Vor 100 Jahren: Die Hölle von Verdun

Warum die Schlacht um Verdun www.generationengespräch.de

Ver­dun ist eine klei­ne Stadt ohne gro­ße Bedeu­tung. Eigent­lich ist sie kaum der Rede wert.
Doch dann beginnt am Mor­gen des 21. Febru­ar 1916 die deut­sche Ope­ra­ti­on „Gericht“ und lässt die beschau­li­che Klein­stadt wie spä­ter Sta­lin­grad zum Syn­onym für die Grau­sam­keit und Sinn­lo­sig­keit von Krie­gen wer­den.

Die Fra­ge ist: warum?

Die ‘Operation Gericht’

Ver­dun ist eine klei­ne Stadt ohne gro­ße Bedeu­tung.
Sie liegt in Loth­rin­gen an einer Fluss­schlei­fe der Maas (Meu­se), hat noch nicht ein­mal 20.000 Ein­woh­nern und ist mit einer ein­zi­gen schma­len Durch­gangs­stra­ße mit dem Rest der Welt verbunden. 

Ver­duns unrühm­li­cher Ein­zug in die Geschich­te beginnt in den frü­hen Mor­gen­stun­den des 21. Febru­ars 1916. An die­sem Tag star­tet die Ope­ra­ti­on „Gericht“ mit einem 12-stün­di­gen Trom­mel­feu­er, bei dem die deut­sche Artil­le­rie rund zwei Mil­lio­nen Gra­na­ten auf die Ver­tei­di­gungs­stel­lun­gen der klei­nen Stadt abfeuert.

Drei Tage spä­ter, am 24. Febru­ar 1916, durch­bricht die deut­sche Fünf­te Armee die fran­zö­si­sche Haupt­ab­wehr­li­nie, nimmt Tau­sen­de fran­zö­si­sche Sol­da­ten gefan­gen und erbeu­tet Dut­zen­de Geschütze.

  • Panik bricht aus, denn nie­mand hat mit so einem Angriff gerech­net. Kom­plet­te Ein­hei­ten lösen sich auf und flie­hen Hals über Kopf. Das mör­de­ri­sche Sperr­feu­er der Deut­schen und der unver­mit­tel­te Angriff reißt tie­fe Lücken in die Ver­tei­di­gungs­stel­lun­gen, die gesam­te Ver­tei­di­gung der Stadt steht auf der Kippe.

Dabei galt die Stadt als unein­nehm­bar. Ein Jahr zuvor war das von einer fran­zö­si­schen Hee­res­kom­mis­si­on noch amt­lich fest­ge­stellt wor­den. Ein fran­zö­si­scher Gene­ral, der das anders sah, wur­de entlassen.

  • Als am 25. Febru­ar 1916 die wich­ti­ge Ver­tei­di­gungs­stel­lung Fort Douau­mont den Deut­schen in die Hän­de fällt, scheint das Schick­sal der Stadt besie­gelt zu sein. Nach nur weni­gen Tagen, so sieht es zumin­dest im Moment aus, wird Ver­dun den Deut­schen aller Vor­aus­sicht in die Hän­de fallen.

Der Plan der bei­den deut­schen Chef­stra­te­gen – der Kriegs­mi­nis­ter Gene­ral Erich von Fal­ken­hayn als Ober­kom­man­die­ren­der und Kron­prinz Wil­helm, ältes­ter Sohn von Kai­ser Wil­helm II. – scheint aufzugehen.

Verdun, east bank of the Meuse, 21–26 February 1916, Staff writers - The Times History of the War VI. London: The Times. 1914–1921. OCLC 642276. Diagram showing the east bank of the Meuse at Verdun, 21–26 February 1916, Public Domain
Ver­dun, east bank of the Meu­se, 21–26 Febru­ary 1916, Staff wri­ters — The Times Histo­ry of the War VI. Lon­don: The Times. 1914–1921. OCLC 642276. Dia­gram show­ing the east bank of the Meu­se at Ver­dun, 21–26 Febru­ary 1916, Public Domain

Im Zeitalter des Imperialismus: Viel Feind, viel Ehr’?

Das Zeit­al­ter des Impe­ria­lis­mus im aus­ge­hen­den 19. und begin­nen­den 20. Jahr­hun­derts ist gekenn­zeich­net durch eine nicht abrei­ßen­de Fol­ge von Kri­sen und hef­ti­gen Ver­tei­lungs­kämp­fen, denn die euro­päi­schen Mäch­te — allen vor­an Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich, Russ­land und Öster­reich-Ungarn — sind sich nicht einig, wie Kolo­nien, Boden­schät­ze und frisch annek­tier­te “Unter­ta­nen” ver­teilt wer­den sollen.

  • Das deut­sche Kai­ser­reich hält sich lan­ge Zeit aus den Strei­te­rei­en um Kolo­nien und Ein­fluss­sphä­ren in Über­see her­aus: Reichs­kanz­ler Bis­marck will sei­ne sorg­fäl­tig aus­ta­rier­te Bünd­nis­po­li­tik, die Deutsch­land vor einem Zwei­fron­ten­krieg gegen Russ­land und Frank­reich bewah­ren soll, nicht durch kolo­nia­le Strei­tig­kei­ten gefährden.

