Hamburg unter Wasser: Die Sturmflut 1962

Die Sturmflut 1962 Hamburg historisch Generationengespräch

Im Radio gibt es seit dem Mit­tag Mel­dun­gen über eine bevor­ste­hen­de Sturm­flut an der Nord­see­küs­te.
Die zwei­te schon in die­ser Woche, trotz­dem nichts Unge­wöhn­li­ches für Febru­ar und Ham­burg.

Aber mit der Kata­stro­phe, die in der Nacht vom 16. auf den 17. Febru­ar 1962 über die Han­se­stadt her­ein­bricht, hat nie­mand gerechnet.

Hamburg und seine Sturmfluten

Wer in Ham­burg lebt, ist dar­an gewöhnt, dass man im Herbst und im Win­ter in Hafen­nä­he bei ungüns­ti­ger Wit­te­rung nas­se Füße bekommt. 

Kei­ne Fra­ge: Wer sein Auto am Fisch­markt parkt, wenn der Wind das Was­ser von der Nord­see in die Hel­go­län­der Bucht und die Elbe drückt, darf sich nicht wun­dern, wenn es absäuft. 

Nichts Schlim­mes und auch nichts, wor­über man sich 1962 in der Han­se­stadt Gedan­ken macht.

Die letz­te ver­hee­ren­de Sturm­flut ist schon über 100 Jah­re her.
Damals, im Febru­ar 1825, stieg das Was­ser auf 5,25 Meter über den mitt­le­ren Hoch­was­ser­stand und zwi­schen Cux­ha­ven und Ham­burg ertran­ken über 800 Menschen.

Danach hat man die Dei­che ent­lang der Elbe auf 5,80 Meter erhöht. Seit 137 Jah­ren war alles gut gegangen.

Bis zu jenem Frei­tag, dem 16. Febru­ar 1962.
Bereits am Mon­tag in die­ser unglück­se­li­gen Woche, am 12. Febru­ar 1962, war ein Sturm­tief über die gesam­te Nord­see­küs­te hinweggetobt. 

In Ham­burg stand wie üblich der Fisch­markt unter Was­ser, aber mit einem Pegel­stand von rund zwei Metern über dem mitt­le­ren Hoch­was­ser­stand war das alles im Rah­men. Die Dei­che hielten.

Die Sturmflut Februar 1962 

Nun braut sich also über der Nord­see das zwei­te Sturm­tief inner­halb einer Woche zusam­men. Im Insti­tut für Meteo­ro­lo­gie und Geo­phy­sik in Ber­lin-Dah­lem ver­passt man ihm den Namen „Vin­ci­net­te“, getreu der Vor­ga­be, guten Wet­ter­la­gen immer männ­li­che, schlech­ten dage­gen weib­li­che Namen zu geben.

Vin­ci­net­te also – die Siegreiche.

Vin­ci­net­te nimmt Fahrt auf und peitscht zunächst mit 130 Stun­den­ki­lo­me­tern, spä­ter sogar mit dop­pel­ter Geschwin­dig­keit über Norddeutschland.

Um kurz nach acht Uhr an jenem Frei­tag­mor­gen 1962 gibt das Deut­sche Hydro­gra­phi­sche Insti­tut eine ers­te War­nung über eine bevor­ste­hen­de Sturm­flut von etwa zwei Metern über Nor­mal­null heraus.

Trotz Orkan­war­nung gera­ten Frach­ter in See­not; in den Fische­rei­hä­fen ent­lang der Nord­see­küs­te rei­ßen sich Fisch­kut­ter los und zer­schel­len in der Brandung.

Um zwölf Uhr wird im Radio gemel­det, dass in der Nacht eine „sehr schwe­re Sturm­flut bevor­ste­he. Beson­de­re Vor­keh­run­gen des­halb wer­den aller­dings nicht getroffen.

Der Wind pfeift denen, die sich jetzt noch nach drau­ßen wagen, um die Ohren und der Him­mel über Ham­burg ist bereits nach­mit­tags pechschwarz. 

Um 16.35 Uhr bricht ein Gewit­ter los, bei dem zahl­rei­che Licht­mas­ten umstür­zen. Ham­bur­ger Schiet­wet­ter wie es im Buch steht. Nach Fei­er­abend eilen die Men­schen an die­sem Frei­tag­abend nach Hau­se, um schnellst­mög­lich ins War­me und Tro­cke­ne zu kommen. 

