Röhm-Putsch: Macht­kampf im “Drit­te Reich”

Die Nacht der langen Messer: Hitlers blutiger Machtkampf


Die Nacht der lan­gen Mes­ser — Deutsch­land 1934: Die wirt­schaft­li­che Lage und die Stim­mung im „Reich“ sind mise­ra­bel, es gibt immer noch sechs Mil­lio­nen Arbeits­lo­sen und die Unzu­frie­den­heit in der Bevöl­ke­rung wächst.

Franz von Papen zün­delt mit sei­ner Mar­bur­ger Rede und Hit­lers alter Kampf­ge­fähr­te Ernst Röhm for­dert eine zwei­te Revo­lu­ti­on. Implo­diert das „Drit­te Reich“?

Röhm Putsch Deutschland 1934 Die Nachte der langen Messer Generationengespräch

Deutschland 1934: Die Nacht der langen Messer – Hitlers blutiger Kampf um die Macht

Im Früh­som­mer 1934 ist Deutsch­land wirt­schaft­lich immer noch schwer ange­schla­gen.

Trotz aller pro­pa­gan­dis­ti­schen Ver­spre­chen der Natio­nal­so­zia­lis­ten ist von einem Auf­schwung wenig zu spü­ren. Noch immer sind Mil­lio­nen Men­schen arbeits­los, die Indus­trie lei­det unter Roh­stoff­man­gel, die Expor­te sin­ken, der Devi­sen­be­stand der Reichs­bank schrumpft bedroh­lich.

Die Geschäf­te kla­gen über feh­len­de Nach­fra­ge, die Bau­ern über zu vie­le Vor­schrif­ten, den pri­va­ten Haus­hal­ten fehlt es an Nah­rungs­mit­teln. Die deut­sche Haus­frau kämpft täg­lich mit der „Fett‑, Eiweiß- und Faser­lü­cke“.

Der anfäng­li­che Rausch nach der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nah­me ist einer bit­te­ren Ernüch­te­rung gewi­chen. Auch unter denen, die Hit­ler und sein brau­nes Regime als Heils­brin­ger gefei­ert und her­bei­ge­sehnt haben.

Zwar genießt Adolf Hit­ler per­sön­lich wei­ter­hin gro­ße Zustim­mung, doch sein Appa­rat – ins­be­son­de­re die Sturm­ab­tei­lung (SA) unter Ernst Röhm – ist vie­len ein Dorn im Auge.

Immer wie­der kommt es zu gewalt­sa­men Über­grif­fen auf offe­ner Stra­ße.
Die SA, einst als Saal­schutz gegrün­det, ist zu einer para­mi­li­tä­ri­schen Mas­sen­or­ga­ni­sa­ti­on ange­wach­sen, die das öffent­li­che Leben wei­ter­hin domi­niert – und ter­ro­ri­siert.

Die all­ge­gen­wär­ti­gen SA-Trupps zie­hen auch ein Jahr nach der „Macht­er­grei­fung“ maro­die­rend und prü­gelnd durch Deutsch­lands Stra­ßen und Städ­te und ver­brei­ten Angst und Schre­cken.

Als wäre Hit­ler nicht seit einem Jahr Reichs­kanz­ler mit unein­ge­schränk­ter Macht und die SA noch mit­ten in der „Kampf­zeit”.

Ernst Röhm: Hitlers Weggefährte wird zur Bedrohung

Auch Hit­ler ist zuneh­mend genervt von der SA und ihrem Chef, sei­nem alten Kampf- und Weg­ge­fähr­ten Ernst Röhm. Dabei ist Röhm einer der weni­gen, die mit Hit­ler so eng sind, dass sie ihn duzen dür­fen.

Der klei­ne, gedrun­ge­ne SA-Füh­rer, 1887 als jüngs­ter Sohn eines baye­ri­schen Eisen­bahn­ober­inspek­teurs in Mün­chen gebo­ren, ist zwei Jah­re älter als Hit­ler und strotzt vor Selbstbewusstsein.

Röhm Strasser Göring im Sommer 1932

Hit­ler, Gre­gor Stras­ser, Ernst Röhm und Her­mann Göring im Som­mer 1932

Röhm fühlt sich Hit­ler nach der lan­gen gemein­sa­men „Kampf­zeit“ eben­bür­tig; sozu­sa­gen als Füh­rer neben dem „Füh­rer“.

Er war es, der Hit­lers Saal­schutz ab 1921 zu der im wahrs­ten Sinn des Wor­tes schlag­kräf­ti­ge „Sturm­ab­tei­lung“ (SA) auf­ge­baut hat.

Röhm, der sich nach sei­ner Zeit als Haupt­mann im 1. Welt­krieg sein Leben lang als Sol­dat ver­steht und alles Zivi­le ver­ach­tet, drillt sei­ne SA-Män­ner para­mi­li­tä­risch und macht sie zum Schre­cken der Straßen.

Röhm und sei­ne SA sind beim Auf­stieg der NSDAP an die Macht ein wesent­li­cher Fak­tor: Die „Sturm­ab­tei­lung“ mar­schiert vor 1933 auf, ter­ro­ri­siert, prü­gelt, ver­letzt und tötet — wor­auf­hin die NSDAP den regie­ren­den­den „Sys­tem­par­tei­en“ vor­wer­fen kann, die öffent­li­che Ord­nung nicht gewähr­leis­ten zu kön­nen.