Erst als “der Lot­se” 1890 von Bord gehen muss und in den Ruhe­stand geschickt wird, ändern der jun­ge Kai­ser Wil­helm II., sei­ne Reichs­kanz­ler, Minis­ter und Bera­ter die­se vor­sich­ti­ge Zurückhaltung.

Wilhelm - letzter deutscher Kaiser und Großmaul www.generationengespräch.de
Ein Platz an der Son­ne oder: Wil­helm, das „Groß­maul”
  • Unter Kai­ser Wil­helms Regent­schaft lässt man die alten Bünd­nis­se zer­brö­seln, die man als läh­mend und obstruk­tiv emp­fin­det. Das deut­sche Kai­ser­reich begibt sich auf die Suche nach einem eige­nen Platz an der Son­ne und nimmt dafür Kon­fron­ta­tio­nen mit den ande­ren Groß­mach­ten ger­ne hin.

Das ist zunächst nicht schlimm, denn die poten­zi­el­len Kriegs­geg­ner Deutsch­lands sind zer­strit­ten und in Unei­nig­keit ver­eint. Erst zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts über­win­det man sei­ne Strei­tig­kei­ten und nähert sich an. 

  • Als die Tri­ple Entente aus Groß­bri­tan­ni­en, Frank­reich und Russ­land geschmie­det wird, ist das deut­sche Kai­ser­reich plötz­lich von mög­li­chen Fein­den umzin­gelt. Ein Zustand, den Bis­marck immer ver­hin­dern wollte.

Julikrise 1914: Die Morde von Sarajevo und ihre Folgen

Es ist Kai­ser Wil­helm per­sön­lich, der zu Beginn der Julikri­se 1914 alle Beden­ken und Mah­nun­gen zur Vor­sicht vom Tisch wischt und sei­nem letz­ten ver­blie­be­nen Bünd­nis­part­ner Öster­reich-Ungarn nach der Ermor­dung des Erz­her­zogs Franz Fer­di­nand und sei­ner Frau Sophie durch bos­ni­sche Ser­ben jenen “Blan­ko­scheck” aus­stellt, der die ver­häng­nis­vol­le Kriegs­di­plo­ma­tie in Gang setzt, die schließ­lich zum Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs führt.

1914 Julikrise Zitat des ermordeten österreichischen Erzeherzogs Franz Ferdinand Generationengespräch
Sara­je­vo 1914: Sis­is ‘Franzl’ und der gro­ße Knall — Krieg oder Frieden?
  • Noch glau­ben alle, dass Ser­bi­ens Ver­bün­de­ter Russ­land sich nicht in den Kon­flikt ein­mi­schen wür­de und dass die­se Kri­se wie vie­le ande­re in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten mit schar­fen Pro­test­no­ten und den übli­chen Droh­ge­bär­den vor­rü­ber­zie­hen wird.

Als Ser­bi­en frist­ge­recht auf das öster­rei­chisch-unga­ri­sche Ulti­ma­tum ant­wor­tet, ist der deut­sche Kai­ser hoch­zu­frie­den und befin­det, dass Ser­bi­en “eine Kapi­tu­la­ti­on demüt­higs­ter Art” hin­ge­nom­men habe und “jeder Grund zum Krie­ge” ent­fal­le.

Am 28. Juli 1914, der Tag, an dem der 83-jäh­ri­ge öster­rei­chi­sche Kai­ser Franz Joseph in sei­nem Urlaubs­ort Bad Ischl die Kriegs­er­klä­rung gegen Ser­bi­en unter­zeich­net, weist Kai­ser Wil­helm in einem Brief an Staats­se­kre­tär Jagow noch ein­mal dar­auf hin, dass Öster­reich-Ungarn kei­nen Grund für einen Krieg gegen Ser­bi­en habe und er per­sön­lich bereit sei, zwi­schen den Kon­tra­hen­ten zu ver­mit­teln, um bald­mög­lichst eine fried­li­che Ord­nung auf dem Bal­kan wiederherzustellen.

In der Struk­tur der deut­schen Ent­schei­dungs­fin­dung war ein Riss auf­ge­taucht, doch er war bald gekit­tet wor­den. Das wohl Erstaun­lichs­te an dem Brief an Staats­se­kre­tär Jagow vom 28. Juli ist aller­dings, dass ihm ein­fach nicht Fol­ge geleis­tet wur­de. Wenn Wil­helm über die Macht­fül­le ver­fügt hät­te, die ihm gele­gent­lich zuge­spro­chen wird, hät­te sein Ein­grei­fen hier durch­aus den Ver­lauf der Kri­se und womög­lich den Gang der Welt­ge­schich­te beein­flus­sen kön­nen.“

Chris­to­pher Clark, Die Schlaf­wand­ler. Wie Euro­pa in den 1. Welt­krieg zog*

Das Prinzip des modernen Krieges

Als die Mäch­ti­gen Euro­pas in jenem unheil­vol­len Som­mer 1914 wie Schlaf­wand­ler* in den Ers­ten Welt­krieg schlit­tern und stol­pern, ist ihnen nicht bewusst, wel­che Kata­stro­phe sie damit lostreten.

Die bei­spiel­lo­se Auf­rüs­tung und Moder­ni­sie­rung der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te, aus­ge­löst durch die vie­len Kri­sen und Schar­müt­zel, haben den einst „rit­ter­li­chen“ krie­ge­ri­schen Kampf Mann gegen Mann durch anony­mes Artil­le­rie-Sperr­feu­er und Dau­er­be­schuss feind­li­cher Stel­lun­gen schon längst abgelöst.

