Albert Ballin: Hamburgs Reeder zwischen Ruhm und Untergang

Ham­burg Historisch

Albert Ballin, der „Reeder des Kaisers“


Es sind „Empor­kömm­lin­ge” wie Albert Bal­lin, die sich mit eiser­nem Wil­len Wohl­stand und Ein­fluss erkämp­fen und damit den Rei­chen und Schö­nen im aus­ge­hen­den 19. Jahr­hun­dert das Leben schwer­ma­chen.

Am Ende schei­tert der „Ree­der des Kai­sers” aber dann doch an sei­ner Her­kunft und an der größ­ten Auf­ga­be sei­nes Lebens — der Fra­ge nach Krieg oder Frie­den im Jahr 1914.

Hamburgs Reeder Albert Ballin die HAPAG und der deutsche Kaiser Wilhelm II

Visionär und Marketing-Genie: Albert Ballin erfindet die Kreuzfahrt

Bei der Tau­fe des neu­en Flagg­schiffs der HAPAG unter­läuft Albert Bal­lin ein pein­li­cher Feh­ler.

Der Skan­dal ist per­fekt, denn der neue Luxus-Liner wird auf den Namen Augus­ta Vic­to­ria getauft — dabei weiß doch jeder, dass die Kai­se­rin, Gat­tin des schif­fe­ver­lieb­ten Wil­helm II., sich mit “e” und nicht mit “a” schreibt; sie heißt „Auguste Victoria“

Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein, Deutsche Kaiserin 1908, Porträt von Philip Alexius de László

Augus­te Vik­to­ria, Deut­sche Kai­se­rin (1858–1921) – Por­trät 1908 von Phil­ip Ale­xi­us de László.

Außer­dem ist bekannt, dass die Kai­se­rin, nach der Bal­lin sei­nen stol­zen neu­en Schnell­damp­fer benannt hat, schnell see­krank wird und des­halb das Schiff­e­fah­ren im Gegen­satz zu ihrem Mann nicht liebt.

HAPAG-Chef Bal­lin lässt sich aber weder von sol­chen Peti­tes­sen noch vom Spott sei­ner Nei­der und Kon­kur­ren­ten beeindrucken.

Im Janu­ar 1891 sticht er auf der Augus­ta Vic­to­ria zusam­men mit gut­si­tu­ier­ten Pas­sa­gie­ren zu einer luxu­riö­sen „Excur­si­on“ in See. Man bereist wochen­lang das Mitt­le­meer und ver­gnügt sich auf dem Luxus­damp­fer und bei Zwi­schen­stopps in 13 Häfen.

Sei­nen Kri­ti­kern, die über Bal­lins neue Idee der Luxus-Excur­sio­nen die Köp­fe geschüt­telt haben, ver­geht sehr schnell das Kri­ti­sie­ren, denn die Rei­se wird ein vol­ler Erfolg.

Das neue Geschäfts­mo­dell „Kreuz­fahr­tenist gebo­ren und spen­diert der HAPAG in den auf­trags­ar­men Win­ter­mo­na­ten ein ein­träg­li­ches Nebengeschäft.

Kreuzfahrten, Ballinstadt und das Hotel Atlantic

Auch wenn nicht immer alles glatt geht, ist und bleibt Bal­lin ein frü­her Meis­ter in Sachen Mar­ke­ting, der es geschickt ver­steht, Gemein­sinn mit Geschäfts­tüch­tig­keit zu kom­bi­nie­ren.

1901 lässt Bal­lin auf der Elb­in­sel Ved­del  Ball­in­stadt errich­ten, Mas­sen­un­ter­künf­te, in denen die Habe­nicht­se unter den Aus­wan­de­rern gut ver­pflegt und medi­zi­nisch ver­sorgt wer­den, bevor sie ihre Schiffs­pas­sa­ge nach Ame­ri­ka antre­ten — mit dem posi­ti­ven Neben­ef­fekt, dass die, die mit der HAPAG rei­sen, gesün­der sind und von der Ein­wan­de­rungs­be­hör­de in den USA sel­te­ner zurück­ge­schickt wer­den.

Das spricht sich in Aus­wan­de­rer-Krei­sen schnell her­um, ist gut für die PR und damit auch gut für’s Geschäft.

Für die bes­ser betuch­ten Rei­sen­den der Ham­burg-Ame­ri­ka-Linie lässt Bal­lin 1909 das Hotel Atlan­tic bau­en. Damit hat er das ers­te Rund­um-Sorg­los-Paket in der Geschich­te der Pas­sa­gier­fahrt erfun­den, für bet­tel­ar­me Rei­sen­de eben­so wie für gut situierte.

Abschaum der Menschheit

Als Albert Bal­lin 1857 als jüngs­tes von 13 Kin­dern in Ham­burg zur Welt kommt, sieht nichts nach einer Welt­kar­rie­re aus.

Sein Vater ist ein aus Däne­mark stam­men­der Jude, der sich nach dem Gro­ßen Brand 1842 am Baum­wall mit der Pas­sa­ge-Agen­tur Mor­ris & Co. selbst­stän­dig gemacht hat.

