Die Kraft der feinen Düfte: Der kürzeste Weg von der Außenwelt zu unserem Gehirn geht über die Nase. Düfte und Gerüche sind die schnellste neuronale Verbindung zu unseren Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen.
Wie man ätherische Öle gezielt für mehr Wohlbefinden, innere Ruhe und besseren Schlaf einsetzen kann.
Wie Düfte unser Leben beeinflussen
Schöne Düfte machen uns glücklich. Deshalb kaufen wir teure Parfums und duftende Seifen. Wir riechen beim ersten Kennenlernen, ob ein Mensch für unsere Nase gut riecht (sympathisch!) oder müffelt (unsympathisch!).
Man schätzt, dass jeder Mensch etwa 1 Billion Geruchsstoffe unterscheiden kann. (Auch Menschen ohne Geruchssinn können das dank der Rezeptoren für Duftstoffe auf den Körperzellen).
Unsere feinen Nasen haben wir der Evolution zu verdanken. Denn mit unserem Geruchssinn können wir unterscheiden, was gut — essbar — für uns ist, und vor welchen Geruchsquellen wir uns lieber hüten sollten. Ein überlebenswichtiger Vorteil für unsere Vorfahren, die Steinzeitmenschen.
Unser Riechhirn ist der älteste Teil unseres Gehirns; aus ihm ist unser modernes Großhirn entstanden. Es steuert unsere Erinnerungen und Emotionen – und zwar unbewusst, ohne dass das, was wir riechen, im Hirn erst kompliziert verschaltet und “durchdacht” werden muss.
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Wer auf seine Nase “hört”, entscheidet oft besser. Denn wir sehen und hören unsere Umwelt nicht nur, sondern bekommen ganz wesentliche Informationen über unsere Nase. Die Geruchspsychologin Bettina Pause über unseren Geruchssinn, ohne den wir nicht denken, fühlen und uns erinnern könnten. Sehr interessant!
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Prof. Dr. Bettina M. Pause, Shirley Michaela Seul: Alles Geruchssache: Wie unsere Nase steuert, was wir wollen und wen wir lieben*, Piper Taschenbuch, 2022
Das macht unseren Geruchsinn so einzigartig, denn alle anderen Sinnesreize wie Sehen, Hören oder Tasten laufen erst über den Thalamus, dem “Tor zum Bewusstsein” im Gehirn, in dem alle Sinneseindrücke aus der Um- und Innenwelt des Körpers gesammelt, “gefiltert” und zur Bewusstwerdung an die Großhirnrinde weitergeleitet werden.
- Düfte und Gerüche sind anders. Denn das, was wir riechen, quetscht sich nicht erst durch das Thalamus-Tor, sondern wirkt direkt auf unser limbisches System, also unser Gefühls- und Erinnerungszentrum. Das funktioniert auch, wenn wir gar nicht merken, dass wir was riechen.
Wir Menschen sind ‘Riechtiere’. Das schreibt die Professorin für Biologische Psychologie und Sozialpsychologie an der Heinrich-Heine ‑Universität in Düsseldorf, Bettina Pause.
“Ohne Gerüche könnten wir Menschen nicht fühlen, erinnern oder sprechen. Wir wären maximal auf einem Entwicklungsstand wie Schwämme, Würmer, Insekten und Quallen …“
Aus: Bettina Pause, Alles Geruchssache: Wie unsere Nase steuert, was wir wollen und wen wir lieben*
- Man kann zwar wegsehen und weghören — aber wegriechen kann man nicht.
Ätherische Öle und Emotionen
Die emotionale Wirkung ätherischer Öle verläuft über 2 Wege: Zum einen über Konditionierung, also Erfahrungen, die wir mit bestimmten Düften und Gerüchen verbinden. Lavendel, das uns an unsere geliebte Oma erinnert. Zimt, Nelke und Orange, die uns … genau, sofort an Weihnachten erinnern.
