1923. Reichskanzler Wilhelm Cuno und seine Regierung der Wirtschaft versuchen, die Weimarer Republik trotz Ruhrkampf und Generalstreik auf Kurs zu halten, indem sie Geld drucken lassen.
Sehr viel Geld. Mit katastrophalen Folgen für das zerrissene Land: Eine nie dagewesene Hyperinflation bringt Deutschland an den Rand des endgültigen Kollaps.
1921: Der Vertrag von Versailles
Der Hammer fällt im Januar 1921.
269 Milliarden Goldmark — das wären heute umgerechnet rund 1 Billion Euro — fordern die Alliierten von Deutschland als Reparationszahlung für den verlorenen Krieg.
Zudem wird für den Ausbruch des 1. Weltkriegs einzig und allein das Deutsche Kaiserreich verantwortlich gemacht, was historisch nicht der Wahrheit entspricht.
Sogar die Briten halten die Bedingungen des Versailler Vertrags für zu hart, können sich aber gegen Frankreich nicht durchsetzen.
Der dritte große Gegner des untergegangenen deutschen Kaiserreichs, die eigentlichen Kriegsgewinner USA, haben nach Versailles genug von den innereuropäischen Querelen.
- Ihr Präsident Woodrow Wilson ist zwar ein ambitionierter Mann, aber auch ein sehr kranker: Bei den Friedensverhandlungen fehlen ihm Kraft und Durchsetzungsvermögen, um einen Revanchefrieden zu verhindern.
Nach einem Schlaganfall im Oktober 1919 verschwindet der amerikanische Präsident mehr und mehr in der Versenkung und die USA ziehen sich aus dem politischen Chaos zurück, in das sich Europa gestürzt hat.
Die Reichsregierung Wilhelm Cuno
Die hohen Reparationsforderungen verbunden mit der Kriegsschuldfrage zünden in der jungen und tief gespaltenen Weimarer Republik die nächste Eskalationsstufe. Neue Unruhen flammen in einem Land auf, das sich seit dem Ende des großen Krieges nur mit knapper Not an einem offenen Bürgerkrieg vorbeilaviert hat.
- Die seit November 1922 regierende „Regierung der Wirtschaft“ unter Reichskanzler Wilhelm Cuno (der vorher HAPAG-Generaldirektor war) bemüht sich, das Nachkriegschaos im Land und gleichzeitig die ehemaligen Kriegsgegner Deutschlands in Schach zu halten.
Das bedeutet auch: Die desolaten Finanzen der jungen Republik sanieren.
Alles in allem eine Mammut-Aufgabe, an der bislang alle kurzlebigen Vorgänger-Regierungen der Weimarer Republik gescheitert sind.
Cuno und seine Minister gehören zu den sogenannten „Erfüllungspolitikern“ – Vertreter des liberalen bis linken Spektrums (SPD, Zentrum, DDP) –, die das Unmögliche zu tun versuchen und die Schuldenlast der jungen Republik durch die Reparationsforderungen irgendwie begleichen wollen.
Ihnen gegenüber stehen die „Katastrophenpolitiker“ vor allem aus dem rechten Spektrum, die die absurd hohe Summe ablehnen und weder zahlen noch verhandeln wollen. Für sie bleiben die Deutschen “auf dem Schlachtfeld unbesiegt”. Einen neuen Krieg wegen Reparationen und Kriegsschuldfrage würden sie in Kauf nehmen.
Mehr schlecht als recht behalten die Erfüllungspolitiker in wechselnden Koalitionen im Reichstag die Oberhand und versuchen, wenigstens die diplomatische Ächtung Deutschlands am Katzentisch der Weltpolitik durch Wohlverhalten zu durchbrechen.
Januar 1923: Der “Ruhrkampf” beginnt
Die nächste Katastrophe beginnt am Morgen des 11. Januar 1923.
Ungeachtet des wackligen inneren Friedens in Deutschland tut Frankreich das, was schon lange auf der Agenda seiner Politiker und Militärs stand: Französische und belgische Truppen besetzen gemeinsam das Ruhrgebiet, das industrielle Herzstück der Republik.
Angeblich dient die Besatzung dazu, den Reparationsforderungen Nachdruck zu verleihen, aber tatsächlich geht es darum, Deutschland mit dem Ruhrgebiet endlich den Reißzahn zu ziehen, der sie 1870 und 1914 zum gefährlichen Kriegsgegner Frankreichs werden ließ.