Pas­sa­ge-Agen­tu­ren sind die Schleu­ser-Ban­den des 19. Jahr­hun­derts.

Sie sor­gen für das mensch­li­che Fracht­gut im boo­men­den trans­at­lan­ti­schen Schiffs­ver­kehr.
Das ist zwar legal, aber die Kon­kur­renz ist hart, wes­halb die Geschäfts­prak­ti­ken der meis­ten Ver­mitt­ler nicht immer Gren­zen von Gesetz, Moral und Mensch­lich­keit ein­hal­ten.

In den Augen der ehr­ba­ren Ham­bur­ger Bür­ger sind Bal­lins Vater und sei­ne Kol­le­gen nichts wei­ter als ein „Abschaum der Mensch­heit“.

Wie alle ande­ren Agen­tu­ren ver­mit­telt Mor­ris & Co. die Aus­wan­de­rer aus Schles­wig-Hol­stein, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Polen und Russ­land an gro­ße Ree­de­rei­en wei­ter und kas­siert für jeden neu gewon­ne­nen Pas­sa­gier, der sich die Fahrt ins gelob­te Land – nach Ame­ri­ka –  leis­ten kann, ein Kopf­geld.

Historische Aufnahme des Hamburger Gängeviertels von 1893 mit engen Straßen, Hinterhöfen und Wohnhäusern der Arbeiterklasse

Ham­burgs Gän­ge­vier­tel, 1893 – Sym­bol für die sozia­len Gegen­sät­ze der Kai­ser­zeit. His­to­ri­sche Auf­nah­me, gemeinfrei.

Bis zu ihrer Über­fahrt wer­den die ange­wor­be­nen Aus­wan­de­rer, die oft ihr letz­tes Hemd opfern müs­sen, um ihre Schiffs-Pas­sa­ge bezah­len zu kön­nen, im Ham­bur­ger Gän­ge­vier­tel zusam­men­ge­pfercht, wo sie unter erbärm­li­chen Umstän­den im Dreck und mit nicht mehr als einem not­dürf­ti­gen Dach über den Kopf, hau­sen.

Es sind die Ärms­ten der Armen, die hier in Ham­burg zusam­men­kom­men.

Und selbst die wer­den oft noch von den Pas­sa­ge­ver­mitt­lern über den Tisch gezo­gen, bevor man sie ver­lädt und tief im Bauch eines Trans­at­lan­tik­damp­fers auf die lebens­ge­fähr­li­che Rei­se in die neue Welt schickt.

Albert Ballins Gründerzeit

Viel­leicht ist es gera­de sei­ne beschei­de­ne Her­kunft, die Bal­lins unge­heu­ren Ehr­geiz ansta­chelt.
Er ist 17 Jah­re alt, als sein Vater stirbt und er das Geschäft über­neh­men muss — und sich in die Arbeit stürzt, in der Regel 16 Stun­den am Tag, sie­ben Tage die Woche.

Er, der nur weni­ge Jah­re die Schul­bank einer jüdi­schen Volks­schu­le gedrückt hat, bereist neben sei­ner Arbeit als Pas­sa­ge-Ver­mitt­ler immer wie­der das dama­li­ge Zen­trum der See­fahrt — Groß­bri­tan­ni­en — spricht bald flie­ßend Eng­lisch und lernt, sich wie ein Gen­tle­man zu klei­den und zu beneh­men.

Der jun­ge Bal­lin ent­wi­ckelt ein Gespür für Men­schen, Märk­te und Moder­ni­tät — und knüpft dank sei­nes Charmes und sei­nes ein­neh­men­den Wesens wert­vol­le Kon­tak­te.

Das Geschäft mit Schiffs­pas­sa­gen läuft gut, die Zei­ten sind für flei­ßi­ge Agen­ten wie Bal­lin güns­tig.

Denn Ende der 1870er Jah­re herrscht im neu gegrün­de­ten deut­schen Kai­ser­reich eine ver­hee­ren­de Wirt­schafts­kri­se und die Men­schen flie­hen in Scha­ren vor Hun­ger und Elend aus ihrer Hei­mat.

Im Jahr 1879 ver­las­sen 25.000 Emi­gran­ten Deutsch­land, zwei Jah­re spä­ter sind es schon über 100.000.

Eine gute Ein­nah­me­quel­le wer­den zuneh­mend ost­eu­ro­päi­sche Juden, die vor den immer wie­der auf­flam­men­den Pogro­men in ihren Hei­mat­län­dern flie­hen. Albert Bal­lins Agen­tur wird in nur weni­gen Jah­ren zu einer der erfolg­reichs­ten in Ham­burg und fer­tigt fast ein Drit­tel aller über Eng­land rei­sen­den Emi­gran­ten ab.

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Mit Zwischendecks und Dumping-Preisen gegen die HAPAG

Bal­lins Pas­sa­ge-Agen­tur Mor­ris & Co. ver­mit­telt Schiffs­pas­sa­gen über Eng­land; die Pas­sa­gie­re wer­den zunächst mit klei­nen Schif­fen nach Groß­bri­tan­ni­en gebracht, wo sie für die Trans­at­lan­tik­fahrt auf gro­ße Über­see­damp­fer umstei­gen müs­sen.