  • Es sind aber auch Eisen­bah­nen, Tele­fo­ne, Funk und Gulasch­ka­no­nen, die die Logis­tik und die Orga­ni­sa­ti­on des Krie­ges kom­plett ver­än­dern, die Flug­zeu­ge und Zep­pe­li­ne, die zunächst zur Luft­auf­klä­rung, spä­ter auch zum Bom­ben­wer­fen ein­ge­setzt werden.

Die Kriegs-Tech­no­lo­gie hat sich wei­ter­ent­wi­ckelt, vie­le mili­tä­ri­sche Stra­te­gien dage­gen nicht. In den Köp­fen vie­ler Mili­tärs ist der “rit­ter­li­che” Kampf noch tief ver­an­kert. Wer wür­de sonst auf die Idee kom­men, Kaval­le­rie mit Säbeln und zu Pfer­de und Infan­te­ris­ten zu Fuß ins geg­ne­ri­sche Trom­mel­feu­er lau­fen zu lassen?

Das ist eine übli­che Pra­xis in den ers­ten Schlach­ten nach Aus­bruch des Krie­ges im August 1914, die zu fürch­ter­li­chen Blut­bä­dern füh­ren. Die mili­tä­ri­sche Füh­run­gen begrei­fen das Prin­zip des „moder­nen“ Krie­ges erst wäh­rend sei­nes Ver­laufs gegen Ende des ers­ten Kriegs­jah­res 1914.

Für die­se spä­te Erkennt­nis zah­len Hun­dert­tau­sen­de Sol­da­ten auf bei­den Sei­ten einen uner­mess­lich hohen Blutzoll.

French train horses resting in a river on their way to Verdun. 300 ppi scan of the National Geographic Magazine, Volume 31 (1917), page 338: RESERVES CROSSING A RIVER ON THE WAY TO VERDUN.
French train hor­ses res­t­ing in a river on their way to Ver­dun. 300 ppi scan of the Natio­nal Geo­gra­phic Maga­zi­ne, Volu­me 31 (1917), page 338: RESERVES CROSSING A RIVER ON THE WAY TO VERDUN

Auch Kai­ser Wil­helm, von dem bekannt ist, dass er zwar ger­ne gro­ße Töne spuckt, aber klein­laut wird, sobald eine Gefahr bedroh­lich näher rückt, ist nicht auf der mili­tär­stra­te­gi­schen Höhe, als am 1. August 1914 ver­hei­ßungs­vol­le Nach­rich­ten aus Lon­don eintreffen.

  • Kur­ze Zeit sieht es so aus, als ob ein Ein­frie­ren des Krie­ges an der West­front noch mög­lich wäre. Wil­helm for­dert dar­auf­hin von Gene­ral­stabs­chef Molt­ke, den Schlief­fen-Plan, der bereits ange­lau­fen ist, auf der Stel­le zu stop­pen. Es kommt zu einem hef­ti­gen Streit zwi­schen dem Kai­ser und sei­nem Gene­ral­stabs­chef, der fast in Trä­nen aus­bricht und spä­ter unter vier Augen Kriegs­mi­nis­ter Fal­ken­hayn anver­traut, “völ­lig gebro­chen zu sein, weil die­se Ent­schei­dung des Kai­sers ihm zei­ge, dass die­ser immer noch auf Frie­den hofft.”

” … Jetzt tra­ten mili­tä­ri­sche Impe­ra­ti­ve an die Stel­le poli­ti­scher Initia­ti­ven. Der Kai­ser, der Molt­kes Ana­ly­se pha­sen­wei­se bei­zu­pflich­ten schien, war, bei all sei­nem Kriegs­ge­pol­ter, ein Zau­de­rer; er bekam, als die Kri­se sich ent­fal­te­te, kal­te Füße, in letz­ter Minu­te noch woll­te er vom Krieg zurück­wei­chen.

Aber der Kai­ser war fak­tisch nicht in der Lage, Kräf­te zu kon­trol­lie­ren, die weit mäch­ti­ger waren als er selbst. Die deut­sche mili­tä­ri­sche Pla­nung war rigi­de auf die seit lan­gem bestehen­de Stra­te­gie fest­ge­legt, zuerst die Fran­zo­sen rasch zu besie­gen und sich dann gegen die Rus­sen zu wen­den.”

Aus: Ian Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*

Es nützt alles nichts: Aus dem “Denk­zet­tel für Ser­bi­en wird ein Wel­ten­brand, auch weil vie­le Akteu­re die­sen Krieg als „rei­ni­gen­des Gewit­ter” missverstehen.

  • Auch in Ber­lin setzt man schließ­lich auf die „Flucht nach vor­ne“, denn die Idee eines Prä­ven­ti­ons­kriegs gegen Russ­land, dass zwar im Ver­gleich immer noch rück­stän­dig ist, aber mit der Unter­stüt­zung Frank­reichs ein gigan­ti­sches Auf­rüs­tungs­pro­gramm auf­ge­legt hat und im Kai­ser­reich als zuneh­men­de Bedro­hung wahr­ge­nom­men wird, geis­tert schon seit eini­ger Zeit in den Köp­fen ein­fluss­rei­cher Mili­tärs und Poli­ti­ker herum.

Warum Verdun?