- Kohle und Erz aus dem Ruhrpott haben Deutschland reich und mächtig gemacht — und gefährlich für seine Nachbarn. Jetzt scheint für Frankreich der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um sich dieser ständigen Bedrohung zu entledigen. Außerdem kann man in Frankreich Kohle und Stahl gratis selbst gut gebrauchen.
Die Regierung unter Reichskanzler Cuno kann sich die fransösische Besetzung des Ruhrgebietes weder wirtschaftlich noch politisch leisten und ruft die Bevölkerung zum passiven Widerstand auf.
- Der sogenannte Ruhrkampf beginnt: weder Arbeiter noch Angestellte oder Beamte sollen mit den Franzosen zusammenarbeiten; von Berlin aus wird ein Generalstreik angeordnet, um zu verhindern, dass sich Frankreich aus den Zechen und Stahlwerken des Ruhrgebiets bedient.
1923: Hyperinflation als Folge des Ruhrkampfs
Um die Kosten dieses Streiks finanzieren zu können — die Löhne der streikenden Arbeiter, Angestellten und Beamten müssen bezahlt werden -, setzen Cuno und sein Experten-Kabinett auf ein altbewährtes Mittel, das man bereits zu Kaisers Zeiten genutzt hat, um liquide zu bleiben: Man druckt einfach frisches Geld.
Ein einfacher Plan.
Frisches Geld ohne Gegenwert. Es wird der bereits angeschlagenen deutschen Nachkriegs-Wirtschaft den Rest geben. Aus der bereits galoppierenden Inflation wird durch das ungebremste Gelddrucken im Laufe des Jahres eine Hyperinflation — die schon vorher geschwächte Goldmark fällt ins Bodenlose.
Das Geld ist bald das Papier nicht mehr wert, auf dem es gedruckt wird. Es als Klopapier zu benutzen ist günstiger, als sich Klopapier davon zu kaufen.
Ein Stück Butter kostet zeitweise mehrere Millionen, wer Brot oder Milch kaufen will, transportiert seine fast wertlosen Geldbündel mit Schubkarren zum nächsten Einkaufsladen.
Am Zahltag fangen Frauen und Kinder die Väter an den Fabriktoren ab und rennen mit dem Lohn zum nächsten Krämer, um schnell alles auszugeben, bevor sich ein paar Stunden später die Preise weiter vervielfacht haben.
Ist Deutschland reif für die Revolution?
Noch mehr Hunger, Armut und Elend sind die Folgen des Ruhrkampfs und treffen eine Bevölkerung, die schon im vorangegangenen 1. Weltkrieg unermesslich gelitten hat. 5 Jahre nach Kriegsende hat sich für sie nichts verbessert.
Die Lage der meisten Deutschen scheint aussichtslos zu sein und direkt in die nächste Katastrophe zu führen; viele Menschen haben einfach nichts mehr zu verlieren.
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Der Ruhrkampf zehrt nicht nur an den letzten Kräften der Deutschen, immer mehr setzt sich auch der Eindruck durch, dass er weder zu gewinnen noch zu finanzieren ist. Die Mark verliert buchstäblich stündlich an Wert.
Die französischen Besatzer sind wenig beeindruckt von den immer verzweifelter werdenden Deutschen: Weil die deutsche Arbeiter streiken, karren sie eigene Bergleute heran, die unter militärischem Schutz die Kohle aus den Zechen im Ruhrgebiet schaufeln und nach Frankreich transportieren.
- Streiks, Plünderungen und Hungerunruhen erschüttern die junge, von allen Seiten angefeindete erste Demokratie auf deutschem Boden. Rechte Politiker, Militärs und Unternehmer denken mal wieder laut über die Errichtung einer „nationalen Diktatur“ nach (und beginnen mit ihren Planungen — für den 9. November), und auf der anderen Seite überlegen die Kommunisten, wie sie die Situation nutzen könnten, zögern aber noch.