Der 2. Weg ist etwas komplizierter und hat mit Biochemie und der einzigartigen Physiologie unseres Körpers zu tun: Düfte wirken einerseits über das limbische System, aber auch über Rezeptoren auf unseren Körperzellen. Das erklärt, warum ätherische Öle auch Menschen unterstützen können, die keinen Geruchssinn mehr haben oder nur noch eingeschränkt riechen können.
- Jeder Tropfen eines aus Pflanzen gewonnenen natürlichen ätherischen Öl enthält 50 bis 300 unterschiedliche chemische Substanzen; kein ätherisches Öl ist identisch mit dem einer anderen Pflanze.
Je nachdem, wie die Zusammensetzung ist, haben ätherische Öle unterschiedliche Wirkansätze für Körper und Emotionen, und können uns unterstützen, unsere „Baustellen“ zu bearbeiten und unser Wohlbefinden zu steigern.
Die Zusammensetzung der chemischen Stoffe natürlicher ätherischer Öle bestimmt, welche Düfte uns in unserer jeweiligen Lebenssituationen in besonderer Weise unterstützen können.
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Schöne Düfte machen uns glücklich.
Die Zusammensetzung der chemischen Verbindungen in natürlichen ätherischen Ölen bestimmt, welche Düfte uns in unserer jeweiligen Lebenssituationen in besonderer Weise unterstützen können. Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten:
Mehr lesen: Ätherische Öle und Emotionen I Blog Geschenke made for Mama
Ätherische Öle: Neue Hoffnung durch altes Wissen
Pflanzen produzieren ätherische Öle natürlich nicht, damit wir etwas Gutes zum Riechen haben, sondern aus purem Eigennutz. Sie schützen sich mit ihren Duftstoffen vor Fressfeinden (z.B. Basilikum) und Parasiten (Lavendel), locken Bestäuber an (viele ätherische Öle) und kommunizieren miteinander (alle).
Wir Menschen sind nur die glücklichen Trittbrettfahrer von Pflanzendüften und profitieren davon, dass unser Hirn und unsere Körperzellen auch ohne Nasen ein feines Näschen für Pflanzendüfte haben.
Wie Jasmin unsere Nerven beruhigt
Carveol, ein Inhaltsstoff von Jasmin, bindet genau an die Rezeptoren im Schlafzentrum von Mäusehirnen, die auch als Bindungsstellen des körpereigenen — beruhigendenden — Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) dienen.
Es kann dadurch die Bindung an die Rezeptoren die GABA-Wirkung um das 100-fache verstärken — und zwar nach exakt dem gleichen Mechanismus wie Valium.
Aus: Frankfurter Rundschau: Der Duft der Weihnacht
Das Wissen darüber ist uralt. Schon der „Mensch vom Tisenjoch“ – Ötzi – trug vor 5300 Jahren Adlerfarn bei sich, ein Kraut, das man in grauer Vorzeit zur Bekämpfung von Darmparasiten aß.
Aber nicht nur er, sondern auch die alten Ägypter, die Babylonier und die Kräuterkundigen des Mittelalters wie Hildegard von Bingen nutzten Pflanzen und deren ätherische Öle als konzentrierte Form (denn nichts anderes macht Öl-Destillation: Konzentration) zur Schönheitspflege, aber auch zur Bekämpfung von Unwohlsein und Krankheiten.
Lange Zeit war dieses Wissen in Vergessenheit geraten. Vergessen haben wir auch, dass die meisten unserer modernen Medikamente pflanzliche Vorbilder haben und von der Natur abgepaust wurden. Berühmte Beispiele dafür sind:
- Kurkuma (Curcumerin)
- Tollkirsche (Atropin)
- Maiglöckchen
- Acetylsalicinsäure, die man ursprünglich mühsam aus Weidenrinden gewann, bis es dem jungen Chemiker Felix Hoffmann gelang, den Wirkstoff im Labor künstlich nachzubauen und als Aspirin® maschinell zu produzieren.