Nach anfäng­li­chen schnel­len deut­schen Erfol­gen erstarrt die West­front ein knap­pes hal­bes Jahr nach Aus­bruch des Welt­kriegs zum Stellungskrieg. 

Es ist bei­den feind­li­chen Lagern unmög­lich, die geg­ne­ri­schen Stel­lun­gen zu durch­bre­chen, den Feind vom Schlacht­feld zu ver­trei­ben und wich­ti­ge stra­te­gi­sche Zie­le einzunehmen.

  • Logis­tik wird zum größ­ten Pro­blem, denn man muss schnell genug Sol­da­ten, Kriegs­ge­rät, Muni­ti­on und Pro­vi­ant von einem Kriegs­schau­platz zum nächs­ten brin­gen, bevor der Feind einen erfolg­rei­chen Gegen­an­griff begin­nen kann.

Einen Sieg, das ist vie­len mitt­ler­wei­le klar­ge­wor­den, wird in die­sem Krieg nur der errin­gen, der sei­ne Geg­ner zer­mürbt oder die Kriegs­kos­ten so in die Höhe treibt, dass das feind­li­che Lager nicht mehr mit­hal­ten kann und einen Frie­den um jeden Preis akzeptiert.

  • Zer­mür­ben” ist daher auch die Stra­te­gie, die von Fal­ken­hayn und Kron­prinz Wil­helm im Sinn haben, als sie im Febru­ar 1916 die deut­sche Fünf­te Armee gegen die Klein­stadt Ver­dun mar­schie­ren las­sen. An der Stadt selbst hat man kein Inter­es­se.

Aber Ver­dun liegt stra­te­gisch güns­tig in einem rela­tiv ruhi­gen Front­ab­schnitt. Zudem wie­gen sich fran­zö­si­sche Mili­tärs in fal­scher Sicher­heit und haben des­we­gen zahl­rei­che schwe­re Geschüt­ze abge­zo­gen — die Gar­ni­son umfasst nur noch drei Divisionen.

Mit der Schlacht um Ver­dun sol­len fran­zö­si­sche Reser­ven gebun­den, am bes­ten ver­nich­tet wer­den. Frank­reich soll „aus­blu­ten“ und zum Frie­den gezwun­gen werden.

An der Höhe 304 während einer Gefechtspause (bei Malancourt-Haucourt) Unbekannt - Veröffentlicht in: "Die Große Zeit. Illustrierte Kriegsgeschichte". Zweiter Band. Berlin 1920. S. 212., Gemeinfrei
An der Höhe 304 wäh­rend einer Gefechts­pau­se (bei Mal­an­court-Hau­court) Unbe­kannt — Ver­öf­fent­licht in: “Die Gro­ße Zeit. Illus­trier­te Kriegs­ge­schich­te”. Zwei­ter Band. Ber­lin 1920. S. 212., Gemeinfrei
  • Für die fran­zö­si­schen Ver­tei­di­ger ist Ver­dun wegen sei­ner schlech­ten Ver­kehrs­an­bin­dung ein Desas­ter.
    Für die deut­schen Angrei­fer liegt sie dage­gen güns­tig, denn nur 20 Kilo­me­ter ent­fernt gibt es einen gro­ßen Bahn­hof, mit des­sen Hil­fe der Nach­schub an Muni­ti­on, Sol­da­ten, Gerät und Pro­vi­ant orga­ni­siert wer­den kann.

Die Knochenmühle

Aus stra­te­gi­scher Sicht ist der Plan der Deut­schen nicht unver­nünf­tig:
Eine Stadt angrei­fen, die der Feind ver­tei­di­gen muss, und dann sei­ne Res­sour­cen durch Artil­le­rie­bom­bar­de­ments erschöp­fen und ihn zum Auf­ge­ben zwingen. 

Doch je län­ger der Angriff dau­ert, des­to mehr ver­lie­ren sie ihre Stra­te­gie aus den Augen; ihre Zie­le ver­la­gern sich, und schließ­lich zer­fleischt sich die deut­sche Armee für eine Stadt, die sie weder will noch braucht.

Fort Doaumont 1916 before the battle (German aerial photograph) By "Photographisches Bild- und Film-Amt" - German Government, Department of photos and film, Public Domain
Fort Doau­mont 1916 befo­re the batt­le (Ger­man aeri­al pho­to­graph) By “Pho­to­gra­phi­sches Bild- und Film-Amt” — Ger­man Govern­ment, Depart­ment of pho­tos and film, Public Domain 
  • Als am 25. Febru­ar 1916 die wich­ti­ge fran­zö­si­sche Ver­tei­di­gungs­stel­lung Fort Douau­mont von nur 300 deut­schen Sol­da­ten ein­ge­nom­men wird und die Ver­tei­di­gung Ver­duns kurz vor dem Kol­laps steht, wird Gene­ral Phil­ip­pe Pétain mit der Ver­tei­di­gung der Stadt betraut.

Pétain ist eine Art fran­zö­si­sches Pen­dant zu Hin­den­burg, nach dem 1. Welt­krieg als Natio­nal­held gefei­ert, spä­ter wegen sei­ner Kol­la­bo­ra­ti­on mit den Nazis wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges als Ver­rä­ter zu lebens­lan­ger Haft verurteilt.