Stalin, inzwischen mächtiger Generalsekretär der russischen KP und Mitglied der „Troika“, einem Dreiergremium, das die Regierungsgeschäfte für den todkranken Lenin übernommen hat, hält Deutschland noch nicht reif für eine Revolution und mahnt zum Abwarten:
„ … Wenn heute in Deutschland die Macht sozusagen stürzt und die Kommunisten sie aufheben, dann werden sie mit Pauken und Trompeten scheitern. Im besten Falle. Im schlechtesten wird man sie in Stücke hauen und weit zurückwerfen.“
Stalin, 1923
Die zweite, wirkliche proletarische Revolution
Im August 1923, ein halbes Jahr nach Beginn des “Ruhrkampfes”, sind Reichskanzler Cuno und seine „Regierung der Wirtschaft“ politisch am Ende.
Nach Massenprotesten treten er und sein Kabinett geschlossen zurück.
- Die Lage in Deutschland hat sich durch den zähen Streik und die Talfahrt der Goldmark so verschlimmert, dass Grigorij Sinowjew, Vorsitzender der „Kommunistischen Internationale“ (Komintern) und ebenfalls Mitglied der „Troika“, davon ausgeht, dass die „zweite, wirklich proletarische Revolution“ in Deutschland unmittelbar bevorstehen würde.
Eine „Sowjetrepublik Deutschland“ käme den Russen sehr gelegen, denn sechs Jahre nach der ihrer Revolution ist die Sowjetunion selbst bitterarm und vom Bürgerkrieg gezeichnet. Lenin liegt nach mehreren Schlaganfällen im Sterben und seine Troika steht unter enormen wirtschaftlichen Druck, um das riesige Land aus seinem rückständigen Zustand zwischen „Kakerlaken und Ikonen“ endlich ins industrielle 20. Jahrhundert zu holen.
Eine kommunistische Revolution in Deutschland würde bedeuten, die nach wie vor mächtigste Industrienation des Kontinents in die Sphäre der Kommunistische Internationale zu bringen.
Es wäre ein enormer Schub für die sowjetische Industrialisierung und man hofft, dass danach auch andere westeuropäische Staaten dem deutschen Beispiel folgen und wie Dominosteine in Richtung Weltrevolution kippen.
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Nachdem sich die Lage in Deutschland durch den Rücktritt der Regierung dramatisch zugespitzt hat, beginnt man deshalb in großer Eile mit den Vorbereitungen für einen kommunistischen Umsturz, der für den historischen 9. November geplant ist, aber als „Deutscher Oktober“ bezeichnet wird.
Ende August 1923 setzt die KPD mit “Unterstützung” sowjetischer Militärberater ein Revolutionskomitee ein, im September reist eine Delegation deutscher Revolutionäre zu weiteren Besprechungen nach Moskau.
Die Erwartungen der Komintern an die deutschen Genossen sind riesig.
Die KPD steht so unter Erfolgsdruck, dass sich KPD-Chef Heinrich Brandler bei seiner Visite in Moskau zu der Bemerkung hinreißen lässt, “jeder Thüringer Arbeiter hat ein Gewehr hinterm Ofen stehen” und sei bereit für die Revolution.
253.000 deutsche Kommunisten stünden zum Kampf bereit, Waffen seien genügend vorhanden, im Laufe von 6 bis 8 Wochen könnten fünfzehn rote Divisionen gebildet werden.
Er irrt sich.
„ … Entweder scheitert die Revolution in Deutschland und erschlägt uns, oder die Revolution gelingt dort, alles läuft gut, und unsere Lage ist gesichert.“
Stalin, 1923
1923: Stresemann als Retter in der Not
Als das Chaos am größten ist, die Weimarer Republik sowohl wirtschaftlich als auch politisch kurz vor ihrem Kollaps steht und rechts und links eifrig Umsturzpläne geschmiedet werden, tritt Gustav Stresemann als neuer Reichskanzler auf den Plan.
Im Weltkrieg war Stresemann noch ein überzeugter Monarchist, mittlerweile ist er Vernunftrepublikaner und Versöhner.
Er macht sich zunächst (fast) alle Parteien und Parlamentarier zum Feind, als er am 26. September den Abbruch des ruinösen „Ruhrkampfs“ verkündet.
Außerdem wagt Stresemann es, den Abwärtsstrudel der von vielen ungeliebten Weimarer Republik zu durchbrechen: Mit seiner Großen Koalition aus SPD, DDP, Zentrum und DVP bereitet er eine Währungsreform vor, die im November 1923 in Kraft tritt.