Abends läuft im Fern­se­hen „Fami­lie Hes­sel­bach“, ein Stra­ßen­fe­ger in den frü­hen 1960er Jah­ren, und ver­mut­lich freu­en sich vie­le auf einen gemüt­li­chen Fern­seh­abend. Zumin­dest die, die schon ein Gerät besitzen. 

Auf­merk­sa­me Spa­zier­gän­ger beob­ach­ten seit dem Nach­mit­tag, dass Mäu­se und Rat­ten in Scha­ren von den Dei­chen wegrennen.

Voller Sturm aus West, später Nordwest

Das Sturm­tief Vin­ci­net­te tobt wei­ter über der Nord­see und drückt Was­ser in die Elbe wie in einen engen Trichter. 

Um 20.33 Uhr wie­der­holt man im Rund­funk die Warn­mel­dung über die Gefahr einer sehr schwe­ren Sturm­flut für die gesam­te deut­sche Nord­see­küs­te: Man rech­net in Ham­burg mit einem Nacht­hoch­was­ser, das drei Meter über dem mitt­le­ren Hoch­was­ser lie­gen könnte.

Im 100 Kilo­me­ter elb­ab­wärts gele­ge­ne Cux­ha­ven fällt der elek­tri­sche Pegel­stands­mes­ser aus, so dass man im Ham­bur­ger Hafen jetzt nur noch schät­zen kann, wel­che Flut­wel­le auf die Han­se­stadt zurollt.

Die Elbe von Cuxhaven bis Hamburg Sturmflut 1962 Generationengespräch
Die Elbe von Cux­ha­ven bis Ham­burg, Pri­vat­ar­chiv Buschmann/Hintsches

Mitt­ler­wei­le hat der Sturm ober­ir­disch ver­lau­fen­de Tele­fon­lei­tun­gen gekappt und Strom­mas­ten umge­knickt; halb Nord­deutsch­land ist in die­ser Nacht ohne Strom und ohne Telefon.

Gegen 22 Uhr bricht in Cux­ha­ven der ers­te Deich. Das Was­ser läuft in die Stadt und rich­tet Sach­scha­den an, for­dert aber kei­ne Menschenleben.

In Ham­burg geht man jetzt davon aus, dass das Hoch­was­ser einen Pegel­stand von über 4,70 Meter über Nor­mal­null errei­chen wird. Der ers­te Deich in Wil­helms­burg bricht bereits um 21.30 Uhr, ande­re sind gefähr­lich unter­spült. So lang­sam beginnt man, sich Sor­gen zu machen.

Deichbrüche an über 60 Stellen

Die Flut­wel­le, die das Sturm­tief Vin­ci­net­te mit der Elbe nach Ham­burg drückt, trifft die Men­schen in der Nacht zum 17. Febru­ar unvor­be­rei­tet und im Schlaf. 

Fast zeit­gleich bre­chen an über 60 Stel­len die Dei­che: In Cranz, Neu­en­fel­de, Fin­ken­wer­der, Wal­ters­hof, Wil­helms­burg, Moor­burg und Moor­fleet läuft das Was­ser über zu nied­ri­ge Deich­kro­nen, unter­spült sie oder bricht sie ein­fach auf.

Hamburg Sturmflut Wilhelmsburg
Sturm­flut 1962 in Wil­helms­burg, Von Ger­hard Pietsch — mit freund­li­cher Geneh­mi­gung aus dem Pri­vat­ar­chiv von Ger­hard Pietsch, Ham­burg, CC BY-SA 3.0

Es sind die Stadt­ge­bie­te süd­lich der Elbe, dort wo über­wie­gend die weni­ger gut Betuch­ten leben und man eher durch- als hin­fährt, die die größ­ten Opfer zu bekla­gen haben.

Am schlimms­ten trifft es die 80.000 Ein­woh­ner der Elb­in­sel Wil­helms­burg, deren Dei­che nicht nur zu nied­rig und zu steil sind, son­dern nach dem Krieg auch nur pro­vi­so­risch mit Trüm­mer­schutt auf­ge­füllt wur­den. Die gewal­ti­gen Was­ser­mas­sen spü­len die not­dürf­ti­gen Repa­ra­tu­ren ein­fach weg und ergie­ßen sich in Stra­ßen, Kel­ler und Plätze.

