Fotos bearbeiten: Auch wenn ein Foto auf dem Bildschirm gelungen aussieht, sollte man es mit drei schnellen Handgriffen digital nachbearbeiten.
Nützliche und einfache Foto-Bearbeitungstipps, um alte und neue Fotografien professionell für Fotobücher, Fotogeschenke und Biografien vorzubereiten
Alte Fotos bearbeiten und wiederherstellen
Alle Fotos, die nach der Durchsicht nicht gelöscht werden, sollten prinzipiell in drei einfachen Stufen bearbeitet werden, und zwar gleichgültig, ob sie mit der Digitalkamera frisch geschossen oder aus dem Familienalbum gescannt worden sind.
Das gilt wirklich immer und bei allen Fotos, die für die Nachwelt erhalten bleiben sollen — auch für die, die auf dem ersten Blick gut aussehen.
Zum Foto-Beauty-Programm gehören:
1) Tonwert und Helligkeit überprüfen und gegebenenfalls ändern
2) Farben überprüfen
3) NACHSCHÄRFEN!
Wer die Möglichkeit hat, sollte seine Fotos für die Nachwelt einer Frischekur unterziehen, denn Fotobücher oder Fotogeschenke sehen mit hellen und scharfen Fotos einfach besser aus.
Oft brauchen gelungene Fotografien bei Tonwert, Helligkeit und Farbe gar keine oder keine großen Änderungen, aber man sollte trotzdem ein bisschen spielen und ausprobieren, ob nicht noch was zu holen ist.
Sehr wichtig für den Druck ist das Nachschärfen.
- Nachschärfen sollte man erst, wenn man das endgültige Format eines Fotos kennt: Also erst das Layout festlegen, danach die Bilder schärfen.
Fotos sollten fürs Drucken leicht – ca. 10 Prozent – ‚überschärft‘ werden. Für die Optik macht das oft den entscheidenden Unterschied aus!
Extra-TIPP: Arbeiten Sie nicht zu stark mit Kontrasten!
Was auf dem Bildschirm gut aussieht, ist im Druck oft zu farblastig – das sind dann beispielsweise die Fotos, auf denen alle abgebildeten Menschen unnatürlich rote Köpfe haben!
Es gibt diverse Computerprogramme, mit denen Fotos sehr gut nachbearbeiten werden können, am weitesten sind Photoshop und seine gar nicht so leichtgewichtige Lightversion Photoshop Elements* verbreitet.
5 Einstellungen fürs Fotoschärfen (“Unscharf Maskieren”)
Wie das Fotografieren selbst, ist die professionelle Nachbearbeitung von Fotos eine Kunst, in der jede Menge Erfahrung und Know-how, aber auch Theorie steckt.
Für diejenigen, denen es weniger um Theorie, sondern hauptsächlich um schöne Bilder geht, gibt es hier die Abkürzung mit Werten, die sich beim Schärfen je nach Zweck und Anlass bewährt haben:
1) Für den Alltagsgebrauch: Stärke 120 %, Radius 1, Schwellenwert 3
2) Menschen: Stärke 150 % , Radius 1, Schwellenwert 10
3) Stadt- und Reisebilder: Stärke 65 %, Radius 3, Schwellenwert 2
4) Superscharf (viele Details, Sportfotos): Stärke 95 %, Radius 1,5, Schwellenwert 1
5) Fotos, die verkleinert worden sind (Web): Stärke 85 %, Radius 1, Schwellenwert 4
Scannen alter Fotografien
Alte Fotografien digitalisieren und damit verhindern, dass der Zahn der Zeit noch länger an ihnen nagen kann, ist eine lohnenswerte Aufgabe.
Spätestens dann, wenn man die Schätzchen im Schuhkarton für die Familienchronik oder besondere Geschenke verwenden möchte, müssen Fotos auf Papierabzügen, Dias oder Negative digital werden.
Für sehenswerte Scan-Ergebnisse sind einige wenige Dinge zu beachten:
1) Wählen Sie die Scan-Auflösung passend zur Ausgabegröße.
Das bedeutet: Wenn das Bild kleiner oder höchstens in Originalgröße abgebildet werden soll, muss das Bild in 300 Punkte pro Zoll (dpi) aufgelöst sein.
Um etwas Reserve für die spätere Bearbeitung zu haben, dürfen es auch 400 bis 600 dpi sein.
Soll das Bild im Buch größer werden als das Original, muss die Auflösung entsprechend nochmals höher gewählt werden.
Für ein 9x13 cm großes Bild, das ungefähr originalgroß gedruckt werden soll, könnte das etwa so aussehen wie OBEN abgebildet.
2) Scannen Sie in Farbe, auch wenn die Vorlage schwarzweiß ist.
Je mehr Informationen die Bilddatei enthält, desto einfacher ist sie später zu optimieren.
3) Schalten Sie alle Automatik-Funktionen Ihres Scan-Programms aus, denn die Scan-Software arbeitet in ihren Korrekturmechanismen meist sehr pauschal und grob.