In Wahl­kämp­fen und in den Par­la­men­ten kann sich die „Hit­ler-Par­tei“ dann immer selbst als ein­zig wah­re „Ord­nungs­macht“ brüs­ten, die den Ter­ror auf den Stra­ßen been­den und für Ruhe und Ord­nung sor­gen wird.

Es ist die­ses per­fi­de, popu­lis­ti­sche und bru­ta­le Macht­spiel, das Hit­ler schließ­lich an die Macht bringt, weil vie­le Men­schen der Lüge glau­ben, die „Sys­tem­par­tei­en” wären das Pro­blem — und nicht Röhms brau­ne Schlä­ger.

Unter Röhms Füh­rung wächst die SA schnell an; sie zieht vor allem die hoff­nungs­lo­sen jun­gen Män­ner ohne Beschäf­ti­gung aus der Unter- und Mit­tel­schicht an, aber auch geschei­ter­te Welt­kriegs­ve­te­ra­nen und Ange­hö­ri­ge der Kriegs­ju­gend­ge­ne­ra­ti­on.

Jetzt wer­den sie zur Bedrohung.

Die SA nach der Machtergreifung

Im Jahr 1934 hat die SA unge­fähr 4 Mil­lio­nen Mit­glie­der.
Das sind deut­lich mehr Mit­glie­der als NSDAP-Mit­glie­der: Nicht alle SA-Män­ner tei­len die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Welt­an­schau­ung.

Vie­le schlie­ßen sich Röhms Män­nern an, weil es dort Kame­rad­schaft gibt, eine war­me Sup­pe und ein Bett im Wohn­heim. Jetzt, nach der Macht­er­grei­fung, war­ten sie auf ihre „Beloh­nung“ für ihren Ein­satz – siche­re Pos­ten, Ein­fluss und Macht.
Vie­le war­ten ver­geb­lich.

Die nai­ve Vor­stel­lung von gut dotier­ten Pos­ten bei der Poli­zei, dem Mili­tär oder in der Ver­wal­tung erfüllt sich für sie nicht.

Selbst ein­fa­che Jobs sind für sie nicht zu bekom­men, obwohl die Arbeit­ge­ber­ver­bän­de Hit­ler im Som­mer 1933 ver­spre­chen müs­sen, bevor­zugt SA-Kämp­fer ein­zu­stel­len.

Aber die Erfah­run­gen der Betrie­be mit den unpünkt­li­chen und oft unge­zü­gel­ten Män­nern, von denen sich vie­le als Speer­spit­ze der Bewe­gung und als „Her­ren­men­schen“ ver­ste­hen, sind schlecht, wes­halb man in der sowie­so schon gebeu­tel­ten Wirt­schaft lie­ber einen gro­ßen Bogen um Röhms Man­nen auf Arbeits­su­che macht.

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Ernst Röhm hat eigene Pläne

Röhm selbst sieht sich als Revo­lu­tio­när und for­dert eine zwei­te, tief­grei­fen­de­re Umge­stal­tung der Gesell­schaft – eine sozia­lis­ti­sche Revo­lu­ti­on inner­halb der NS-Bewe­gung.

Sein Ziel: die Reichs­wehr auf­lö­sen und in die SA inte­grie­ren — und die „Sturm­ab­tei­lung” damit zur eigent­li­chen Mili­tär­macht des „Drit­ten Reichs“ zu machen.

Ange­sichts der Zah­len­ver­hält­nis­se — 4 Mil­lio­nen SA-Män­ner gegen­über 115.000 Sol­da­ten der Reichs­wehr – ist das kei­ne ganz unlo­gi­sche For­de­rung. Aber eine, mit der Röhm die Gene­rä­le der Reichs­wehr empört und Hit­ler in Rage bringt.

Ernennung SA-Chef Ernst Röhm zum Minister ohne Geschäftsbereich 1933

Ernst Röhm (Mit­te) kurz nach sei­ner Ernen­nung zum Minis­ter ohne Geschäfts­be­reich im Kabi­nett Hit­ler (Dezem­ber 1933).
Rechts SA-Grup­pen­füh­rer Karl Ernst, links Franz von Ste­pha­ni (in der Tuni­ka des Stahlhelms)

Um die Wogen zu glät­ten und Röhm bes­ser unter sei­ne Kon­trol­le zu brin­gen, ernennt Hit­ler ihn des­halb im Dezem­ber 1933 zum „Minis­ter ohne Geschäfts­be­reich“.

Der neue Minis­ter fühlt sich zwar geschmei­chelt, aber mit sei­nem Gestän­ker gegen die „Bon­zo­kra­tie“, wie er Hit­lers neue Macht­eli­te nennt, hört er nicht auf.

Röhm macht sei­ne eige­nen Regeln und lässt sich auch vom „Füh­rer” nichts sagen.

Als der Boy­kott jüdi­scher Geschäf­te, Anwäl­te und Ärz­te vom 1. April 1933 wegen mas­si­ver Pro­tes­te und Boy­kott-Andro­hun­gen aus dem Aus­land nach nur einem Tag wie­der abge­bla­sen wird, setzt Röhm ihn eigen­mäch­tig fort: Er lässt sein SA mar­schie­ren, Schau­fens­ter beschmie­ren und unbe­tei­lig­te Pas­san­ten anpö­beln oder ver­prü­geln, weil sie ihrer Mei­nung nach jüdisch aus­se­hen.

