Mutterliebe sorgt dafür, dass Frauen über sich hinauswachsen und Dinge tun, die sie normalerweise für andere Menschen nicht tun würden. Fehlt Mutterliebe, muss ein Kind also „mutterseelenallein“ aufwachsen, wird es diesen Mangel ein Leben lang spüren.
Aber was ist Mutterliebe, und wie lässt sie sich erklären?
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Mätressenwirtschaft, Revolution und die große Liebe

Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard, Von Jacques-Louis David — The Yorck Project.
Das 18. Jahrhundert entdeckt die Liebe. 1762 erfindet der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau versehentlich die Mutterliebe, rund 30 Jahre später fegt die französische Revolution das “Ancien Régime” aus seinen Palästen. Damit hat auch die Mätressenwirtschaft ausgedient, denn ab sofort können Ehepaare sich scheiden lassen. Angesichts solcher Aussichten entdecken viele ein bislang unbekanntes Gefühl: die “wahre” Liebe.
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Die Großmutter Europas (I)

Queen Victoria, 1847, Ölgemälde von Franz Xaver Winterhalter — Original painting owned by the Royal Collection.
Queen Victoria (1819 – 1901) drückte dem 19. Jahrhundert ihren Stempel auf und bestimmte als „Großmutter Europas“ auch die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ihr Leben fängt mehr als bescheiden an, ohne Vater und mit einer Mutter, die sie als eine Art Faustpfand für die eigene Zukunft betrachtet. Zwei Onkel bestimmen Victorias Schicksal: Ihr seltsamer Onkel George, den sie auf dem britischen Thron beerben wird, und Onkel Leopold, der sich um ihr Lebensglück und ihre Zukunft kümmert.
Mama macht’s sich selber
Frauen haben’s echt schwer!
Keine( r ) macht’s so gut wie wir, und deshalb machen wir’s lieber gleich selbst. Sind Frauen zu gut für diese Welt? Oder … zu perfektionistisch?
Zwischen Drill und Misshandlung: Johanna Haarers „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“

Mutter mit Kindern, SS-Leitheft 9/2 Februar 1943, unbekannter Fotograf, Bundesarchiv, Bild 146‑1973-010–31 / CC-BY-SA 3.0
“Erfunden” haben die Nationalsozialisten die ‘Erziehung mit harter Hand’ nicht, aber wie so vieles andere auf die Spitze getrieben. Johanna Haarers Kinderdrill-Bibel war in der Nazi-Zeit ein Bestseller und wurde in der Nachkriegszeit entnazifiziert und mit leicht verändertem Titel wieder aufgelegt. Bis in die 1980er Jahre trieb dieses Buch sein Unwesen — und hat bis zu seinem endgültigen Aus über viele Kinder unendliches Leid gebracht.
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Der Mann in der Krise?
Ein Kind verändert eine Beziehung, das wissen wir alle. Aber: Geben sich Frauen in ihrer Mutterrolle selbst ein “Lebenslänglich”, opfern sie sich auf und stürzen damit sich, ihre Männer und ihre Söhne in die Krise?
Und: Ist es Zeit für die Emanzipation der Männer von der Mutter ihrer Kindheit?
Die Erfindung der Mutterliebe
Mit “Mutterliebe” hat der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau nichts im Sinn, als er 1762 seinen Roman “Emile oder über die Erziehung” publiziert. Eigentlich will er ein Zeichen gegen die absolutistische Ständegesellschaft setzen, die ihn anwidert, und im Übrigen hält er Erziehung für viel zu wichtig, um sie Frauen zu überlassen.
Rund 40 Jahre später ist Rousseau posthum zum Helden der Französischen Revolution geworden und “Emile” zur Grundlage unserer modernen Erziehung. Weiterlesen
Mythos Mutter: Die Hand an der Wiege bewegt die Welt

Artemis bricht mit den Nymphen zur Jagd auf. Von Peter Paul Rubens — The Yorck Project. Gemeinfrei.
In der Wiege unserer Zivilisation, im alten Griechenland, hielt man von mütterlichen Gefühlen nicht viel, bei den alten Römern auch nicht, und im Mittelalter wurde es für Frauen wegen der Erbsünde besonders finster. Erfunden wurde unser heutiger Begriff von “Mutterliebe” erst im 18. Jahrhundert, dann aber mit voller Wucht: Gute Mutter – schlechte Mutter – gar keine Mutter – scheinen seitdem die Möglichkeiten eines Frauenlebens zu sein, inklusive Kulturkampf und Sinnkrisen.