Bis heute arbeiten medizinische Forschungslabore mit großen Pflanzenbibliotheken, um neue Wirkstoffe für Krankheiten zu finden. Mit großem Erfolg: Die Wirkstoffe Vinblastin und Vinchristin beispielsweise, die man zur Behandlung von Brust- und Lymphzellkarzinomen einsetzt, sind 2 von insgesamt 70 hochwirksamen Alkaloide der „Rosafarbenen Catharanthe“
Pflanzenkraft und moderne Medizin sind kein Widerspruch, sondern gehen Hand in Hand.
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Moderne Medikamente lassen sich zwar preiswert und in großen Mengen herstellen, aber sie haben den Nachteil, dass sie in der Regel nur einen Wirkstoff enthalten. Dadurch fehlt der natürliche Gegenspieler, mit dem unser Körper Wirkung und Nebenwirkung selbst ausbalancieren kann.
- In Pflanzenextrakten, in denen viele, manchmal bis zu 300 unterschiedliche Wirkstoffe enthalten sind, ist der Gegenspieler immer automatisch dabei und kann Nebenwirkungen in Schach halten.
- Das kann wichtig werden, denn jede Therapie hat das Problem von Nebenwirkungen (… keine Wirkung ohne Nebenwirkung …). Oft kann nicht die Dosierung eingenommen werden, die wünschenswert wäre, weil die Nebenwirkungen dann zu stark sind: Die Dosis macht das Gift.
Das Ende der Wirksamkeit eines Medikaments ist häufig eine Frage der Dosis, die man verabreichen kann. Ätherische Öle als Zusatz zu einer Therapie können dann eine gute Option sein.
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Ätherische Öle und ihre Anwendung
Die Duftstoffe, die wir riechen, essen, trinken oder auf die Haut reiben, gelangen durch die Lunge, Magen und Darm oder die Haut in unser Blut und werden so über den ganzen Körper verteilt.
Dank unserer zellulären Duftrezeptoren und unseres Riechhirns werden Signale zwischen Zellen und Organen übertragen und können ausgleichend wirken, wenn unsere Emotionen oder unser Organismus in Unordnung geraten ist.
Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der nach Schätzungen etwa 80% aller Erkrankungen auf sogenannte “Zivilisationskrankheiten” zurückzuführen sind, also auf schädliche Umwelteinflüsse und Lebensstil — Essen mit zuviel Zucker und Fett, zu wenig Bewegung, Zigaretten und Alkohol.
- Viele Menschen stehen ständig unter Strom und haben kaum noch die Möglichkeit, nach Stressphasen wieder zu regenerieren.
Hier können ätherische Öle in besonderer Weise helfen, denn Körper, Geist und Seele hängen eng miteinander zusammen. Nachgewiesen ist beispielsweise, dass ätherische Öle sehr schnell Atem- und Herzfrequenz beruhigen können. Verbunden mit Atem- und Entspannungsübungen kann das ein erster wichtiger Schritt sein, um den gefährlichen Kreislauf aus ständiger An- und Überforderung, Erschöpfung, permanenter Anspannung und Schlaflosigkeit zu stoppen.
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Müdigkeit, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und vieles mehr können Folgen von Dauerbelastung und permanenten Stress sein. In diesem lesenswerten Leitfaden werden die Ursachen und Zusammenhänge körperlicher und emotionaler Themen anschaulich und sehr informativ erklärt, dazu gibt es jede Menge Informationen, welche ätherischen Öle beim Auflösen der jeweiligen Symptomatik helfen können. Sehr empfehlenswert!
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In einem Tropfen eines guten ätherischen Öls sind circa 4 Trillionen Duftmoleküle enthalten.