Ein Pro­blem für Hit­ler, der ange­sichts der pre­kä­ren wirt­schaft­li­chen Lage nichts so wenig brau­chen kann wie Unru­he in der Bevöl­ke­rung und Boy­kott­an­dro­hun­gen aus dem Aus­land.

Wäh­rend der „Füh­rer” ver­sucht, sei­ne Macht zu kon­so­li­die­ren, for­dert Röhm laut­stark eine „zwei­te, radi­ka­le­re Revolution“.

Die Reichswehr verlangt Ordnung

Hit­ler steht vor einem Dilem­ma.
Einer­seits schul­det er Röhm und der SA viel – ohne sie wäre die Macht­über­nah­me 1933 nicht mög­lich gewe­sen.

Ande­rer­seits benö­tigt er die Unter­stüt­zung der kon­ser­va­ti­ven Eli­ten und der Reichs­wehr, um sei­ne Herr­schaft lang­fris­tig zu sichern. Der „Füh­rer“ ist kei­nes­wegs bereit, auf die kost­ba­re Exper­ti­se der zwar zah­len­mä­ßig unter­le­ge­nen, in mili­tä­ri­schen Fra­gen aber weit über­le­ge­nen Reichs­wehr zu ver­zich­ten.

Als die Gene­rä­le eine kla­re Ent­schei­dung for­dern, lässt Hit­ler Röhm im Febru­ar 1934 vor ver­sam­mel­ter Mann­schaft im Reichs­wehr­mi­nis­te­ri­um antre­ten und gemein­sam mit Reichs­wehr­mi­nis­ter Gene­ral Wer­ner von Blom­berg ein Papier unter­zeich­nen, das die Reichs­wehr als ein­zi­gen Waf­fen­trä­ger der Nati­on fest­schreibt.

Die SA, so die Auf­ga­ben­ver­tei­lung, soll die vor­mi­li­tä­ri­sche Aus­bil­dung über­neh­men und zu Hilfs­diens­ten her­an­ge­zo­gen wer­den.

Die Gene­rä­le der Reichs­wehr sind zufrie­den, Röhm ist es nicht.

Zitat SA-Chef Ernst Röhm Hitler lächerlicher Gefreiter Deutschland 1934 Generationengespräch

Röhm mit SS-Chef Himm­ler im Som­mer 1933

Äußer­lich gezähmt, inner­lich vor Wut kochend, macht er sei­nem Ärger über den Füh­rer­be­fehl im ver­trau­ten SA-Kreis Luft: „Was der lächer­li­che Gefrei­te erklär­te, gilt nicht für uns. Hit­ler ist treu­los und muss min­des­tens auf Urlaub. Wenn nicht mit, so wer­den wir die Sache ohne Hit­ler machen.

Hit­ler weiß, wie gefähr­lich Röhm für ihn wer­den kann.
Bereits seit Anfang 1934 lässt er des­halb die SA von der Gehei­men Staats­po­li­zei beobachten.

Mai 1934: Goebbels’ Kampagne gegen „Miesmacher und Kritikaster“

Nicht nur Ernst Röhm ist sau­er, auch die Stim­mung im „Volk“ kühlt ange­sichts der deso­la­ten wirt­schaft­li­chen Lage wei­ter ab.

Eine orga­ni­sier­te Oppo­si­ti­on gibt es nicht, doch das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Regime nimmt die „Nörg­ler“ und „Mies­ma­cher“ den­noch ernst. Kri­tik – selbst im Klei­nen – gilt als Gefahr für die „Volks­ge­mein­schaft“.

Am 1. Mai 1934 beginnt eine lan­des­wei­te Pro­pa­gan­da­kam­pa­gne gegen soge­nann­te „Kri­tik­as­ter“ und „Mecke­rer“.

Bis Ende Juni fin­den im gesam­ten Reich Ver­an­stal­tun­gen statt, in denen jede Form von Kri­tik als staats­feind­lich gebrand­markt wird. Zeit­gleich het­zen gleich­ge­schal­te­te Medi­en in Kom­men­ta­ren und Leit­ar­ti­keln gegen „Defä­tis­ten“ – wahl­wei­se als „ver­kapp­te Mar­xis­ten“ ver­un­glimpft oder als Ver­rä­ter, die der Nati­on einen „Dolch­stoß“ ver­set­zen wür­den.

Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Joseph Goeb­bels beschimpft in unzäh­li­gen Reden alle, die den natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kurs anzwei­feln. Wer „ande­ren den Mut nimmt“, so Goeb­bels, hand­le ver­bre­che­risch und müs­se zum Schwei­gen gebracht wer­den.

Für die wirt­schaft­li­che Mise­re wird ein alt­be­kann­ter Sün­den­bock prä­sen­tiert: Goeb­bels macht einen angeb­li­chen ver­deck­ten Waren­boy­kott des Aus­lands ver­ant­wort­lich – und bezich­tigt in anti­se­mi­ti­scher Manier erneut „unse­re jüdi­schen Mit­bür­ger“, die­sen zu steuern.

Die Marburger Rede: Franz von Papens Warnung vor der Hitler-Diktatur

Am 17. Juni 1934 wagt Franz von Papen, Vize­kanz­ler des Reichs und Weg­be­rei­ter Hit­lers, einen uner­war­te­ten Schritt: Bei einer Fest­ver­an­stal­tung an der Uni­ver­si­tät Mar­burg hält er eine Rede, die das Poten­zi­al hat, Hit­lers Macht ernst­haft zu gefähr­den.