Am Spree­ha­fen in Wil­helms­burg strömt das Was­ser eine hal­be Stun­de nach Mit­ter­nacht in eine tief gele­ge­ne Klein­gar­ten­an­la­ge, in der – 17 Jah­re nach Ende des Krie­ges – noch immer Aus­ge­bomb­te und Flücht­lin­ge in Behelfs­hei­men leben. 

Wer nicht recht­zei­tig wach ist, hat kei­ne Chan­ce. Ande­re ret­ten sich auf Haus­dä­cher oder Bäu­me und war­ten völ­lig durch­nässt bei Tem­pe­ra­tu­ren um den Gefrier­punkt auf Hilfe.

In die­ser Nacht ster­ben allein in Wil­helms­burg 222 Men­schen, 37 in Wal­ters­hof und 13 in Bill­brook. Von den 347 Todes­op­fern, die Vin­ci­net­te in Nord­deutsch­land for­dert, kamen 315 aus Hamburg.

Hamburg unter Wasser

Um 2 Uhr mor­gens stei­gen die Pegel in St. Pau­li auf 5,70 Meter. Mit so einer Kata­stro­phe hat­te nie­mand gerechnet.

Das Was­ser schießt in die Kana­li­sa­ti­on und drückt Gul­ly­de­ckel auf, es bricht in den Alten Elb­tun­nel ein und reißt alles mit, was nicht niet- und nagel­fest ist. Autos, Zäu­ne, Stra­ßen­schil­der und sogar fes­te Häu­ser schwim­men mit der Flut ein­fach davon. 

Am Ende steht ein Sechs­tel des Stadt­ge­biets Ham­burgs, rund 120 Qua­drat­ki­lo­me­ter, unter Was­ser. Über 100.000 Men­schen sind von den Was­ser­mas­sen eingeschlossen.

Karte der Überflutungen in Hamburg während der Sturmflut 1962, Datenlizenz Deutschland – Digitale Stadtkarte 1: 60.000 Hamburg by Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, 2014 – Version 2.0
Kar­te der Über­flu­tun­gen in Ham­burg wäh­rend der Sturm­flut 1962, Daten­li­zenz Deutsch­land – Digi­ta­le Stadt­kar­te 1: 60.000 Ham­burg by Freie und Han­se­stadt Ham­burg, Lan­des­be­trieb Geo­in­for­ma­ti­on und Ver­mes­sung, 2014 – Ver­si­on 2.0 https://​www​.ham​burg​.de/​s​t​u​r​m​f​l​u​t​-​1​9​62/

Weil vie­ler­orts der Strom aus­ge­fal­len ist und die Tele­fo­ne nicht mehr funk­tio­nie­ren, ist die Poli­zei seit den frü­hen Mor­gen­stun­den mit Laut­spre­cher­wa­gen unter­wegs und ver­sucht, gegen den immer noch tosen­den Sturm anzu­brül­len, um die schla­fen­den Men­schen zu wecken. 

Kir­chen­glo­cken wer­den geläu­tet und in Sta­de will der Hafen­meis­ter die Kano­nen abfeu­ern, die seit dem 18. Jahr­hun­dert für die­sen Zweck vor­ge­se­hen sind. Zwei Böl­ler­schüs­se schafft er, dann reißt die Flut die Geschüt­ze weg.

Die Hilflosigkeit der Helfer

Bereits um 0.30 Uhr wird über die Stadt Ham­burg der Aus­nah­me­zu­stand ver­hängt. Es gibt auch einen Kri­sen­stab, der aber an der Koor­di­na­ti­on der uner­war­te­ten Kata­stro­phe verzweifelt.

Der Ers­te Bür­ger­meis­ter Paul Never­mann ist auf Kur, der Bau­se­na­tor, in des­sen Zustän­dig­keit auch der Kata­stro­phen­schutz fällt, bleibt erst­mal zu Hau­se. Erst als Hel­mut Schmidt, damals Poli­zei­se­na­tor und nur mit begrenz­ten Befug­nis­sen aus­ge­stat­tet, um 6.40 Uhr das Poli­zei­prä­si­di­um betritt, kann er die „auf­ge­reg­ten Hüh­ner“ (Schmidt) beruhigen.