Jetzt möch­te Bal­lin rich­tig ins Mas­sen­ge­schäft mit der Aus­wan­de­rung ein­stei­gen, und zwar ohne den Umweg über Eng­land und wie die HAPAG direkt ab Ham­burg.

Sei­ne Idee, mit der er den Preis­krieg gegen den eta­blier­ten Big Play­er im Aus­wan­de­rer-Geschäft gewin­nen will: Zwi­schen­decks.

Durch einen glück­li­chen Zufall (und mit etwas Über­re­dungs­kunst) gelingt es ihm, den Mit­ei­gen­tü­mer der Carr-Linie, Edvard Carr, zu über­zeu­gen, die Zwi­schen­decks in zwei neu­ge­bau­ten Fracht­schif­fen mit mehr Platz für mehr Men­schen aus­zu­stat­ten.

Statt enger Kabi­nen gibt es nur noch gro­ße Mehr­zweck­räu­me, die tags­über als Auf­ent­halts- und nachts als Schlaf­räu­me genutzt wer­den. Als Aus­gleich haben alle Pas­sa­gie­re Zugang zu den offe­nen Decks — bis­lang war das ein Pri­vi­leg für Rei­sen­de der 1. und 2. Klasse.

Innenansicht des Auswandererschiffes „Samuel Hop“, deutsche Auswanderer auf dem Weg nach Amerika 1849

Aus­wan­de­rer­schiff „Samu­el Hop“, Pas­sa­gier­deck, April 1849 – Deut­sche Aus­wan­de­rer auf dem Weg in die Neue Welt. (Bild: Bun­des­ar­chiv Bild 137–041316)

Mit der ‚Zwi­schen­deck­lö­sung‘ kön­nen auf den Schif­fen Hun­der­te Men­schen mehr beför­dert wer­den.

Zu Dum­ping­prei­sen: Eine direk­te Trans­at­lan­tik­fahrt mit der Carr-Bal­lin-Linie von Ham­burg nach New York kos­te­te im Ver­gleich zum Hapag-Ange­bot nur noch etwa die Hälf­te (unge­fähr 60 bis 80 Mark pro Pas­sa­gier).

Bal­lin ist gera­de ein­mal 24 Jah­re alt — ein sehr erfolg­rei­cher 24jähriger — , als er die alt­ehr­wür­di­ge HAPAG (Ham­burg-Ame­ri­ka­ni­sche Packet­fahrt-Acti­en-Gesell­schaft), bis dahin unan­ge­foch­te­ne Num­mer Eins unter den Ham­bur­ger Ree­de­rei­en, auf’s Korn nimmt.

Vom Jung-Reeder ins HAPAG-Direktorium

Der Preis­kampf mit der jun­gen Kon­kur­renz­li­nie beginnt für die Hapag sehr schnell rui­nös zu wer­den.

Jung-Ree­der Bal­lin nimmt ihr im Trans­at­lan­tik­ge­schäft so vie­le Kun­den ab, dass Ham­burgs Schwer­ge­wicht unter den Ree­de­rei­en ernst­haft in Schwie­rig­kei­ten zu gera­ten droht.

Schließ­lich zieht man die Not­brem­se und greift zur klügs­ten und effi­zi­en­tes­ten Metho­de, um einen läs­ti­gen Mit­be­wer­ber los­zu­wer­den: Das HAPAG-Direk­to­ri­um holt Bal­lin in die Fir­ma.

Albert Bal­lin ist gera­de ein­mal 29 Jah­re alt, als er 1886 zum „Lei­ter der Pas­sa­ge­ab­tei­lung“ der Hapag beru­fen wird.

Hat­te er es mit Grün­der­geist und Ideen­reich­tum bei der Carr-Bal­lin-Linie zu einem beschei­de­nen Wohl­stand gebracht, so ist das Jah­res­ge­halt von 10.000 Mark, das er jetzt erhält, im Ver­gleich dazu fürst­lich.

Aus dem „Abschaum der Mensch­heit” ist ein ange­se­he­ner Ham­bur­ger Bür­ger gewor­den: Bereits im Jahr 1882 kann er das ham­bur­gi­sche Bür­ger­recht erwer­ben, das nur wohl­ha­ben­den Per­so­nen offen­steht, die regel­mä­ßig Steu­ern zahlten.

Die Hamburg-Amerika-Linie

Die Ära Albert Bal­lin wird zu einer der erfolg­reichs­ten in der Unter­neh­mens­ge­schich­te der HAPAG wer­den.

Bal­lin lässt sich als neu­er Lei­ter der „Pas­sa­ge­ab­tei­lung“ nicht viel Zeit und beginnt bereits kurz nach sei­ner Ernen­nung mit dem Aus­bau der Ham­burg-Ame­ri­ka-Linie.