In der ver­zwei­fel­ten Situa­ti­on 1916 vor Ver­dun ergreift Pétain die ein­zi­ge rich­ti­ge stra­te­gi­sche Maß­nah­me: Er kom­man­diert Tau­sen­de von Män­nern zum Stra­ßen­bau ab und lässt die ein­spu­ri­ge Durch­gangs­stra­ße, die Ver­dun mit der Außen­welt ver­bin­det, zum Voie Sacrée (Hei­li­ger Weg) ausbauen.

Dank die­ser muti­gen Ent­schei­dung kön­nen kur­ze Zeit spä­ter täg­lich 6000 LKWs auf der Stra­ße fah­ren, mehr als eine hal­be Mil­li­on Sol­da­ten gelan­gen auf ihr mit Muni­ti­on und Ver­pfle­gung in die Stadt und wie­der heraus.

Er befiehlt auch, dass die Sol­da­ten nach 15 Tagen im Schüt­zen­gra­ben eine Ruhe­pau­se brau­chen, so dass sich täg­lich ein end­lo­ser Pend­ler­strom auf dem Voie Sacrée bewegt und fast jeder fran­zö­si­sche Sol­dat im 1. Welt­krieg min­des­tens ein­mal in der “Kno­chen­müh­le von Ver­dun” gekämpft hat.

Die Hölle von Verdun

Nach einer kur­zen Pha­se rela­ti­ver Ruhe flam­men vor Ver­dun am 5. März 1916 die Kämp­fe wie­der auf. Die neue deut­sche Offen­si­ve zielt nun auf das west­li­che Ufer der Maas — genau ins Zen­trum einer vor­be­rei­te­ten Abwehr. 

Pétain ist vor­be­rei­tet und hat genau dort sei­ne bes­ten Trup­pen auf­ge­stellt. Die Ver­lus­te auf der deut­schen Sei­te sind verheerend.

  • Bis Mit­te April hat von Fal­ken­hayns Fünf­te Armee nicht nur Tau­sen­de Sol­da­ten, son­dern auch vie­le schwe­re Geschüt­ze ver­lo­ren. Eine Kata­stro­phe ist auch ein fran­zö­si­sches Geschoss, das ein Muni­ti­ons­la­ger der Deut­schen mit fast einer hal­ben Mil­li­on Artil­le­rie­gra­na­ten zur Explo­si­on bringt.

Bereits im März 1916 erkennt Fal­ken­hayn, dass eine Fort­set­zung der Offen­si­ve zu vie­le Opfer for­dern wür­de und besteht dar­auf, die gesam­te Ope­ra­ti­on zu been­den, kann sich aber gegen Kron­prinz Wil­helm nicht durch­set­zen — eine Ent­schei­dung, die vie­len Sol­da­ten das Leben kos­ten wird..

By Unknown - German postcard with post stamp 5.8.1916, Public Domain
By Unknown — Ger­man post­card with post stamp 5.8.1916, Public Domain 

Das Blut­bad geht weiter.

  • Die Deut­schen grei­fen unter fürch­ter­li­chen Ver­lus­ten von Men­schen­le­ben immer wie­der an, was nur mini­ma­le Gelän­de­ge­win­ne bringt. Trotz­dem läuft vie­les nach Plan: Der Feind wird gebun­den und zer­mürbt, die fran­zö­si­sche Armee droht — im schreck­lich-wah­ren Sinn des Wor­tes — auszubluten.

Gene­ral Pétain wird von Gene­ral Robert Nivel­le abge­löst. Der lei­tet die psy­cho­lo­gi­sche Wen­de ein; unter sei­ner Füh­rung gewin­nen die ent­kräf­te­ten fran­zö­si­schen Trup­pen ihren Offen­siv­geist zurück. Ils ne pas­se­ront pas!“ (Sie wer­den nicht durch­kom­men), war Péta­ins Stra­te­gie, doch Nivel­le will mehr — er will nicht nur die Tür ver­rie­geln, son­dern die Deut­schen kom­plett hinauswerfen.

  • Zunächst rücken die Deut­schen aller­dings wei­ter vor, zwar in win­zi­gen Etap­pen, aber sie haben die Ober­hand. Ihr Marsch auf Ver­dun ist ver­lust­reich und unend­lich lang­sam, aber schein­bar nicht auf­zu­hal­ten. Im Juni 1916 fällt Fort Vaux, eine wei­te­re wich­ti­ge Ver­tei­di­gungs­stel­lung der Franzosen.

Zwi­schen den Groß­of­fen­si­ven sit­zen Tau­sen­de jun­ge Deut­sche und Fran­zo­sen in ihren Schüt­zen­grä­ben und der Höl­le aus Hun­ger, Hoff­nungs­lo­sig­keit, Unge­zie­fer und Krankheiten. 

Die Sol­da­ten, die meis­ten von ihnen sind kei­ne Berufs­sol­da­ten, son­dern „Bür­ger in Uni­form“, hocken in Matsch und Kugel­ha­gel und wün­sche sich nichts sehn­li­cher, als wie­der nach Hau­se zu dürfen.

French 87th Regiment Cote 34 Verdun 1916, Public Domain
French 87th Regi­ment Cote 34 Ver­dun 1916, Public Domain 

Die Lage ist ver­zwei­felt.
Irgend­et­was muss geschehen. 