Vor 600 Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern – dar­un­ter Pro­fes­so­ren, ehe­ma­li­ge Stu­den­ten, Jour­na­lis­ten und Ehren­gäs­te – spricht Papen unge­wohnt offen über die Schat­ten­sei­ten der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft.

Mit kla­ren Wor­ten gei­ßelt er „Eigen­nutz, Cha­rak­ter­lo­sig­keit, Unwahr­haf­tig­keit und Anma­ßung“ unter dem Deck­man­tel der deut­schen Revo­lu­ti­on. Beson­ders deut­lich kri­ti­siert er den wach­sen­den Per­so­nen­kult um Hit­ler, den er als „fal­schen Per­so­nen­kult“ und als „unpreu­ßisch“bezeich­net. Er beklagt das Bestre­ben „den Geist mit dem Schlag­wort Intel­lek­tua­lis­mus abzu­tun“.

Sei­ne Aus­sa­ge, man kön­ne ein Volk nicht mit Ter­ror einen, trifft den Nerv sei­ner Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer. Fast nach jedem Satz Papens gibt es fre­ne­ti­schen Beifall.

Franz von Papen Marburger Rede Deutschland 1934 Generationengespräch

Zitat aus Vize­kanz­lers Franz von Papens Mar­bur­ger Rede am 17. Juni 1934

Eine Rede, die einschlägt – und schnell unterdrückt wird

Papens Mar­bur­ger Rede schlägt ein wie eine Bom­be.

Vie­le Deut­sche, frus­triert von Ter­ror, Will­kür und wirt­schaft­li­chem Still­stand, füh­len sich von Papens Wor­ten ver­stan­den.

Doch das Regime reagiert sofort: Noch am sel­ben Abend lässt Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Goeb­bels die Aus­ga­be der Frank­fur­ter Zei­tung beschlag­nah­men, in der die Rede abge­druckt wur­de. Trotz­dem gelingt es nicht, alle Exem­pla­re zu ver­nich­ten – heim­lich gefer­tig­te Abschrif­ten kur­sie­ren rasch im Land.

Spä­ter stellt sich her­aus: Der eigent­li­che Autor der Rede war nicht Papen selbst, son­dern sein enger Mit­ar­bei­ter und Ghost­wri­ter Edgar Jung, gemein­sam mit Papens Pres­se­re­fe­rent Her­bert von Bose. Bei­de gehö­ren dem rechts­kon­ser­va­ti­ven Lager an und hof­fen, rund um den Vize­kanz­ler eine Art rechts­kon­ser­va­ti­ve Oppo­si­ti­on auf­zu­bau­en, um Hit­ler wie­der los­zu­wer­den.

Das Expe­ri­ment endet tra­gisch.
Nur eine Woche nach der Rede wird Edgar Jung von der SS ver­haf­tet.

Papen pro­tes­tiert gegen die Ver­haf­tung und gegen das Ver­bot, sei­ne Rede abzu­dru­cken. Es gelingt Hit­ler, sei­nen erbos­ten Vize­kanz­ler hin­zu­hal­ten und ihn damit zu ver­trös­ten, dass man gemein­sam mit Reichs­prä­si­dent Hin­den­burg eine Lösung fin­den werde.

Hindenburgs Schatten: Hitlers Angst vor dem Machtverlust

Im Früh­som­mer 1934 meh­ren sich die Anzei­chen, dass Hit­ler die Kon­trol­le ent­glei­tet: Die SA for­dert eine zwei­te Revo­lu­ti­on, die Stim­mung im Volk kippt – und nun auch noch Papens offe­ne Kri­tik.

Hin­zu kommt der grei­se Reichs­prä­si­dent Paul von Hin­den­burg, für Hit­ler nach wie vor eine unbe­re­chen­ba­re Macht im Hintergrund.

Zitat Hindenburg Adolf Hitler eignet sich am besten für das Amt eines Postmeisters Generationengespräch

Reichs­prä­si­dent Paul von Hin­den­burg, Hit­lers wie­der­keh­ren­der Alb­traum:
1932 Das Ende der Repu­blik: Papen und Schleicher

Als Hit­ler wütend auf Papens Mar­bur­ger Rede reagiert, zeigt ihm Papen ein Tele­gramm von Hin­den­burg, in dem er Papen zu sei­ner Rede gra­tu­liert.

Das ver­setzt Hit­ler noch mehr in Rage – denn obwohl mitt­ler­wei­le 86-jäh­ri­ge, schwer kran­ke Hin­den­burg sich auf sein Land­sitz Gut Neu­deck in Ost­preu­ßen zurück­ge­zo­gen hat, ist er for­mal noch immer Ober­be­fehls­ha­ber der Reichs­wehr, die loy­al zum Welt­kriegs­hel­den und grei­sen Staats­ober­haupt steht.

Und die Reichs­wehr ent­schei­det mit, wer nach Hin­den­burgs Tod sein Nach­fol­ger wird.