Nach hit­zi­gen Debat­ten im Direk­to­ri­um wer­den neue Schnell­damp­fer angschafft, mit denen die Atlan­tik­über­que­rung eine Woche kür­zer und für alle Rei­sen­den deut­lich kom­for­ta­bler wird.

SS Imperator der Hamburg-America Line, 1912 – transatlantischer Luxus-Dampfer

His­to­ri­sche Auf­nah­me des Luxus-Pas­sa­gier­schiffs SS Impe­ra­tor der Ham­burg-Ame­ri­ka Linie (HAPAG), Sta­pel­lauf 1912. Als größ­ter Pas­sa­gier­damp­fer sei­ner Zeit ver­band das Schiff Ham­burg mit New York und sym­bo­li­siert Deutsch­lands Flot­ten- und Wirt­schafts­be­stehen vor dem Ers­ten Weltkrieg.

Schnel­le­re Über­fahrt” ist ein gutes Ver­kaufs­ar­gu­ment für die zah­len­den Gäs­te der 1. Klas­se, für die zu jener Zeit etwa zwei Drit­tel eines Pas­sa­gier­damp­fers reser­viert sind — aber eben auch eins für die Mas­se an Emi­gran­ten, mit denen Ree­de­rei­en den größ­ten Teil ihres Gewinns erwirt­schaf­ten.

Die Aus­wan­de­rer tre­ten den wei­ten Weg nach Ame­ri­ka nur ein­mal an, so Bal­lins Über­le­gung, aber sie haben Ver­wand­te, Freun­de oder ehe­ma­li­ge Nach­barn, die sich frü­her oder spä­ter mög­li­cher­wei­se auch auf den Weg über den Atlan­tik machen.

Wer als Ree­de­rei mit schnel­len und kom­for­ta­blen Schif­fen einen guten Ruf hat, wird beim Wett­be­werb um Pas­sa­gie­re die Nase vorn haben.

Hamburg als Tor zur Welt

Bal­lins Über­le­gun­gen begin­nen bald, sich für die HAPAG zu rech­nen.

Mit dem neu­en jun­gen Chef in der Pas­sa­ge­ab­tei­lung fährt Ham­burgs größ­te Ree­de­rei auf Expan­si­ons­kurs. Sei­ne zukunfts­wei­sen­den und gewinn­brin­gen­den Ideen wer­den bemerkt, und bereits mit 31 Jah­ren wird er zum jüngs­ten Mit­glied des Direk­to­ri­ums beru­fen.

1899, Bal­lin ist 42 Jah­re alt, wird er schließ­lich zum Gene­ral­di­rek­tor der HAPAG ernannt.

Unter sei­ner Lei­tung wird die HAPAG zur größ­ten Ree­de­rei der Welt — den Bre­mer Dau­er­kon­kur­ren­ten Nord­deut­sche Lloyd sticht er mit List und har­ten Ban­da­gen aus.

Bal­lin baut nicht nur Schif­fe, son­dern ein gan­zes Sys­tem aus Luxus­rei­sen, glo­ba­ler Logis­tik und sozia­lem Fort­schritt.
Sei­ne Idee: Mobi­li­tät als Zukunft, Han­del als Frie­dens­in­stru­ment.

Die HAPAG-Schif­fe wer­den Sym­bo­le eines neu­en Zeit­al­ters; Namen wie Impe­ra­tor, Vater­land und Bis­marck prä­gen die Welt­mee­re – und stär­ken Ham­burgs Ruf als Tor zur Welt.

Der Reeder des Kaisers

Mit Sicher­heit war sei­ne Majes­tät, der deut­sche Kai­sers Wil­helm II., kein ein­fa­cher Mensch. Aber Stan­des­dün­kel hat er im Gegen­satz zu vie­len sei­ner adli­gen Höf­lin­ge nicht. Vor allem nicht, wenn es um sein Lieb­lings­the­ma, die See­fahrt, geht.

Gleich nach sei­ner Thron­be­stei­gung 1888 nimmt sich Wil­helm der bis dahin erbärm­li­chen kai­ser­li­chen Flot­te an und mit der Rund­erneue­rung sei­ner Mari­ne aus eigent­lich Nicht­vor­han­de­nem begonnen.

Wilhelm II letzter deutscher Kaiser und Großmaul Generationengespräch

Der letz­te deut­sche Kai­ser: Kai­ser Wil­helm II.

Gemein­sam mit sei­nem Admi­ral Alfred von Tirpitz peitscht er ein Auf­rüs­tungs­pro­gramm nach dem ande­ren durch den zunächst zöger­li­chen Reichs­tag und baut in nur zwan­zig Jah­ren eine Flot­te aus Schlacht­schif­fen auf, die selbst die lan­ge Zeit mil­de lächeln­den „Herr­scher der Welt­mee­re“, die Bri­ten, erblas­sen lässt.

Es ist also nicht ver­wun­der­lich, dass der see­be­geis­ter­te Kai­ser sehr schnell auf den Gene­ral­di­rek­tor der erfolg­reichs­ten Ree­de­rei­en sei­nes Rei­ches auf­merk­sam wird (wenig spä­ter ist die HAPAG die erfolg­reichs­te Ree­de­rei welt­weit).