Aus fran­zö­si­scher Sicht kann man nicht län­ger in der Defen­si­ve ver­har­ren und hof­fen, dass die bri­ti­sche See­blo­cka­de die Ver­sor­gungs­la­ge in Deutsch­land — und damit die Kriegs­be­reit­schaft der Deut­schen — irgend­wann in die Knie zwin­gen werde.

Es geschieht etwas.

  • Am 1. Juli 1916 begin­nen Bri­ten und Fran­zo­sen eilig ihre seit Janu­ar geplan­te Offen­si­ve an der Som­me, um das Schlacht­feld Ver­dun zu ent­las­ten. Das Grau­en soll mit einem wei­te­ren Grau­en bekämpft werden.

Das Ende

Trotz des neu­en zwei­ten Kriegs­schau­plat­zes zwi­schen den nord­fran­zö­si­schen Flüs­sen Som­me und Ancre bleibt die Situa­ti­on vor Ver­dun in der Schwe­be. Bis Ende Juni 1916 rücken deut­sche Ver­bän­de in win­zi­gen Etap­pen an die Stadt her­an. Der nächs­te gro­ße Angriff am 11. Juli 1916 schei­tert aller­dings und zwingt sie erst zum Rück­zug, spä­ter in die Defensive.

  • Ende August 1916 wird Gene­ral von Fal­ken­hayn das Kom­man­do über die neu­en rumä­ni­schen Trup­pen über­tra­gen, was einer Degra­die­rung gleich­kommt. Sei­nen Pos­ten über­nimmt der „Tannenberg“-Held Gene­ral­feld­mar­schall Paul von Hin­den­burg zusam­men mit sei­nem Stra­te­gen und Gene­ral­quar­tier­meis­ter Luden­dorff.

Doch weder von Hin­den­burg noch sein “Kopf” Luden­dorff kön­nen ver­hin­dern, dass die Ent­las­tungs-Offen­si­ve von Bri­ten und Fran­zo­sen an der Som­me Wir­kung zeigt: Die deut­schen Stra­te­gen müs­sen immer mehr Men­schen und Mate­ri­al an den neu­en Kriegs­schau­platz schi­cken, das Blatt in Ver­dun wen­det sich. In zähen Gegen­of­fen­si­ven gelingt es Nivel­le, Stück für Stück ver­lo­re­nen Boden zurückzuerobern.

Am 24. Okto­ber 1916 beset­zen die Fran­zo­sen mit einem Groß­auf­ge­bot von 170.000 Infan­te­ris­ten, 700 Geschüt­zen und 150 Flug­zeu­gen ihre ver­lo­ren gegan­ge­ne Ver­tei­di­gungs­stel­lung Fort Douau­mont, Anfang Novem­ber ist auch Fort Vaux wie­der französisch. 

Am 18. Dezem­ber 1916 zie­hen sich deut­sche Trup­pen vom Schlacht­feld vor der Klein­stadt Ver­dun zurück.

  • Die Bilanz der Schlacht um Ver­dun ist grau­sam: auf fran­zö­si­scher Sei­te sind 555.000 Sol­da­ten tot oder ver­misst, auf deut­scher 450.000. Mit ins­ge­samt 1 Mil­li­on Gefal­le­ner und Ver­miss­ter ist Ver­dun die ver­lust­reichs­te Schlacht des Ers­ten Welt­krie­ges und wird — wie weni­ge Jah­re spä­ter Sta­lin­grad — zum Syn­onym für die Grau­sam­keit und Sinn­lo­sig­keit von Kriegen.
By Oeuvre personnelle - Photographie personnelle prise près de l'ossuaire de Douaumont, Public Domain
By Oeu­vre per­son­nel­le — Pho­to­gra­phie per­son­nel­le pri­se près de l’os­suai­re de Douau­mont, Public Domain 

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de, 2016 (über­ar­bei­tet 2024) 

Lesen Sie im nächs­ten Bei­trag: Mit einem Trup­pen­trans­por­ter reist ein neu­ar­ti­ges Influ­en­za-Virus aus den USA zu den Schlacht­fel­dern des 1. Welt­kriegs, ver­brei­tet sich in rasen­der Geschwin­dig­keit und sorgt 1918 und 1919 für mil­lio­nen­fa­chen Tod rund um den Glo­bus.
Das gro­ße Ster­ben: Die Spa­ni­sche Grip­pe 1918/19

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Buchempfehlung Christopher Clark Die Schlafwandler Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog Generationengespräch

Wie ‘Schlaf­wand­ler’ steu­ern die Mäch­ti­gen Euro­pas auf die Kata­stro­phe 1914 zu. Chris­to­pher Clark, Geschichts­pro­fes­sor aus Cam­bridge, über die Vor­ge­schich­te des 1. Welt­krie­ges: 900 Sei­ten, die völ­lig zurecht zum Best­sel­ler gewor­den sind. Sehr lesens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Chris­to­pher Clark, Die Schlaf­wand­ler. Wie Euro­pa in den 1. Welt­krieg zog*, Paper­back, Pan­the­on Ver­lag, 2015, oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

Amazon Buchempfehlung Die Macht der Geographie Generationengespräch

Oft geht es nicht um Macht, Eth­ni­en und Welt­an­schau­un­gen, son­dern schlicht um Sicher­heit: Gebir­ge, Flüs­se und Mee­re. Span­nen­de Zusam­men­hän­ge, his­to­ri­sche Ent­wick­lun­gen und mög­li­che kom­men­de Sze­na­ri­en nach­voll­zieh­bar und span­nend vom BBC-Jour­na­lis­ten Tim Mar­shall erklärt — ein ‘groß­ar­ti­ges Buch für alle, die sich für Geschich­te und Poli­tik inter­es­sie­ren.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Tim Mar­shall, Die Macht der Geo­gra­phie*,  dtv Ver­lags­ge­sell­schaft, 2017, oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