„ … Unter Prinzipienreitern galt Kompromissbereitschaft nicht als Tugend, sondern als Schwäche, Stresemann hingegen machte sie zu seiner Leidenschaft. Persönlich eher konservativ, zählte er zu den ‘Vernunftrepublikanern’, die dem Pluralismus viel abgewannen, auch wenn ihr Herz eher für die Monarchie schlug. Elegant und pragmatisch waren seine Kommunikationsformen. Der ‘Stresemann’ genannte Look — gestreifte Hose, schwarzes Jackett, Weste, hochgeschlagener Hemdkragen — ersetzte den abendlichen Wechsel zwischen Büroanzug und festlichem Cut: Man konnte gleich vom Amt zum Empfang eilen. Stresemann liebte es, festgefahrene Fronten aufzulösen, indem er sich in einen Gegenspieler hineiversetzte, dessen Sichtweise teilte und mit der eigenen abglich. Für die Militaristen galt schon das als Hochverrat … “
Aus: Harald Jähner, Höhenrausch: Das kurze Leben zwischen den Kriegen*
Der Deutsche Oktober 1923
Nur dreieinhalb Monate bleibt Gustav Stresemann Reichskanzler; trotzdem schafft er es in dieser kurzen Zeit, die Republik durch das Ende des Ruhrkampfs und die Währungsreform in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Bis zu seinem Tod 1929 bleibt Stresemann in allen folgenden Kabinetten Außenminister und kümmert sich um die Aussöhnung mit den ehemaligen Feinden des 1. Weltkriegs. 1926 wird ihm dafür gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand der Friedensnobelpreis verliehen.
Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte ist, dass sich die SPD nicht entscheiden kann, ob sie staatstragend oder revolutionär sein will. Auslöser dieser nächsten Krise ist ein Putsch der rechtskonservativen bayerischen Staatsregierung.
- Die bayerische Regierung ernennt Gustav Ritter von Kahr, Ex-Ministerpräsident und bis zum Putsch Regierungspräsident von Oberbayern, zum „besonderen Generalstaatskommissar” und unterstützt seinen angekündigten Marsch auf Berlin, eine Analogie zu Mussolinis erfolgreichen faschistischen Marsch auf Rom.
Daraufhin verhängt Reichspräsident Ebert den Ausnahmezustand über Deutschland.
In Sachsen, später auch in Thüringen, kommt es gleichzeitig zu Unerhörtem: Am 10. Oktober tritt dort erstmals die KPD in eine SPD-geführten Landesregierung ein, um als „republikanischen-proletarischen Verteidigung“ den von den bayerischen Putschisten angekündigten Marsch auf Berlin zu stoppen.
Die Hoffnung der linksgerichteten sächsischen und thüringischen Sozialdemokraten ist, im gemeinsamen Kampf mit der KPD gegen Rechts endlich auch die Feindschaft zwischen den Arbeiterparteien zu überwinden.
Die Revolution wird abgeblasen
Während die Sozialdemokraten in Sachsen und Thüringen auf ein friedlicheres Miteinander mit der KPD als Regierungsfraktion hoffen, treibt die KPD ein doppeltes Spiel.
Für sie ist die Regierungsbeteiligung in beiden Ländern ein wichtiger Baustein in ihren Planungen für die Weltrevolution, denn als Regierungspartei können sie — so die Erwartung — noch mehr Arbeiter für den „Deutsche Oktober” und damit für die zweite, wirklich proletarische Revolution in Deutschland mobilisieren.
(Als erste Revolution gilt die — gescheiterte — Novemberrevolution 1918.)
Aber es kommt anders.
Stresemann und Ebert schicken die Reichswehr, die am 20. Oktober in Sachsen, einige Tage später auch in Thüringen einmarschiert.
Per „Reichsexekution“ werden beide rot-rote Länderparlamente aufgelöst und alle kommunistischen Landesminister ihrer Ämter enthoben.
Bei den folgenden Demonstrationen kommt es zu Straßenschlachten; es gibt mehrere Dutzend Tote und Verletzte.
Das sozialdemokratische Hin und Her — mit den Kommunisten in den Ländern, gegen sie in Berlin — nimmt die KPD den Sozialdemokraten ausgesprochen übel. Mit fatalen Folgen für den weiteren Lauf der Geschichte.
Doch zunächst wird als Reaktion eine kommunistische Betriebs- und Arbeiterkonferenz einberufen, die den monatelang geplanten “deutschen Oktober” jetzt endgültig einläuten und zum bewaffneten Kampf aufrufen soll.