Im Som­mer 1901 wird Albert Bal­lin zur Pri­vat­au­di­enz nach Pots­dam gela­den. Der Kai­ser und sein Ree­der, bei­de fast im glei­chen Alter, freun­den sich an und in der Fol­ge­zeit ist Wil­helm häu­fig Gast im Hau­se Bal­lin (einer der Grün­de, wes­halb Wil­helm Ham­burg so oft besucht).

Der „Krämer aus Hamburg”

Albert Bal­lin kommt gut mit dem lau­ni­schen Kai­ser zurecht.
Außer Bal­lins Charme schätzt Wil­helm auch des­sen Geschäfts­sinn, sei­nen Grün­der­geist und sein untrüg­li­ches Gespür für gute PR.

Zur Kie­ler Woche jedes Jahr im Früh­som­mer lässt Bal­lin bei­spiels­wei­se einen sei­ner Luxus­damp­fer in der Kie­ler För­de ankern, lädt Wil­helm und den kai­ser­li­chen Hof­staat sowie hoch­ran­gi­ge aus­län­di­sche Gäs­te auf sein schwim­men­des Hotel ein, und erfin­det damit ein frü­he Form der Busi­ness-Lounge, bei der sich Geschäft und Ver­gnü­gen dis­kret mit­ein­an­der ver­bin­den las­sen.

Am kai­ser­li­chen Hof in Ber­lin sieht man das enge Ver­hält­nis zwi­schen sei­ner kai­ser­li­chen Majes­tät und Bal­lin aller­dings nicht ger­ne: Vom „Krä­mer aus Ham­burg“ ist die Rede, man läs­tert mit gerümpf­ter Nase über die dro­hen­de „Ver­bal­li­ni­sie­rung“ und den „jüdi­schen Par­ve­nü“.

Auf Bal­lins Ein­stel­lung zu Kai­ser und Vater­land hat das kei­nen Ein­fluss: Er ist und bleibt ein glü­hen­der Patriot.

Zwischen Globalisierung und Nationalismus

Par­ve­nüs” — Empor­kömm­lin­ge — gibt es im Deut­schen Kai­ser­reich in jener Zeit eini­ge.

Es sind Män­ner jüdi­scher Abstam­mung wie Bal­lin oder die Brü­der Emil und Walt­her Rathen­au (AEG), die den tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt und den gro­ßen Bin­nen­markt des neu­en Kai­ser­reichs ab 1871 nut­zen, um Unter­neh­men zu grün­den und zu expan­die­ren, aber auch nicht-jüdi­scher Abstam­mung wie Wer­ner von Sie­mens oder Fried­rich Bay­er.

Ihr Erfin­dungs­geist, ihre Fabri­ken und ihr mit wach­sen­dem Wohl­stand erwa­chen­des Selbst­be­wusst­sein ver­än­dern Deutsch­land — arg­wöh­nisch beäugt und sehr zum Unmut von Ver­tre­tern und Ver­tre­te­rin­nen des alt­ein­ge­ses­se­nen Adels.

Bal­lin glaub­te an das Prin­zip der öko­no­mi­schen Ver­flech­tung.
Kon­kur­renz­kampf ja — aber ohne Chau­vi­nis­mus- und Kriegsgeschrei.

Porträt von Albert Ballin, dem Hamburger Reeder und Generaldirektor der HAPAG, aufgenommen 1917.

Albert Bal­lin (1857 — 1918), Gene­ral­di­rek­tor der HAPAG und bedeu­ten­der Ham­bur­ger Ree­der.
Auf­nah­me aus Sport & Salon, 26. August 1917, S. 9. Foto­graf unbe­kannt, gemeinfrei.

Denn Krieg ist in der Regel nicht das, was inter­na­tio­nal täti­ge Geschäfts­leu­te wie Albert Bal­lin für ihre Unter­neh­men brau­chen.

Als sich zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts die inter­na­tio­na­len Kri­sen häu­fen und das deut­sche Kai­ser­reich mehr­mals am Ran­de eines Krie­ges steht, ist Bal­lin zuneh­mend besorgt

Er reist immer wie­der nach Lon­don und Paris, teil­wei­se in offi­zi­el­ler Mis­si­on, teil­wei­se auf eige­ne Faust, um die Wogen mit Hil­fe sei­ner guten Kon­tak­te zu Poli­ti­kern und Geschäfts­leu­ten zu glätten.

Wachsende Kriegsgefahr

Denn ohne viel Feder­le­sens hat­te Wil­helm das von Bis­marck sorg­fäl­tig aus­ta­rier­te inner­eu­ro­päi­sche Gleich­ge­wicht aus­ge­he­belt und steu­er­te direkt auf eine Kata­stro­phe zu — „Viel Feind, viel Ehr”.