Zwar haben sich gro­ße Tei­le des Mili­tärs inzwi­schen mit Hit­ler arran­giert, doch die Gene­rä­le stel­len kla­re Bedin­gun­gen: Sie ver­lan­gen, dass die Reichs­wehr das allei­ni­ge Gewalt­mo­no­pol behält. Röhm und sei­ne vier Mil­lio­nen SA-Män­ner müs­sen also weg – eben­so wie Papen, des­sen Nähe zu Hin­den­burg für Hit­ler gefähr­lich wer­den könnte.

Juli 1934: Die SA macht Urlaub

Anfang Juni 1934 tref­fen sich Hit­ler und Röhm zu einem vier­stün­di­gen Gespräch.

Es gibt weder Zeu­gen noch ein Pro­to­koll für die­se Unter­hal­tung, aber nichts deu­tet dar­auf hin, dass die bei­den anein­an­der­ge­ra­ten wären oder Hit­ler Röhm gedroht hät­te.

Das Ergeb­nis der Unter­re­dung ist, dass die SA – 4 Mil­lio­nen Män­ner – im Juli für 4 Wochen in den Urlaub geschickt wird. Röhm selbst will sich wegen eines alten Rücken­lei­dens auf Kur an den Tegern­see bege­ben.

Wäh­rend­des­sen haben SS-Füh­rer Hein­rich Himm­ler und sein SS-Mann Rein­hard Heyd­rich, seit April 1934 Chef der Gesta­po, beim Zusam­men­tra­gen von Beweis­ma­te­ri­al gegen Röhm gan­ze Arbeit geleis­tet.

Es ist ein heik­les Unter­fan­gen, denn die SS (Schutz­staf­fel) ist for­mal der SA unter­stellt; Röhm ist also eigent­lich der Chef von Himm­ler und Heyd­rich. Das stört die bei­den nicht, son­dern sta­chelt ihren Ehr­geiz an, denn sie wol­len end­lich aus Röhms lan­gem Schat­ten her­aus­tre­ten, um rich­tig Kar­rie­re zu machen.

Die Rivalität zwischen SA und SS eskaliert

Die Riva­li­tät zwi­schen SA und SS ist längst zum Macht­kampf gewor­den. Röhm steht mit sei­nen Mil­lio­nen Män­nern für eine radi­ka­le zwei­te Revo­lu­ti­on – Himm­ler hin­ge­gen träumt von einer straff geführ­ten, eli­tä­ren Schutz­trup­pe mit direk­tem Zugang zur Macht­zen­tra­le.

Dazu kommt Röhms reichs­weit bekann­te Homo­se­xua­li­tät.

Hit­ler war Röhms Homo­se­xua­li­tät immer egal, aber für Himm­ler ist sie ein The­ma.

Der „Reichs­füh­rer SS“, Sohn aus gut-katho­li­schem Hau­se und mit dem Cha­ris­ma eines früh geal­ter­ten und freud­lo­sen Ober­leh­rers aus­ge­stat­tet, hat sich aus ver­schie­de­nen Quel­len sei­ne ganz per­sön­li­che Phi­lo­so­phie über Homo­se­xua­li­tät zurecht­ge­zim­mert. Sie besagt, dass homo­se­xu­el­le Män­ner danach stre­ben, staat­li­che Struk­tu­ren zu unter­wan­dern und zu zer­stö­ren.

Allein des­halb will Himm­ler Röhm weg­ha­ben. Je frü­her des­to besser.

Vorbereitung zum Mord unter Freunden

Weil ech­te Bewei­se für eine geplan­te Rebel­li­on Röhms feh­len, wer­den Himm­ler und Heyd­rich krea­tiv.

Es wer­den Falsch­mel­dun­gen gestreut, Doku­men­te gefälscht und Gerüch­te über einen bevor­ste­hen­den „SA-Putsch“ bewusst in Umlauf gebracht. Heyd­rich fer­tigt akri­bisch Todes­lis­ten an – nicht nur für SA-Füh­rer, son­dern auch für poli­ti­sche Geg­ner, Kri­ti­ker und alte Rech­nun­gen inner­halb der Par­tei.

Ende Juni 1934 taucht plötz­lich ein angeb­lich von Röhm unter­zeich­ne­ter Befehl auf, in dem die SA auf­ge­for­dert wird, sich für einen Schlag gegen die Reichs­wehr zu bewaff­nen.

Ob gefälscht oder mani­pu­liert – der Befehl ent­fal­tet sei­ne Wir­kung. Die Füh­rung der Reichs­wehr zeigt sich scho­ckiert und sagt der SS ihre Unter­stüt­zung für einen „Ent­haup­tungs­schlag“ gegen die SA zu.

28. Juni 1934: Der Auslöser der Nacht der langen Messer

Die Vor­be­rei­tun­gen für die „Nacht der lan­gen Mes­ser“ sind abge­schlos­sen, aber Hit­ler zögert noch. Ver­mut­lich irgend­wann Ende Juli, kurz bevor die SA aus ihren Feri­en zurück­kehrt. Oder viel­leicht auch spä­ter.

Es ist schließ­lich ein Tele­fon­an­ruf, der den „Röhm-Putsch” ins Rol­len bringt: Am Nach­mit­tag des 28. Juni erhält Hit­ler auf der Hoch­zeit eines NSDAP-Gau­lei­ters tele­fo­nisch die Nach­richt, dass Papen in zwei Tagen nach Ost­preu­ßen rei­sen wer­de, um den kran­ken Reichs­prä­si­den­ten zu besu­chen.

