 mem­bers in such a short amount of time was that Mos­ley was known as one of the best ora­tors in Eng­land, using his per­so­nal magne­tism with fall­a­ci­es and sweetening the mes­sa­ge that he real­ly wan­ted to send. He insti­tu­ted a corps of black­shirts, fre­quent­ly invol­ved in vio­lent con­fron­ta­ti­ons, par­ti­cu­lar­ly with Com­mu­nist and Jewish groups. In Octo­ber 1936, Mos­ley and the BUF attempt­ed to march through an area with a high pro­por­ti­on of Jewish resi­dents, in order to trig­ger them, and vio­lence resul­ted bet­ween local and natio­nal­ly orga­nis­ed pro­tes­ters try­ing to block the march and poli­ce try­ing to force it through, sin­ce cal­led the Batt­le of Cable Street. Then, Mos­ley and the BUF reti­red, in some­thing that might seem as an act of gal­l­an­try, but actual­ly was a plan­ned sche­me. After the out­break of war, with Mos­ley plan­ning to adapt an even fri­end­lier posi­ti­on to Hitler’s regime, he and his wife were inter­ned, even­tual­ly being released in Novem­ber 1943, ange­ring much of the public. In 2006, BBC Histo­ry Maga­zi­ne sel­ec­ted Mos­ley as the 20th century’s worst Bri­ton.
4/10/1936
Bri­tish poli­ti­ci­an Sir Oswald Ernald Mos­ley, 6th Baro­net (1896–1980) and Lady Cyn­thia, née Cyn­thia Blan­che Cur­zon (1898–1933), on their wed­ding day. By Geor­ge Grant­ham Bain Coll­ec­tion (Libra­ry of Con­gress) [Public domain]

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