Die Bri­ten sehen sich von der Schiffs-Arma­da des Kai­sers zuneh­mend bedroht; erschwe­rend kom­men noch die neu ent­wi­ckel­ten Zep­pe­li­ne als poten­zi­el­le Bedro­hung aus der Luft dazu. Plötz­lich bie­tet Eng­lands Insel­la­ge nicht mehr den gewohn­ten Schutz, denn die Deut­schen könn­ten sie ohne Pro­ble­me zu Luft und zu Was­ser errei­chen. Und angrei­fen.

Groß­bri­tan­ni­en reagiert schließ­lich auf die deut­sche Flot­ten­auf­rüs­tung mit dem Sta­pel­lauf des ers­ten Schif­fes der „Dre­ad­nought“-Klas­se, Schlacht­schif­fe einer völ­lig neu­en Bau­art, die denen der Deut­schen weit über­le­gen sind.

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Man benutzte ihn gerne für delikate Fälle”

Immer häu­fi­ger spre­chen Mili­tärs vom „über­lan­gen Frie­den“.
In Zei­tun­gen und Büchern, Vor­trä­gen, Uni­ver­si­tä­ten, Schu­len und Knei­pen macht sich Kriegs­lust breit, immer häu­fi­ger wird über den Krieg als „rei­ni­gen­des Gewit­ter” nach­ge­dacht.

Gott stra­fe Eng­land“ wird ab 1909 zur gebräuch­li­chen Begrü­ßungs­for­mel im Kai­ser­reich.

Albert Bal­lins Bemü­hun­gen, den brü­chi­gen Fri­den in Euro­pa zu bewah­ren, blei­ben ver­geb­lich.
Die Bri­ten signa­li­sie­ren zwar Inter­es­se, das mari­ti­me Hoch­rüs­ten zu been­den, – aber nur als die Stär­ke­ren.

In Ber­lin ist man wenig beein­druckt und rüs­tet wei­ter auf.
Bal­lins Frie­dens­mis­si­on schei­tert ver­mut­lich auch dar­an, dass man dem „jüdi­schen Par­ve­nü“ aus Ham­burg in Ber­lin kei­nen wirk­li­chen Ein­fluss gewäh­ren möch­te.

Man benutz­te ihn ger­ne in deli­ka­ten Fäl­len”, schrieb Bal­lins Zeit­ge­nos­se Theo­dor Wolff spä­ter, „aber wenn er sich dabei den Hals gebro­chen hät­te, hät­te man sich sehr gefreut“.

Schließ­lich wird Bal­lin krank.
Er lei­det an Magen- und Ner­ven­pro­ble­men und ver­sucht, sich mit gro­ßen Men­gen Vero­nal und Brom­was­ser zu kurie­ren.

Die Welt ist ein fried­lo­ser Ort gewor­den“ beklagt er ein­mal. Er bleibt im deut­schen Kai­ser­reich einer der weni­gen Mah­ner, die die Kata­stro­phe des her­auf­zie­hen­den Krie­ges vorausahnen.

1914: Das Versagen der Diplomatie

Sehr viel Geld hat­te Kai­ser Wil­helm II. in sei­ne Kriegs­flot­te inves­tiert, gebracht hat sie nichts: Wil­helms stol­ze Kriegs­ma­ri­ne wird wäh­rend des Krie­ges durch die bri­ti­sche See­blo­cka­de am Aus­lau­fen gehin­dert und düm­pel­te zwi­schen 1914 und 1918 in ihren Hei­mat­hä­fen.

Nur ein­mal, 1916, tref­fen bri­ti­sche und deut­sche Ver­bän­de bei der See­schlacht im Ska­ger­rak auf­ein­an­der.
Die Schlacht endet unent­schie­den.

Als im Novem­ber 1918 das Ende des Krie­ges schon abzu­se­hen ist, wird der Ein­satz eines mari­nen Him­mel­fahrts­kom­man­dos befoh­len. Dar­auf­hin meu­tert die Besat­zung und hin­dert die Schif­fe am Aus­lau­fen.

Die Kie­ler Matro­sen set­zen damit das Fanal für das Kriegs­en­de, Sol­da­ten- und Matro­sen­rä­te rufen zur Revo­lu­ti­on auf. Matro­sen meu­tern, Unru­hen sind an der Tages­ord­nung, ent­las­se­ne Sol­da­ten mar­schie­ren — und kei­ner weiß wohin.

Albert Ballins Untergang

Der ers­te Welt­krieg zer­stört auch Albert Bal­lins Lebens­werk: 1918 liegt die HAPAG eben­so wie die gesam­te deut­sche Wirt­schaft am Boden. Sei­ne Schif­fe wur­den beschlag­nahmt oder ver­senkt, sei­ne Han­dels­rou­ten zer­stört. Die HAPAG, einst Sym­bol deut­scher Glo­ba­li­tät, lag am Boden.

Am 9. Novem­ber 1918 nimmt sich Albert Bal­lin mit Gift das Leben. Er wur­de 61 Jah­re alt.
Eigent­lich soll er als Lei­ter der deut­schen Frie­dens­de­le­ga­ti­on an der neu­en Nach­kriegs­ord­nung mit­ar­bei­ten, aber er hat­te kei­ne Kraft mehr.