Buchempfehlung Höllensturz Europa 1914 bis 1949 Generationengespräch

Die gewal­ti­gen Tur­bu­len­zen in der euro­päi­schen Geschich­te von 1914 bis 1949 infor­ma­tiv und fes­selnd erzählt. Ein span­nen­des Buch für alle, die etwas tie­fer in Zeit­ge­schich­te, Stim­mun­gen und Hin­ter­grün­de ein­stei­gen wol­len. Ein sehr lesens­wer­ter Über­blick über eine Epo­che, die unser Leben bis heu­te ent­schei­dend beein­flusst.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Ian Kers­haw, Höl­len­sturz: Euro­pa 1914 bis 1949*. Pan­the­on Ver­lag, 2017

Buchempfehlung History für Eilige Alles was man über Geschichte wissen muss Generationengespräch

Die 90 span­nends­ten Kapi­tel des belieb­ten Pod­casts “Eine Stun­de Histo­ry” von Deutsch­land­funk-Nova zusam­men­ge­fasst in einem Buch zum Blät­tern und Schmö­kern. Am Ende eines jeden Kapi­tels ver­weist ein QR-Code auf den jewei­li­gen Pod­cast, so dass man bei Bedarf das jewei­li­ge The­ma ver­tie­fen kann. Ein span­nen­des For­mat und ein span­nen­des Buch — sehr lesens- und hörens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Mat­thi­as von Hell­feld, Mar­kus Dich­mann, Mei­ke Rosen­plän­ter, Histo­ry für Eili­ge: Alles, was man über Geschich­te muss* Ver­lag Her­der, 2020

Buchempfehlung 1913 Der Sommer des Jahrhunderts Generationengespräch

Flo­ri­an Illies’ Meis­ter­werk über Köni­ge und Kai­ser, Ril­ke, Kaf­ka, Sta­lin, Hit­ler und alle ande­ren, die 1913 zum Som­mer des Jahr­hun­derts wer­den lie­ßen. Her­vor­ra­gend recher­chiert und mit fei­ner Iro­nie geschrie­ben, ein Buch, das mit klei­nen Epi­so­den eine gan­ze Welt erklärt. Jede Sei­te lohnt sich!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Flo­ri­an Illies, 1913: Der Som­mer des Jahr­hun­derts*, S. Fischer Ver­lag GmbH, 2015 oder als Audible/Hörbuch* (kos­ten­los im Probemonat)

Amazon Buchempfehlung 1918 Die Welt im Fieber Generationengespräch

Die Spa­ni­sche Grip­pe ist lan­ge Zeit in den Wir­ren des 1. Welt­kriegs und der ers­ten Nach­kriegs­jah­re fast unter­ge­gan­gen — dabei sind an ihr mehr Men­schen gestor­ben als im Krieg. Die gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen durch die Pan­de­mie — ohne die der 1. Welt­krieg und sei­ne Fol­gen nicht zu ver­ste­hen sind. Lesens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Lau­ra Spin­ney, 1918 — Die Welt im Fie­ber: Wie die Spa­ni­sche Grip­pe die Gesell­schaft ver­än­der­te*, Piper Taschen­buch; 2021

Filmempfehlung Krieg der Träume 1918-1939 Generationengespräch

Die Fol­gen des Krie­ges in einem span­nen­den Doku­dra­ma, basie­rend auf Tage­buch­no­ti­zen und Brie­fen von Unity Mit­ford, Pola Negri und vie­len ande­ren. Die dra­ma­ti­sche Zwi­schen­kriegs­zeit 1918 bis 1939 wird mit Spiel­sze­nen und bis­lang unver­öf­fent­lich­tem Ori­gi­nal-Film­ma­te­ri­al in die­ser ARTE-Mini­se­rie per­fekt in Sze­ne gesetzt. Kei­ne Wis­sen­schaft­ler aus dem Off — son­dern Men­schen, ihre Träu­me und Schick­sa­le zusam­men­ge­fasst in tol­len neu­en und alten Bil­dern, die uns ihre Zeit nahe brin­gen. Sehens­wert!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Krieg der Träu­me 1918–1939*, 2018, FSK 12 oder als Prime Video*

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Wil­helm II.; Der letz­te deut­sche Kai­ser Wil­helm II sucht den Platz an der Son­ne eigent­lich in Über­see und nicht in Ser­bi­en. War­um das Kai­ser­reich 1914 trotz­dem in den Krieg zog.
Ein Platz an der Son­ne oder: Wil­helm, das Großmaul

Kai­ser Franz Joseph: Ein alter Kai­ser, ein Viel­völ­ker­staat, von vie­len auch als “Völ­ker­ker­ker” bezeich­net, und jugend­li­che Ver­schwö­rer, die bereit sind, für ihre Über­zeu­gung zu mor­den. Das ist der Stoff, aus dem Alb­träu­me sind. Oder Welt­ge­schich­te. Ein Hin­ter­grund­be­richt über die Aus­lö­ser des Ers­ten Welt­krie­ges.
Sis­is Franzl und der gro­ße Knall