Sorgen Sie für möglichst „unbehandelte“ Dateien – die Optimierung des Bildes ist im zweiten Schritt dann nämlich sehr viel einfacher und feinfühliger möglich.
Ausnahme: Wenn Ihr Scan-Programm eine Funktion zur automatischen Staub- und Kratzerentfernung hat, dann machen Sie von einem reparaturbedürftigen Bild je einen Scan ohne und mit Staub-Automatik, und wählen die optisch beste Datei aus.
4) Beschneiden Sie Ihre Bilder nicht; im Gegenteil kann sich ein kleiner Rand um das eigentliche Bild bei der Bildoptimierung und dem Layouten noch als nützlich erweisen.
5) Speichern Sie die Dateien unkomprimiert, sondern idealerweise im Format TIFF.
Wenn Sie die Scans per Internet übertragen müssen und die Datenmenge gering halten möchten, geht notfalls auch JPG (in hoher Qualitätsstufe); keinesfalls hingegen sollten Sie die Fotos in Word- oder PDF-Dateien einbetten.
Tipp: Nutzen Sie zur Übertragung großer Dateien statt E‑Mail oder Dropbox einen Filetransfer-Dienst wie wetransfer.com.
Alte Fotos bearbeiten: Reproduzieren oder Restaurieren?
Die Frage, ob man historische Fotos nur reproduziert oder doch verbessert, ist eine Gretchenfrage, die sich meistens nur von Fall zu Fall beantworten lässt.
Sollen die Farben eines ausgebleichten oder vergilbten Fotos aufgefrischt werden, oder möchten Sie das Bild in seinem gegenwärtigen Zustand wiedergeben?
Sind Staub und Kratzer charmante Zeugen der Zeit oder unliebsame Bildfehler?
Letztendlich ist die Antwort auf die Frage Geschmacksache, hängt aber auch vom Zeitbudget ab, denn die sorgfältige Retusche eines Bildes, an dem der Zahn der Zeit genagt hat, kann durchaus einige Stunden oder gar Tage in Anspruch nehmen.
Als Faustregel gilt: Je größer das Bild wiedergegeben wird, desto mehr Aufwand in der Nachbearbeitung ist angemessen.
Ganzseitige Fotos und insbesondere das Titelmotiv verdienen intensive Zuwendung, während es bei Abdrucken in besserer Briefmarkengröße kaum gerechtfertigt ist, mehr als ein paar Minuten in Optimierung und Retusche zu investieren.
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Weihnachten kommt immer so plötzlich?
Damit ihr von Weihnachten nicht überrascht werdet, findet ihr hier Geschenkideen für Menschen, die euch am Herzen liegen: Zum Entspannen, Entschleunigen, Trösten, Abgrenzen, Loslassen – oder einfach nur zum Genießen.
Mehr lesen: Weihnachtsgeschenke mit ätherischen Ölen I Blog Geschenke made for Mama
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2015, aktualisiert 2024
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Gelbstich von alten Fotos: Woher ihr sonniger Flair kommt und wie man das Gelb (oder Rot) auf Bildern aus den 1970er und 1980er Jahren wieder loswerden kann.
Bildbearbeitung: Die gelben Achtziger
Buch- und Programmempfehlungen:
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Professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop® oder Adobe Photoshop Lightroom kann man nur abonnieren, was ziemlich teuer ist, wenn man nur ab und zu seine Fotos professionell aufbereiten möchte. Die gar nicht so leichtgewichtige Lightversion Photoshop Elements mit vielen sehr hilfreichen Funktionen und Tools für die Bildbearbeitung kann man dagegen kaufen und unbefristet nutzen. Deshalb hier meine Empfehlung für diese tolle Software, die ich selbst seit vielen Jahren nutze.
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Adobe Photoshop Elements 2024|Standard |1 Gerät | PC/Mac | unbefristet | Box inkl. Aktivierungscode*, Adobe, 2023
Das Beste aus seinen Fotos herausholen mit Photoshop Elements, der “kleinen”, aber unschlagbar guten Light-Version von Adobe Photoshop. Das Programm umfassend kennenlernen, kann man mit diesem großartigen Handbuch zum Lernen und Nachschlagen, das wirklich alle Funktionen der Software Schritt für Schritt und super verständlich erklärt.
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Jürgen Wolf, Photoshop Elements 2024: Das umfassende Handbuch*, Rheinwerk Fotografie; 2023
Mit Bildern Geschichten erzählen … In diesem Buch geht es zwar in erster Linie um Fotografie, aber der richtige Blick hilft eben auch, wenn man alte Fotos bearbeitet und zusammenstellt. Von daher nicht nur ein großartiges Buch übers Fotografieren, sondern auch ein sehr inspirierendes und Blick-schärfendes. Empfehlenswert!
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Tipps und Tricks für die eigene Biografiearbeit, Wissenswertes über die digitale Bearbeitung alter Familienfotografien, Fragenkataloge und Inspirationen, was für nachfolgende Generationen aufgeschrieben werden sollte — auch Rezepte!