Sturmflut in Hamburg. Fährstraße, Höhe Dierksstraße, Blick nach Westen. Astoria-Lichtspiele rechts im Bild im Haus Fährstraße 41. Von Gerhard Pietsch. Original uploader was Benutzer: Seebeer, Gemeinfrei
Sturm­flut in Ham­burg. Fähr­stra­ße, Höhe Dierks­stra­ße, Blick nach Wes­ten. Asto­ria-Licht­spie­le rechts im Bild im Haus Fähr­stra­ße 41. Von Ger­hard Pietsch. Ori­gi­nal uploa­der was Benut­zer: See­beer, Gemeinfrei 

Schmidt ist einer, der sich traut, den Kata­stro­phen­ein­satz zu lei­ten. Unab­hän­gig von irgend­wel­chen Befug­nis­sen und Kom­pe­ten­zen. Bereits in der Nacht hat der Ham­bur­ger Poli­zei­di­rek­tor — und nicht Schmidt — die Bun­des­wehr zu Hil­fe gerufen.

Als Poli­zei­se­na­tor Schmidt die Lei­tung des Kri­sen­stabs über­nimmt, sind schon etli­che Sol­da­ten bei der Deichsi­che­rung und der Ber­gung von Opfern im Einsatz.

Aber es ist sein Ver­dienst, dass die Ret­tungs­maß­nah­men ab den frü­hen Mor­gen­stun­den des 17. Febru­ar 1962 koor­di­niert ablau­fen. Und eigent­lich uner­hört, dass er als Zivi­list die Mili­tärs unter sein Kom­man­do stellt. Aber gerechtfertigt.

Eine moder­ne Welt­stadt, 750 Qua­drat­ki­lo­me­ter groß und mus­ter­haft orga­ni­siert, eine Fes­tung aus Men­schen, Beton und Ener­gie zeig­te sich gegen ein 100 Kilo­me­ter ent­fern­tes Rand­meer des Oze­ans so anfäl­lig wie ein Pfahl­dorf der Primitiven.“

Der Spie­gel, 9. März 1962

Die Sturmflut 1962 und ihre Folgen

Nach­dem das Sturm­tief Vin­ci­net­te erst nach­lässt und sich dann ganz ver­zieht, tref­fen am Mor­gen des 17. Febru­ar 1962 aus Bücke­burg, Cel­le und Rhei­ne die ers­ten Heli­ko­pter ein, die „flie­gen­den Engel“, die Men­schen von Haus­dä­chern ber­gen und die rund 60.000 durch­näss­ten, frie­ren­den, obdach­lo­sen und geschock­ten Sturm­flut-Opfer mit Decken, Lebens­mit­teln und Trink­was­ser versorgen.

Neben Poli­zei, Feu­er­wehr und Ret­tungs­sa­ni­tä­tern, Sol­da­ten der Bun­des­wehr und der NATO hel­fen auch über 10.000 Frei­wil­li­ge mit. 

Hob­by­fun­ker unter­stüt­zen die Ein­satz­kräf­te bei der Koor­di­na­ti­on der Hilfs­maß­nah­men und etli­che Sport­boot­be­sit­zer fah­ren mit ihren Boo­ten auf eige­ne Faust los, um ver­zwei­fel­te Men­schen aus Bäu­men und von den Dächern ihrer Häu­ser zu pflücken.

Die Flut-Kata­stro­phe von 1962 war eine Zäsur in der Geschich­te Ham­burgs: Das Deich­kon­zept wur­de grun­de­le­gend über­ar­bei­tet und erneu­ert. Heu­te liegt in Ham­burg die Deich­hö­he je nach Stand­ort zwi­schen 7,50 Meter und 9,25 über Nor­mal­hö­hen­null. Der Hoch­was­ser­schutz in Ham­burg wird stän­dig kon­trol­liert und opti­miert, eben­so die Ein­satz­plä­ne für den Fall einer Katastrophe.

Auch und vor allem auf der Elb­in­sel Wil­helms­burg, wo die meis­ten Todes­op­fer zu bekla­gen waren.

Aller­dings wur­den gera­de hier bei der Neu­pla­nung Feh­ler gemacht, die neue Pro­ble­me schu­fen und die bis heu­te nicht gelöst sind. Bis Ende der 1970er Jah­re ver­folg­te der Ham­bur­ger Senat den Plan, den west­li­chen Stadt­teil Wil­helms­burgs nicht wie­der auf­zu­bau­en, son­dern aus­schließ­lich als Hafen- und Indus­trie­stand­ort zu nutzen.

In der Fol­ge kamen viel Fami­li­en nicht zurück und die Häu­ser wur­den ver­nach­läs­sigt und ver­fie­len. Als der Senats­plan schließ­lich fal­len­ge­las­sen wur­de, begann man, den bil­li­gen und her­un­ter­ge­kom­me­nen Wohn­raum den Armen zur Ver­fü­gung zu stel­len — dar­un­ter vie­le Ein­wan­de­rer. Die sozia­len Pro­ble­me Ham­burgs began­nen, sich in Wil­helms­burg zu ballen.