Sta­lin­grad: Nach dem desas­trö­sen Win­ter­krieg 1941/42 in der Sowjet­uni­on hof­fen Hit­lers Gene­rä­le, wenigs­tens einen Teil der Wehr­macht durch einen stra­te­gi­schen Rück­zug ret­ten zu kön­nen. Aber der „Füh­rer“ will kei­nen Rück­zug; er will angrei­fen. Und dass, obwohl sich das Kräf­te­ver­hält­nis Ende 1941 dra­ma­tisch zu Unguns­ten des Drit­ten Reichs ver­scho­ben hat.
Hit­lers Krieg: Kriegs­wen­de 1942

1923: Reichs­kanz­ler Wil­helm Cuno und sei­ne “Regie­rung der Wirt­schaft” ver­su­chen, die Wei­ma­rer Repu­blik auf Kurs zu hal­ten, und las­sen dafür Geld dru­cken. Sehr viel Geld. Mit kata­stro­pha­len Fol­gen für das zer­ris­se­ne Land: Es scheint nur noch eine Fra­ge der Zeit bis zum Kol­laps zu sein. Bis zum rech­ten oder lin­ken Kol­laps, das ist auch noch nicht so ganz klar …
Vom Ruhr­kampf zum deut­schen Oktober

Ame­ri­kas kran­ke Prä­si­den­ten: Wil­son, Roo­se­velt, Ken­ne­dy – vie­le ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­den­ten waren so krank, dass sie eigent­lich nicht mehr in der Lage waren, die Amts­ge­schäf­te fort­zu­füh­ren. Aber das hat man in der Öffent­lich­keit immer erst hin­ter­her erfah­ren.
Ame­ri­kas kran­ke Prä­si­den­ten – die schwa­chen Sei­ten der Män­ner im Wei­ßen Haus

Link­emp­feh­lun­gen:

Urgroß­va­ter im Ers­ten Welt­krieg ist eine span­nen­de Sei­te des Bun­des­ar­chivs für die Suche nach Groß­va­ters oder Urgroß­va­ters Schick­sal zwi­schen 1914 und 1918:
https://​www​.erst​erwelt​krieg​.bun​des​ar​chiv​.de/​g​e​n​e​a​l​o​g​i​e​.​h​tml

Bild­nach­wei­se:

Ver­dun, east bank of the Meu­se, 21–26 Febru­ary 1916, Staff wri­ters — The Times Histo­ry of the War VI. Lon­don: The Times. 1914–1921. OCLC 642276. Dia­gram show­ing the east bank of the Meu­se at Ver­dun, 21–26 Febru­ary 1916, Public Domain
An der Höhe 304 wäh­rend einer Gefechts­pau­se (bei Mal­an­court-Hau­court) Unbe­kannt — Ver­öf­fent­licht in: “Die Gro­ße Zeit. Illus­trier­te Kriegs­ge­schich­te”. Zwei­ter Band. Ber­lin 1920. S. 212., Gemein­frei
French train hor­ses res­t­ing in a river on their way to Ver­dun. 300 ppi scan of the Natio­nal Geo­gra­phic Maga­zi­ne, Volu­me 31 (1917), page 338: RESERVES CROSSING A RIVER ON THE WAY TO VERDUN. “They shall not pass” is a phra­se which for all time will be asso­cia­ted with the heroic defen­se of Ver­dun. To future gene­ra­ti­ons of French peo­p­le it will bring a thrill of pri­de even sur­pas­sing that enkind­led by the glo­rious “The Old Guard dies, it never sur­ren­ders.” The guar­di­ans of the gre­at fort­ress on the Meu­se have pro­ved them­sel­ves invin­ci­b­le in attack, invul­nerable in defen­se. Public Domain
Fort Doau­mont 1916 befo­re the batt­le (Ger­man aeri­al pho­to­graph) By “Pho­to­gra­phi­sches Bild- und Film-Amt” — Ger­man Govern­ment, Depart­ment of pho­tos and film, Public Domain
By Unknown — Ger­man post­card with post stamp 5.8.1916 found at https://greatwarpostcards.blogspot.com/2013/08/a‑row-of-french-155mm-cannons-mle-1877.html, Public Domain
Verdun_and_Vincinity_-_Map.jpg : Gemein­frei, https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​1​8​8​781
French 87th Regi­ment Cote 34 Ver­dun 1916, Public Domain
By Oeu­vre per­son­nel­le — Pho­to­gra­phie per­son­nel­le pri­se près de l’os­suai­re de Douau­mont, Public Domain 

Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
Geschich­te & Psy­cho­lo­gie:

Vergangenes verstehen,
um mit der Zukunft besser klar zu kommen.

Wir schrei­ben Geschichte(n): Ich brin­ge Ihre Lebens‑, Fami­li­en- und Unter­neh­mens­ge­schich­ten ins Buch: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien und unter­stüt­ze Sie als Ghost­wri­te­rin beim Schrei­ben Ihrer Tex­te. Besu­chen Sie auch mei­nen zwei­ten Blog Geschen­ke made for Mama mit vie­len span­nen­den Bei­trä­gen zum The­ma “Bes­ser leben” und “Gesund älter­wer­den”.

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12930coo­kie-checkVor 100 Jah­ren: Die Höl­le von Ver­dun

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