- Rechnet man das auf die etwa 100 Billionen Körperzellen um, erreichen pro Tropfen ätherisches Öl rund 40.000 Duftmoleküle jede einzelne Zelle. Die Wirkstoffe der ätherischen Öle können je nach Struktur sowohl körperliche Prozesse anstoßen und ausbalancieren als auch unseren Gefühlshaushalt ins Gleichgewicht bringen.
Über Rezeptoren “arbeiten” sie hauptsächlich von außen, Duftmoleküle mit besonderer chemischen Struktur schaffen es aber auch in die Zellen hinein.
Das ist der Grund, warum bestimmte ätherische Öle bei viralen Infekten empfohlen werden, denn Viren verschanzen sich in den Zellen und sind deshalb für die meisten Wirkstoffe nicht angreifbar.
“Klassiker” unter den ätherischen Ölen sind zum Beispiel:
Echter Lavendel: wird seit Jahrhunderten wegen seines unverwechselbaren Aromas und seiner beruhigenden und schlaffördernden Wirkung als Hausmittel geschätzt. Emotional gilt Lavendelöl als “Öl der Kommunikation”, das uns durch schwierige Gespräche und Präsentationen helfen kann.
Besonders beim Lavendelöl sollte man auf die Reinheit und Qualität des ätherischen Öls achten! Denn viele Anbieter lassen ihr „Lavendelöl“ aus dem preisgünstigen Lavendel-Hybrid Lavandin herstellen (Lavandula x intermedia) und verkaufen es als „100% reines Lavendelöl“. Als Raumduft mag das ok sein, auf der Haut brennt allerdings der scharfe Kampfer. Deshalb bitte immer auf den echten Lavendel (Lavandula angustifolia) achten.
Leider ist es auch gesetzlich erlaubt, „100% reines Lavendelöl“ aufs Etikett zu schreiben, wenn nur 10% des Inhalts echtes Lavendelöl sind und der Rest mit billigeren, oft synthetischen Füllstoffen aufgefüllt ist.
Weihrauch: gilt als “König der ätherischen Öle”.
Sein warmer würziger Duft wirkt entspannend und beruhigend und schenkt das Gefühl tiefen inneren Friedens. Emotional gilt es als “Öl der Wahrheit”; es schützt, nährt und lehrt uns wie ein liebevoller Vater. Deswegen wird es auch empfohlen, wenn man ein Problem beim Thema “Vater” hat.
Zitrusöle: gelten als sanfte Stoffwechselreiniger, machen gute Laune, schärfen den Verstand und helfen in emotional schwierigen Zeiten oder unklaren Situationen. Orangenöl gilt emotional beispielsweise als “Öl des Überflusses”, Zitronenöl (Lemon) als “Öl der Fokussierung”.
Thymianöl: ist nicht nur ein bewährtes Hausmittel bei Husten, Erkältung und Erschöpfung, sondern hilft auch nach der Erfahrung vieler Betroffener in vielen Fällen bei hartnäckigem Schnarchen. Emotional gilt Thymianöl als “Öl des Loslassens und des Vergebens”.
Der richtige Umgang mit ätherischen Ölen
In ätherischen Ölen steckt durch den Destillations-Prozess geballte Pflanzenkraft.
Ein Tropfen reines Pfefferminzöl entspricht in seiner Wirkung etwa 28 Tassen Pfefferminztee. (Das sind 5 Tee-Kannen.)
Anders als synthetische Duftstoffe enthalten echte ätherische Öle (das heißt: aus Pflanzen gewonnene) nicht nur ein paar wenige Duftmoleküle, sondern sehr viele verschiedene und vor allem: wirksame.
Reines Lavendelöl enthält beispielsweise über 300 unterschiedliche wirksame Moleküle, die sich ergänzen, ausgleichen und verstärken. Diese Kombination vieler verschiedener Wirkmoleküle ist der Grund für die ausgleichenden Effekte und die sehr niedrige Nebenwirkungsrate (echter!) ätherischer Öle.