Für Hit­ler ist das ein Alarm­si­gnal. Er ver­mu­tet, dass Papen eine neue Alli­anz mit Hin­den­burg schmie­den will – womög­lich, um ihn zu ent­mach­ten.

Jetzt geht alles ganz schnell: Hit­ler legt den Ter­min für den Schlag gegen Röhm auf den 30. Juni, also dem Tag, an dem sein Vize­kanz­ler mit Hin­den­burg spre­chen will.

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Die Nacht der langen Messer …

Was geschah in der Nacht zum 30. Juni 1934? Woll­te Röhm tat­säch­lich put­schen — und wie hät­te sich die Geschich­te wei­ter­ent­wi­ckelt, wenn es kei­ne “Nacht der lan­gen Mes­ser” gege­ben hät­te?

Der His­to­ri­ker und Hit­ler-Bio­graf Peter Lon­ge­rich beschreibt fes­selnd und sehr erhel­lend die Ereig­nis­se vor, wäh­rend und nach jener Nacht, in der Hit­ler den Deut­schen und der Welt erst­mals die gan­ze Bru­ta­li­tät sei­ner Herr­schaft gezeigt hat …

Juni 1934: Die Nacht der langen Messer beginnt

Am frü­hen Mor­gen des 30. Juni 1934 hebt Hit­lers Flug­zeug mit ihm und sei­ner Entou­ra­ge – dar­un­ter Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Goeb­bels – Rich­tung Mün­chen ab. Um 3:30 Uhr lan­det die Maschi­ne.

Her­mann Göring reist zur glei­chen Zeit nach Ber­lin zurück, um die geplan­te Akti­on zen­tral zu koor­di­nie­ren. Hit­ler wirkt ange­spannt, fast am Rand eines hys­te­ri­schen Ner­ven­zu­sam­men­bruchs.

Von Mün­chen aus fah­ren sie mit drei Limou­si­nen nach Bad Wies­see, wo SA-Chef Ernst Röhm sei­nen Kur­auf­ent­halt im Hotel Han­sel­bau­er verbringt.

Bad Wiessee: Der Verrat wird persönlich

Gegen 6.30 Uhr stür­men Hit­ler und sei­ne Beglei­ter an der ver­blüff­ten Wir­tin vor­bei in den zwei­ten Stock des Kur­heims zum Zim­mer 7, wo Röhm logiert, und trom­meln an die Zim­mer­tür.

Der SA-Chef öff­net schlaf­trun­ken, im Pyja­ma. Hit­ler schreit ihn als „Ver­rä­ter“ an, lässt ihn sich anzie­hen und mit ande­ren SA-Füh­rern in den Kel­ler des Kur­heims sper­ren.

Wäh­rend­des­sen tele­fo­niert Goeb­bels mit Göring in Ber­lin und gibt das ver­ab­re­de­te Code­wort durch. Nun grei­fen über­all im Reich die bereit­ste­hen­den Mord­kom­man­dos zu. Rein­hard Heyd­richs sorg­fäl­tig vor­be­rei­te­te Todes­lis­ten kom­men zum Einsatz.

Hinrichtungen ohne Prozess: Der Terror rollt durchs Reich

Noch am sel­ben Tag wer­den zahl­rei­che mut­maß­li­che „Ver­schwö­rer“ fest­ge­nom­men und hin­ge­rich­tet – es gibt kein Ent­kom­men. Die meis­ten angeb­li­chen Ver­rä­ter wer­den bei oder kurz nach ihrer Ver­haf­tung exe­ku­tiert.

Röhm wird ins Mün­che­ner Gefäng­nis Sta­del­heim gebracht. Erst am nächs­ten Tag wird Hit­lers Weg- und Kampf­ge­fähr­te dort erschos­sen, nach­dem er sich wei­gert, selbst Hand an sich zu legen.

Auch außer­halb der SA wird bru­tal abge­rech­net: Papens Pres­se­re­fe­rent Edgar Jung, Her­bert von Bose und wei­te­re Mit­ar­bei­ter des Vize­kanz­lers ster­ben.

Papen selbst ent­geht dem Mord nur knapp, weil Göring ihn im letz­ten Moment warnt. Er bleibt am 30. Juni zu Hau­se – doch sei­ne Büro­räu­me wer­den ver­wüs­tet, sei­ne Mit­ar­bei­ter liqui­diert. Weni­ge Wochen spä­ter tritt Papen als Vize­kanz­ler zurück. Er schei­det aus der Reichs­re­gie­rung aus und über­nimmt einen Pos­ten als Gesand­ter in Österreich.

Todeslisten statt Justiz: Alte Rechnungen werden beglichen

Ande­re haben weni­ger Glück.
Im Kugel­ha­gel der staat­lich orga­ni­sier­ten Exe­ku­ti­ons­kom­man­dos ster­ben unter vie­len ande­ren:

- Gre­gor Stras­ser, Hit­lers ehe­ma­li­ger Par­tei­vi­ze
- Gus­tav Rit­ter von Kahr, der 1923 den Hit­ler­putsch stopp­te
- Gene­ral Kurt von Schlei­cher, Hit­lers Vor­gän­ger als Reichs­kanz­ler, gemein­sam mit sei­ner Ehe­frau

Nicht alle Opfer ste­hen mit Röhm oder Papen in Ver­bin­dung.
Vie­le Namen auf Heyd­richs Lis­te stam­men aus pri­va­ten Rache­feld­zü­gen oder inner­par­tei­li­chen Feind­schaf­ten. Genaue Zah­len gibt es bis heu­te nicht, doch His­to­ri­ker gehen von rund 200 Toten aus – dar­un­ter etwa 50 hoch­ran­gi­ge SA-Männer.