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2022

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: 10 Tage und Näch­te lang bom­bar­die­ren 3000 bri­ti­sche und US-ame­ri­ka­ni­sche Flug­zeu­ge in der “Ope­ra­ti­on Gomor­rha” Ham­burg und wer­fen dabei 9000 Ton­nen ‘Mate­ri­al’ ab — zunächst ‘Wohn­block­kna­cker’, anschlie­ßend Brand­bom­ben. In der Nacht zum 28. Juli 1943 ent­zün­den sie dadurch im Ham­bur­ger Osten einen Feu­er­sturm, in dem über 30.000 Men­schen ster­ben.
Ham­burg 1943: Die Ope­ra­ti­on Gomorrha

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Der ehe­ma­li­ge “Spiegel”-Fotograf Gün­ter Zint
zeigt mit sei­nen Foto­gra­fien aus den 1940er, 1950er und 1960er Jah­ren die Wie­der­auf­er­ste­hung und die rasan­te Nach­kriegs­ent­wick­lung der bekann­ter­ma­ßen schöns­ten Stadt der Welt. Die­ser Bild­band ist eine Per­le — sehr sehens­wert und übri­gens auch eine tol­le Geschenk­idee.
Gün­ter Zint (Her­aus­ge­ber),‎ Jens Bove (Her­aus­ge­ber),‎ Eva Decker (Autor): Ham­burg mei­ne Per­le*, Gebun­de­ne Aus­ga­be, Emons Ver­lag, Okto­ber 2017

Ver­steck­spie­len in den Trüm­mern und mit der ers­ten Lie­be auf dem Als­ter­damp­fer.
Leicht hat­te es die­se Nach­kriegs­ge­nera­ti­on nicht, aber sie haben es sich schön gemacht und blick­ten hoff­nungs­voll in die Zukunft. Ein schö­nes Erin­ne­rungs­buch, authen­tisch geschrie­ben und haut­nah aus einer Zeit, die noch gar nicht so lan­ge her ist.

Ger­hard Schött­ke, Auf­ge­wach­sen in Ham­burg in den 40er und 50er Jah­ren*, Gebun­de­nes Buch, Wart­berg Ver­lag, 2008 

Die bekann­te Kin­der- und Jugend­buch­au­to­rin Kirs­ten Boie
über die Sturm­flut 1962 aus dem Blick­win­kel einer Drei­zehn­jäh­ri­gen, die spürt, dass nach der Flut nichts mehr so sein wird wie vor­her. Ein sehr lesens­wer­tes Buch über Ham­burg und Jung­sein zu Beginn der 1960er Jah­re — nicht nur für Jigend­li­che, son­dern auch für Erwach­se­ne.

Kirs­ten Boie: Rin­gel, Ran­gel, Rosen*, Oeting­er Taschen­buch, 2012 

Ham­burg his­to­risch:
Über die Häu­ser der Armen, den Protz der Grün­der­zeit, die Inge­nieurs­leis­tung, die hin­ter dem alten Elb­tun­nel steckt, die Vor­lie­be des Kai­sers für Ham­burg. Die Geschich­te der Han­se­stadt mit vie­len tol­len Fotos und groß­ar­ti­gen Arti­keln erzählt. Sehr lesens­wert!

Micha­el Scha­per (Her­aus­ge­ber): Geo Epo­che PANORAMA — Ham­burg. Die Geschich­te der Stadt in his­to­ri­schen Fotos*, Taschen­buch Sep­tem­ber 2016 

Der Ham­bur­ger Hafen von 1870 bis 1970 in his­to­ri­schen Bil­dern.
Eine wun­der­ba­re Zeit­rei­se von einem, der dabei war: Har­ry Braun hat als Ewer­füh­rer, Decks­mann und Schif­füh­rer auf Bar­kas­sen und Schlep­pern gear­bei­tet. Erin­ne­run­gen der beson­de­ren Art — nicht nur für Land­rat­ten, son­dern auch für Ham­bur­ger, die ihren Hafen ken­nen.