- Womit allerdings niemand gerechnet hat: Die Revolutionäre sind müde.
Oder eingeschüchtert durch das harte Vorgehen Eberts und Stresemanns in Thüringen und Sachsen.
Denn anders als von KPD-Chef Heinrich Brandler behauptet, sind die „Proletarischen Hundertschaften“ nicht zum bewaffneten Widerstand gegen die Reichsregierung bereit, sie wollen nicht einmal streiken. Die Mehrheit der 450 Delegierten entscheidet sich gegen jegliche Aktionen.
Die Revolution wird abgeblasen.
Nur in Hamburg erfährt man nichts davon und geht auf die Barrikaden. Für kurze Zeit gibt es eine Sowjetrepublik Stormarn und in Barmbek kommt es zu Straßenschlachten: Hamburg auf den Barrikaden
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2017 (überarbeitet 2024)
Lesen Sie im nächsten Beitrag: 1923. Fünf Jahre sind seit dem Ende des Weltkrieges vergangen, aber Deutschland kommt nicht zur Ruhe. In Hamburg üben die Kommunisten Weltrevolution und für wenige Stunden gibt es eine „Sowjetrepublik Stormarn“. Ernst Thälmann, Hamburgs charismatischer KPD-Führer, bringt sich für seine weitere Karriere in Stellung, Stalin, Hitler und die berüchtigte “Sozialfaschismustheorie” mischen auch mit.
Hamburg auf den Barrikaden
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Bildnachweise:
Woodrow Wilson (1919) Gemeinfrei
Einzug französischer Truppen in Essen, 1923, Von Bain News Service, publisher — Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C., Gemeinfrei
Wilhelm Cuno (links) mit Reichspräsident Ebert bei der Verfassungsfeier vor dem Reichstag (1923). Von Bundesarchiv, Bild 146‑1973-076–58 / CC-BY-SA 3.0
Mieterhöhung während der Zeit der Hyperinflation nach der französischen Besetzng des Ruhrgebiets im Januar 1923: Von 579,50 Mark (31. September 1922) auf 9004 Mark (1. April 1923) und schließlich auf 154.913.000 Mark (2. Oktober 1923). Agentur für Bildbiographie
Gartenfest für Vertreter der Ausländischen Presse beim Reichskanzler Dr. [Gustav] Stresemann. Der Reichskanzler inmitten ausländischer Journalisten. Von Bundesarchiv, Bild 102–00169 / CC-BY-SA 3.0
Verhaftung eines Mitglieds der Proletarischen Hundertschaften durch Reichswehr-Truppen.Bundesarchiv, Bild 102–00191 / CC-BY-SA 3.0
Hallo Susanne,
die “Goldmark” war schon seit 1914 nicht mehr durch Gold gedeckt und hieß ganz einfach Reichsmark, siehe auch den Wikipedia-Artikel zur Rentenmark:
“1914 war die Golddeckung jedoch aufgehoben worden; aus der „Goldmark“ wurde die Papiermark.”
Interessant auch daß alle drei Währungen (Goldmark, Reichsmark und Rentenmark) bis zur Währungsreform 1948 parallel weiter existierten, nur ab Kriegsende noch ergänzt durch die “Zigarettenwährung”.
Also alles schon mal da gewesen wenn man nun von Bitcoin und digitalen Zentralbankwährungen CBCD spricht.
In Goldmark wird ja noch bis heute der Versicherungswert von Gebäuden im ehemaligen Westdeutschland angegeben.
Bin gestern durch Zufall auf Deine Webseiten gestossen und aus dem Lesen nicht mehr heraus gekommen. Es ist das Beste zu Politik und Psychologie was ich bisher gesehen habe.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Max Rudolf Schneider
Lieber Max Rudolf, herzlichen Dank für deine Ergänzungen — und dein Lob! 🙂 Für Korrekturen und Ergänzungen brauche ich meine Leserinnen und Leser, deshalb an dieser Stelle ganz, ganz lieben Dank für diesen (und alle anderen) Kommentar/e, die das Bild schärfen. Uns alle eint das Wissen, dass Geschichte eben nicht aus drögen Fakten und Zahlen besteht, sondern von Menschen aus Fleisch und Blut ‘gemacht’ wird. Also auch von uns. Denn: Wer aus seiner Geschichte nicht lernt, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Und das muss in vielen Fällen nicht sein … Herzlichen Dank und liebe Grüße Susanne