Hitler festigt seine Macht – das Ende der SA als politische Kraft

Am Abend des 30. Juni sto­ßen Offi­zie­re der Reichs­wehr auf den „nie­der­ge­schla­ge­nen Röhm-Putsch“ mit einem Gläs­chen Sekt an. Hit­ler hat mit die­ser Akti­on ein zen­tra­les Ziel erreicht: Die Reichs­wehr steht geschlos­sen hin­ter ihm – Röhm, der offe­ne Kri­ti­ker einer „bür­ger­li­chen Armee“, ist aus­ge­schal­tet.

Die SA wird mas­siv zusam­men­ge­stutzt und auf eine Art Reser­ve­or­ga­ni­sa­ti­on redu­ziert: Mar­schie­ren, Reprä­sen­tie­ren, Kata­stro­phen­schutz – mehr bleibt nicht.

Die wah­re Macht über­nimmt nun die SS unter Himm­ler und Heyd­rich, die fort­an Poli­zei, Gesta­po und Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger kontrollieren.

Nach Hindenburgs Tod: Der „Führer“ wird Alleinherrscher

Als Reichs­prä­si­dent Paul von Hin­den­burg am 2. August 1934 stirbt, beerbt Hit­ler ihn in einer bei­spiel­lo­sen Macht­über­nah­me. Bereits einen Tag zuvor hat­te sich Hit­ler vom Kabi­nett das Gesetz unter­schrei­ben las­sen, das die Ämter des Reichs­kanz­lers und Reichs­prä­si­den­ten in sei­ner Per­son ver­eint.

Statt des Titels Reichs­prä­si­dent führt Hit­ler ab sofort die Bezeich­nung „Füh­rer und Reichs­kanz­ler“ – und ver­langt abso­lu­ten Gehor­sam. Die Reichs­wehr muss ihren Treue­eid nun nicht mehr auf die Ver­fas­sung oder das Vater­land, son­dern per­sön­lich auf Adolf Hit­ler leis­ten.

Ab sofort schwö­ren deut­sche Sol­da­ten dem „Füh­rer des Deut­schen Rei­ches und Vol­kes, Adolf Hit­ler“ abso­lu­ten Gehor­sam – und nicht mehr ihrem Land.

Die Volksabstimmung: Zustimmung unter Druck

Am 19. August 1934 lässt Hit­ler über sei­ne neue Rol­le abstim­men. Über 90 % der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler stim­men unter mas­si­vem pro­pa­gan­dis­ti­schem Druck mit „Ja“. Damit ist die NS-Dik­ta­tur offi­zi­ell besie­gelt.

Goeb­bels’ gleich­ge­schal­te­te Pres­se fei­ert die „Nacht der lan­gen Mes­ser“ als not­wen­di­gen Befrei­ungs­schlag. In der deut­schen Bevöl­ke­rung über­wiegt das Gefühl von „Auf­räu­men“ und Ord­nung.

Ab 1935 geht es dank der heim­li­chen Wie­der­auf­rüs­tung wirt­schaft­lich auf­wärts – der Groß­teil der Deut­schen jubelt sei­nem „Füh­rer“ aus ech­ter Über­zeu­gung zu.

Fazit: Eine Diktatur wird blutig gefestigt

Die Nacht vom 30. Juni 1934 ist ein Wen­de­punkt: Ab da ist Hit­lers Macht end­gül­tig gefes­tigt.

Im demo­kra­ti­schen Aus­land misst man dem „Röhm-Putsch“ kei­ne gro­ße Bedeu­tung bei; vie­le aus­län­di­sche Beob­ach­ter und Jour­na­lis­ten bewer­ten die poli­ti­schen Säu­be­rungs­ak­tio­nen im Som­mer 1934 als eine Art mafiö­sen Ban­den­krieg, in dem ein Böse­wicht den ande­ren umbringt.

Nur eini­ge weni­ge erken­nen in der „Nacht der lan­gen Mes­ser” das, was sie ist: Hit­ler zeigt sich als Dik­ta­tor, der über Lei­chen geht, um sei­ne Macht zu sichern.

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1938 scheint das „Drit­te Reich“ wirt­schaft­lich zu glän­zen – neue Auto­bah­nen, Voll­be­schäf­ti­gung, natio­na­ler Stolz. Doch hin­ter der Fas­sa­de ist Deutsch­land fast plei­te. Das angeb­li­che Wirt­schafts­wun­der seit 1933 wur­de mit MeFo-Wech­seln, Schul­den und Tricks finan­ziert.
Nun folgt Teil zwei von Hit­lers Plan: Krieg, Raub – und „Ver­nich­tung durch Arbeit“.
Adolf Hit­ler, die deut­sche Wirt­schaft und der Zwei­te Weltkrieg

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Die Deut­schen lie­ben ihren „Füh­rer”, dazu braucht es ab 1935 nicht mal mehr Pro­pa­gan­da und Stürm­er­het­ze. Der Jour­na­list und His­to­ri­ker Till­mann Ben­di­kow­ski über das nor­ma­le Leben der Volks­ge­nos­sin­nen und Volks­ge­nos­sen, ihr All­tag zwi­schen Pro­pa­gan­da, Volks­ge­mein­schaft und Füh­rer­kult. Der All­tag in die­ser Zeit — und die Psy­cho­lo­gie, die hin­ter die­ser „Füh­rer­lie­be” steck­te. Sehr lesens­wert!

