„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Goethe. Wer sonst?
Der Dichterfürst hatte es gut, denn zu seiner Zeit waren die Flügel und Wurzeln noch relativ klar zu definieren.
Und heute?
Gelten „Hollister“, „Abercrombie & Fitch“ und „Superdry“ als Wurzeln oder als Flügel? Oder war da noch was?
Die Familienforscher ist ein mutiges neues Projekt, das Kindern und Jugendlichen einen Weg zu ganz anderen Wurzeln zeigt: zu ihren eigenen.
Und die verleihen bekanntlich Flügel.
Apfel sucht Stamm
Früher war vieles anders.
Nicht unbedingt immer besser, aber anders.
„Oral History“ hieß noch Familiengeschichte und fand regelmäßig am Sonntagnachmittag mit Oma, Opa, Tanten und Onkel bei Kaffee und Kuchen statt.
Für die mitgeschleppten Kinder waren diese Familienrunden nicht immer eine Quelle reiner Freude, denn oft wiederholten sich die Geschichten und kamen immer wieder auf den Familientisch, häufig auch noch in unterschiedlichen, manchmal verwirrenden Variationen.
Aber egal, mitbekommen hat der Nachwuchs die Anekdoten, Schicksale, Menschen und Bilder ihrer Familie trotzdem, ob sie wollten oder nicht.
Zuhören musste man (kein IPhone, keine „Hörstäbchen“!), und für’s spätere Leben gelernt haben aus den Familienerzählungen dann doch irgendwie alle.
Zumindest war „früher“ jedem klar, von welchem Stamm er gefallen ist und wo seine Wurzeln liegen – im Guten wie im Schlechten.
Du und Deine Trümmerfrauen-Geschichten
Auch heute scheint Genealogie, also Familienforschung, eher ein klassisches Rentner-Hobby zu sein und mangels regelmäßiger Kaffeetafeln – Familien leben heute viel weiter voneinander entfernt, gemeinsame Treffen sind seltener möglich – werden Stammbäume und Anekdoten, Geschichte und Geschichten nicht mehr erzählt.
Das ist schade. Aber es gibt eine gute Alternative: Man schreibt sie auf
„Erst bei den Enkeln ist man so weit, dass man die Kinder ungefähr verstehen kann“, lautet ein bekanntes Zitat von Erich Kästner.
Umgekehrt scheint tatsächlich erst eine größere Portion Lebenserfahrung notwendig zu sein, bevor die eigenen familiären Wurzeln interessant und relevant werden.
„Du und Deine Trümmerfrauen-Geschichten“ bekam beispielsweise die Autorin Christa Luise Seiß, Jahrgang 1946, von den eigenen Nachkommen zu hören, nachdem sie begonnen hatte, ihre spannenden Jahre in West-Berlin während der APO-Zeit aufzuschreiben.
Sind Wurzeln also eine Rentner-angelgenheit, und für die Jungen bleiben die Hollister-, Abercrombie & Fitch- und Superdry-Flügel?
Ein klares Nein zu dieser familiären Arbeitsteilung sagen Timo Kracke und Freya Rosan, die mit ihrem Projekt Familienforscher.info für Eltern, Großeltern, Erziehern und Lehrern eine inspirierende Plattform geschaffen haben, um Familiengeschichte für Kinder und Jugendliche interessant und erlebbar zu machen.
Familiengeschichtsforschung
Beim Thema „Familiengeschichte“ schütteln sich die meisten Kinder und denken automatisch an Lupen, alte Fotos und dicke Wälzer. Staubiger Kram eben, der mit ihrem Leben nichts oder zumindest nicht viel zu tun hat.
Wir als Eltern, Großeltern, Erzieher oder Lehrer wissen, dass dem nicht so ist und sind uns sehr bewusst, wie groß der Einfluss unserer Herkunft auf unser Leben, Fühlen und Denken ist.
Aber wie vermittelt man diese Erkenntnis Kindern und Jugendlichen?
Die Frage klingt viel akademischer, als sie tatsächlich ist, denn Kinder und Jugendliche sind eigentlich viel zu neugierig, um Geschichten und Schicksale (ihrer Ahnen) links liegen zu lassen.
Gerade wenn man heranwächst, sich orientiert und versucht, zunehmend selbständig mit seinem eigenen Leben zurechtzukommen, brennt die Frage „Wie haben das andere gemacht?“ unter den Nägeln. Und wo finden sich für diese Fragen die besten Vorbilder, Schicksale, Antworten und Lösungsmöglichkeiten? Eben!
Wichtig ist – wie so oft – die Verpackung.