Har­ry Braun, Der Ham­bur­ger Hafen — Eine Zeit­rei­se in Bil­dern*, Sut­ton Ver­lag, Juni 2014 

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Ham­burg his­to­risch: Es sind Grün­der wie der Ham­bur­ger Albert Bal­lin, die den Rei­chen und Schö­nen im aus­ge­hen­den 19. Jahr­hun­dert das Leben schwer machen. “Empor­kömm­lin­ge” aus klei­nen Ver­hält­nis­sen, die eige­ne Unter­neh­men grün­den und sich mit eiser­nem Wil­len und Biss Wohl­stand und Ein­fluss erkämp­fen. Bal­lin steigt nicht nur zum Gene­ral­di­rek­tor der HAPAG auf, son­dern wird auch enger Ver­trau­ter und “Ree­der des Kai­sers”. Am kai­ser­li­chen Hof in Ber­lin sieht man das nicht ger­ne.
Die Welt ist fried­los gewor­den. Albert Bal­lin, der Ree­der des Kaisers

See­fahrt: Nep­tun, der dem Meer ent­steigt, Pas­tor und Stern­gu­cker, Fri­seur, Poli­zis­ten und ‘Neger’ — sie alle gehö­ren zur Äqua­tor­tau­fe, einem Initia­ti­ons­ri­tus, der in der Han­dels­schiff­fahrt prak­ti­ziert wur­de, bis Con­tai­ner­schif­fe und GPS die Welt­mee­re erober­ten. Ein Bericht aus einer Zeit, als die Äqua­tor­tau­fe noch kein Spek­ta­kel, son­dern Män­ner­sa­che war- und manch­mal gehö­rig aus dem Ruder lief.
Die Äqua­tor­tau­fe

Fami­li­en­ge­schich­te: In alten Foto­gra­fien kann ziem­lich viel Kri­mi ste­cken. Wenn man genau hin­sieht, offen­ba­ren sie manch­mal völ­lig neue Aspek­te in der Fami­li­en­ge­schich­te.
Oder neue Geheim­nis­se.
Pupp­chen, Du bist mein Augenstern

Ham­burg: Ein Streif­zug durch die Geschich­te der bekann­ter­ma­ßen schöns­ten Stadt der Welt
Ham­burg historisch

Hör­emp­feh­lung:

Als das Was­ser kam, dach­te Hei­di Till­manns zunächst nichts Böses. Die gro­ße Sturm­flut über­rasch­te die jun­ge Frau und ihre Schwes­tern in ihrem Haus direkt am Elb­deich. Doch dann wur­de die Lage auf ein­mal dra­ma­tisch. Wie die jun­gen Frau­en geret­tet wur­den, wie es Wil­helms­burg wäh­rend der Flut erging und wel­che Rol­le der Stadt­teil für den Wirt­schafts­ver­ein für den Ham­bur­ger Süden spielt, das erklärt Hei­di Till­manns im Gespräch mit Host Wolf­gang Becker.
Fol­ge 53. 75 Jah­re Wirt­schafts­ver­ein – Die 60er-Jah­re – Die Sturm­flut und die Rol­le Wil­helms­burgs | B&P Busi­nessTalk Pod­cast mit der Unter­neh­me­rin Hei­di Tillmanns

Bild­nach­wei­se:

Die Elbe von Cux­ha­ven bis Ham­burg, Pri­vat­ar­chiv Buschmann/Hintsches
Sturm­flut 1962 in Wil­helms­burg, Von Ger­hard Pietsch — mit freund­li­cher Geneh­mi­gung aus dem Pri­vat­ar­chiv von Ger­hard Pietsch, Ham­burg, CC BY-SA 3.0,
Kar­te der Über­flu­tun­gen in Ham­burg wäh­rend der Sturm­flut 1962, Daten­li­zenz Deutsch­land – Digi­ta­le Stadt­kar­te 1: 60.000 Ham­burg by Freie und Han­se­stadt Ham­burg, Lan­des­be­trieb Geo­in­for­ma­ti­on und Ver­mes­sung, 2014 – Ver­si­on 2.0
https://​www​.ham​burg​.de/​s​t​u​r​m​f​l​u​t​-​1​9​62/
Sturm­flut in Ham­burg. Fähr­stra­ße, Höhe Dierks­stra­ße, Blick nach Wes­ten. Asto­ria-Licht­spie­le rechts im Bild im Haus Fähr­stra­ße 41. Von Ger­hard Pietsch. Ori­gi­nal uploa­der was Benut­zer: See­beer, Gemeinfrei 

407560coo­kie-checkHam­burg unter Was­ser: Die Sturm­flut 1962

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