Um von der Kraft der reinen Öle profitieren zu können, sollte man folgende Punkte beachten:
1) Ätherische Öle vertragen keine Hitze
Ätherische Öle werden oft als Öle für Duftlampen oder Duftkerzen verkauft.
Das ist keine gute Idee, denn Hitze zerstört die komplexen Strukturen der Monoterpene, Sesquiterpene und anderer Moleküle, die für die Wirkung der Öle zuständig sind.
Besser ist es deshalb, das Öl seiner Wahl zwischen den Händen zu zerreiben und einzuatmen, einen Tropfen hinters Ohr zu massieren (empfiehlt sich zur Entspannung z.B. mit Lavendelöl) oder zwei bis drei Tropfen eines Öls k a l t durch spezielle Diffusoren in der Raumluft zu zerstäuben.
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Mit ätherischen Ölen anfangen — welche ätherischen Öle und Ölmischungen besonders geeignet sind und wie man sie anwendet.
Mehr lesen: Anfangen mit ätherischen Ölen I Blog Geschenke made for Mama
Ganz ausgezeichnet ‘arbeiten’ ätherische Öle übrigens auch über die Fußsohlen. Die Wirkstoffe ätherischer Öle gelangen von den Fußreflexzonen der Fußsohle sehr schnell in den Blutkreislauf und verteilen sich dadurch optimal im ganzen Körper.
2) Synthetische Duftstoffe sind oft schädlich
Sehr häufig werden künstlich hergestellte Öle oder Aromen beispielsweise als Raumlufterfrischer angeboten — Sie erkennen die ‘Synthetischen’ meistens an einem leicht seifigen Nachgeschmack.
Schlimmer als die ‘B‑Note’ im Geruch sind allerdings die vielen Zusätze, die synthetisch hergestellte Duftstoffe haben; sie stehen im Verdacht, Allergien auslösen zu können.
Wer eine Neigung zu Allergien oder Asthma hat, sollte künstliche Düfte und Aromen soweit wie möglich vermeiden. (Dabei bitte auch an Seifen, Putz- und Waschmittel denken, auch sie enthalten synthetische Duftstoffe.) So manches Neurodermitis-Kind profitiert beispielsweise sehr vom Umstellen des Waschmittels auf ein Duftstoff-freies ‘Sensitiv’-Produkt (es muss nicht mal ‘Bio’ sein, Hauptsache künstliche Aromen und Duftstoffe bleiben draußen).
Natürliche ätherische Öle werden in der Regel von Allergikern hervorragend vertragen, synthetische nicht.
3) Viel hilft nicht viel!
Wir alle sind ein bisschen daran gewöhnt, dass “viel” angeblich auch viel helfen soll. Bei ätherischen Ölen kann man sich diesen Glaubenssatz gleich wieder abgewöhnen.
Denn durch den Destillations-Prozess sind reine ätherische Öle ohne Füll- und Zusatzstoffe hochkonzentriert; in jedem Tropfen Öl stecken mehr als genug Wirkmoleküle, um Zellen und limbisches System ausreichend zu versorgen.
Besonders am Anfang sollte man deshalb sogar erst einmal mit Verdünnungen arbeiten, um seine persönliche Wohlfühl-Dosierung zu finden: Das Öl seiner Wahl erstmal mit einem guten Trägeröl verdünnt auf die Haut auftragen und bei Ölen, die für die innere Einnahme zugelassen sind, erstmal einen Tropfen statt zwei oder drei einnehmen.
4) Billiges oder teures ätherisches Öl?
Wie immer gilt: Auf den Inhalt kommt es an.
- Um Öle möglichst preiswert herzustellen, werden oft Kunstgriffe angewandt. Es gibt beispielsweise drei unterschiedliche Lavendelarten, für den therapeutischen Gebrauch kommt allerdings nur das Öl zum Einsatz, das durch Wasserdampfdestillation aus den Blüten des echten Lavendels (Lavandula angustifolia) gewonnen wird – Lavandin- und Spiköl gelten als Verfälschung.