Staubtrocken, mit Lupe und erhobenem Zeigefinger sollte Familiengeschichte für Kids nicht daherkommen, sonst wird sie schnell wieder in die Schublade „Für Oma und Opa“ zurückgelegt.
Dass Genealogie aber durchaus aufschlussreich sein kann und das Zeug hat, ein echter Spaß für den Nachwuchs jeglicher Altersklasse zu werden, zeigen die Familienforscher auf ihrer Webseite und in ihren Webinaren mit vielen Ideen und Vorlagen, die sich bunt, spielerisch und völlig staubfrei mit der Erforschung von Familie und Geschichte beschäftigen.
Prädikat: sehr lesenswert! Übrigens auch für kinderlose Ahnenforscher.
11 Tipps, die Sie beim biografischen Schreiben beachten sollten
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2015, überarbeitet 2019
Podcast zum Nachhören “Der Genealoge” von und mit Timo Kracke
dergenealoge.de/podcast-36
Weiterführende Links zum Thema biografisches Schreiben und Publizieren:
Der Link zu den Familienforschern:
www.familienforscher.info
Familiengeschichte erlebbar machen auf Facebook:
https://www.facebook.com/FamiliengeschichteErlebbarMachen
Familiengeschichte I: Alte Fotografien und Dokumente finden sich oft an den unmöglichsten Stellen. Oft sind sie dort, wo man sie niemals vermutet hätte. Ein kleiner Tipp für alle, die immer mal wieder zufällig über schöne und besondere Fundstücke stolpern: ein Ordner, ein paar Einsteckfolien, Trennblätter und ein winziges Plätzchen im Regal oder Bücherschrank.
Was tun mit alten Familienfotos und Dokumenten?
Familiengeschichte II: Mit Geschichte und Geschichten Barrieren überwinden. Lesen Sie mehr über Geschichte und Geschichten in unserer Kategorie:
Zeitzeugen
Tanthologie: “Coole Schwestern werden zu Tanten befördert”, heißt es, aber trotzdem muss das Tanten-Dasein ziemlich erbämlich sein. Für Mütter spuckt Wikipedia eine Fülle zärtlicher Kosenamen aus: Mama, Mutti, Mueti, Mutsch, Mami, Ma, mum (englisch), mom (amerikanisch).
Für Tanten gibt es dagegen nur harte Daten und Fakten: Erbtante, Großtante, Kindergartentante, Nenntante, Patentante, Petuhtantendeutsch, Sabbeltante, Tante-Emma-Laden, tantenhaft, Tratschtante, Tunte und Urgroßtante. Woran das liegt? Wissen wir nicht auch nicht, wollen das aber ändern. Denn: Tanten sind viel besser als ihr Ruf!
Die Psychologie der Erbtante
Geschwisterliebe: Geschwister sind die Menschen, mit denen wir die längste Beziehung unseres Lebens führen. Egal, ob wir ewige Rivalität oder immerwährende Liebe pflegen, nicht nur der Charakter unserer Geschwisterbeziehung, sondern auch der Platz in der Geschwister-Reihenfolge ist von Bedeutung.
Kleine Schwester, großer Bruder. Geschwisterkonstellationen
Aufschieben: „Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle …“. Na, Sie wissen schon.
Schön ist anders, denn ‚eigentlich‘ möchte und müsste man dringend vorankommen. Doch die „Aufschieberitis“ greift ebenso wie ihre nahe Verwandte, die „Schreibblockade“, gerne um sich. Wenn sie da ist, geht nichts mehr. Zumindest scheinbar. Aufschieben kann aber auch sein Gutes haben und sogar nützlich sein: Beispielsweise, um noch besser zu werden.
10 Tipps gegen Aufschieberitis und sonstige Blockaden
Fotos: Die 1970er und 1980er Jahre müssen ein sehr sonniges Zeitalter gewesen sein. Diesen Eindruck dürfte zumindest bei den digital natives entstehen, also den „digitalen Eingeborenen“, die noch nie mit einer analogen Kamera fotografiert haben, wenn sie in unseren Fotoalben jener Jahre blättern. Es ist alles so — gelb … stichig.
Bildbearbeitung: Die gelben Achtziger
Kindheit: Die Kindheit ist die prägendste Zeit in unserem Leben. Über Mütter und Väter, Geschwisterliebe, transgenerationale Vererbung und Kindheitsmuster, die uns unser gesamtes Leben begleiten.
Kinder, Kinder
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Bildnachweise:
Familienforscher.info
Agentur für Bildbiographien
Die Agentur für Bildbiographien bringt seit 2012 Lebens-. Familien- und Unternehmensbiografien als Bildbiographien ins Buch und bietet außerdem einen Ghostwriting-Service mit den Schwerpunkten Geschichte und Psychologie an.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.bildbiographien.de