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Die letz­ten 10 Wochen der Repu­blik Die Intri­gen und Rän­ke­spie­le hin­ter den Kulis­sen der Macht, die zum kata­stro­pha­len Ende der Wei­ma­rer Repu­blik führ­ten — ver­packt in einem sehr lesens­wer­ter Geschichts-Thril­ler. Ein Lehr­stück, wie es nicht geht, das jeder ken­nen soll­te. Sehr infor­ma­tiv und span­nend zu lesen!

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Joseph Goeb­bels ist der erge­bens­te Vasall Adolf Hit­lers. Der „Füh­rer” ist und bleibt sein Son­nen­sys­tem, um das sich sein gan­zes Leben dreht. Kein ande­rer in Hit­lers Füh­rungs­rie­ge ist von ihm so abhän­gig wie Goeb­bels. Über das Leben und das Ster­ben von Joseph und Mag­da Goeb­bels:
Joseph und Mag­da Goeb­bels (2): “Der Bock von Babelsberg”

Der „Füh­rer” als Glei­cher unter Glei­chen? Wäh­rend Mil­lio­nen Deut­sche im „Drit­ten Reich“ jeden Pfen­nig zwei­mal umdre­hen müs­sen, lebt einer im Luxus: Adolf Hit­ler. Der „Füh­rer“ insze­niert sich als beschei­de­ner Mann, häuft aber tat­säch­lich ein Mil­lio­nen­ver­mö­gen an. Wie Hit­ler Deutsch­land aus­plün­der­te — und war­um Dik­ta­to­ren immer auch Olig­ar­chen sind.
Hit­lers Mil­lio­nen: Wie sich der „Füh­rer“ an Deutsch­land bereicherte

Kurt von Schlei­cher: Ende 1932 scheint Hit­lers Auf­stieg zur Macht end­gül­tig gestoppt zu sein: Die NSDAP ist plei­te, zer­strit­ten und hat am 6. Novem­ber 1932 – das ers­te Mal seit zwei Jah­ren – Wäh­ler­stim­men ver­lo­ren. Und trotz­dem ernennt der Prä­si­dent der Wei­ma­rer Repu­blik, Paul von Hin­den­burg, Adolf Hit­ler am 30. Janu­ar 1933 zum Reichs­kanz­ler. Wie konn­te das pas­sie­ren?
1933 — Das Ende der Repu­blik. Hit­lers Auf­stieg zur Macht

Bun­des­ar­chiv, Bild 146‑1982-159–21A / CC-BY-SA 3.0
Nürn­berg.- Reichs­par­tei­tag; Adolf Hit­ler und Ernst Röhm (SA-Uni­form) Gespräch, 30. August — 3. Sep­tem­ber 1933
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 146‑1982-159–21A / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​5​4​1​9​284
Gre­gor Stras­ser (2. von links) im Kreis der Füh­rungs­grup­pe der NSDAP bei einer Bespre­chung in Berch­tes­ga­den im Som­mer 1932 (Adolf Hit­ler, Gre­gor Stras­ser, Ernst Röhm and Her­mann Göring during a gathe­ring in Berch­tes­ga­den in 1932)
Von Rudolf Voll­muth (+1943) — Ber­lin Docu­ment Cent­re, Gemein­frei
Ernst Röhm (Mit­te) kurz nach sei­ner Ernen­nung zum Minis­ter ohne Geschäfts­be­reich im Kabi­nett Hit­ler (Dezem­ber 1933). Rechts SA-Grup­pen­füh­rer Karl Ernst, links Franz von Ste­pha­ni (in der Tuni­ka des Stahl­helms), Public domain
SA — Mit­glie­der kle­ben an das Schau­fens­ter eines Ber­li­ner jüdi­schen Geschäfts ein Schil­der mit der Auf­schrift “Deut­sche, wehrt euch, kauft nicht bei Juden” Bun­des­ar­chiv, Bild 102–14468 / Georg Pahl / CC-BY-SA
Ernst Röhm (rechts) mit Kurt Dalue­ge und Hein­rich Himm­ler im August 1933
Von Bun­des­ar­chiv, Bild 102–14886 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​5​4​8​1​337
Bun­des­ar­chiv, Bild 183-S00017 / CC-BY-SA 3.0, Franz von Papen im Jah­re 1936
Franz von Papen Der deut­sche Bot­schaf­ter v. Papen, der im Auf­tra­ge der Reichs­re­gie­rung in Anka­ra den Deutsch-Tür­ki­schen Freund­schafts­ver­trag unter­zeich­ne­te. Scherl Archiv [1936] [Franz von Papen (Por­trät)] Abge­bil­de­te Per­so­nen: Papen, Franz von: Reichs­kanz­ler, Vize­kanz­ler, Bot­schaf­ter, Deutschland

Generationengespräch

Geschich­te und Psy­cho­lo­gie
Ver­gan­ge­nes ver­ste­hen, um mit der Zukunft bes­ser klar zu kommen.


Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
Dr. Susanne Gebert

Gene­ra­tio­nen­ge­spräch
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