Der nach ihm benann­te Luxus­damp­fer „Albert Bal­lin“, der nach jah­re­lan­ger Wie­der­auf­bau­ar­beit 1923 für die HAPAG sei­ne Jung­fern­fahrt antritt, muss 1935 in „Han­sa“ umge­tauft wer­den, weil sich NS-Funk­tio­nä­re über den Pas­sa­gier­damp­fer mit „jüdi­schem Namen“ beklagt hat­ten.

Bal­lin hin­ter­ließ kei­ne poli­ti­schen Mani­fes­te, kei­ne Memoi­ren, kei­ne Reden.
Aber sein Leben war selbst ein Kom­men­tar – über das Span­nungs­feld zwi­schen Macht und Moral, Wirt­schaft und Poli­tik, Stolz und Mensch­lich­keit.

Er war kein Poli­ti­ker, kein Sol­dat, kein Ideo­lo­ge.
Er war ein Mana­ger, ein Ver­mitt­ler, ein Kos­mo­po­lit – und in sei­ner Tra­gik ein Sym­bol für den libe­ra­len Teil des Deut­schen Kai­ser­reichs, der 1914 unterging.

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Über den letz­ten deut­schen Kai­ser Wil­helm II. (auch „das Großmaul”´genannt): Licht und Schat­ten der wil­hel­mi­ni­schen Epo­che, die Suche nach einem Platz an der Son­ne und der Weg in den ers­ten Welt­krieg.
Ein Platz an der Son­ne oder: Wil­helm, das Großmaul

Copy­right: Agen­tur für Bild­bio­gra­phien, www​.bild​bio​gra​phien​.de 2015 (über­ar­bei­tet 2025)

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Hamburgs verschwundene Orte: Überraschende Geschichten aus der Hansestadt Buchempfehlung

Ham­burg Geschich­te (neu) ent­de­cken: Ham­burgs rei­che Geschichte(n), die von Glanz und Auf­stieg, von Wan­del und Ver­lust erzäh­len. Die­ses Buch lädt zu einer fas­zi­nie­ren­den Zeit­rei­se ein: Es zeigt, wie sich die Han­se­stadt immer wie­der neu erfand – und was von ihren legen­dä­ren Schau­plät­zen geblie­ben ist.
Ein Muss für alle, die Ham­burgs See­le spü­ren und ihre Geschich­te mit neu­en Augen sehen wol­len.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Mat­thi­as Schmoock, Ham­burgs ver­schwun­de­ne Orte: Über­ra­schen­de Geschich­ten aus der Han­se­stadt*, ‎ Bast Medi­en GmbH, 2021

Buchempfehlung Albert Ballin Vater Unternehmer Visionär Generationengespräch

Die Bio­gra­fie über Albert Bal­lin: Eine Schatz­kis­te mit Brie­fen und Auf­zeich­nun­gen Bal­lins auf dem Dach­bo­den sei­nes Uren­kels ist die Grund­la­ge die­ser reich bebil­der­ten und span­nen­den neu­en Bio­gra­fie. Albert Bal­lin als geschickt agie­ren­der Unter­neh­mer, als Poli­ti­ker und raf­fi­nier­ter PR-Stra­te­ge, aber auch als Pri­vat­mann mit bis­lang unbe­kann­ten Sei­ten. Ein lesens­wer­tes Buch!

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Klaus Eich­ler, Albert Bal­lin: Vater-Unter­neh­mer-Visio­när*, Koeh­lers V.-G., Okto­ber 2018

Buchempfehlung Hamburg Fotografien 1920 bis 1970 Generationengespräch

Eine foto­gra­fi­sche Zeit­rei­se durch Ham­burg: Albin Mül­lers ein­drucks­vol­le Schwarz­weiß-Auf­nah­men zei­gen die Stadt zwi­schen 1920 und 1970 – von Alto­na bis zum zer­bomb­ten Hafen, vom All­tag auf der Stra­ße bis zum Wie­der­auf­bau. Die­ses lie­be­voll kura­tier­te Buch ist ein fas­zi­nie­ren­der Schatz für alle, die Ham­burgs See­le im Wan­del der Jahr­zehn­te ent­de­cken wol­len.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Bernd Nas­ner (Her­aus­ge­ber), Albin Mül­ler (Foto­graf), Ham­burg Foto­gra­fien 1920 — 1970*, Juni­us Ver­lag; 2024

Buchempfehlung Die kleine Hafenrundfahrt eine Zeitreise durch den Hamburger Hafen Generationengespräch

Eine lie­be­vol­le Hom­mage an Ham­burgs Hafen mit den fas­zi­nie­ren­den Foto­gra­fien von Albin Mül­ler.
Das Trei­ben auf dem Was­ser und an den Kai­kan­ten wird mit nost­al­gi­schem Blick wie­der leben­dig: Wie eine Hafen­rund­fahrt an Land führt es durch das Herz der Stadt, beglei­tet von mari­ti­mer Stim­mung, ech­tem Hafen­schnack und zeit­lo­sen Momen­ten zwi­schen Fracht­schiff und Fisch­kut­ter.