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Frag’ Oma: Wichtige Fragen an Oma und Opa*, Agentur für Bildbiographien, 2015
Anleitung, Inspiration und Fragenkataloge, Tipps & Tricks für den Eisnstieg ins biografische Schreiben und zum Sammeln, Sortieren und Bearbeiten alter Familienfotigrafien — speziell für Opas, Onkel und natürlich auch alle anderen (männlichen) Familienmitglieder, die etwas zu erzählen haben.
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Frag’ Opa — Wichtige Fragen an Oma und Opa*, Agentur für Bildbiographien, 2015, Gebunden
Weiterführende Beiträge:
Fotokalender & Fotobücher: Wer ein selbst gestaltetes Fotogeschenk oder ‑buch verschenkt, verschenkt Wertschätzung. Damit sich der Aufwand lohnt und (alte) Familienfotografien zusätzlich zur Geste auch optisch den Wow-Effekt bekommen, den sie verdienen, lohnt es, sich im Vorfeld über Bildbearbeitung, Layout-Möglichkeiten und Druckanbieter und ‑kosten zu informieren.
Fotogeschenke optimal selbst gestalten.
Biografisches Schreiben: Es reicht nicht mehr aus, die geerbten Fotoalben und Stammbücher zu hegen und zu pflegen, denn ihr Inhalt wird für nachfolgende Generationen sinnlos, wenn das Wissen dazu verloren gegangen ist.
11 Tipps, die Sie beim biografischen Schreiben beachten sollten
Familiengeschichte: Alte Fotografien und Dokumente finden sich oft an den unmöglichsten Stellen. Oft sind sie dort, wo man sie niemals vermutet hätte. Ein kleiner Tipp für alle, die immer mal wieder zufällig über schöne und besondere Fundstücke stolpern: ein Ordner, ein paar Einsteckfolien, Trennblätter und ein winziges Plätzchen im Regal oder Bücherschrank.
Was tun mit alten Familienfotos und Dokumenten?
Zeitzeugenberichte und alles Wichtige für die eigene Biografiearbeit von “A” wie Anfangen bis “Z” wie Zuschussverlage
Zeitzeugen I Generationengespräch
Linkempfehlungen:
Urheberrechte: Fremde Bilder verwenden
Wer ein spannendes Buch schreibt, will manchmal mehr.
Mehr Bilder und vor allem: mehr Publikum.
Für alle, die mehr wollen und für ein Buchprojekt, das für eine Veröffentlichung bestimmt ist, zusätzliche Fotos anderer Urheber suchen, spielen Urheberrecht und Creative Commons Urheberrechtlizenzen eine wichtige Rolle:
Sinn und Zweck der Creative Commons Lizenzen anschaulich erklärt:
Urheberrecht.de: Creative Commons — Urheberrechtliche Freiheit für kreative Inhalte?
Die Bedeutung der Creative Commons Lizenzen im Detail:
https://creativecommons.org/licenses/
Urheberrechte: Marken & Designs
Wer unsicher ist, ob er mit seinem Titel oder Design gegen das Markenrecht eines anderen verstößt, kann hier eine kostenlose Recherche durchdühren:
DPMAregister/Registerauskunft
Bildnachweise:
Agentur für Bildbiographien
Guten Tag,
leider erwähnen Sie nur Photoshop und Lightroom. Beides Programme die den kleinen Geldbeutel bzw. einfach mal schnell Anwenden nicht zu empfehlen sind.
Da viele noch alte Bilder ( 1950er Jahre) haben aber leider das nötige Knowhow zu den o.g. nicht Programmen ( auch wenn man damit die besten Ergebnisse erzielen kann ), könnten Sie vielleicht einfach zu handhabende Programme oder Onlinedienste die gute Ergebnisse erzielen benennen.
Ich hatte auch schon gesucht. Aber entweder konnte man keinen nennenswerten Verbesserung feststellen oder sehr stark nachbearbeite Bilder die nicht mehr ansehnlich waren. Da ich leider nicht beurteilen kann was man aus den Vorlagen wirklich was ansehnliches zaubern kann fehlt mir daher jegliche Vorstellung was man als “gutes Ergebnis” bezeichnen kann.
Schönen 2. Weihnachtstag
Gruß J. Bergmann
Hallo Herr/Frau Bergmann,
ich habe nicht Photoshop, sondern Photoshop Elements erwähnt, der kleine preisgünstige “Bruder” (oder Schwester) von Photoshop. Man kann sich relativ schnell in dieses Programm einarbeiten, man muss es nicht “mieten” wie die großen professionellen Programme und erzielt sehr gute Ergebnisse — gerade beim Auffrischen alter Bilder. Das ist durchaus trickreich und muss per Hand für jedes einzelne Bild gemacht werden. Ein (bezahlbarer) Online-Dienst, der das leistet, ist mir nicht bekannt. Deshalb meine Empfehlung, es selbst in die Hand zu nehmen.
Herzliche Grüße und einen guten Start ins neue Jahr
Susanne