Achten Sie beim Kauf Ihres Öls daher genau auf das ‘Kleingedruckte’ und prüfen Sie, ob Sie reines Öl oder eine Verdünnung kaufen.
Informieren Sie sich so gut es geht über seinen Hersteller und den Herstellungsprozess: Bei eher preisgünstigen Angeboten werden häufig Pflanzenteile zur Ölgewinnung verwendet, die dafür eigentlich nicht geeignet sind.
Oder es wird — ähnlich wie bei der Gewinnung von billigem Olivenöl — bei der Destillation mit hohem Druck und hohen Temperaturen gearbeitet, um mehr Quantität (auf Kosten der Qualität) herauszuholen.
5) Ätherische Öle sind keine “Happy-Pills”
Ätherische Öle machen das Leben nicht perfekt — aber besser. Sie können viel bewirken, sind aber keine Wundermittel.
Vor allem sind sie kein Ersatz für ärztliche Diagnostik und Behandlung. Und sie arbeiten auch nicht auf Knopfdruck. Wer langfristig etwas ändern will, wird sie eine Weile anwenden müssen, um sein emotionales, aber auch physiologisches Gleichgewicht zu unterstützen oder wieder in die Balance zu bringen.
Fazit: Ätherische Öle sind viel mehr als ein schöner Duft.
Schon ein Tropfen genügt, um, je nach Öl Billionen von Wirkstoffmolekülen direkt in die Blutbahn und zu unserem Riechhirn zu bringen.
Ätherische Öle können zwar keine Beinbrüche heilen und ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Behandlung, aber sie können Heilungsprozesse anstoßen und unterstützen, unsere körpereigene Immunabwehr stärken und uns auch emotional helfen, das, was uns aus dem Gleichgewicht gebracht hat, wieder ins Lot zu bringen.
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www.bildbiographien.de, 2021, überarbeitet 2024
Lesen Sie im nächsten Beitrag: Etwa ein Drittel aller Deutschen werden zu den „sensiblen Schläfern“ gezählt, also zu den Menschen, deren Schlaf empfindlich ist und leicht gestört werden kann. Aber auch bei Menschen, die eigentlich gut schlafen, nehmen Schlafstörungen zu. Die Ursache: Es gibt immer mehr Gründe, die uns wach halten.
Warum wir schlecht schlafen
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Beziehungsmuster: Rasende Eifersucht, unerträgliche Verlustängste, scheinbare Gleichgültigkeit und emotionale Distanz — oder die liebevolle Balance zwischen Nähe und Unabhängigkeit: Die Art, wie wir als Erwachsene lieben, hat viel mit Bindungsmustern zu tun, die wir in unserer Kindheit gelernt haben.
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Bildnachweise::
Agentur für Bildbiographien
Ich habe seit einiger Zeit sehr viel Stress und komme deshalb irgendwie innerlich nicht zur Ruhe, bin nervös und kann oft nicht einschlafen. Es ist sehr erleichternd und gut zu wissen, dass ätherische Öle auf die Atem- und Herzfrequenz eine positive Wirkung haben. Es wäre toll, wenn ich mit den ätherischen Ölen einen ersten Schritt in die richtige Richtung gehen könnte. Besonders Thymian und Lavendel klingen für mich gut, genauso wie die Zitrusöle.
Besonders in dieser Zeit sind viele Menschen belastet, was sich oft in schlechtem Schlaf äußert. Bitte melde dich gerne unter gebert@bildbiographien.de , wenn du Proben zum Ausprobieren haben möchtest, liebe Marie. Und am 16. April gibt es online ein Generationengespräch über Stress und Resilienz — irgendwie müssen wir da jetzt alle durch 😉 Herzliche Grüße Susanne