Zum Ama­zon-Ange­bot:
Bernd Nas­ner (Her­aus­ge­ber), Albin Mül­ler (Foto­graf), die klei­ne Hafen­rund­fahrt: Eine Zeit­rei­se durch den Ham­bur­ger Hafen*, Juni­us Ver­lag; 2025

Wei­ter­füh­ren­de Beiträge:

Der Ers­te Welt­krieg: Ver­dun ist eine klei­ne Stadt ohne gro­ße Bedeu­tung. Eigent­lich ist sie kaum der Rede wert. Doch dann beginnt am Mor­gen des 21. Febru­ar 1916 die deut­sche Ope­ra­ti­on „Gericht“ und lässt die beschau­li­che Klein­stadt — wie 27 Jah­re spä­ter auch Sta­lin­grad — zum Syn­onym für die Grau­sam­keit und Sinn­lo­sig­keit von Krie­gen wer­den.
Die Fra­ge ist: war­um?
Die Höl­le von Ver­dun — Der Krieg, der See­len fraß

Zeit­zeu­gen: Mit dem 20. Jahr­hun­dert beginnt auch deut­sche Auto­mo­bil­ge­schich­te. Vie­le gro­ße Namen wie Wan­de­rer, Horch, NSU und ande­re kennt man heu­te gar nicht mehr. Trotz­dem lohnt sich ein Blick zurück:
Pupp­chen, Du bist mein Augen­stern. Das Geheim­nis in alten Fotografien

Ham­burg 1923: Fünf Jah­re sind seit dem Ende des Welt­krie­ges ver­gan­gen, aber Deutsch­land kommt nicht zur Ruhe. In Ham­burg üben die Kom­mu­nis­ten Welt­re­vo­lu­ti­on und für weni­ge Stun­den gibt es eine „Sowjet­re­pu­blik Stor­marn“. Ernst Thäl­mann, Ham­burgs cha­ris­ma­ti­scher KPD-Füh­rer, bringt sich für sei­ne wei­te­re Kar­rie­re in Stel­lung, Sta­lin und Hit­ler mischen auch schon irgend­wie mit.
Ham­burg auf den Barrikaden

Ham­burg im Krieg: 10 Tage und Näch­te lang bom­bar­die­ren 3000 bri­ti­sche und US-ame­ri­ka­ni­sche Flug­zeu­ge in der “Ope­ra­ti­on Gomor­rha” Ham­burg und wer­fen dabei 9000 Ton­nen ‘Mate­ri­al’ ab — zunächst ‘Wohn­block­kna­cker’, anschlie­ßend Brand­bom­ben. In der Nacht zum 28. Juli 1943 ent­zün­den sie dadurch im Ham­bur­ger Osten einen Feu­er­sturm, in dem über 30.000 Men­schen ster­ben.
Ham­burg 1943: Die Ope­ra­ti­on Gomorrha

Ham­burg His­to­risch: Ein Streif­zug durch die Geschich­te der bekann­ter­ma­ßen schöns­ten Stadt der Welt
Ham­burg His­to­risch I Generationengespräch

Bild­nach­wei­se:

Augus­te Vik­to­ria, Deut­sche Kai­se­rin, 1908“ von Phil­ip Ale­xi­us de László — https://​www​.jss​gal​lery​.org, gemein­frei
Blick ins Gän­ge­vier­tel in Ham­burg, 1893, gemein­frei
Aus­wan­de­rer­schiff “Samu­el Hop” Deut­sche Aus­wan­de­rung, Aus­wan­de­rer nach Ame­ri­ka, Inne­res des Aus­wan­de­rer­schif­fes “Samu­el Hop” Von Bun­des­ar­chiv, Bild 137–041316 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​5​3​3​7​519
The SS Impe­ra­tor of the Ham­burg Ame­ri­ca Line after A.F. Bishop,1912, Quel­le: https://​www​.christies​.com/​L​o​t​F​i​n​d​e​r​/​l​o​t​_​d​e​t​a​i​l​s​.​a​s​p​x​?​i​n​t​O​b​j​e​c​t​I​D​=​4​7​2​0​704, gemein­frei
Kai­ser Wil­helm II zwi­schen 1910 und 1914, E. Bie­ber, Hof­pho­to­graph, Libra­ry of Con­gress, Prints and Pho­to­graphs Divi­si­on, Washing­ton D.C., public domain .
Albert Bal­lin, Sport & Salon August 26, 1917, p.9, Foto­graf unbe­kannt, gemeinfrei

Generationengespräch

Geschich­te und Psy­cho­lo­gie
Ver­gan­ge­nes ver­ste­hen, um mit der Zukunft bes­ser klar zu kommen.


Geschichte und Psychologie Vergangenheit verstehen um mit der Zukunft besser klar zu kommen
Dr. Susanne Gebert

Gene­ra­tio­nen­ge­spräch
Agen­tur für Bild­bio­gra­phien
Geschen­ke made for Mama

Geschich­te & Psy­cho­lo­gie
Die Ver­gan­gen­heit ver­ste­hen, um mit der Zukunft bes­ser klar zu kommen

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